Nanna hat geschrieben:Ok, ich formuliere es nochmal neu: Deine Überzeugung von der Idee der gewaltfreien Kommunikation gerät in Zweifel, wenn du selbst regelmäßig zwischen den Zeilen kommunizierst, dass sie dir nicht so wichtig ist, dass du alles daran setzen würdest, selbst konsequent nach ihr zu leben. Weder die innere Konsistenz noch die moralische Wünschbarkeit (ergibt zusammen sowas wie "innere Richtigkeit") werden davon natürlich berührt.
Und was haben Überzeugungen mit der Richtigkeit einer Sache zu tun?
Nanna hat geschrieben:Ich finde es halt enttäuschend, wenn jemand sich laufend empört, selbst aber wenig Biss beweist, empörenswertes Verhalten abzustellen. Wir hatten mal eine Extremveganerin hier im Forum (die ich ein bisschen vermisse), die hat zuallererst von sich selbst die härteste Einhaltung der eigenen ideologischen Regeln verlangt. Das fand ich beeindruckend. Kaum erwähnenswert, dass sie den Veganismus nebenher auch theoretisch sauber vertreten konnte...
Ich empöre mich nicht, ich kritisiere. Dazu muss man nicht über alles erhaben oder in allen Belangen perfekt sein. Und schon gar nicht muss ich mich nach irgendeinem positiven Verhaltenskodex richten, den Du mir unterstellst, den ich aber nie formuliert habe.
Und ich kann verstehen, dass das hier für Dich ein gefundenes Fressen ist, aber dennoch hättest Du Dich hier besser damit zurückgehalten, wenn es Dir allein um Deeskalation gegangen wäre.
Nanna hat geschrieben:Ich habe nur schlicht niemandem Schuld zugesprochen. Übrigens bist du auch nach Darth Nefarius Aufforderung noch ausfallend geworden (trotzdem hat auch mir gefallen, wie er mit der Situation umgegangen ist).
Nein, aber nach dem Prinzip der Schuldzuweisung gedacht.
Und wo bin ich danach bitte noch ausfallend geworden? Weil ich zu Vollbreit gesagt habe, dass er mich mal kann?
Nanna hat geschrieben:Es ist übrigens (das sage ich jetzt allgemein!) nicht immer unumgänglich, dass ich jemandem einen größeren Anteil (="Schuld") am Entstehen oder Aufrechterhalten eines Streits zuschreiben muss. Es gibt immer wieder Fälle , dass einer sich permanent über die Maßen provoziert fühlt oder es einfach nicht hinkriegt, persönliche Sticheleien zu unterlassen, während andere Forenteilnehmer darauf nur reagieren. Natürlich kriegt dann der Verursacher heftiger eins auf den Deckel als der Benutzer, der monatelang unauffällig war und dem dann einmal die Tastatur ausgerutscht ist.
„Die Tastatur ausgerutscht“ gefällt mir.
Ansonsten kann ich nicht ganz zustimmen, so ungern ich stine hier recht gebe, aber wenn sie zum Beispiel mich ständig stichelt aufgrund dessen, dass ich ihr Weltbild mit meinen allgemeinen Aussagen bedrohe, kann man auch wieder die „Schuld“ bei mir finden, das kann so ewig weitergehen, weil letztendlich die Ursachen irgendwo ganz woanders sind. Deswegen kann man sich das mit „auf den Deckel [kriegen]“ lassen auch sparen und anders deeskalierend einschreiten, indem man nach Lösungen für die Zukunft und nicht nach Urteilen für die Vergangenheit sucht.
Nanna hat geschrieben:Ich habe nochmal zwei Seiten zurückgelesen und finde den Senf nicht so ganz. Da sind Äußerungen von stine und dir, den Kontrahenten, von Darth Nefarius, dessen Beitrag du ja ok fandest, Ordnungsaufrufe von mir, ein Kommentar von 1von6,5Milliarden, der mit meiner Reaktion nicht ganz zufrieden war (und ich lege Wert darauf, dass die Moderatoren im Zweifel eine eigene Meinung haben dürfen) und schließlich Vollbreit, der wohl anmerken wollte, dass du vielleicht ein wenig überreagierst. Wenn ich das jetzt runterzähle bestehen sie Senfgeber aus 1von6,5Milliarden und Vollbreit, die auf ihre Weise auch nur helfen wollten. Ich kann in der Reaktion der Leute da nichts Unverhältnismäßiges erkennen.
Ich hab ja auch nichts gegen deren Intentionen gesagt (wobei ich diese auch kritisieren könnte), aber nach Darth Nefarius’ Beitrag kam ja erstmal gar nichts mehr, für mich war die Sache eigentlich erledigt, bis dann eben noch Vollbreit ankam und anschließend Du und 1von6,5Milliarden. Bei Dir sehe ich das als in Ordnung an, 1von6,5Milliardens Kommentar war völlig unnötig, wenn das nur eine Kritik an Deinem Urteil gewesen wäre, dann hätte er Dir das auch genauso gut per PN schreiben können. Und was ihr geschrieben habt, war letztendlich nicht hilfreich, im Gegenteil und sogar stine hat hier jetzt mehrfach erklärt, dass meine Interpretation ihrer Aussage sogar richtig war, auch wenn sie mich damit nicht verletzen wollte.
Nanna hat geschrieben:Um das andere zu klären: Ja, oberflächliche beleidigende Sprache finde ich schlimm, weil sie signalisiert, dass dem Sender alle Konventionen egal sind und er offenbar nicht in der Lage ist, seine Impulse zu kontrollieren.
Ich habe jetzt schon mehrmals gesagt, dass meine Reaktion nicht impulsiv war.
Nanna hat geschrieben:Was eine "inhaltliche Beleidigung" sein soll, weiß ich nicht, wahrscheinlich meinst du damit etwas ähnliches, wie ich mit der subtilen Beleidigung.
Es geht darum, dass man keine Schimpfwörter o.ä. benutzt, sondern durch den Inhalt einer Aussage jemanden beleidigt.
Nanna hat geschrieben:Etwas anderes ist das "Rumgehacke": Wenn du (auch scheinbare) Inkonsistenzen in deinem Verhalten zeigst, werden Leute dich darauf hinweisen.
Weil mich hier auch alle so wahnsinnig gut kennen, dass sie da irgendwie irgendwas überhaupt nur annähernd beurteilen könnten, klar …
Und was sollen bitte überhaupt Inkonsistenzen im Verhalten sein?
Nanna hat geschrieben:Nicht alle tun das, indem sie sich zehnmal Gedanken darüber machen, wie irgendeine Äußerung bei dir ankommen könnte und sagen dir dann eine wohlformulierte, unmissverständliche Sentenz auf den Kopf zu. Und du hast darauf auch keinen Anspruch, die Welt dreht sich schließlich nicht um dich und deine kommunikativen Bedürfnisse, man muss irgendwann auch mal lernen, Äußerungen in die eigene Sprache zu übersetzen und nicht gleich wegen allem aus der Haut zu fahren. Häufig wird die humorige, flapsige Form gewählt, um zu signalisieren, dass man etwas zu sagen hat, es aber nicht böse meint, weil man davon ausgeht, dass der andere entweder drüber lacht oder mit einer schlagfertigen Worthülse antwortet und dann später im stillen Kämmerlein nochmal drüber nachdenkt, ob da nicht trotzdem was dran war; das ist halt eine Art von sozialer kommunikativer Konvention, mit der ein Kommunikationspurist wie du, der gerne Worte auf Goldwaagen legt, seine Probleme bekommen kann (und ich meine das NICHT beleidigend, möchte nur zur (Er)Klärung beitragen...).
Und wieder beurteilst Du ohne Ende („Kommunikationspurist“, „deine kommunikativen Bedürfnisse“) ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben. Du kennst mich nicht, Du kennst meine Bedürfnisse nicht und dass ich ein Kommunikationspurist sei ist einfach lächerlich. Und bevor Du mir hier weiterhin solche Sachen unterstellst, lies mal die letzten Beiträge von stine, wo sie erklärt, dass ich sie richtig interpretiert habe.
Mit humorigen, flapsigen Aussagen komme ich schon klar, es sei denn es geht die ganze Zeit nur so, dann nervt es irgendwann, ist aber bei jedem Extrem so.
Nanna hat geschrieben:Im Falle von stines Äußerung fand ich das ein bisschen grenzwertig, wie schon gesagt (!), weil die Aussage natürlich tatsächlich etwas bloßstellendes hatte. Andererseits gibst du solcher Kritik an dir natürlich offene Flanken preis, wenn du so sehr betonst, dass die äußeren Umstände an deinen persönlichen Lebensentscheidungen schuld wären wie in dieser Abiturfrage. Dass darauf manche wenig Verständnis zeigen, ist vorhersehbar und auch, wenn es dadurch nicht gerechtfertigter wird, dich irgendwie von der Seite dafür anzumachen, trägst auch du Verantwortung dafür, überlegt zu reagieren, wenn du schon vorher weißt, dass du da eine kontroverse Position vorträgst.
Es geht nicht um eine „kontroverse Position“, sondern um reale Umstände aus meinem Leben, das weder Du noch stine kennen, also verbitte ich mir jegliche Urteile darüber. Und inwieweit ich selbst dazu beigetragen habe, das habe ich nun wirklich oft genug durchgekaut, schließlich ist momentan fast jeder in diesem Du-musst-das-Problem-in-Dir-selbst-suchen-Paradigma. Ich bin eher gerade froh, dass ich endlich mal in der Lage dazu bin, zu formulieren, welche Umstände außerhalb von mir auch dazu beitragen. Deswegen muss ich mir so was einfach nicht geben, schon gar nicht, wenn mich jemand einfach nicht kennt und ich auch nicht um ein Urteil über mich und mein Leben gebeten habe, okay?
Nanna hat geschrieben:Ich hatte die "Reife" schon extra in Anführungszeichen gesetzt, weil ich habe kommen sehen, dass du da wieder konzeptionelle Einwände haben würdest. Mal davon abgesehen kannst du dich hier ja gerade kaum zurückhalten, das Verhalten anderer zu bewerten, weshalb ich diesen Einwand schon ziemlich dreist finde.
Wo bewerte ich hier das Verhalten anderer? Mal abgesehen von Situationen, wo ich reflektiere, wie bestimmtes Verhalten, dass sich auf mich bezieht, auf mich bezogen wirkt (so wie hier zum Beispiel). Nenne mir auch nur ein Beispiel (wenn auch nur deswegen, damit ich verstehen kann, was Du meinst und nicht um es mir zu beweisen).
Nanna hat geschrieben:Fällt dir eigentlich auf, dass wir hier die ganze Zeit darüber reden, welche semantischen Feinheiten an meinen oder anderen Beiträgen so fürchterlich unsensibel waren?
Es geht nicht um semantische Feinheiten, sondern um was ganz Grundsätzliches.
Nanna hat geschrieben:Dabei bist du hier derjenige, der "geh sterben!" und ähnliche pubertäre Hilflosigkeiten von sich gegeben und sich mit keinem Wort dafür entschuldigt hat. Großmütig hast du natürlich stines Entschuldigung angenommen, klar.
Wenn es hier eine „pubertäre Hilflosigkeit“ gab, dann war es das „Geh sterben!“, also komm mir nicht mit einem unkonkreten „und ähnliche“ wo es nichts ähnliches gab.
Ich habe es zurückgenommen, aber ich denke nicht daran, dafür um Verzeihung zu bitten. Zumal stine ja auch nur gesagt hat, dass sie mich nicht verletzen wollte und das glaube ich ihr sogar und allein darauf bezog sich meine Akzeptanz ihrer Entschuldigung.
Nanna hat geschrieben:Aber von deinem eigenen Fehlverhalten hast du rhetorisch geschickt abgelenkt, indem du dich als Opfer dargestellt hast. Empfindest du es wirklich als so erniedrigend, einfach mal "Entschuldigung, auch ich habe hier Mist gebaut" zu sagen (und zwar ohne irgendwelche Relativierungen nachzuschieben)?
Wo habe ich mich als Opfer dargestellt und wo habe ich von irgendwas abgelenkt? Nur weil ich Deinen, Vollbreits und 1von6,5Milliardens Umgang mit mir zusätzlich kritisiere, bedeutet das nicht, dass ich von irgendwas ablenke. Damit ich um Verzeihung bitte, müsste ich erstmal das Gefühl haben, dass ich was falsch gemacht habe (was auch oft genug vorkommt, aber in diesem Fall nicht, außer dass ich mich nicht an die Netikette gehalten habe), das hat nichts mit Erniedrigung zu tun, sondern damit, dass ich in der Hinsicht ehrlich bin. Wenn es der Deeskalation dienen könnte, wäre das vielleicht noch mal was anderes, aber ich streite hier ja schon gar nicht mehr mit stine, von daher wüsste ich nicht, was das da noch bringen sollte.