ganimed hat geschrieben:stine hat geschrieben:Siehst du, so geht es mir mit der Kinderarmut. So richtig leiden, sehe ich hier im Land niemanden.
Mein Verdacht ist ja, wie gesagt, dass du da ignorant und mit Scheuklapper herumläufst und das vor allem deshalb nicht siehst, weil du es nicht sehen möchtest. Aber ist nur so ein Verdacht.
Ich verweise mal auf einen Spiegel-Online-Artikel über diese Unicef-Studie hier und zitiere den folgenden Abschnitt daraus:"Worauf deutsche Kinder verzichten müssen
Im Vergleich zu verhungernden Kindern in Afrika, das gebe ich zu, ist das natürlich Leiden auf relativ hohem Niveau. Aber ein substantielles Leiden ist das schon, gerade wenn man bedenkt, dass mangelnde Förderung im Kindesalter sich ja in mangelnden Möglichkeiten im ganzen Lebensrest auswirkt.
In Deutschland wachsen dem Bericht zufolge etwa 1,2 Millionen Mädchen und Jungen in relativer Armut auf. "Es ist enttäuschend, dass Deutschland es nicht schafft, die materiellen Lebensbedingungen für Kinder entscheidend zu verbessern", sagte der Geschäftsführer von Unicef-Deutschland, Christian Schneider.
Die wichtigsten Ergebnisse des Unicef-Berichts im Überblick:
6,7 Prozent der deutschen Kinder fehlt es an Freizeitaktivitäten
4,9 Prozent müssen auf eine tägliche warme Mahlzeit verzichten, das ist nahezu 1 von 20 Kindern
4,4 Prozent haben keinen Platz, an dem sie ihre Hausaufgaben machen können
3,7 Prozent besitzen höchstens ein Paar Schuhe
3,1 Prozent der unter 16-Jährigen erhalten nie neue Kleidung, sondern zum Beispiel getragene von älteren Geschwistern
3 Prozent leben in einem Haushalt ohne Internetanschluss"
ganimed hat geschrieben:...etwa 1,2 Millionen Mädchen und Jungen in relativer Armut auf.
Richtig, das ist relativ gesehen zu einigen Wohlstandskindern. Und ich sag dir was, meine Kinder bekommen auch keine teuren Klamotten und laufen in der Regel mit ein paar Schuhen solange herum, bis die Sohle bricht. Was die Freizeitaktivitäten angeht: Warum muss alles was kosten? Ist Freizeitaktivität nur dann wertvoll, wenn sie was kostet?
Und die warme Mittagsmahlzeit wird inzwischen, wenn überhaupt, nur noch den Ärmsten serviert und zwar gratis. Die meisten Schüler haben hier für mittags ein belegtes Brot dabei und essen dann abends warm. Wenn es abends natürlich bei einigen auch nichts gibt, dann liegt das sicherlich nicht am Geld, sondern an der Verwahrlosung der Familienstrukturen.
Ein Haushalt ohne Internetanschluss ist übrigens gar nicht so unüblich. Man soll nicht immer von sich auf andere schließen.
Das Gutschein-Modell hat doch ganz deutlich gezeigt, dass viele bezugsberechtigte Eltern nur am Geld interessiert sind.
LG stine