stine hat geschrieben:Ist doch schon ganz gut erklärt, finde ich. Was nur nach was schmeckt, ist halt trotzdem was anderes.
LG stine
So ist es, deshalb war der Molekularküche auch nur ein kurzes Dasein beschieden.
@mat in,
ja es gibt vegetarische Köche die auf sehr hohem Niveau arbeiten, aber die machen das nicht aus politischen Gründen, sondern weil sie es lieben mit Gemüse zu arbeiten. Müsste ich mich entscheiden entweder Fleisch oder Gemüse würde ich nicht lange überlegen müssen, meine Wahl fiele eindeutig auf Gemüse, weil die Geschmacksvielfalt größer ist - aber ich muß ja nicht, ich muß ja auch nicht nur Blondinen lieben.
Warum die meisten Vegetarierjedoch eher mittelmäßig kochen liegt mE daran, dass sie Lebensmittel als Mittel zum Zweck benutzen ihre ethische Einstellung auszudrücken, es geht ihnen nicht um die Liebe zur Küche.
Es ist ein bischen wie die Malerei der Antroprosophen, die die Kunst als Transportmittel für ihre message benützen und sie somit ihrer Autarkie berauben, das Egebnis entspricht dem vegetarischen Brätling, beides mE impotente Kreationen.
Aber um es nochmals klarzustellen, meinetwegen kann jeder Vegetarier seine Gurke mit Hilfe von Flüssigstickstoff unter Vakuum oder im Rotationsverdampfer geschmacklich in eine Bratwurst verwandeln, das ist mir egal und ich will niemanden dazu nötigen, wie Nanna es mir unterstellt, bis in die tiefsten emotionalen Ecken seiner geschmacksverarbeitenden Hirnteile die kullinarische Lebenswelt des Canivoren abzulehnen - mein Gott wo lernt man denn so gedrechselt zu schreiben ?
musicman

Wobei ich eigentlich gerne und nach Aussage meiner Gäste auch gut koche, nur, wie du richtig bemerkst, kein Gourmet bin. Das hat aber nichts mit politischen Gründen zu tun, sondern einfach mit einer recht pragmatischen Einstellung zum Essen. Es soll gesund sein, ethisch vertretbar erzeugt, gut schmecken und satt machen, bodenständige Ansprüche halt. Einen Tofubrätling würge ich auch nicht hinunter, nur um irgendwie an einen Fleischersatz zu kommen, aber es gibt tatsächlich hin und wieder gute Fleischnachahmungen, die ich gelungen und interessant finde und dann greife ich auch gerne zu. Ansonsten kann ich auch durchaus auf vegetarische Art deftig kochen, dabei orientiere ich mich dann aber nicht mehr an der klassischen Fleisch-Beilage-Aufteilung und versuche das Fleisch krampfhaft zu ersetzen, sondern mache halt einfach was die Zutaten sinnvollerweise hergeben. Ich verstehe nur nicht, warum ich mich gegen eine gelungene Imitation von Fleischgeschmack sperren sollte, das ist alles.
