Katholikentag

Katholikentag

Beitragvon mat-in » Do 3. Mai 2012, 18:10

Falls ihr (z.B. stine ;) auf dem Katholikentag in Mannheim vorbei kommt:
Die GBS hat einen Infostand und wir haben tolles Abendprogramm organisiert für alle 4 Tage:
http://religionsfreie-zone-mannheim.de/ ... e-2012.pdf
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Re: Katholikentag

Beitragvon Zappa » Do 3. Mai 2012, 18:23

Schönes Programm, der Vortrag von Lüdemann würde mich besonders interessieren. Aber dafür auf einen Kirchentag, nene.
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Re: Katholikentag

Beitragvon stine » Do 3. Mai 2012, 19:42

Zu diesem Stand würd ich gerne kommen, Mannheim ist aber für eine Spritztour etwas weit weg von mir.
Aber wenn im Süden mal was ist, bin ich die Erste dort!

:winkiss: stine
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Re: Katholikentag

Beitragvon Zappa » Do 3. Mai 2012, 20:02

@stine: Mannheim ist im Süden!
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Re: Katholikentag

Beitragvon mat-in » Do 3. Mai 2012, 21:54

Zappa hat geschrieben:Schönes Programm, der Vortrag von Lüdemann würde mich besonders interessieren. Aber dafür auf einen Kirchentag, nene.

Wir haben "gottlos Glücklich" Heliumballons ... du würdest dich also deutlich unterscheiden :)
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Re: Katholikentag

Beitragvon stine » Fr 4. Mai 2012, 06:56

Zappa hat geschrieben:@stine: Mannheim ist im Süden!
Von Frankfurt aus schon.
Wie immer eine Sache des Standpunkts :wink:

LG stine
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Re: Katholikentag

Beitragvon Darth Nefarius » Fr 4. Mai 2012, 13:24

Habt ihr soetwas schon gemacht? Wie waren die Reaktionen wenn? Und wenn nicht - was erwartet ihr, wenn nicht rüde Beschimpfungen? Wie ist denn der erwartete Zulauf? Ich würde da gerne hin, aber dafür bin ich zu weit im Norden.
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Re: Katholikentag

Beitragvon mat-in » So 6. Mai 2012, 10:34

Kurzer zwischenbericht (der katholikentag kommt ja erst noch):
Wir waren gestern trotz durchwachsenem Wetter auf dem Josephs-straßenfest in Mannheim (Straßenfest gegen Diskriminierung, Rassismus, usw.). Ich war von 13-18 Uhr da (das Fest ging länger) und wir haben uns zwischen den "Urbanen Grätnern" und der "Aktion Waffenexporte stoppen" ganz wohl gefühlt. Es waren sehr wenige Leute die kurz stehen blieben, deren Augen sich verengten und die dann kopfschüttelnd abzogen als sei der Teufel hinter ihnen her (ist mit in 5 Stunden 2x aufgefallen). Es waren viele Leute, die unsere Alternative zum Katholikentag ("Das ist ja mal interessant! hat aber keine 3 million gekostet?") sehr ansprechend fanden und wohl vorbei kommen werden und auch einige Leute die sich gerfreut haben das es uns überhaupt gibt und die sich für die Mailingliste einetragen haben oder mal auf die Treffen kommen wollen.
Es gab zwei sehr interessante Diskussionen: Eine zwischen einem unserer muslimisch erzogenen Mitglieder (er nennt sich glaube ich nicht ex-muslim weil er nie so richtig gläubig war) und einem Vertreter der "Ahmadiyya Muslim Community" (love for all, hatred for no one" aus England: Wir diskutierten die Freiheit sich zu entscheiden und selbst zu denken vs Vorgaben im Islam, über Tierschutzgedanken und veraltete Ideen. Grundtenor: es ist nicht schlimm, daß im Koran auch schwieriges drin steht, denn jeder kann ja selbst denken und dann selbst ein guter Mensch sein. Interessant das man sich da einig war. Vielleicht wird aus dem Mann auch noch mal ein Atheist ;)
Zweite Diskussion war mit einem Afrikanischen Asylant (2 Monate in Deutschland), der sich gewundert hat, daß wir in einem Land wie Deutschland - von dem ihm zu Hause immer alle gesagt haben, daß die Kirchen nix zu sagen hätten - protestieren gegen Kirchenmacht, Kirchensteuer, ... er fand das mit den kirchlichen Arbeitgebern erstaunlich und über die Kirchensteuer ("Wie ein Mitgliedsbeitrag? Man muß bezahlen, weil man die Religion hat?") mußte er zu erst sogar lachen.

Alles in allem sehr nett.

Auf dem Katholikentag rechne ich mit mehr Diskussionen und weniger Einigkeit, so ähnlich wie Bus vs Bus in der Buskampagne. Da wir aber einige Punkte im Programm haben, bei denen "gute" Christen durchaus zustimmen, wird uns wohl nur "kann ich gut sein ohne Religion" unterscheiden.
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Re: Katholikentag

Beitragvon Darth Nefarius » So 6. Mai 2012, 11:16

mat-in hat geschrieben:Grundtenor: es ist nicht schlimm, daß im Koran auch schwieriges drin steht, denn jeder kann ja selbst denken und dann selbst ein guter Mensch sein. Interessant das man sich da einig war. Vielleicht wird aus dem Mann auch noch mal ein Atheist ;)

Siehst du das auch so? Wenn das der Fall wäre, hätten wir doch wesentlich weniger Probleme auf der Welt, unabhängig von Religion. Ich frage mich, wie sich diese Diskussion Diskussion nennen darf, wenn es so ein schwammiges Fazit gibt. Was soll denn ein guter Mensch sein? Wer, wenn nicht jeder einzelne, definiert, was gut ist? Wenn soetwas bei den Gesprächen rauskommt, werden eure Kontrahenten nur in ihrer Position bestärkt.
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Re: Katholikentag

Beitragvon mat-in » So 6. Mai 2012, 12:16

Nein, ich sehe das nicht, das jeder Mensch selbst kritisch denken kann. Das muß erlenrt werden. Ich sehe das auch nicht so, daß die großen Religionen dazu aufrufen, im Gegenteil. Aber das muß ja jemand religiösen nicht davon abhalten zu sagen, das ER selbst denken kann. Dann ist er da auf dem Richtigen Weg und wir haben ihm noch einen Anstoß mitgegeben über den Rest auch nachzudenken.
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Re: Katholikentag

Beitragvon Darth Nefarius » So 6. Mai 2012, 19:01

mat-in hat geschrieben:Aber das muß ja jemand religiösen nicht davon abhalten zu sagen, das ER selbst denken kann. Dann ist er da auf dem Richtigen Weg und wir haben ihm noch einen Anstoß mitgegeben über den Rest auch nachzudenken.

Wenn das der Fall wäre, hätte ich auch kein Problem damit. Das Fazit, so wie es du geschildert hast, war jedoch ein anderes:
mat-in hat geschrieben:Grundtenor: es ist nicht schlimm, daß im Koran auch schwieriges drin steht, denn jeder kann ja selbst denken und dann selbst ein guter Mensch sein. Interessant das man sich da einig war. Vielleicht wird aus dem Mann auch noch mal ein Atheist ;)

Mit einem solchen Fazit denkt sich der Religiöse in Selbstzufriedenheit, dass er im Recht sei, weil Religiösität als quasi demokratische Entscheidung doch von der Mehrheit der freien Menschen beführwortet wird. Ich denke, da habt ihr aneinander vorbeigeredet.
Und selbst der Glaube dieses Menschen, er könne frei denken, ist kein Hinweis auf seine Fähigkeit, dies zu tun - eher im Gegenteil. Wenn er nicht ab und zu an seinen Beweggründen seiner Taten, den Ursachen und den Wirkungen bestimmter Ereignisse nachdenkt, ist er ein extrem unreflektierendes Wesen. Gerade dann wird er kein Stück über euch nachdenken.
Ehrlich gesagt sind mir wütende Eiferer in diesem Punkt fast lieber, denn sie zeigen durch ihre animalische Aggression, dass sie zweifeln und verwirrt sind, als wenn alle aneinander vorbeigeredet haben und friedlich auseinander gehen, ohne einander verstanden zu haben.
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Re: Katholikentag

Beitragvon mat-in » So 6. Mai 2012, 19:59

Wütende Eiferer sind... einfach und langweilig. So ein bischen wie Fastfood. Verlockend, befriedigend, einfach zu essen, aber am Ende doch ungesund ;)

Dieser Religiöse hat zum einen sein Buch selbst nicht gelesen (gut das wir eins da hatten) und zum anderen ist er mit dem Standpunkt das er selbst nachdenkt und entscheidet was denn gut ist und was schlecht gar nicht so gläubig wie er selbst meint. Das Fazit mit dem er da gegangen ist war schon ok.
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Re: Katholikentag

Beitragvon Darth Nefarius » Mo 7. Mai 2012, 16:21

Wütende Eiferer sind wohl unser größtes Problem, da sie einen Großteil starkreligiöser Gruppierungen ausmachen. Aber ich halte diejenigen, die, obwohl die Umwelt eine ganz andere ist, so tun, als sei alles in Ordnung und richtig, für besonders problematisch. Sie sind zwar in der Minderheit, aber wenn sie tatsächlich nicht den geringsten Zweifel an ihrem Selbst aufweisen, kann es zu schwierigen Leugnungen kommen. Das Leugnen und die Ignoranz sind weit verbreitete Probleme in der Menschheit, aber mit jemandem ohne den geringsten Zweifel wirst du nicht reden können. Diese Eigenschaften machen die besten Querolanten aus, die die Riege der Agitatoren gerne füllen, wobei ich aber nur Extrembeispiele und nicht diesen einfachen Passanten meine. Ich wollte das nur mal ansprechen, ich hielt das Fazit, so wie du es zuerst formuliert hast, nicht für zustimmungswürdig.
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Re: Katholikentag

Beitragvon ganimed » Di 8. Mai 2012, 22:53

@mat-in: ich finde eure Aktionen richtig gut. Hört sich an wie eine gelungene Mischung aus "Position vertreten, auch dort wo ein anderer Wind weht" und "Dialogbereit sein um relativ defensiv gedankliche Prozesse bei Andersdenkenden zu initiieren". Viel Erfolg auf dem K-Tag.

Macht mir selber spontan ein schlechtes Gewissen. Ich mache nie was, kann nix, will nix, bin zu alt und zu misanthropisch, um irgendjemand ändern zu wollen. Und früher bin ich ja sogar überzeugter Kirchentagsgänger (evangelische Variante) gewesen. Ich frage mich, wie ich seinerzeit, vor sagen wir 20 Jahren, auf so einen Atheisten-Stand reagiert hätte. Vermutlich wäre ich "ich bin zu alt und zu misanthropisch" murmelnd daran vorbei geschlendert. :)
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Re: Katholikentag

Beitragvon stine » Mi 9. Mai 2012, 07:44

Einen gefestigten Kirchentagsgänger kann so ein Stand nicht umhauen. Es ist ja nicht die Botschaft des Standes die stört, sondern es ist - wie immer halt - die Art und Weise, WIE man auf etwas aufmerksam macht.
Broschüren und Sticker, Bücher und Hefte feilhalten und dabei immer schön freundlich bleiben - das geht schon in die richtige Richtung....

:wink: stine
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Re: Katholikentag

Beitragvon mat-in » Mi 9. Mai 2012, 07:47

Das war eine der wenigen Sachen aus Schmidt-Salomons Manifest des evolutionären Humanismus die mich da weiter gebracht haben: Der Abschnitt, daß man trotzdem nicht zum Zyniker werden soll. Das in Kombination mit den sehr netten Leuten der Lokalgruppe hier hat mich da wieder was machen lassen, daß ich seit meiner Arbeit im Fachschaftsrat eigentlich nicht mehr machen wollte: mich für andere Leute einsetzen.

@stine
Wir wollen ja gar keine "generation Bene" Krichleute erreichen, bzw. machen uns da keine Illusionen das man es mit Argumenten könnte. Es geht ja um all die anderen Leute. Kulturchristen, nicht-religiöse und was sonst noch so in Mannheim rumläuft.
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Re: Katholikentag

Beitragvon Celtic » Mi 9. Mai 2012, 15:59

Wenn ich wider Erwarten noch Lust auf einen Ausflug nach Mannheim bekommen sollte, werde ich vorbeischauen.

So einen Stand während des Kirchentags zu betreiben, ist schon mutig. :up: Könnte höchstens passieren, daß da noch ein ganzes Geschwader von Exorzisten auftaucht und den Infostand mit Weihwasser bespritzt.
Okay, jetzt ohne blöd: Wenn der Stand nicht missionarisch aufgemacht ist und ihr den Leuten nichts verkaufen, sondern sie nur zum (selber) nachdenken anregen wollt, dann werdet ihr bestimmt gute Gespräche und Diskussionen bekommen. Ich kann mir gut vorstellen, daß ein Teil der Katholikentagsteilnehmern sogar mit der GBS sympathisiert.
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Re: Katholikentag

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 9. Mai 2012, 16:42

ganimed hat geschrieben:Ich mache nie was, kann nix, will nix, bin zu alt und zu misanthropisch, um irgendjemand ändern zu wollen. Und früher bin ich ja sogar überzeugter Kirchentagsgänger (evangelische Variante) gewesen. Ich frage mich, wie ich seinerzeit, vor sagen wir 20 Jahren, auf so einen Atheisten-Stand reagiert hätte. Vermutlich wäre ich "ich bin zu alt und zu misanthropisch" murmelnd daran vorbei geschlendert. :)

Die Haltung habe ich auch, allerdings bin ich nicht alt. Das hat nicht unbedingt mit dem Alter zu tun, wann man desillusioniert den Durchschnittsmenschen betrachten und sich denkt: Du bist die Mühe nicht wert. Deswegen braucht man kein schlechtes (oder überhaupt ein) Gewissen zu haben, diese Haltung ist nur realistisch. Andererseits hängt es auch von den Ansprüchen ab, ob man nicht doch das unwahrscheinliche erreichen will. Allein der Versuch kann den einzelnen schon glücklich machen, deswegen ist diese Position auch nicht verwerflich:
mat-in hat geschrieben:...Der Abschnitt, daß man trotzdem nicht zum Zyniker werden soll. Das in Kombination mit den sehr netten Leuten der Lokalgruppe hier hat mich da wieder was machen lassen, daß ich seit meiner Arbeit im Fachschaftsrat eigentlich nicht mehr machen wollte: mich für andere Leute einsetzen.

Mir fehlt an dieser Haltung zwar die genaue utilitaristische, ökonomische Zielsetzung, aber wenn ich könnte und es mich nicht zu viel kostete, würde ich euch wohl auch unterstützen.
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