webe hat geschrieben:Wählen ab 16 Jahren wäre angesagt.
Das stand ja schon öfter mal zur Diskussion.
Ich hat geschrieben:Lady Gaga gefährlich?? Gehirnwäsche an Jugendliche?? Ich denke, wir sollten die Intelligenz unserer Jugend nicht unterschätzen. Wenn ich da an meine Jugend denke Anfang der 80er

Da waren doch bald alle Exoten. Wir haben es überlebt und aus uns ist trotzdem was geworden

Genau diese beiden Beiträge in Verbindung zeigen, warum Jugendliche nicht geeignet sind die Zukunft eines Volkes allzu früh mitzubestimmen.
Nein, wir dürfen die Intelligenz unserer Jugend nicht unterschätzen - nur Jugendmeinung zeigt auch immer wieder, dass der reine Protest an den Status quo, ohne zu überlegen, was alternativ Sinn macht, oft irrsinnige Blüten treibt. Ich finde ja schon 18jährige diesbezüglich oft noch sehr unreif und dann wählen mit 16? Nein, dafür kann ich aus heutiger Sicht nicht stimmen, obgleich ich das Verlangen nachvollziehen kann.
Es wurde auch schon gefordert, dass Familien Extrastimmen in Vertretung ihrer Kinder in die demokratische Wagschale legen dürften. Auch das finde ich unkorrekt. Ein Familienvater mit fünf Kindern hätte dann 6 Stimmen und viele solche würden ganz sicher unser Sozialsystem mit ihrer Wahl unbezahlbar machen.
Ich will ja nicht unbedingt behaupten, dass Erwachsene (ab 18) überlegter wählen (sofern sie ihr Wahlrecht überhaupt wahrnehen), aber ganz sicher haben sie gelernt ihre Spontanität im Zaum zu halten und Protestwahlen anzuzweifeln. Auch Protestwähler müssen hinterher 4 Jahre mit ihrer Wahl leben.
Parteien für Protestwähler haben auch selten ein übergreifendes Parteiprogramm und machen sich meist für ganz spezielle Details stark, die weder im allgemeinen Interesse noch staatstragend sind.
Lady Gaga und ihresgleichen als Vorbilder und Idole für die Jugend finde ich trotz @Ichs Einwand immer noch sehr fragwürdig. Klar, gab es auch früher ein paar verrückte Hühner, der allgemeine Trend war aber eindeutiger: man interessierte sich mehr und wollte Teil der Gesellschaft werden.
Berechtigte oder unberechtigte Moralvorstellungen, das möchte ich mal dahingestellt lassen, erzogen noch zu Verantwortungsbewusstsein und klärende Worte halfen noch bei der Wegweisung. Das scheint ja heute gar nicht mehr zu funktionieren. Ein rauchendes Kind auf der Straße ist doch noch nicht mal mehr ein Hingucker, sondern etwas stinknormales geworden. Saufgelage und Nullbock haben in einem Maße zugenommen, dass ich bei manchen bezweifle, ob sie ihr Leben überhaupt noch in den Griff bekommen. Früher erzog ein ganzes Viertel die Kinder mit, heute traut sich doch niemand mehr so ein Gör anzusprechen. Und nicht immer ist das die Unterschicht, die hier betroffen ist.
Zukunftsvisionen fehlen und das Bewusstsein, irgendwann für sein Leben selbst sorgen zu müssen. Die frühe körperliche Reife täuscht über die verspätete geistige Reife hinweg und lässt uns meinen, es hätte sich nichts verändert. Den Kopf mit Schulwissen vollstopfen zu lassen ist kein Ersatz für geistige Bildung.
Ich hat geschrieben:Wir haben es überlebt und aus uns ist trotzdem was geworden

Ich weiß ja nicht, wie verrückt deine Jugendzeit gewesen ist, aber so verrückt wie heute, waren die 80er sicher nicht. Vielleicht auch deshalb, weil das Geld nicht so leicht ausgegeben werden konnte. Jugendliche, die ein paar Jahre hintereinander ihren Urlaub mit Komasaufen an der Costa Brava verbringen, haben sicher schon soviel graue Zellen verloren, dass eine Rückkehr in ein normales Leben kaum noch möglich ist.
Es gilt wie immer, dass Ausnahmen diese Regel nicht bestätigen.
LG stine