Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon chulinn » Di 3. Jan 2012, 13:47

Unabhängig davon ob in Deutschland in absehbarer Zeit ein neuer Bundespräsident zu wählen ist oder nicht frage ich mich nach den wichtigsten Kriterien die ein Bundespräsident erfüllen sollte. Die formalen Anforderungen sind ja recht übersichtlich (und zum Glück muss es auch nicht unbedingt ein Politiker sein), aber welche Eigenschaften wären für einen Präsidenten wünschenswert bzw. welcher Deutsche wäre zur Zeit am Besten für das Amt geeignet? Ich grübel schon eine ganze Weile aber mir fällt niemand ein.
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon ganimed » Di 3. Jan 2012, 14:37

Er müsste die moralische Autorität von Helmut Schmidt haben, die mediale Wirkung auf Doofe wie Guttenberg und den Witz von Hape Kerkeling. Mit einem Wort: Richard von Weizsäcker nur jünger.

Bis dahin sollte man den aktuellen Bundespräsidenten dazu verpflichten, bei allen Ansprachen einen Sticker mit der lesbaren Aufschrift "Fehlbesetzung" zu tragen. Oder würde dies das heilige Amt denn doch zu sehr beschädigen?
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon Vollbreit » Di 3. Jan 2012, 14:48

Ihr habt also auch das Gefühl, dass Wulffs Tage gezählt sind?
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon Darth Nefarius » Di 3. Jan 2012, 15:11

Die Aufgabe des Bundespräsidenten soll offensichtlich eurer Meinung nach ein Moralapostel sein, nicht wahr? Ich finde den aktuelle, obwohl oder vielleich gerade wegen dieser Scheinheiligkeit zum Kaputtlachen! :lachtot:
Wieso sollten wir unseren Clown nicht behalten? Er zeigt doch ganz klar, dass Moral unsinnig ist, er ist lediglich zu doof, um seine Miseren zu vertuschen. Wenn ich die Moral für sinnvoll hielte, würde ich gleich einen Geistlichen empfehlen ( weil mit einem Moralismus ist auch fast unweigerlich große Naivität verbunden ist und das ziemlich naiv wäre). Um das Ansehen dieses Amtes braucht man sich auch keine Sorgen machen, kaum ein Staatsobrehaupt nimmt den Bundespräsidenten ernst, die Deutschen erst recht nicht.
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon Teh Asphyx » Di 3. Jan 2012, 15:22

Darth Nefarius hat recht, Wulff passt perfekt, weil er eine Lachnummer ist.

Die Regierung funktioniert gerade deswegen gut, weil sie nicht ernst zu nehmen ist. So kann man sich schön ironisch von ihr distanzieren, sie aber gleichzeitig über sich ergehen lassen und so tun, als wäre sie ein natürlicher Fakt, der eh nicht zu ändern ist.
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon Darth Nefarius » Di 3. Jan 2012, 16:11

Also, wenn das auch ironisch gemeint war, dann möchte ich sagen, dass Wulff so korrupt sein kann wie er will, er ist bedeutungslos wie sein Amt, also darf ich mich auch ruhig über ihn und sein Amt lustig machen. Der Bundespräsident war, ist und wird immer eine Lachnummer sein, egal wer gerade selbiger ist.
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon ganimed » Di 3. Jan 2012, 16:44

Darth Nefarius hat geschrieben:er ist bedeutungslos wie sein Amt, also darf ich mich auch ruhig über ihn und sein Amt lustig machen.

Das Amt ist bedeutungslos? Das ist doch Unsinn. Vielleicht wolltest du sagen, dass du dem Amt relativ wenig Bedeutung zumisst. Aber natürlich ist das Amt wichtig, relevant und bedeutungsvoll. Das ist keine Frage der subjektiven Geringschätzung. Solange der Bundespräsident Aufgaben wahrnimmt, die von großen Mehrheiten für wichtig gehalten werden, solange hat das Amt auch eine große Bedeutung. Die Meinung einzelner ist also irrelevant.

Darth Nefarius hat geschrieben:Der Bundespräsident war, ist und wird immer eine Lachnummer sein, egal wer gerade selbiger ist.

Wenn das deine Meinung ist, dann warst, bist und wirst du immer sehr undifferenziert sein, weil es dir egal ist, wer gerade Bundespräsident ist.

Ich habe bestimmt nichts gegen Zynismus per se, aber wenn schon dann mit etwas mehr Substanz bitte.
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon Teh Asphyx » Di 3. Jan 2012, 16:54

Darth Nefarius hat geschrieben:Also, wenn das auch ironisch gemeint war,


Nein, war es nicht.

Darth Nefarius hat geschrieben:dann möchte ich sagen, dass Wulff so korrupt sein kann wie er will, er ist bedeutungslos wie sein Amt, also darf ich mich auch ruhig über ihn und sein Amt lustig machen. Der Bundespräsident war, ist und wird immer eine Lachnummer sein, egal wer gerade selbiger ist.


Es ist nicht ganz bedeutungslos, weil es für die symbolische Ordnung eine Rolle spielt und das hat wiederum reale Auswirkungen. Auf diese Art funktioniert ja Ideologie.
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon Lumen » Di 3. Jan 2012, 17:05

Vollbreit hat geschrieben:Ihr habt also auch das Gefühl, dass Wulffs Tage gezählt sind?


So ein Wulff ist nicht so leicht loszuwerden, wie die Niedersachsen zu berichten wissen. Allerdings zieht sich die Sache nun schon zu lange hin, obwohl Presse und die Opposition ihn bisher geschont haben. Die zweite Runde könnte also erst recht unangenehm werden—vor allem, wenn es ihm nicht gelingt, die im Raum stehenden Verdächtigungen zu entkräften. Wenn es etwas durch Aufklärung der Sachverhalte zu gewinnen gäbe, hätte Wulff längst etwas dazu beigetragen. Aussitzen wird wohl nicht mehr klappen, also gehe ich davon aus, dass er im Prinzip nicht mehr zu halten ist. Wulff hat fertig.

Hier noch Wulffs Meldungen auf der Mailbox. Alea iacta est! :^^:
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon Darth Nefarius » Di 3. Jan 2012, 17:10

Teh Asphyx hat geschrieben:Es ist nicht ganz bedeutungslos, weil es für die symbolische Ordnung eine Rolle spielt und das hat wiederum reale Auswirkungen. Auf diese Art funktioniert ja Ideologie.

Es ist relativ bedeutungslos, das ist vor allem an dich greichtet, ganimed. Was darf er denn schon machen, außer unterschreiben und sonstwas eröffnen (das darf Lady Gaga auch)? Beim Köhler hat man sogar darüber diskutiert, ob er überhaupt seine Unterschrift zurücklhalten darf! Wenn das mal nicht Bedeutungslosigkeit ist! Gut, als Fassade mag er eine Rolle spielen, aber das tat Gottschalk auch als er noch seine Sendung hatte (ein Aushängeschild für deutsche Unterhaltung). Wenn nun diese Funktion des politischen Moralapostels (wenn das denn eine sein soll) nicht erfüllt wird, dann stört mich das auch nicht.
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon chulinn » Di 3. Jan 2012, 17:26

Ok, Christian Wulff ist also nicht besonders beliebt, soviel können wir festhalten. Besonders pikant sind jetzt seine Angriffe auf die Amtsvorgänger als er noch kein Bundespräsident war. Aber meine ursprüngliche Frage war: Wen würdet ihr als Bundespräsidenten wählen und warum?
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon Celtic » Di 3. Jan 2012, 17:55

Teh Asphyx hat geschrieben:Die Regierung funktioniert gerade deswegen gut, weil sie nicht ernst zu nehmen ist. So kann man sich schön ironisch von ihr distanzieren, sie aber gleichzeitig über sich ergehen lassen und so tun, als wäre sie ein natürlicher Fakt, der eh nicht zu ändern ist.


In Europa bekommt jedes Land die Regierung, die es verdient. Da kann man sich hinterher beschweren, bringt aber nix.
Und hinterher will's wieder niemand gewesen sein, der Union und FDP gewählt hat! :down:
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon Celtic » Di 3. Jan 2012, 17:58

Mir persönlich hätte Joachim Gauck sehr gut gefallen. Oder vorher Gesine Schwan.
Die beiden wären mir als Repräsentanten Deutschlands wesentich sympathischer gewesen als der aalglatte Wulf.

Warum im Ernstfall nicht nochmal Gauck nominieren?

Oder man macht endgültig eine Lachnummer aus dem Amt und nominiert den "brutalstmöglichen Aufklärer" Roland Koch? :mg:
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon Teh Asphyx » Di 3. Jan 2012, 18:43

Celtic hat geschrieben:In Europa bekommt jedes Land die Regierung, die es verdient. Da kann man sich hinterher beschweren, bringt aber nix.


Ein Land kann nichts verdienen. Ein Land ist ein bestimmter, meist künstlich und vor allem ideell getrennter Bereich auf diesem Planeten. Die Menschen in einem Land können eventuell etwas verdienen, da aber die Menschen eines Landes nicht alle gleich sind, können sie auch nicht als Kollektiv irgendwas bestimmtes allesamt gleich verdienen (sie können es aber trotzdem bekommen).
Und ich kann mich sehr wohl beschweren, denn ich habe niemals mein freies Einverständnis dazu gegeben, dass irgendein Fleckchen Erde, schon gar nicht dass irgendein Mensch regiert wird.

Celtic hat geschrieben:Und hinterher will's wieder niemand gewesen sein, der Union und FDP gewählt hat! :down:


Ein politischer Akteur ist man nicht dadurch, dass man wählen geht, sondern man ist immer schon dadurch ein politischer Akteur, wie man sein Leben gestaltet und mit anderen Menschen interagiert. Eine Gesellschaft funktioniert nicht auf eine bestimmte Art dadurch, dass eine bestimmte Partei gewählt wurde, sondern dadurch, dass die Menschen durch ihre Handlungen das System „machen“.

Der Witz hierbei ist, dass die Regierung vor allem die Funktion hat, die symbolische Ordnung zu repräsentieren (deswegen gibt es auch so relativ unbedeutende Präsidentenposten) und es funktioniert tatsächlich deswegen, weil sich niemand ernsthaft mit der Regierung identifiziert (es will eben niemand gewesen sein), aber gleichzeitig trotzdem genau so handelt, wie es die symbolische Ordnung „verlangt“.
Als Beispiel: So ziemlich jeder, der malochen geht, weiß genau, dass er eigentlich (vor allem im Vergleich zu „denen da oben“ (was sowohl die Regierung sein kann als auch der kleine Prozentteil mit dem größten Reichtum, der dafür nicht arbeiten muss, also kein Leistungsträger ist)) nicht nach Verdienst bezahlt wird. Trotzdem wird er jeden Morgen aufstehen und sich genau so verhalten, als wäre es so, damit die symbolische Ordnung aufrecht erhalten bleibt. Daran ändert sich nichts dadurch, dass man alle vier Jahre irgendwo sein Kreuz macht. Verändern würde sich dann etwas, wenn beispielsweise jeder, der wirkliche Leistungen erbringt, trotzdem aber kaum am Reichtum teil hat, sich weigern würde, weiterhin Leistungen zu erbringen, wenn er nicht im Gegenzug dafür mehr Anteile vom Reichtum bekommt.
Die wahrhaft politische Aktion ist also, dass jemand zum Beispiel entweder unterbezahlt arbeiten geht oder dazu nein sagt.

Eine politische Handlung war auch, als es nach Fukushima so viele Proteste gegen Atomkraft gab, dass die gleichen Leute, die vorher einer Laufzeitverlängerung zugestimmt haben, auf einmal umgedacht haben. Die Personen haben sich nicht verändert. Komischerweise hat das aber dazu geführt, dass die Personen an der Regierung noch weniger ernst genommen werden.

@ Darth Nefarius

Ich habe das schon verstanden, dass Du das so meintest, da gebe ich Dir natürlich auch völlig recht. Der Bundespräsident hat tatsächlich kaum Entscheidungsgewalt.
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon ganimed » Di 3. Jan 2012, 18:48

Darth Nefarius hat geschrieben:Was darf er denn schon machen, außer unterschreiben und sonstwas eröffnen (das darf Lady Gaga auch)?

Er darf Reden halten, Interviews geben und seine Meinung verkünden. Mit guten Ghostwritern und eigener klarer Vision ist das eine echte Machtposition. Weizsäckers Rede zum achten Mai ist ja das obligatorische Beispiel. Und sogar Wulff hat mit seinem "Islam gehört auch zu Deutschland" eine flächendeckende Diskussion angeregt und gleichzeitig die weltoffene Seite Deutschland ein kleines Stück vorangebracht. Oder eine Ruck-Rede vom Herzog.
Und natürlich wächst oder schrumpft diese Macht abhängig vom moralischen und sonstigen Ansehen der Person. Also hat das Amt große Bedeutung und es ist nicht egal, wer den Job macht.
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon chulinn » Di 3. Jan 2012, 19:19

Joachim Gauck hätte eine passende Persönlichkeit für einen Bundespräsidenten. Ganz glücklich wäre ich aber mit ihm nicht. Erstens ist er schonmal bei der Wahl zum Bundespräsidenten gescheitert (wenn auch lediglich aus doofen parteitaktischen Erwägungen) und zweitens mischt er in einem ziemlich obskuren Verein namens Atlantik-Brücke mit. Mir würde jemand vom Format wie Frau Hamm-Brücher vorschweben, aber ich denke nicht dass sie den Job noch übernehmen würde. Diese Politikergattung ist aber anscheinend eine aussterbende Art. Leider!
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon Darth Nefarius » Di 3. Jan 2012, 19:54

ganimed hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Was darf er denn schon machen, außer unterschreiben und sonstwas eröffnen (das darf Lady Gaga auch)?

Er darf Reden halten, Interviews geben und seine Meinung verkünden. Mit guten Ghostwritern und eigener klarer Vision ist das eine echte Machtposition. Weizsäckers Rede zum achten Mai ist ja das obligatorische Beispiel. Und sogar Wulff hat mit seinem "Islam gehört auch zu Deutschland" eine flächendeckende Diskussion angeregt und gleichzeitig die weltoffene Seite Deutschland ein kleines Stück vorangebracht. Oder eine Ruck-Rede vom Herzog.
Und natürlich wächst oder schrumpft diese Macht abhängig vom moralischen und sonstigen Ansehen der Person. Also hat das Amt große Bedeutung und es ist nicht egal, wer den Job macht.

Viele Menschen halten im Fernsehen reden, dazu braucht man kein Amt. Interviews geben darf ich auch, genauso wie meine Meinung verkünden. Wulff hat diese Diskussion nicht entfacht, sie war schon in vollem Gange, als er sich mal einmischen wollte (er war wohl der letzte, der den Knall gehört hat, Merkel hatte sich da schon längst geäußert). Die Diskussion hat Sarrazin entfacht. Ja, mit ein wenig Geschick könnte man einen gewissen Einfluss durch dieses Amt erwirken, aber da hat man effizientere Wege, z.Bsp. eine eigene Sendung, ein seltsames Buch schreiben (wie Sarrazin es gemacht hat) oder reich sein.
Zu Celtic: Gauck zuzulassen käme aus Sicht der Kanzlerin einer größeren Niederlage gleich, als nur einen neuen wählen zu müssen, das wird nicht passieren, die SPD weiss das, sie hat dann keine Chance, einen Triumph gegen die Regierung feiern zu können, das wird sie nicht riskieren. Es wird auf einen Kompromiss hinauslaufen. Interessant wird das Verhalten der Linken: Letztesmal hat sie DIE Chance verspielt, ein kleines bisschen zumindest nicht nur Oppositionspartei zu sein, als sie nicht auch für Gauck gestimmt hat um sich so den Grünen und der SPD anzunähern. Das war auch noch doppelt dämlich, weil sie dann ihr Stasi-Image losgeworden wäre, was nicht passiert ist.
Vielleicht wird der nächste ja unser S21-Yoda, Rainer Geißler. Bei ihm muss man sich dann wenigstens nicht die Sorgen machen, dass er eine Zeit außerhalb der Amtszeit im Blick hat, so alt wie der ist.
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon ganimed » Di 3. Jan 2012, 20:07

Ja aus der Riege der ganz alten und ehrenwerten Politiker sind nicht mehr viele übrig. Hamm-Brücher fand ich immer sehr sympatisch und integer.
Wie wäre es mit Gerhart Baum?

Oder ein jüngerer, nachwachsender Politiker, dem man noch vertrauen kann, der noch echte Visionen hat. Ich schlage deshalb Christian Lindner vor. Der ist doch gerade frei.

Darth Nefarius hat geschrieben:Viele Menschen halten im Fernsehen reden, dazu braucht man kein Amt. Interviews geben darf ich auch, genauso wie meine Meinung verkünden.

Was soll denn das für ein Argument sein? Nur weil andere auch Reden halten, sind die Reden des Bundespräsidenten angeblich bedeutungslos? Die Reden der vielen Menschen im Fernsehen mögen bedeutungslos sein, kommt drauf an, wen du meinst, aber was hat das mit der Bedeutung von Wulffs Reden zu tun? Dito was Interview und Meinungsverkündung anbelangt. Welche Bedeutung eine Rede hat, sieht man beispielsweise am Echo, das sie in den Medien auslöst und wie viele Politiker oder andere Stimmen sich darauf zu Wort melden oder dazu zitiert werden.

Darth Nefarius hat geschrieben:Wulff hat diese Diskussion nicht entfacht, sie war schon in vollem Gange ... Die Diskussion hat Sarrazin entfacht.

Na gut, dann hat Wulff die Diskussion eben in eine neue Richtung gelenkt. Auf jeden Fall ist es ein wichtiger weil sehr beachteter Beitrag gewesen.
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon Darth Nefarius » Di 3. Jan 2012, 20:33

ganimed hat geschrieben: Nur weil andere auch Reden halten, sind die Reden des Bundespräsidenten angeblich bedeutungslos? Die Reden der vielen Menschen im Fernsehen mögen bedeutungslos sein, kommt drauf an, wen du meinst, aber was hat das mit der Bedeutung von Wulffs Reden zu tun? (...)Welche Bedeutung eine Rede hat, sieht man beispielsweise am Echo, das sie in den Medien auslöst und wie viele Politiker oder andere Stimmen sich darauf zu Wort melden oder dazu zitiert werden.

Darth Nefarius hat geschrieben:Wulff hat diese Diskussion nicht entfacht, sie war schon in vollem Gange ... Die Diskussion hat Sarrazin entfacht.

Na gut, dann hat Wulff die Diskussion eben in eine neue Richtung gelenkt. Auf jeden Fall ist es ein wichtiger weil sehr beachteter Beitrag gewesen.

Wir haben wohl hier den einzigen Wulff-Fan! :applaus:
Seine Reden sind vergleichsweise bedeutungslos, das mediale Echo war eben auf Sarrazin größer, verglichen mit ihm hatte dein Wulff weniger Einfluss, er war ein Trittbrettfahrer und in eine andere Richtung hat der die Diskussion auch nicht gelenkt. Die meisten Politiker und medienwirksamen Persönlichkeiten waren sich einig, dass der Islam dazugehört (bis auf unsere Hobby-rechten in der CSU), das Problem war, damit umzugehen (vor allem für den ungebildeten Pöbel sehr schwierig, weshalb auch die Meinung der "Oberen" von der Mehrheitsmeinung des Volkes so stark abwich, was das größte Problem war). Und wie gesagt: Es erfordert nicht dieses Amt, um Einfluss auf mediale Präsenz zu haben, Dieter Bohlen hat mehr Einfluss, Narumol hat mehr Einfluss, Raab hat mehr Einfluss.
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Re: Wer wäre ein geeigneter Bundespräsident?

Beitragvon ganimed » Di 3. Jan 2012, 20:59

Darth Nefarius hat geschrieben:Seine Reden sind vergleichsweise bedeutungslos, das mediale Echo war eben auf Sarrazin größer

Du willst also sagen, dass Sarrazin mehr Bedeutung hat als der Bundespräsident? Sarrazin hatte doch nur dieses eine Thema wohingegen der Bundespräsident sich ständig zu vielen Themen äußert, insgesamt also sicher eine größere Bedeutung hat.

Darth Nefarius hat geschrieben:Es erfordert nicht dieses Amt, um Einfluss auf mediale Präsenz zu haben, Dieter Bohlen hat mehr Einfluss, Narumol hat mehr Einfluss, Raab hat mehr Einfluss.

Was ist denn "ein Einfluss auf mediale Präsenz"? Die von dir genannten Leute haben sicher mehr Medienpräsenz. Aber haben sie dadurch mehr Bedeutung? Wird eine Aussage von Bohlen in den ARD-Hauptnachrichten zitiert und von der Kanzlerin kommentiert? Welche außenpolitische Wirkung hat denn jemals eine "Rede" von Raab gehabt? Man muss da schon zwischen dem Hofnarren und dem König unterscheiden. Auch wenn der Hofnarr mehr redet und witziger ist, die Macht hat immer noch der König.
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