Zappa hat geschrieben:Also doch ein romantischer Marktbegriff deinerseits, denn der Markt, in dem die Akteure immer brav haften ist mitnichten frei, sondern schön reguliert!
... wie bitte? Auf was willst Du hinaus? Auf eine Determinismusdiskussion? Sind wir deshalb unfrei, weil wir durch Naturgesetze "reguliert" sind?
Wenn wir vom Hochhaus springen, sind wir in der Konsequenz regelmäßig tot, wir 'haften' letztendlich in allen unseren Aktionen mit unserem eigenen Leben. Ein Prinzip, das man ebenfalls in der Evolutionstheorie kennt.
Es braucht keinen Staat, kein Gesetzeswerk und keine expliziten Regularien hierzu, um das durchzusetzen.Wer aufsteht, kann fallen -
Braucht es einen Staat, ein Gesetzeswerk, ein "Regularium" hierzu? Wenn Du mich bei einem Geschäftsabschluß über's Ohr haust (also keine Situation entsteht, bie der beide Geschäftspartner ihren Vorteil haben), werde ich mit Dir künftig keine Geschäfte mehr machen.-
Braucht es einen Staat, ein Gesetzeswerk, ein Regularium hierzu, um diese Entscheidung für mich zu treffen? Hast Du schon mal was von Kant's kategorischem Imperativ gehört? Offenbar nicht, - denn dann wüsstest Du,
das dieser - ohne Staat, - ohne Gesetzeswerk - und ohne geschriebenes Regularium funktioniert! Und offenbar weist Du noch nicht einmal, dass das 'Wort des Kaufmannes' gleichrangig einer Bürgschaft ist, die für "Nicht-Kaufleute" nur dann verbindlich ist, wenn sie gemäß BGB schriftlich verfasst ist? (.. und v.a. warum das so ist?)
Zappa hat geschrieben: Ist es Dir schon mal in den Sinn gekommen, dass sich in einem Markt, der unreguliert bleibt sich nahezu automatisch Oligopole und Monopole bilden.
Ist Dir schon mal in den Sinn gekommen, das zu lesen was ich gesagt habe, bevor Du irgendwelche zusammenhanglose Behauptungen aufstellst?
Wenn ich davon spreche, dass der Staat nicht Partei sein sollte, dann heißt das nicht, das er Recht und Ordnung durchsetzt, die z.B. gegen die oben genannten Prizipien verstoßen? Die Aufdeckung und Sanktionierung von Betrug und Absprachen zu Lasten Dritter, mittels denen Monopole und Oligopole entstehen, gehören zweifellos zu den Aufgaben einer übergeordneten Gemeinschaft. - Die Haftungsübernahme des Staates für diese Monopolisten ist hingegen eine unzulässige Intervention des Staates! Wenn Du das nicht auseinanderhalten kannst oder willst, erübrigt sich jedwede weitere Diskussion und Überlegung gegenüber Deinen Vorstellungswelten.
Zappa hat geschrieben:Deine Idee von einem Markt, der immer schön die fairen Wettbewerbsbedingungen durch Selbstregulierung beibehält, vielleicht einfach nicht stimmig ist? Der Umkehrschluss, dass die Gewährung von Privilegien dieser großen Spieler eben darum nicht aus der Marktlogik selbst entstammen kann (darf?) vielleicht einfach nur Ideologie ist?
Schon mal auf die Idee gekommen, das es nicht stimmig sein kann, wenn man in einen einfachen Güteraustausch eine Ideologie 'hineininterpretieren will', um sein eigenes ideologisch verblendetes Süppchen am kochen zu halten?
Zappa hat geschrieben:Du argumentierst in etwas so: Ein Markt ist ideal und selbstregulierend und hier sind Chancen und Risiken ausgewogen. Wenn das nicht so ist, wurde der Markt von bösen Interventionalisten verunstaltet, selbst wenn die Initiative - unter Aufbietung massiven Drucks im Übrigen - von den Marktteilnehmern ausging. Ich nenne sowas verquere Logik und bleibe dabei.
Ja , eine verqueren Logik, die auf Deinem eigenen Mist gewachsen ist und nichts mit dem zu tun hat, was ich gesagt habe.
Zappa hat geschrieben:Lassen wir doch einfach mal die zwei Theoretiker des Liberalismus und Neoliberalismus reden und schauen, ob die ein ähnliches naives Marktbild hatten:
"Wahrscheinlich bietet überall dort, wo Monopole wirklich unvermeidlich sind, die ... Methode einer strengen staatlichen Überwachung ... bessere Aussicht auf befriedigende Ergebnisse ... "[als Verstaatlichung]. FA Hayek, Der Weg zur Knechtschaft.
"Die Wirtschaftsgeschichte der letzten 150 Jahre ist voll von Beispielen für die Blindheit der Liberalen gegenüber der Tatsache, dass der Markt eines festen rechtlichen Rahmens bedarf ..." W Röpke, Die Gesellschaftskrisis der Gegenwart.
...und? .. wie oder wo widerspricht sich das z.B. mit dem was ich gesagt habe?
Zappa hat geschrieben:Es ist also klar, dass sich Staatsinterventionismus und freier Markt gegenseitig bedingen.
Phantasierst Du jetzt endgültig? Überhaupt nichts has Du "klar" gemacht!? In den obigen Zitaten, i
st nirgends von einer "Intervention" die Rede, sondern von 'Überwachung' und 'rechtlichem Rahmen'!? Wikipedia zu Interventionismus:
Eine Staatsintervention bezeichnet alle Maßnahmen eines Staates, um gesellschaftliche und wirtschaftliche Prozesse und Entwicklungen zu beeinflussen. Es geht dabei in erster Linie um Maßnahmen des Staates, die sich nicht auf die Wirtschaftsordnung bzw. die Gestaltung der entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen beschränken Eine Intervention ist also vor allem anderen ein direkter Eingriff des Staates in das Marktgefüge- und nicht die blose zur Verfügung Stellung eines 'Gestaltungsspielraumes' in dem sich eine Marktwirtschaft entwickeln kann.
Was ist bitte daran so schwer zu verstehen: Sanktionierung von Betrug und die Gestaltung von Schadensersatzansprüchen ist Staatsaufgabe, die politische Tolerierung von Betrug und Bereitschaft zur Haftungsübernahme von Marktrisiken einzelner Marktteilnehmer (zwangsweise durch den Steuerzahler) ist eine staatliche Intervention!
Zappa hat geschrieben:Viel dreister ist es doch die Probleme der aus dem Ruder gelaufenen Marktmacht, dann denjenigen auch noch in die Schuhe schieben zu wollen, die verzweifelt versuchen den Scherbenhaufen zusammen zu kehren; auch wenn man Ihnen vorwerfen kann zu spät interveniert zu haben.
Schachfug! Durch was ist denn der Scherbenhaufen entstanden? Wer verschuldet sich denn auf Kosten der jetzigen und künftigen Generationen über die reale Wirtschaftsleistung hinaus? Wer hat denn die Zinsen künstlich niedrig gehalten, um angeblich "Arbeitsplätze" und "Wohlstand" zu schaffen und Wohltaten in aller Welt zu verteilen? (und wem hat diese Freigebigkeit genutzt) Ist das durch Staatsgeld oder mittels Marktgeld passiert? Wer hat die Möglichkeit 'Geld aus dem Nichts' zu erschaffen - an ein Bankenoligopol delegiert (und wem nutzt es)?
Die "Marktmacht" in Form von Spekulanten stellt lediglich all diese Fehlentwicklungen bloß, ist jedoch niemals die Ursache dieser Verwerfungen! Ob es nun den Interventions-Politikern und Sozialromantikern passt oder nicht.
Es ist letzlich ganz einfach: Ohne Staats-Schulden gäbe es keine Wetten auf deren Verfall.
Mehr noch: Es gäbe nicht mal Geld hierfür Zappa hat geschrieben:Das ist doch die Folge genau jener Ideologie, die Du hier vertrittst. Was haben die Marktradikalen über Regulierung geschimpft und Sie dann zuerst unter Reagan, dann Thatcher und später dann weniger umfänglich unter Kohl und Schröder auch bei uns "erfolgreich" abgeschafft. Die Folgen sehen wir jetzt. Diese Ideologie dann auch noch mit dem konkreten Elend derjenigen erkaufen zu wollen, die von den Pleiten der Banken, Unternehmen und Staaten dann konkret betroffen wären, setzt dem Ganzen dann die Krone auf.
Wie soft soll ich es denn das hier noch wiederholen, bist Du es endlich raffst? Ich vertrete hier weder eine Ideologie, noch bin oder war ich jemals für das Elend der Welt verantwortlich!? Allein ein Staatsinterventionismus hat es stets geschafft, dass das (in der Folge sozialistische) Experiment in Befehlswirtschaft, Beschränkung der individuellen Freiheit und letztlich im allgemeinen Elend geendet ist!
Nicht die staatliche Regulierung, sondern die Selbstregulierung des Marktes wurde abgeschafft, indem der Steuerzahler immer mehr die Haftung für das Versagen von 'Managern politisch motivierter Fehlentscheidungen' übernehmen mußte! Dabei wird auch nicht davor zurückgeschreckt, die Bürger zu desinformieren und mittels Kriegspropaganda (Der Euro steht für "Frieden") 'politisch korrekt' auszurichten. Eine Propaganda, die Schlimmes befürchten lässt und schon viel Schaden in der paralamentarischen Demokratie angerichtet hat, wie wir gegenwärtig ja erleben.
Und so läuft das Spiel: Je mehr der Staat selbst als Unternehmer auftritt, bzw. Politiker in Aufsichtsräten von Unternehmen sitzen, die nicht-haftende Manager einstellen, um so höher wird die Versuchung sein, die Haftung auf die Allgemeinheit abzuwälzen. Genauso groß wie die Versuchung die eigene Fehlleistung "der Marktwirtschaft" unterzuschieben, was darin gipfelt ein 'angebliches Marktversagen' zu proklamieren. ... - was wiederum genau diejenigen Politiker und Gutmenschen auf den Plan ruft, die mittels Interventionen den Schaden beseitigen wollen, den sie selbst verursacht haben ....
Allein schon der Begriff "Preisstabilität", für den eine Zentralbank zuständig sein und intervenieren können soll, ist ein dehnbarer Begriff und kennzeichnet eine für eine Martkwirtschaft verhängnisvolle Fehlentwicklung. Eine "Preisstabilität" gibt es nur im Sozialismus - gleichzeitig mit Fehlallokationen und letztlich 'Mangelverwaltung' - und Elend. In einem (freien) Markt bilden sich Preise individuell und jedesmal neu. Preisveränderungen sind nicht ein lästiges Übel, sondern notwendige Information für 'freie Unternehmer': Wo und setze ich Kapital ein, um am Martk Erfolg zu haben? Diese Signalfunktion wird durch "wohlmeinende" Interventionisten bereits im Keim zu ersticken versucht.
Nimmt man dem Markt die Signale, oder versucht gar sie zu unterdrücken, endet das zwangsläufig in einer Planwirtschaft mit den beschriebenen Fehlleistungen.
Zappa hat geschrieben:Umgekehrt wird ein Schuh draus: Um einen funktionierenden Markt zu erhalten, muss der Staat möglichst früh eingreifen: Kartelle verhindern bzw. zerschlagen, Monopole streng regulieren etc. pp. Nur Eigentum an Produktivmitteln sollte er wo immer möglich nicht haben, da sind wir uns sicher einig.
Unsinn! Eingreifen 'muß' er gar nicht. Er muß nur dafür sorgen, das Recht Recht bleibt und sich frei Preise (= Signale für Unternehmensentscheidungen) bilden können! Genauso wie wenn ein Quacksalber Fieber nicht als notwendige Hilfe zur Heilung einer Infektion betrachten würde, sondern Temperaturschwankungen als Übel, die es mittels Medikamenten schon von vorne herein zu bekämpfen gilt.
Zappa hat geschrieben:Und vor allem: Kein Markt reguliert sich von allein, dass ist dein Grundirrtum!
(Abgesehen davon, das Du mir 'Deine Sicht' wieder zu unterstellen versuchst) Glaubst Du Du kannst durch blose Wiederholung überzeugen?
Da Homöostase ein untrügliches Kennzeichen jedes organischen Lebens ist (und ohne staatliche Intervention wunderbar seit Milliarden Jahren funktioniert;-)), und ein freier Markt mit einem freien Geldsystem selbst als organisches System betrachtet werden kann, zeugt diese Behauptung nur wieder von Deiner recht beschränkten Sichtweise auf systemische Zusammenhänge. Körperzellen können sehr wohl ohne Gehinrfunktion weiter existieren - umgekehrt jedoch nicht! (Als ob es nötig wäre, dass das Gehirn den Stoffwechsel regulieren können müßte!

)
Nein, - so lange Du nichts belegst und stattdessen immer nur einfach 'behauptest', glaube ich einfach
a) ...das Du entweder selbst nicht verstehst, von was du hier redest
b) oder ... das Du es nicht wissen willst, weil Du zu den Nutznießern/Funktionären des ineffektiven aber 'für Funktionäre und Trittbrettfahrer fürsorgenden Systems' gehörst, das auf Kosten anderer (noch) existiert und Angst hast, dass Du diesen Vorteil verlieren könntest.