Grundgesetz und Gesetze als Spaßreligion

Grundgesetz und Gesetze als Spaßreligion

Beitragvon xander1 » So 1. Jul 2012, 18:43

Mir ist so ein Gedanke gekommen, dass man doch eine Religion aufbauen könnte, in der behauptet werden würde, dass Gott die Deutschen Gesetze geschaffen hat und nicht die Bibel und alle sitzen im Kreis und der Prediger liest aus dem Grundgesetz und Gesetzen vor. Dann beten alle zusammen über Inhalte der Gesetze.

Bei der Taufe oder Konfirmation muss man einen Gesetzestext aus dem GG auswändig lernen und bekommt einen Tatbestand geliefert und muss mittels Gesetzen (also sowas wie Exegese [Konditionalprogramm]) diesen Tatbestand und Sachverhalt lösen zur entsprechenden Rechtsfolge.

Das Religiöse Symbol ist das hier: "§". Die Verfassungsrichtiger werden als Gottheiten verehrt und es werden Bilder von Ihnen in die Kirche gehangen.

Dann gibt es Lieder über Gesetze. 30min muss Gesungen werden, am besten schief.

Und es wird behauptet, dass es alles Lügen sind, die besagen dass das GG und Gesetz nicht von Gott kommt.

Das wäre eine wirklich richtig schön bescheuerte Religion.
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Re: Grundgesetz und Gesetze als Spaßreligion

Beitragvon Zappa » So 1. Jul 2012, 18:53

Ach komm, es gibt doch längst wesentlich bescheuertes: https://de.wikipedia.org/wiki/Mormonentum
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Re: Grundgesetz und Gesetze als Spaßreligion

Beitragvon 8atheist » So 1. Jul 2012, 19:08

witzige Idee :applaus: . fehlen nur noch Propheten, ein paar Wunder und was einem nach dem Tot erwartet. Wenn ich mir die so manche Religionen anschaue, bin ich mir recht sicher dass diese hier auch großen Zulauf findet.
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Re: Grundgesetz und Gesetze als Spaßreligion

Beitragvon Darth Nefarius » So 1. Jul 2012, 19:53

xander1 hat geschrieben:Mir ist so ein Gedanke gekommen, dass man doch eine Religion aufbauen könnte, in der behauptet werden würde, dass Gott die Deutschen Gesetze geschaffen hat und nicht die Bibel und alle sitzen im Kreis und der Prediger liest aus dem Grundgesetz und Gesetzen vor. Dann beten alle zusammen über Inhalte der Gesetze.

Hmm, das ist wesentlich weniger witzig als du denkst. Sowas in der Richtung wurde vor kurzem von nordkoreanischen Kindern gemacht. Nein, wenn das Grundgesetz als Religionsbuch verehrt werden würde, hätten wir nicht die notwendige Trennung von Kirche und Staat und Eiferer würden den Teufel tun und zulassen, dass es modifiziert, modernisiert wird (durch ein demokratisches Organ). Und abgesehen davon halte ich einige Formulierungen darin für unglücklich gewählt.
8atheist hat geschrieben:fehlen nur noch Propheten, ein paar Wunder und was einem nach dem Tot erwartet.

Dazu gibt es eine witzige Anekdote: Weil es keinen Platz mehr für Gräber in einem Dorf (irgendwo in den USA, meine ich) gab, wurde das Sterben verboten. Unsterblichkeit auf Gesetz, das ist schon witzig, aber die Grundgesetz=Bibel-Idee finde ich bedenklich und wenig witzig.
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Re: Grundgesetz und Gesetze als Spaßreligion

Beitragvon Nanna » So 1. Jul 2012, 20:20

Darth Nefarius hat geschrieben:Dazu gibt es eine witzige Anekdote: Weil es keinen Platz mehr für Gräber in einem Dorf (irgendwo in den USA, meine ich) gab, wurde das Sterben verboten.

Kurze Ergänzung, es betrifft die süditalienische Stadt Falciano del Massico.
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Re: Grundgesetz und Gesetze als Spaßreligion

Beitragvon 8atheist » So 1. Jul 2012, 20:28

Darth Nefarius hat geschrieben:Dazu gibt es eine witzige Anekdote: Weil es keinen Platz mehr für Gräber in einem Dorf (irgendwo in den USA, meine ich) gab, wurde das Sterben verboten. Unsterblichkeit auf Gesetz, das ist schon witzig, aber die Grundgesetz=Bibel-Idee finde ich bedenklich und wenig witzig.
Was passiert wenn sich jemand die Frechheit nimmt und doch stirbt? :mg:
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Re: Grundgesetz und Gesetze als Spaßreligion

Beitragvon xander1 » So 1. Jul 2012, 21:19

Darth Nefarius:

Ich habe gar nicht geschrieben "witzig", sondern "richtig schön bescheuerte Religion". Mir gefällt es weil es dämlich ist.
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Re: Grundgesetz und Gesetze als Spaßreligion

Beitragvon Celtic » Mo 2. Jul 2012, 12:17

xander1 hat geschrieben:Mir gefällt es weil es dämlich ist.


Die Grundgesetz-Religion wäre eine Satire wie das "Fliegende Spaghettimonster". Aber so ähnlich funktionieren viele Religionen und Sekten.
Wer anfängt, die Dinge zu hinterfragen, macht sich i.d.R. schnell unbeliebt. Wer dagegen glaubt, was ihm die Autoritäten und die Tradition vorgeben, der ist auf der sicheren Seite.

:gott: :segen:
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Re: Grundgesetz und Gesetze als Spaßreligion

Beitragvon xander1 » Mo 2. Jul 2012, 14:31

Das ist nicht nur glauben was die blbablabla vorgeben, das ist auch einfach mitmachen ohne zu glauben und so zu tun als würde man glauben, denn durch diese Religionen wird ein Gesellschaftssystem etabliert, das manchen gefällt. Es stehen ebend nicht alle auf Rationalität und Wissenschaft und Wirklichkeit. Manche finden es geil sich eine Maske aufzusetzen und die Realität zu verzerren, aus den unterschiedlichsten Gründen. Viele machen es einfach nur weil sie es können. Das machen sogar schon Kinder im vorpubärteren Alter. Ich kannte einen der hat behauptet er wäre ein Nachfahre von Jesus. In einer Gesellschaft die Christen nicht nur duldet, kann man als Christ quasi fast sowas wie einen Heiligenschein mit dem Status bekommen, allein wegen der "Mache", wegen der Wirkung, wegen dem Schein den man aufbaut. Trotzdem ist Religion nicht gleich für mich schlecht. Nur wenn ich hier was gutes über Religionen schreibe, dann wird mit aller Gewalt dagegen argumentiert, deswegen lass ich es lieber. Mir gefallen ansich die Werte des Christentums (Familie), die Harmonie im Taoismus und die Friedfertigkeit im Buddhismus und der Altkonservative Anstrich des Islam.

Mir sind manchmal die Christen, die so tun als ob sie Christen wären lieber, denn richtig gläubige Monotheisten können durch die eingetrichterte Moral einen fanatischen Anstrich bekommen oder einfach nur komisch werden. (Nanna hatte da mal was aus der Wikipedia zitiert wodurch Fanatismus entsteht.)

Leider bedingt das gute in den Religionen das schlechte und umgekeht. Ich glaube das ist sehr vielen Menschen nicht bewusst. Der Taoismus besagt das eigentlich schon in seiner Grundformel: Alles ist nur Wandel und mit dem Jin und Jang. Aus dem guten folgert etwas schlechtes und aus dem schlechten folgert etwas gutes. Zum Beispiel führt Steinigung zu weniger Fremdgehen. Für die Extremislamisten ist Fremdgehen sch**ße. Für uns Steinigung (und für die auch).

In Sekten kann es dann so sein, dass ein Mensch gleichzeitig die Wahrheit verdreht und gleichzeitig an verdrehte Wahrheiten glaubt. Langfristig wird das in Sekten vielen so gehen und dann kann sich das ganze Zuspitzen, wenn es außer Kontrolle gerät. Religionen haben solche Zustände schon mehr unter Kontrolle, weil sie länger existieren. So wird es erreicht mit einer Religion, dass durch die verdrehte Wahrheit ein gewünschtes Gesellschaftssstem hergestellt wird. Für manche vielleicht das Paradies.

Die Wissenschaft hat die Wahrheit auch nicht gefressen. Ich frage mich, wie ein gesellschaftssystem aus harten Naturalisten aussieht, das gar nicht darauf ausgerichtet ist ein (angeblich) besseres Gesellschaftssystem zu etablieren. Aus eigentlich jeder gemachten Weltanschauung folgt ein Gesellschaftssystem.

Aus dieser Spaßreligion würde ein möglicherweise besonders gerechtes Gesellschaftssystem entstehen. Recht ist die Kunst des Guten und Gerechten.
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Re: Grundgesetz und Gesetze als Spaßreligion

Beitragvon xander1 » Mo 2. Jul 2012, 16:16

Kann mal wieder meinen Beitrag nicht editieren, also hier ein weiterer:
Die Weisheiten in den Religionen sind oft nur halbe Wahrheiten und erscheinen manchmal so plausibel - so wie das nunmal ist mit fremden Weisheiten. Sie führen auch zu einer anderen Lebensweise, die manchmal nicht zeitgemäß ist, aber nicht in jedem Fall gleich falsch ist.
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Re: Grundgesetz und Gesetze als Spaßreligion

Beitragvon Darth Nefarius » Mo 2. Jul 2012, 16:55

Nanna hat geschrieben:Kurze Ergänzung, es betrifft die süditalienische Stadt Falciano del Massico.

Näh, da habe ich wohl was verwechselt und bei diesem Wahnsinn und dem Namen gleich an Kalifornien gedacht. :desperate:
stine hat geschrieben:Was passiert wenn sich jemand die Frechheit nimmt und doch stirbt? :mg:

Paradoxerweise sind für eine gewisse Zeit wirklich keine Leute gestorben, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe. Eine Strafe kann ich mir da nicht vorstellen, ich denke auch nicht, dass das wirklich ernst gemeint war.
xander1 hat geschrieben:Ich habe gar nicht geschrieben "witzig", sondern "richtig schön bescheuerte Religion". Mir gefällt es weil es dämlich ist.

Du nicht, aber 8atheist fand es witzig und du doch eigentlich auch. Zudem hast du den Begriff "Spaß"(-Religion in der Überschrift) in die Sache reingebracht, ich sehe darin keinen Spaß. Mir gefällt die Idee auch nicht, mir gefällt auch Religiösität und Religion nicht, ich kann darüber schlichtweg nicht lachen, nachdem, wofür sie der Grund war und noch heute ist.
xander1 hat geschrieben:Das ist nicht nur glauben was die blbablabla vorgeben, das ist auch einfach mitmachen ohne zu glauben und so zu tun als würde man glauben, denn durch diese Religionen wird ein Gesellschaftssystem etabliert, das manchen gefällt.

Und was ist, wenn plötzlich Leute mitmachen, die daran glauben? Dann wird es zu einer Religion, dann werden Forderungen und unverrückbare Dogmen gesucht und aufgestellt.
xander1 hat geschrieben:Es stehen ebend nicht alle auf Rationalität und Wissenschaft und Wirklichkeit.

Und von gerade diesen Leuten erhoffst du dir das Mitmachen bei einer "Spaßreligion"?
xander1 hat geschrieben:Mir gefallen ansich die Werte des Christentums (Familie), die Harmonie im Taoismus und die Friedfertigkeit im Buddhismus und der Altkonservative Anstrich des Islam.

Mir nicht, ich will Chaos, Egoismus, Unzufriedenheit, Fortschritt, weil sie real sind und ich sie erkenne, mich nicht mit Illusionen abgeben will.
xander1 hat geschrieben:Sie führen auch zu einer anderen Lebensweise, die manchmal nicht zeitgemäß ist, aber nicht in jedem Fall gleich falsch ist.

Ist das dein Anspruch? Was würdest du tun, wenn ein Kernkrafttechniker meint, Metalle kühlen sich meistens irgendwann selbst ab, also kann ich das Kühlwasser ablassen? Wenn man über etwas hinaus ist, sollte man es fallen lassen, ihm nicht hinterhertrauern oder aus irrationaler Nostalgie daran festhalten.
xander1 hat geschrieben:Kann mal wieder meinen Beitrag nicht editieren,

Sorry, aber ich kann meinen Senf genauso loswerden wie du.
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Re: Grundgesetz und Gesetze als Spaßreligion

Beitragvon stine » Mo 2. Jul 2012, 17:42

Darth Nefarius hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Was passiert wenn sich jemand die Frechheit nimmt und doch stirbt? :mg:

Wann sollte ich das geschrieben haben?
Würde zwar zu mir passen, war ich aber nicht.

:^^: stine
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Re: Grundgesetz und Gesetze als Spaßreligion

Beitragvon xander1 » Mo 2. Jul 2012, 18:34

Darth Nefarius hat geschrieben:
xander1 hat geschrieben:Es stehen ebend nicht alle auf Rationalität und Wissenschaft und Wirklichkeit.

Und von gerade diesen Leuten erhoffst du dir das Mitmachen bei einer "Spaßreligion"?

Hä? Kannst du mir deinen äußerst logischen und rational vernünftigen Gedankengang erklären, der dich zu diesem Schluss kommen lässt? Ich vermute mal, dass da einiges an Finesse dahinter steckt.

Darth Nefarius hat geschrieben:Mir nicht, ich will Chaos, Egoismus, Unzufriedenheit, Fortschritt, weil sie real sind und ich sie erkenne, mich nicht mit Illusionen abgeben will.

Das klingt irgendwie überhaupt nicht nach Rationalität, Wissenschaftshörigkeit, Humanismus, Aufklärung, und erst recht nicht reif. Ich könnte mit dir eine Wette machen um viel Geld, dass du allerspätestens in 20 Jahren diese Dinge nicht mehr anstrebst, vielleicht schon in 7 Jahren oder so. Fortschrittsgläubigkeit trichtern uns unsere Medien ein. Das hat System und wir sollen alle fleißige Arbeitsbienchen sein. Egoismus so steht es in Wirtschaftsbüchern geschrieben ist auch sehr wichtig für das Wirtschaftswachstum und das Gegenteil der (Pseudo-)Altruismus ist es eher nicht. Unzufriedenheit anzustreben ist interessant. Das macht Sinn wenn man weiter kommt im Leben, Karriere machen und so. Was aber, wenn unser Staat und unsere Medien, vor allem die Bildzeitung, große Karrien nur schmackhaft machen, damit wir fleißige Arbeiterbienchen sind? Besonders Junge Menschen lassen sich mehr von dem Medien beeinflussen. Deshalb sind die größte Zielgruppe der Werbung junge Menschen. Möchtest du dich nicht mal hinterfragen, ob du manipuliert bist durch eine zumindestens teilweise Lüge der Eliten, die davon profitieren, dass du arbeitest? : Banken, Unternehmer, der Schuldenstaat, Kranke, Arbeitslose
Ich sage damit nicht, dass man nicht arbeiten soll. Ich meine nur, dass die Prioritäten hinterfragt werden sollten.

Darth Nefarius hat geschrieben:irrationaler Nostalgie

Weil etwas alt ist, ist es schlecht? Die Medien glorifizieren die Jugendlichkeit. Du bist jung. Kein Wunder, dass heutzutage schon Kleinkinder herablassend auf 20-30 - jährige schauen, mit der Begründung, dass sie alt sind. Selbst erlebt, bei einem Vorschulkind. Der ältere (ein Verwandter) hat dazu nichts gesagt und erschien fast ein wenig betroffen gewesen zu sein. Die glorifizierung der Jugendlichkeit wirkt also nicht nur auf die Jugendlichen. Vor vielen Jahrzehnten war dieses ganze Verhältnis noch umgekehrt.

Darth Nefarius hat geschrieben:
xander1 hat geschrieben:Kann mal wieder meinen Beitrag nicht editieren,

Sorry, aber ich kann meinen Senf genauso loswerden wie du.

Was hat eigentlich dein Kommentar mit meinem Zitat zu tun?
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Re: Grundgesetz und Gesetze als Spaßreligion

Beitragvon Darth Nefarius » Di 3. Jul 2012, 12:46

stine hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Was passiert wenn sich jemand die Frechheit nimmt und doch stirbt? :mg:

Wann sollte ich das geschrieben haben?
Würde zwar zu mir passen, war ich aber nicht.

Sorry, das war 8atheist, ich habe die Frage dir zugeordnet, weil sowas immer von dir kommt. Auch an 8atheist Sorry!
xander1 hat geschrieben:Hä? Kannst du mir deinen äußerst logischen und rational vernünftigen Gedankengang erklären, der dich zu diesem Schluss kommen lässt? Ich vermute mal, dass da einiges an Finesse dahinter steckt.

Klar, du hast ja geschrieben:
xander1 hat geschrieben:Das ist nicht nur glauben was die blbablabla vorgeben, das ist auch einfach mitmachen ohne zu glauben und so zu tun als würde man glauben, denn durch diese Religionen wird ein Gesellschaftssystem etabliert, das manchen gefällt. Es stehen ebend nicht alle auf Rationalität und Wissenschaft und Wirklichkeit. Manche finden es geil sich eine Maske aufzusetzen und die Realität zu verzerren, aus den unterschiedlichsten Gründen.

Dadurch habe ich es so verstanden, dass du meinst, Leute würden bei einer Spaßreligion aus Spaß mitmachen, weil sie ja nicht glauben, sondern die Stimmung (oder was auch immer) suchen. Andererseits sollen diese Leute aber nicht auf Rationalität und Wissenschaft stehen (obwohl sie rational den Glauben ablehnen).
Und genaugenommen hast du 2 gruppen erwähnt: Diejenigen, die nicht nur glauben: "Das ist nicht nur glauben was die blbablabla vorgeben, das ist auch einfach mitmachen" (aber nunmal Glauben), und diejenigen, die nicht glauben: "das ist auch einfach mitmachen ohne zu glauben und so zu tun als würde man glauben". Ich habe bei deinen bezweifelt, dass sie bei einer Spaßreligion mitmachen würden: Zum einen weil sie den Mist nicht als Spaß verstünde, oder weil es ihnen zu blöd wäre und sie aufs Oktoberfest für Kollegialität gingen. Sollte ich etwas falsch verstanden haben, liegt es an deinem Satz.
xander1 hat geschrieben:Das klingt irgendwie überhaupt nicht nach Rationalität, Wissenschaftshörigkeit, Humanismus, Aufklärung, und erst recht nicht reif.

Du drehst dich im Kreis, ich kann auch sagen, dass ich deine Haltung für unreif halte. Sind wir weitergekommen? Nein. Zur Wissenschaft gehört Moralismus oder Traditionalismus nicht dazu. Auch bei der Aufklärung ist Traditionalismus eher selten, es wurde der Umsturz, das Chaos, das Neue gesucht, also auch Fortschritt. Und dazu gehörte auch der Nihilismus, der für mich eindeutig chaosaffin ist. Und das Chaos lässt sich auch wissenschaftlicher begründen als ein fatalistisches Universum (ich unterscheide hierbei vom deterministischen Weltbild) - Stichwort: Chaostheorie. Und wenn wir wieder ein Brücke schlagen wollen zwischen Wissenschaft und Nihilismus: Unzufriedenheit, die aus dem inneren Chaos resultiert, also Triebe, Motive, die unser Verhalten bestimmen und immer aus einem Mangel an Befriedigung resultieren. Auch der Egoismus ist verhaltensbiologisch besser als Altruismus zu begründen. Du kennst sicherlich das Buch "Das egoistische Gen". Ich denke es ist zumindest bekannter als die Reaktion darauf:"Das altruistische Gen". Also, alles, was ich genannt habe: Chaos, Egoismus, Fortschritt und Unzufriedenheit sind wesentlich wissenschaftlicher und rationaler als deine ideologischen Fixpunkte.
xander1 hat geschrieben:Ich könnte mit dir eine Wette machen um viel Geld, dass du allerspätestens in 20 Jahren diese Dinge nicht mehr anstrebst, vielleicht schon in 7 Jahren oder so.

Ich habe diese Einstellung schon seit einigen Jahren (gut, zwar nicht 10 oder 20 aber immerhin mehr als 6 Jahre), da kommt es nicht auf diese an. Und in 20 Jahren kalkuliere ich erste Fortschritte nach einem langen Studium und einer kleinen Karriere, um forschen zu können, ein. Ich habe sehr viel Geduld und rechne schon in Jahrzehnten, ich mache mir keine Illusionen über schnelle Erfolge. Die Wette gilt!
xander1 hat geschrieben:Was aber, wenn unser Staat und unsere Medien, vor allem die Bildzeitung, große Karrien nur schmackhaft machen, damit wir fleißige Arbeiterbienchen sind?

Die Bild lese ich nicht, ich persönlich habe nicht den Eindruck, dass uns Karrieredenken anerzogen wird, eher das Gegenteil. Mir ist die Schulzeit wie ein Kindergarten mit sozialen Weicheiern vorgekommen (damit meine ich einige Lehrer, nicht alle. Diejenigen, die nicht so kollegial und auf Harmonie getrimmt waren, sind eher Zyniker gewesen, verständlich.). Es wird einem eher das Bild von faulen Leuten verkauft, die nichts leisten müssen und trotzdem Erfolg haben (Paris Hilton, ein Haufen Models oder einige Hollywoodgrößen). Nenn mir einen Karrieremenschen, (außer Merkel), der wirklich nur auf Erfolg, Macht, Geld aus war und in den Medien gut dasteht. Und selbst wenn man von Boulevard-Journalismus weggeht, ist da kein gutes Bild an Karriere gelassen: Jeder beschwert sich über uu wenig Geld, sucht aber nicht den Fehler in der nicht vorhandenen Karriere, sondern in Politik und Wirtschaft, es wird eher demonstiert als gearbeitet. Das ist bestimmt keine Karrierementalität. Andere, wie von mir genannte, sind eher medienpräsent und verehrt worden als solche, die eine Karriere anstreben.
xander1 hat geschrieben:Möchtest du dich nicht mal hinterfragen, ob du manipuliert bist durch eine zumindestens teilweise Lüge der Eliten, die davon profitieren, dass du arbeitest?

Nachdem du meine Ausführungen gelesen hast, gebe ich dir Frage an dich zurück: meinst du nicht, dass du so derart durch die Medien und die Eliten verdorben bist, dass du nicht mehr eine Karriere anstrebst und nur noch ein kleiner Arbeiter sein willst? Meinst du nicht, dass "die Eliten" nicht eher von einer schlecht ausgebildeten, billigen Arbeitskraft profitieren, als von jemandem, der ihnen ihre Position streitig macht. Soweit ich das sehe, war das Großbürgertum beim Adel nicht beliebt, es ist noch heute so mit Aufsteigern und ihrem Ansehen bei den Etablierten.
xander1 hat geschrieben:Banken, Unternehmer, der Schuldenstaat, Kranke, Arbeitslose

Ja, und wem tun diese Abgaben mehr weh? Dem Karrieristen oder dem Fließbandarbeiter ohne Ziele und Verstand?
xander1 hat geschrieben:Ich sage damit nicht, dass man nicht arbeiten soll. Ich meine nur, dass die Prioritäten hinterfragt werden sollten.

Berücksichtige deine eigenen Ratschläge.
xander1 hat geschrieben:Weil etwas alt ist, ist es schlecht? Die Medien glorifizieren die Jugendlichkeit.

Nein, nur weil es nicht alt ist, ist es gut und schön. Nostalgie ist die Glorifizierung der Vergangenheit, das ist irrational. Und die Medien glorifizieren die Jugendlichkeit, sodnern eher Frauen mitte 60, die schon tausend Operationen hinter sich hatten und jung sein wollen. Die echte Jugend wird eher stiefmütterlich behandelt, in die Bildung wird nicht mehr investiert sondern teilweise weniger, die Arbeitslosenzahl der Jugendlichen in Spanien liegt bei der Hälfte. Ich denke wir haben eine völlig konträre Wahrnehmung.
xander1 hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:
xander1 hat geschrieben: Kann mal wieder meinen Beitrag nicht editieren,


Sorry, aber ich kann meinen Senf genauso loswerden wie du.


Was hat eigentlich dein Kommentar mit meinem Zitat zu tun?

Vielleicht habe ich "editieren" missverstanden:
Wiktionary hat geschrieben:Bedeutungen:

[1] EDV: einen Text oder eine Datei be- oder erarbeiten und anschließend in dieser neuen Version ins Netz stellen

Darunter habe ich auch das Zitieren und Aufdröseln deines Kommentars verstanden. Aber vielleicht bin sogar ich schon zu alt für diesen Mist.
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