xander1 hat geschrieben:Wozu braucht man das? (Respekt, Würde, Ehre)
xander1 hat geschrieben:Ich frage mal anders:
Angenommen man wird nicht respektiert. Was sind die Folgen?
Angenommen man wird besonders respektiert. Was sind da die Folgen?
xander1 hat geschrieben:Ich frage deshalb, weil ich das Gefühl habe, dass ich irgendetwas übersehe.
xander1 hat geschrieben:Was sind das für Menschen, die besonders Respekt und Würde brauchen?
stine hat geschrieben:Am Besten kann man die Frage anhand von Beispielen beantworten:
Was passiert in der Schule, wenn es einem Lehrer nicht gelingt, sich den Respekt seiner Schüler zu erwerben? Genau: Er geht hoffnungslos unter, weil ihm alle Schüler auf der Nase herum tanzen. Respekt ist also wichtig, wenn man gehört werden will, wenn man was zu sagen hat und wenn man sich durchsetzen muss. Wie man ihn sich erwirbt, ist nicht ganz nachvollziehbar.
stine hat geschrieben: Das hat etwas mit Kompetenz und Auftreten zu tun. Manche Menschen haben von Natur aus ein respektvolles Auftreten, sie strahlen sozusagen eine natürliche Autorität aus.
stine hat geschrieben:Die Würde hat mE etwas mit dem Rang zu tun. Man muss vor der Königin einen Knicks machen, das schreibt das Hofprotokoll vor. Ob sie damit den Respekt automatisch verdient, liegt im Auge des Betrachters.
stine hat geschrieben:Würde ist also nicht unbedingt ein Zeichen für einen geschätzten, sondern lediglich für einen ranghohen Zeitgenossen. Würdevoll einhergehen hat was Schreitendes, ist affektiert und vielleicht auch gar nicht mehr zeitgemäß.
Die Ehre ist eine abstrakte Auszeichnung. Man ehrt jemanden, weil er dies oder das gemacht hat. Bestes Beispiel ist das Ehrenamt. Wer sich für etwas ohne finanzielles Entgelt einsetzt, dem gebührt die Ehre.
Ja, daran dachte ich später auch noch. Man will heute zB auch "würdevoll" sterben lassen. Des Menschen Würde ist unantastbar, das heißt, niemand darf seelisch Verletzt werden, also seine Persönlichkeit in Zweifel gezogen werden.Darth Nefarius hat geschrieben:Ich denke, diese Art Würde ist nicht gemeint gewesen.
stine hat geschrieben:Man will heute zB auch "würdevoll" sterben lassen. Des Menschen Würde ist unantastbar, das heißt, niemand darf seelisch Verletzt werden, also seine Persönlichkeit in Zweifel gezogen werden.
stine hat geschrieben:Das ist deshalb interessant, weil gerade das Mobbing in den Schulen und am Arbeitsplatz ein immer häufigeres Thema wird. Mobbing ist eine hochgradig, die Persönlichkeit verletzende Vorgehensweise. Die Würde des Opfers wird also hier generell verletzt.
stine hat geschrieben:Ich weiß zB auch nicht, wie Naturwissenschaftler mit dem "Würde"-Paragraphen umgehen, denn eine Seele lehnen sie ja ab, was ist es aber, was den Menschen im Inneren verletzt?
Was ist eine "Person"? Was macht sie aus?
Das scheint erstmal plausibel, dennoch ist Würde mehr.Darth Nefarius hat geschrieben:... dass es nur um die Zuwiderhandlung des eigenen Willens geht, wenn man von Verletzung der Würde spricht.
Das ist ein interessanter Aspekt! Ich würde aber hier nicht nur auf die Religiösen zurückkommen wollen, die sich imgrunde ja zielgerichtet verhalten, sich also von ihrer Handlung einen Erfolg versprechen, sondern auf jede Art der freiwilligen Entwürdigung. Dazu zählen für mich zB auch Umzüge Homosexueller, die sich in merkwürdiger Weise zur Schau stellen und damit ihre "Würde" öffentlich ablegen. Es zählen für mich auch Menschen dazu, die sich hoffnungslos besaufen und sich dann überall aus-Darth Nefarius hat geschrieben:...andere tun es freiwillig (ich denke da an den Demutswillen von Religiösen...
stine hat geschrieben:Das scheint erstmal plausibel, dennoch ist Würde mehr.Darth Nefarius hat geschrieben:... dass es nur um die Zuwiderhandlung des eigenen Willens geht, wenn man von Verletzung der Würde spricht.
Wäre es so, wie du schreibst, dann wäre die Würde schon verletzt, wenn ich statt einem Ei trocken Brot auf den Frühstückstisch bekomme.
stine hat geschrieben:Die Verletzung der Würde beinhaltet aber, dass jemand entweder augenblicklich oder prinzipiell nicht als "Mensch" behandelt wird. Man verletzt das Recht der Person auf ein "menschliches" Dasein.
stine hat geschrieben:Das ist ein interessanter Aspekt! Ich würde aber hier nicht nur auf die Religiösen zurückkommen wollen, die sich imgrunde ja zielgerichtet verhalten, sich also von ihrer Handlung einen Erfolg versprechen, sondern auf jede Art der freiwilligen Entwürdigung. Dazu zählen für mich zB auch Umzüge Homosexueller, die sich in merkwürdiger Weise zur Schau stellen und damit ihre "Würde" öffentlich ablegen. Es zählen für mich auch Menschen dazu, die sich hoffnungslos besaufen und sich dann überall aus-Darth Nefarius hat geschrieben:...andere tun es freiwillig (ich denke da an den Demutswillen von Religiösen...oder in der Öffentlichkeit sonstwie bloßstellen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Und was ist der Mensch? Was ist menschliches Dasein?
stine hat geschrieben:Was ist eine "Person"? Was macht sie aus?
stine hat geschrieben:Und wer beantwortet uns das jetzt?
Oder antwortest du auf meine Fragen und ich auf deine?
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