stine hat geschrieben:Ich stimme laie voll zu!
stine
Ich nicht. :) Und der Vergleich zu "Soldaten sind Mörder" ist nicht statthaft, ohne jetzt in das Detail gehen zu wollen (hier soll es um das angschnittene Thema gehen, nicht um Definitionen von Mord und in wieweit sie sich bei Kriegen anwenden lassen).
Es ist natürlich richtig, dass Stereotypen nicht angebracht sind und im Grunde ist es wohl jedem hier zuzutrauen, vernünftig mit Klassifizierungen umzugehen. Allerdings habe ich öfter beobachtet, dass man sich gerade beim Thema Religionen gerne auch hinter Appelle an die Vernunft versteckt, um die Unantastbarkeit von religiösen Glauben zu schützen. Wir sollen dem Glauben in unbewiesene Tatsachen einfach respektieren.
Generell suchen sich religiöse Menschen absichtlich ein Etikett wie "Katholik" aus, von dem sie sich erhoffen, dass angesammelte positive Attribute auf sie individuell übergehen und gleichzeitig ihre kruden Vorstellungen "respektiert" werden. Sie wollen gerade, dass jemand die Inhalte ihrer Religion erkennt und erhoffen sich, dass ihnen eine hohe moralische Integrität zu Gute gehalten wird, die ja schließlich (angeblich) zu den "christlichen Werten" gehört, die immerwieder unbewiesen beschworen werden. Da passen dann zahlreichen Skandale um Kindesmissbrauch nicht gut ins Bild. Wenn es Einzelfälle wären die nichts mit den religiösen Inhalten zu tun hätten, wäre das eine Geschichte. Aber die Haltung zu Sexualität und andere spezifische Merkmale des katholischen Glaubens scheinen solche Taten zu begünstigen (und sei es Verschwiegenheit, Schutz durch eine mächtige Organisation in Kombination mit Zölibat).
Bei Kämpfen um Interpretationshoheit kommt es dann vor, dass diese "Marke" verunreinigt wird, weil natürlich auch andere ein Etikett wie "Katholik" mit bestimmten Eigenschaften beladen, die vielleicht nicht im Sinne der Anhänger sind. Das halte ich für legitim und ist sogar ein explizites Ziel von mir selbst, dafür zu sorgen, dass religiöse Marken profund durch kommunikative Mittel zerstört werden (natürlich wahrheitsgemäß, aber Interpretationshoheiten bewusst missachtend). Es ist mir persönlich egal, ob es im Interesse von Katholiken ist, dass ihre Religion mit "kinderfickern" in Verbindung gebracht wird, denn ist es genauso legitim und wahr wie die Mär von den "christlichen Werten" die hiermit sehr deutlich konterkariert werden.
Es ist am Ende legitim, dass langsam dafür gesorgt wird, den "Heiligenschein und Schutz" von unbegründeten Glauben in unbewiesene Behauptungen zu brechen, wenn wir nicht irgendwann durch Verrückte mit mittelalterlichen Phantasien, die aber Massenvernichtungswaffen haben, getötet werden wollen. Oder wie bei diversen ethischen Debatten um Stammzellenforschung und Familienplanung das Leiden vergrößert oder erhalten wird, aufgrund von kruden Märchengeschichten. Kinderficker-Sekte ist legitim. Wer sich nicht damit identifizeren will, soll von dieser kriminellen Organisation Abstand nehmen.