platon hat geschrieben:Schließlich hatte solche Risiken bisher niemand auf dem Radar.
Mindestens fünf der 18 Atomkraftwerke in Deutschland seien für einen Terror-Anschlag nicht gewappnet. Das teilte der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König, mit. Nach seiner Einschätzung haben die Betreiber der Meiler ihre Schutzpflichten seit dem 11. September 2001 nicht hinreichend erfüllt.
http://www.sueddeutsche.de/politik/terr ... t-1.886159
stine hat geschrieben:Der erste Schritt ist sicherlich eine kräftige Ökosteuer auf die Kilowattstunde. Schließlich kann niemand erneuerbare Energien kostenlos aus dem Ärmel schütteln. Dann wird Stuttgart 21 an den Nagel gehängt und die Produktpalette von Mercedes staatlich ökologisch neu geordnet.
Die bereits entstandenen Unkosten in Mrd-Höhe bei der Bahn werden auf den Benzinpreis aufgeschlagen und das Ehegattensplitting fällt zugunsten der Heimerziehung weg.
LG stine
Nanna hat geschrieben:Ob Stuttgart21 sich so leicht beerdigen (haha, Wortwitz!) lässt, ist die Frage. Kann gut sein, dass die Grünen am Ende mit einem schweineteuren Scherbenhaufen dastehen, wenn sie das durchfechten wollen. Das Annullieren der ganzen Verträge, der Verlust von Fördergeldern, Zahlung von Entschädigungen an Investoren, Neuplanung einer Alternative, jahrelange Verzögerung, das könnte sich so weit aufsummieren, dass der point of no return sogar jetzt schon überschritten ist. Ich vermute auch eher, dass es auf Symbolpolitik wie z.B. eine veränderte und familienfreundlichere Nutzung der freiwerdenden Flächen hinauslaufen wird.
Bei der Baulinie 69 zum Beispiel steht beim Störfall weniger Wasser für die Notkühlung zur Verfügung als bei neueren Anlagen. Die Notstromversorgung ist vermascht, rügen die Fachleute, verfügt also nicht über genügend voneinander unabhängige Stränge, um in jedem Fall zu funktionieren. Der Reaktordruckbehälter weist viele Schweißnähte auf, an denen Risse entstehen können. Der Sicherheitsbehälter ist eng und könnte nach 90 Minuten bersten, warnt die Umweltgruppe BUND unter Berufung auf Gutachten der Gesellschaft für Reaktorsicherheit. Die Reaktoren der Baulinie 2 besitzen ähnliche Mängel.
[...]
Kein Kernkraftwerk in Deutschland aber ist vor dem gezielten Absturz eines Verkehrsflugzeugs geschützt, weil in der Planungs- und Bauphase niemand daran dachte, dass Terroristen eine Maschine als Waffe kapern könnten. Darum sollen die Anlagen im Gefahrenfall vernebelt werden. Die Geräte dafür sind noch nicht überall installiert, nähere Angaben machen die Behörden nicht.
Die Vernebelung soll für wenige Minuten bis zur Ankunft der alarmierten Luftwaffe halten - die aber nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts die gekaperte Maschine ohnehin nicht abschießen dürfte.
http://www.sueddeutsche.de/politik/deut ... er-1.26891
Inzwischen aber hat das Bundesverwaltungsgericht mindestens im Fall eines Zwischenlagers für ausgebrannte Brennelemente am Kernkraftwerk Brunsbüttel entschieden, auch "auslegungsüberschreitende Störfälle" müssten bei der Entscheidung über Betriebsgenehmigungen berücksichtigt werden.
piscator hat geschrieben:Nach so einer Aussage wirst du doch keine ernsthafte Diskussion erwarten?
Julia hat geschrieben:Doch, das schon, aber halt keine Konsequenzen daraus gezogen.
piscator hat geschrieben:... sondern darum, das bestehende System mit der CDU und FDP in Frage zu stellen ...
piscator hat geschrieben:Trotzdem wird es interessant zu beobachten sein, was sich Grün und Rot einfallen lassen, um die Kehrtwende ihren Anhängern zu erklären.
piscator hat geschrieben:Trotzdem wird es interessant zu beobachten sein, was sich Grün und Rot einfallen lassen, um die Kehrtwende ihren Anhängern zu erklären.
platon hat geschrieben:piscator hat geschrieben:Trotzdem wird es interessant zu beobachten sein, was sich Grün und Rot einfallen lassen, um die Kehrtwende ihren Anhängern zu erklären.
Du wirst es nicht glauben, aber das ist Kretschmanns kleinstes Problem. Er wird versuchen, eine Bürgerbefragung durchzuführen (weil das einfacher ist als ein Volksentscheid) und wird den Mehrheitsbeschluß umsetzen. Damit ist er ein guter Demokrat und kann sagen: ich war gegen den Bahnhof aber ich stelle mich nicht gegen die Mehrheitsmeinung. Und die SPD hatte in dieser Frage sowieso keine geschlossene Meinung.
Was aus Stuttgart21 zu lernen ist, ist folgendes: Man kann nicht ein 2 Mrd-Projekt beschließen, die Pläne drei Tage im Rathaus zum Einspruch auslegen, zehn Jahre später anfangen zu bauen, das Projekt in der Zwischenzeit auf 10 Mrd. hochrechnen und sagen: Aber der Beschluß von vor 10 Jahren gilt immer noch. Das tut keine Firma, der Staat kann das auch nicht.
Lumen hat geschrieben:piscator hat geschrieben:Trotzdem wird es interessant zu beobachten sein, was sich Grün und Rot einfallen lassen, um die Kehrtwende ihren Anhängern zu erklären.
Das Zitat fand ich jetzt putzig. Während also die Schwarz/Gelbe Regierung eine Kapriole nach der anderen veranstaltet, behauptest du eine Kehrtwende bei Rot/Grün? Welche soll das sein? Die freiwerdenden Flächen bei S21 für die Bürger zur Verfügung zu stellen, statt sich von Bahn und Wirtschaft übertölpeln zu lassen halte ich außerdem nicht für Symbolpolitik, wie Nanna es nannte.
Ja, so etwas und ähnliches bilden sich Verlierer und deren Anhänger immer ein. Guttenberg wäre ohne die böse Hetzpresse nicht über seine "Betrügereien" gefallen etc. pp. (Gilt für die politisch andere Seite genauso!). Nie ist man selber schuld, immer waren es höhere Mächte, widrige Umstände oder bösartige Dritte.piscator hat geschrieben:Allerdings hätte Grün/Rot ohne das Desaster in Japan die Wahl mit Sicherheit nicht gewonnen.
piscator hat geschrieben:Un die Grünen waren damals diejenigen, die S21 jubelnd begrüßt haben.
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