Welt der Physik: Deterministisches Chaos hat geschrieben:Zufall und Statistik begegnen uns in der Natur auf dreierlei Weise.
- Da ist erstens der statistische Charakter der Quantenmechanik, worüber uns die ihrerseits strengen Gesetze für Wahrscheinlichkeitsamplituden Auskunft geben.
- Da ist zweitens die deterministisch-chaotische Bewegung, die als Folge nichtlinearer klassischer Naturgesetze auftritt, mit allen bekannten Zufallselementen wie Unvorhersagbarkeit und Unregelmäßigkeit im Ablauf.
- Da ist drittens der Zufall, der aus dem Zusammenspiel vieler Einzelteile (Elektronen, Moleküle, Körner, Staubbrocken im Saturnring, Sternhaufen, usw.) entspringt.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Zufall und Wahrscheinlichkeit widersprechen keinen Naturgesetzen, sie sind Teil der Naturgesetze.
Wo ist da das Problem?
Welt der Physik: Deterministisches Chaos hat geschrieben:Die Bewegungsgleichungen sind rein deterministisch und ohne Zufallselemente, aber eben nichtlinear.
ScienceDaily hat geschrieben:Our latest experiments show that normally functioning biological systems have the capacity to use quantum mechanics in order to optimize a process as essential to their survival as photosynthesis. [...] it means that quantum mechanical probability laws can prevail over the classical laws of kinetics in this complex biological system, even at normal temperatures. The energy can thereby flow efficiently by -- counter intuitively -- traversing several alternative paths through the antenna proteins simultaneously. It also raises some other potentially fascinating questions, such as, have these organisms developed quantum-mechanical strategies for light-harvesting to gain an evolutionary advantage? [...]
Vollbreit hat geschrieben:Mithin wäre das Universum vollständig determiniert.
Wenn das der Fall sein sollte, wo ist dann noch Raum für Zufall?
Vollbreit hat geschrieben:Nun geht z.B. die Evolutionsbiologie davon aus, dass Weltentstehung eine Kombination aus Zeit und Zufall ist. Was aber, wenn es gar keinen echten Zufall gibt? Trifft das evolutionsbiologische Ansätze ins Herz oder ist es ganz einfach egal, weil es ausreicht, dass wir die Komponenten nicht kennen?
Für uns wäre es – und vieles andere – Zufall, aber eben nur für unsere beschränkten Möglichkeiten der Einsicht.
Vollbreit hat geschrieben:Klar ist, die Welt kann nicht zu 100% zufällig sein, sonst wäre jede Regelmäßigkeit, die wir erleben unmöglich. Aber wieviel Prozent Zufall wäre eigentlich zu ertragen, damit die Welt ist, wie sie ist?
Ist innerhalb der gesetzten Prämissen, Naturgesetze immer und überall, alles geht mit rechten Dingen zu, Zufall überhaupt denkmöglich?
Lumen hat geschrieben:Gesichert ist, dass selbst relativ primitive Lebewesen wie Algen "quantenmechanisch" funktionieren, was ziemlich sensationell ist. Mit anderen Worten, es konnte nachgewiesen werden, dass Lebewesen und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch menschliche Gehirne nicht hinreichend mit klassischer Physik/Biologie erklärbar sind.
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Nun geht z.B. die Evolutionsbiologie davon aus, dass Weltentstehung eine Kombination aus Zeit und Zufall ist. Was aber, wenn es gar keinen echten Zufall gibt? Trifft das evolutionsbiologische Ansätze ins Herz oder ist es ganz einfach egal, weil es ausreicht, dass wir die Komponenten nicht kennen? Für uns wäre es – und vieles andere – Zufall, aber eben nur für unsere beschränkten Möglichkeiten der Einsicht.
"Zufall" bedeutet in diesem konkreten Zusammenhang nicht wirklich "Zufall", genausowenig wie "reziproker Altruismus" ein echter Altruismus ist. [...]
Lumen hat geschrieben:Das Problem, dass du beschreibst ist meiner Meinung nach ein Problem mit Begriffen und Annahmen um die Naturgesetze herum. Solange wir ohne Umwege annehmen, dass es Naturgesetze gibt, die ausnahmslos alles steuern, müssen wir (zunächst) die Kröte schlucken, dass alles determiniert und somit nichts zufällig ist. Wenn die Ausgangsbedingungen und Regeln gleich sind, dann müsste alles immer genau gleich ablaufen, bis zu diesem Moment, wo du den Beitrag hier liest. Aber—moment.
Lumen hat geschrieben:Es könnte sein, dass die Ausgangsbedingungen, wenn man so will das "Substrat" ein chaotisches Rauschen ist, dass dann durch Naturgesetze in Muster verwandelt wird, die wir dann beobachten.
Lumen hat geschrieben:Die Quantenphysik mit ihren seltsamen Überlagerungen von Alternativen und Wahrscheinlichkeiten sorgt für weiteres Kopfzerbrechen. Auch ohne genaues Verständnis davon wird zumindest klar, dass wir mit allzu intuitiven und mechanistische Auffassung von Kausalketten mit Sicherheit nicht weit kommen (ich kenne mich in dem Bereich ebenfalls kaum aus, kann also keine eigenen Gedanken dazu vortragen).
Lumen hat geschrieben:Gesichert ist, dass selbst relativ primitive Lebewesen wie Algen "quantenmechanisch" funktionieren, was ziemlich sensationell ist. Mit anderen Worten, es konnte nachgewiesen werden, dass Lebewesen und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch menschliche Gehirne nicht hinreichend mit klassischer Physik/Biologie erklärbar sind.
Darth Nefarius hat geschrieben:Die eigentliche Frage ist doch, ob du dir einen Zufall wünscht, damit du irgendwo noch einen freien Willen oder Freiheit festmachen kannst. Wenn du nach so einem Grund suchst, willst du gar nicht glauben, dass es keinen Zufall gibt.
Darth Nefarius hat geschrieben:Um nochmal auf diesen "Zufall" zu sprechen zu kommen: …
Darth Nefarius hat geschrieben:Da es kein echtes abgeschlossenes System gibt, wird alles in kausalem Zusammenhang stehen, es gibt keinen Platz für den Zufall.
Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn man die Unschärferelation bedenkt, ist schon ein Grund gegeben, warum wir niemals endgültig alle Ursachen einer Wirkung erkennen werden, weil wir schon bei der Untersucheung das Ergebnis beeinflussen. Und selbst dann ist es nicht möglich zu sagen, dass wir einen Rest freien Willen hätten, weil diese vermeindlich chaotischen Ebenen nicht bis zur willkürlichen (also der bewussten Enscheidungsfindung) Ebene reichen werden.
Lumen hat geschrieben:Doch, in beiden Fällen, es sei denn du hast eine arkane Vorstellung von "echt" und "wirklich".
Lumen hat geschrieben:Gene programmieren Lebewesen und fahren mit, dabei sind die gleichen Gene in unterschiedlichen Konstellationen unterwegs. Bei dieser Perspektive lässt man die Vehikel, also die Lebewesen erstmal weg. Die Gene sind wie unsterbliche Fahrer die sich immer wieder zu neuen Fahrgemeinschaften zusammensetzen und losfahren. Manche Fahrgemeinschaften kommen ins Ziel, wo sie dann neue Fahrzeuge bestücken, wobei sie die Teamzusammensetzung im Prinzip erhalten, aber auch ein paar Änderungen vornehmen.
Lumen hat geschrieben:Reziproker Altruismus ist also echt Altruismus, da die Lebewesen keinen bewussten "gen-check" machen, sondern "einfach so" einem Artgenossen helfen.
Lumen hat geschrieben:Diese Verhalten hat es deshalb geschafft, weil "einfach so" helfen bedeutet, dass dem Lebewesen auch "einfach so" geholfen wird, da sie derselben Art angehören (die die gleiche genetische Bauweise, also Verhaltensweise aufweisen).
Lumen hat geschrieben:Wenn es einen Netto-Bonus für diesen Aufbau gibt, wird dieser sich durchsetzen. Das Lebewesen selbst hat kein Bewusstsein davon, dass es Verwandten lieber hilft, als Fremden, es verhält sich also genuin altruistisch.
Lumen hat geschrieben:Jedenfalls ist es verkehrt, den Zufall in der Evolution, der sich u.a. auf molekularem Level abspielt mit der Suche nach Zufall insgesamt zu vermengen.
Lumen hat geschrieben:Die Mutationen entstehen wie durcheinandergewürfelte Billardkugeln, wo die Ausgangssituation nicht mehr sichtbar ist, somit gut von Zufall gesprochen werden kann.
Vollbreit hat geschrieben:Es wäre glaube ich generell von Vorteil, wenn nicht bei jedem zweiten Beitrag psychologische Motivforschung betrieben würde. Das ist zwar vermutlich eine uneinlösbare Forderung, aber vielleicht ist es ja möglich über diese Motive immer nur in jedem 5. oder gar 10. Beitrag zu spekulieren?
Vollbreit hat geschrieben:Was war jetzt die Aussage, die sich auf den Zufall bezog?
Vollbreit hat geschrieben:Nun geht z.B. die Evolutionsbiologie davon aus, dass Weltentstehung eine Kombination aus Zeit und Zufall ist. Was aber, wenn es gar keinen echten Zufall gibt?
Darth Nefarius hat geschrieben:Um nochmal auf diesen "Zufall" zu sprechen zu kommen: Hier ist eigentlich nur alles zusammengefasst, was in den Bereich der nicht vom Biologen betrachteten Gesetzmäßigkeiten der Physik (oder vielleicht schon in der Chemie) fällt, die diese Ergebnisse determinieren.
Generell ist der Zufall das Eingeständnis der Geduldlosigkeit eines Naturwissenschaftlers, jeden Einzelfall an Ergebnissen zu untersuchen. Soetwas würde auch den Ansatz untergraben, allgemeine Gesetzmäßigkeiten aufzustellen, anstatt etwas vom Zufall oder Standardabweichung zu schreiben. Das ist ein Bestandteil der Methodik, um überhaupt Theorien aufstellen zu können und wenigstens den Hauptgrund für Ergebnis xyz zu finden.
Vollbreit hat geschrieben:Liegt das nur an den Prämissen die man sich gegeben hat, oder liegt das in der „Natur“ (Wesens- oder Daseinsart) der Natur?
Vollbreit hat geschrieben:Das eine hat mit dem anderen buchstäblich nichts zu tun, aber die Willensfreiheitsdiskussion bitte ich an anderer Stelle weiterzuführen, wenn sie nicht direkt zur Klärung beiträgt, was hier nicht der Fall ist.
Vollbreit hat geschrieben:...Oder ist Zufall einfach ein Sammelbegriff für Gesetzmäßigkeiten die von uns noch nicht oder prinzipiell nicht durchschaut werden können?
Was ich insbesondere meine: In der Diskussion um die Willensfreiheit gibt es den einigen Forenteilnehmern bekannten Streit zwischen Kompatibilisten und Inkompatibilisten.
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Es wäre glaube ich generell von Vorteil, wenn nicht bei jedem zweiten Beitrag psychologische Motivforschung betrieben würde. Das ist zwar vermutlich eine uneinlösbare Forderung, aber vielleicht ist es ja möglich über diese Motive immer nur in jedem 5. oder gar 10. Beitrag zu spekulieren?
Diese Forderung hast du nie an mich gerichtet, das Wort "Metafrage" habe ich - zu deiner Erinnerung - nie benutzt.
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Liegt das nur an den Prämissen die man sich gegeben hat, oder liegt das in der „Natur“ (Wesens- oder Daseinsart) der Natur?
Stellst du also die Frage, ob wir allgemein nach Ursachen suchen, weil es sie immer gibt, oder weil wir annehmen, dass es sie immer gibt? Ich denke, ersteres trifft zu, zumindest hat sich zweiteres nie als falsch dargestellt, was die Vermutung nahelegt, dass es keinen Zufall gibt. Wir werden natürlich "die Natur" (einen ohnehin unnützen Begriff) niemals "fassen" können, weil er ja nichts Konkretes beschreibt.
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Das eine hat mit dem anderen buchstäblich nichts zu tun, aber die Willensfreiheitsdiskussion bitte ich an anderer Stelle weiterzuführen, wenn sie nicht direkt zur Klärung beiträgt, was hier nicht der Fall ist.
Sag mal, vergisst du wirklich so schnell, was du selbst geschrieben und in Zusammenhang betrachtet hast?! Hier:Vollbreit hat geschrieben:...Oder ist Zufall einfach ein Sammelbegriff für Gesetzmäßigkeiten die von uns noch nicht oder prinzipiell nicht durchschaut werden können?
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Was ich insbesondere meine: In der Diskussion um die Willensfreiheit gibt es den einigen Forenteilnehmern bekannten Streit zwischen Kompatibilisten und Inkompatibilisten.
Hier hast du zuerst den Zufall in einem Atemzug mit der Willensfreiheit genannt. Ich habe dann erklärt, dass es keinen Zufall gibt und Willensfreiheit folglich auch nicht. Das schien dir doch ohnehin die wichtigere Frage zu sein, oder? "Kann ich berechtigt an den freien Willen glauben?" - ist das nicht korrekt?
Vollbreit hat geschrieben:Viele sagen allerdings, wir könnten gar nicht anders als kausal denken.
Wenn das so wäre, hätten wir natürlich ein Problem, wenn das Universum sich gar nicht so um Kausalitäten schert.
Vollbreit hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Das eine hat mit dem anderen buchstäblich nichts zu tun, aber die Willensfreiheitsdiskussion bitte ich an anderer Stelle weiterzuführen, wenn sie nicht direkt zur Klärung beiträgt, was hier nicht der Fall ist.
Sag mal, vergisst du wirklich so schnell, was du selbst geschrieben und in Zusammenhang betrachtet hast?! Hier:
Vollbreit hat geschrieben:...Oder ist Zufall einfach ein Sammelbegriff für Gesetzmäßigkeiten die von uns noch nicht oder prinzipiell nicht durchschaut werden können?
Ja und?
Was hat das mit Willensfreiheit zu tun? Soviel wie mit Eisenbahnen oder Elektronen.
Vollbreit hat geschrieben:...Oder ist Zufall einfach ein Sammelbegriff für Gesetzmäßigkeiten die von uns noch nicht oder prinzipiell nicht durchschaut werden können?
Was ich insbesondere meine: In der Diskussion um die Willensfreiheit gibt es den einigen Forenteilnehmern bekannten Streit zwischen Kompatibilisten und Inkompatibilisten.
Vollbreit hat geschrieben:Mithin wäre das Universum vollständig determiniert.
Wenn das der Fall sein sollte, wo ist dann noch Raum für Zufall?
Darth Nefarius hat geschrieben:Es wäre doch völlig absurd anzunehmen, dass sich kausales Denken entwickelt, obwohl soetwas wie Kausalität nicht existiert.
Darth Nefarius hat geschrieben:Jedenfalls hat ja gerade der Affe die meisten Nachkommen bekommen, der kausale Zusammenhänge vermutete (z.Bsp. eine regelmäßig vorbeiziehende Herde oder die regelmäßige Blüte und Fruchtreife von Bananen oder sowas), das hat er weitergegeben. Die Evolution und die Eigenschaften rezenter Lebewesen (einschließlich des Menschen) geben einem Konzept Recht.
ujmp hat geschrieben:Bekannte Naturkräfte wären demnach Kräfte mit der Propensität 1, während der Wurf einer Sechs die Propensität 1/6 hätte. Popper tendierte zu einem indeterministischen Weltbild.
ujmp hat geschrieben:Das heißt dann, man kann auf den Begriff des Zufalls verzichten, ohne eine komplette Vorherbestimmtheit anzunehmen.
ujmp hat geschrieben:In dem Sinn kann der Zustand unseres Universums ein "Wurf" einer bestimmten Propensität sein - wobei wir die anderen Seiten des "Würfels" nicht kennen. Ich sehe aber keinen vernünftigen Grund so etwas wie Zufall auszuschließen.
ujmp hat geschrieben:Ok, Kausalität ist ein sehr nützliches Modell, dass uns Menschen sehr weit gebracht hat und man sollte nicht zu schnell aufgeben, nach Gründen zu suchen. Die Annahme, dass es Gründe geben muss, ist aber völlig unbegründet.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich habe meine Vorstellungen ausgeführt, nebenbei kannst du mir nichts diesbezüglich vormachen, ich bin in einem biologieverwandten Studium. [...] Bla bla, das erzählt jemad einem Molekularbiologiestudenten, der ein nettes Mainstream-Buch gelesen hat. Fast schon niedlich. Wir sind alle sehr stolz auf deine niedlichen Formulierungen!
Darth Nefarius hat geschrieben:Lumen hat geschrieben:Reziproker Altruismus ist also echt Altruismus, da die Lebewesen keinen bewussten "gen-check" machen, sondern "einfach so" einem Artgenossen helfen.
Tut mir Leid, aber deine dämliche Anekdote übers Autofahren reicht nicht, um das zu begründen. Du meinst also, dass Altruismus unbewusst sein darf, währen der Egoismus bewusst sein muss? Unsinn, diese Handlungen und ein erfolgreiches Verhalten dient immer dem eigenen Vorteil, im zweifelsfall auf indierkter Weise. In der Biologie sucht man immer Homologien und der Egoismus ist die ursprünglichste Homologie, die jeden Sozialverhalten (ob nun einzelgängerisch oder in Gruppen) zugrunde liegt. Oder willst du mir erklären, dass ein Krokodil auch ein Altruist ist? Oder gar kein Tier? Ein "Gen-Check" ist früher nicht nötig gewesen, die eigene Gruppe war zu großer Wahrscheinlichkeit mit einem selbst verwandt, also konnte ein instinktives, egoistisch-kooperatives Verhalten völlig ausreichen, um erfolgreich zu sein. Der Egoismus ist flexibel, abgesehen davon hatten wir das mal als Diskussion, hier geht es um etwas ganz anderes und ich will mich nicht wiederholen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Lumen hat geschrieben:Jedenfalls ist es verkehrt, den Zufall in der Evolution, der sich u.a. auf molekularem Level abspielt mit der Suche nach Zufall insgesamt zu vermengen.
Das habe ich auch nicht gemacht, tatsächlich ist das aber nicht verkehrt, weil für die Laien und die frühen Biologen die Mutation ein "zufälliges" Ereignis darstellte, das aber essentiell für die Evolution ist. Das ist keine Vermengung, sondern ein korrekter Zusammenhang.
Darth Nefarius hat geschrieben:Lumen hat geschrieben:Die Mutationen entstehen wie durcheinandergewürfelte Billardkugeln, wo die Ausgangssituation nicht mehr sichtbar ist, somit gut von Zufall gesprochen werden kann.
Wie entstehen den Billardkugeln? Zufällig?
Hast du schonmal was von Mutagenen gehört? Es ist gut bekannt, was mutagen wirkt, was wieviele und welche Mutationen auslöst. In meiner Strahlenbiologieklausur wurde zuletzt z.Bsp. abgefragt, wieviele Doppelsrangbrüche und wieviele EInzelstrangbrüche bei definierter Strahlung (die ich jetzt nicht aus dem Kopf weiss9 entstehen! Selbst da wurde es als Wissen vorausgesetzt.
Vollbreit hat geschrieben:In welchem Verhältnis stehen die Propensitäten zu den Naturgesetzen?.
Vollbreit hat geschrieben:Warum sollte man denn eine Zwischenlösung anstreben?
Vollbreit hat geschrieben:einen Zustand zwischen Zufall und Determiniertheit kann ich mir schwer vorstellen.
Vollbreit hat geschrieben:Völlig unbegründet eigentlich nicht, aber nicht vollkommen unumstritten, so würde ich es sehen.
Fallen Dinge bei Dir nicht auch immer wieder auf die Erde? Meinst Du, dass das grundlos geschieht?
Lumen hat geschrieben:Der Punkt ist der, dass Gene zwar im übertragenen Sinne egoistisch sind, und Eigenschaft hervorbringen die ihren Kopien in anderen Körpern nutzen (also "egoistisch" sind), das handelnde Lebewesen aber altruistisch handelt. Deshalb auch Selfish Genes, also egoistische Gene! Der Unterschied ist sehr wichtig. Denn es bedeutet, dass die Grundlage für Moralvorstellungen angeboren sind und nicht z.B. von einer Gottheit gestiftet wurden. Außerdem soll es Menschen geben, die Evolution und Wissenschaft auch deshalb ablehnen oder zumindest Schwierigkeiten damit haben, weil Begriffe wie "egoistische Gene" falsch verwendet wurden und dadurch bei ihnen der Eindruck entstand, es gäbe überhaupt keine Nächstenliebe (und im weiteren Schluss dann, dass nur Gläubige über diese verfügen).
Richard Dawkins hat geschrieben: „Wenn er – wie ich – eine Gesellschaft
aufbauen möchte, in der die einzelnen großzügig und selbstlos
zugunsten eines gemeinsamen Wohlergehens zusammenarbeiten,
kann er wenig Hilfe von der biologischen Natur erwarten.
Laßt uns versuchen, Großzügigkeit und Selbstlosigkeit zu
lehren, denn wir sind egoistisch geboren. Laßt uns verstehen
lernen, was unsere eigenen egoistischen Gene vorhaben, denn
dann haben wir vielleicht die Chance, ihre Pläne zu durchkreuzen
– etwas, das keine andere Art bisher jemals angestrebt
hat.“ (S.23)
Quelle: (Richard Dawkins, Das egoistische Gen, 1989,1994 by Richard Dawkins, dt. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, Mai 1996, S.23)
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