mat-in hat geschrieben:Es sind immer pseudo-diskussionen, deren End-Standpunkt fest steht.
Wie meinst du das?
Dass am Ende jeder seine Erstmeinung unangefochten wieder mit nach Hause nimmt?
DAS glaub ich nicht. Ich denke, dass jeder, der versucht den Standpunkt seines Gegenübers auch nur entfernt ernst zu nehmen, eine Erkenntnis mehr mit nach Hause nimmt.
Also mir geht es jedenfalls ständig so: Wenn ich gute, nachvollziehbare Argumente höre oder lese die mich überzeugen, dann bin ich auch bereit, von meiner (vor)gefassten Meinung auch wieder abzutreten, heißt, ich lasse mich auch mal überzeugen (auch wenn es oft nicht danach aussieht
) und kann sogar anschließend das Gegenteil dessen behaupten, was ich vorher gesagt habe. Was allerdings auch nicht immer gut ankommt. Ich bin sogar oft sehr überrascht, wie unterschiedliche Sichtweisen es zu ein und demselben Thema gibt und wie sie alle plausibel scheinen können. Zwar, das gebe ich zu, handelt es sich dabei immer um Sachthemen.
Ob man jemandem von seinem
Gefühl für etwas abbringen kann, das ist wieder eine andere Frage. Menschen, die esoterisch angehaucht sind, diskutieren ja nicht um eine Sache, sondern um ein vorhandenes Gefühl, dass sie ja schwerlich nach dem Gespräch abbauen können. Siehe Freundin Arathas.
Was das Thema Religion, Gläubige vs Areligiöse, Atheisten angeht, so bin ich überzeugt, dass zu diesem Thema beide Seiten eher stur mit ihrer Erstmeinung wieder nach Hause gehen. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass sich hier ein Sachthema mit einem Gefühlsthema mischt und dass beide Seiten deswegen nicht zusammenkommen können. Wenn ich vom gleichen Niveau spreche meine ich hier nicht, dass sich Hauptschüler mit Studenten austauschen, sondern dass das Thema entweder gefühlsmäßig
oder sachlich diskutiert werden müsste.
Und das ist meist nicht möglich.
LG stine