von Nanna » Di 7. Jun 2011, 18:12
Ja, so ist das. Wenn du in den tiefsten Alpen einen Herzinfarkt hast, stirbst du wahrscheinlich auch, was nicht sein müsste, wenn auf jedem Gipfel ein Rettungshubschrauber stationiert wäre und es 100% Mobilfunkabdeckung gäbe. Versteh mich nicht falsch, aber so bitter es ist, manches ist einfach nicht finanzierbar oder zumindest nicht sinnvoll zu finanzieren. Von den Millionen, die es kosten würde, permanent ein paar hundert Hochleistungsbetten zur Verfügung zu haben für den Fall einer Epidemie, der bislang nicht eingetreten ist, kann man tausende chronisch Kranke versorgen und deren Leben erleichtern und verlängern. Vieles wäre in der Hochleistungsmedizin prinzipiell möglich, was wirtschaftlich nicht mehr tragbar ist, und eigentlich gilt das für alle möglichen Bereiche menschlichen Lebens. Wenn es nur 50 Betten für Ebolakranke gibt und du dummerweise der 51. bist, den es erwischt, dann hast du, so hart es ist, einfach Pech gehabt und musst mit dem vorlieb nehmen, was ist. Dasselbe gilt, wenn du einer von drei Leuten auf der Transplantationsliste bist und es nur eine Niere gibt oder wenn dir im Wald die Kettensäge auskommt. Das Bein, das man hätte retten können, wenn es einen OP in der Nähe gegeben hätte und nicht nur ein Krankenwagendepot, muss dann halt abgenommen werden. Muss man lernen hinzunehmen oder sich eben nicht mehr weiter als 500 m vom nächsten Krankenhaus entfernen (oder viel viel Geld verdienen und sich einen Atombunker mit Intensivstation unter den Garten bauen lassen).