stine hat geschrieben:Ist es das @Nanna?
Nanna hat geschrieben:Naja, so einfach ist es eben nicht, so wie ich die MWI verstehe. Danach ist es so, dass du in dem Moment, in dem du dich entscheidest, etwas zu tun, immer beides tust. D.h. du entscheidest dich in dem Sinne nie, sondern führst jedes Mal alle möglichen Alternativen aus. Klar, du kannst zwischen den Parallelwelten nicht wechseln, aber das ist irrelevant, weil du das ja auch nicht musst. "Du" bist nämlich nur eine der vielen Kopien von dir selbst, die einen bestimmten Lebensweg geht. Ob es dir also passt oder nicht, es gibt nach der MWI (wie ich sie verstehe) "da draußen" einen Darth Nefarius, der hingebungsvoll gläubig ist, und zwar egal, was du tust. Es ist auch nicht so, dass du tatsächlich Entscheidungen treffen könntest, das kommt ja jetzt noch oben drauf. Stattdessen spaltet sich der MWI zufolge jedes Mal das Universum in Paralleluniversen, es hängt also mehr oder weniger vom Zufall ab, in welcher dieser Realitäten "du" landest. Entscheidungen sind irrelevant, weil sie nicht stattfinden. Von daher ist auch dein "Durchdenken aller Schritte" zum Scheitern verurteilt. Du magst alle Schritte durchdenken, aber du wirst dich am Ende der MWI zufolge trotzdem nicht für eine objektiv bessere Entscheidung "entscheiden", sondern eben einfach alle möglichen Alternativwege gehen.
Wie gesagt, vielleicht verstehe ich die MWI völlig falsch, aber so wie ich sie gerade verstehe, ist sie letztlich in ihrer philosophischen Konsequenz purer Nihilismus.
Nanna hat geschrieben:Ich möchte gleich mal mit einer Verständnisfrage starten und ich hoffe, dass es ein paar physikfeste Leute hier gibt, die sie vielleicht beantworten können:
Ist es korrekt, dass aus der MWI (Multi-World-Interpretation) folgt, dass in jedem Fall, in dem ein Ereignis (z.B. ein Würfelwurf oder die Entscheidung, bei Rot über die Ampel zu gehen) mindestens zwei verschiedene Ergebnisse haben kann, sich die Welt aufspaltet in so viele Paralleluniversen, wie es mögliche Ergebnisse gibt und dass jedes mögliche Ergebnis geschieht, nur eben in verschiedenen Welten? Anders gesagt, verstehe ich das korrekt, dass es der MWI zufolge seit ein paar Minuten ein Paralleluniversum gibt, in dem ich mich dagegen entschieden habe, diesen Thread überhaupt zu eröffnen?
Nanna hat geschrieben:Darauf aufbauend hätte ich gleich eine Folgefrage unter der Annahme, dass ich obiges halbwegs korrekt verstanden habe. Da können auch die philosophisch angehauchten unter uns mehr mitreden:
Wenn es so wäre, dass die MWI korrekt wäre, dass also Schrödingers berühmte Katze immer tot und lebendig gleichzeitig ist, nur eben in unterschiedlichen Welten (so als Beispiel gelesen unter http://plato.stanford.edu/entries/qm-manyworlds/#7), welchen Sinn hätte es dann noch, irgendetwas zu entscheiden oder vor allem, moralisch zu handeln? Denn dann wäre es doch so, dass ich annehmen müsste, dass schon der hypothetische Gedanke daran, jemanden zu töten, einen Bankraub zu begehen oder mit der Frau des besten Freundes zu schlafen in irgendeinem Universum auch von "mir" umgesetzt würde. Es wäre also irrelevant, das Böse zu unterlassen und das Gute zu tun (egal, was man für diese Begriffe jetzt jeweils einsetzt), weil es sowieso beides geschieht. Sprich, in manchen Universen herrschen immer noch die Nazis und in anderen haben Hippies aus der ganzen Welt ein Blumendorf gemacht.
Ich möchte das nicht als Gegenargument verstanden wissen, eher als offene Frage, wie man sich als MWI-Befürworter mit dieser widersprüchlichen Situation auseinandersetzen sollte. Vielleicht verstehe ich ja auch Implikationen der MWI ganz falsch. Eure Gedanken zu dem Thema würden mich interessieren!
Arathas hat geschrieben:Diesen Effekt hat Richard Feynman entdeckt bzw. per Versuchsaufbau nachgewiesen, und später wurde von anderen Wissenschaftlern nachgewiesen, dass nicht nur Photonen ihn erzeugen, sondern jedes Teilchen (z.B. Elektronen usw.). Jedes Teilchen ist somit nicht nur Partikel, sondern gleichzeitig auch Welle, und durchquert in dem Experiment nicht nur einen Spalt, sondern beide.
1802 führte Thomas Young das Experiment erstmalig durch, um die Wellennatur des Lichtes zu beweisen.
1927 zeigten Clinton Davisson und Lester Germer die Welleneigenschaften von Elektronen anhand der Beugung eines Elektronenstrahls an einem Nickel-Kristall[1]. Der Kristall wirkt dabei als Reflexionsgitter. Statt zweier Spalte sind hier sehr viele Streuzentren im Spiel.
1961 wurde das Doppelspaltexperiment mit Elektronen durch Claus Jönsson[2][3] durchgeführt und im September 2002 in einer Umfrage der englischen physikalischen Gesellschaft in der Zeitschrift „Physics World“[4] zum schönsten physikalischen Experiment aller Zeiten gewählt.
Seither wird das Experiment mit unterschiedlichen Teilchen ständig wiederholt.
Gandalf hat geschrieben:So what? Die wenigsten Menschen haben Probleme damit, ein 'unendlich großes Universum' anzunehmen.
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