Könnte es nicht sein, dass gerade diejenigen Menschen in neutralen Begriffen eine vermeintliche, versteckte Männlichkeit zu erkennen glauben, die bereits Befürworter einer geschlechtergetrennten Bezeichnungsweise sind? Ich denke, niemand mit ungestörtem Sprachverständnis wird aus "Kind" einen Jungen bzw. aus "Person" oder "Mensch" einen Mann heraushören. Ein Mangel an Selbstwertgefühl könnte natürlich auch eine Ursache sein. (Dies bitte nicht als persönliche Beleidigung auffassen, denn es ist eine sachlich gemeinte Vermutung!)Julia hat geschrieben:Auch neutrale Begriffe haben oft einen Bias: das Kind, die Person oder der Mensch sind auch eher männlich. Formale Neutralität garantiert nicht, dass es keine stereotypen Assoziationen gibt, übrigens auch in die andere Richtung, das würde für Sichtbarmachung statt Neutralisierung sprechen.
fopa hat geschrieben:Könnte es nicht sein, dass gerade diejenigen Menschen in neutralen Begriffen eine vermeintliche, versteckte Männlichkeit zu erkennen glauben, die bereits Befürworter einer geschlechtergetrennten Bezeichnungsweise sind?
Das generische Maskulinum. Beginnen wir mit der Behauptung, es gäbe ein „generisches“ Maskulinum, bei dem Frauen mitverstanden würden. Ausgeschlossen ist das ja nicht, obwohl es stutzig machen sollte, dass es von seiner Form her ununterscheidbar von einem tatsächlich nur auf Männer bezogenen Maskulinum wäre.
Und tatsächlich zeigt eine Reihe von Arbeiten, dass „generische“ Maskulina mehrheitlich eben nicht generisch interpretiert werden. Eine der aktuellsten und methodisch am saubersten gearbeitete Studie ist Gygax et al (2008). Die Autor/innen dieser Studie überprüften die Interpretation von Maskulina, indem sie Versuchspersonen zunächst einen Satz mit einem (angeblich) „generischen“ Maskulinum, wie den in (1) auf einem Monitor präsentierten:
(1) Die Sozialarbeiter liefen durch den Bahnhof.
Nachdem die Versuchspersonen einen solchen Satz gelesen hatten, erschien entweder ein Satz wie der in (2) oder einer wie der in (3)
(2) Wegen der schönen Wetterprognose trugen mehrere der Frauen keine Jacke.
(3) Wegen der schönen Wetterprognose trugen mehrere der Männer keine Jacke.
Die Versuchspersonen mussten dann durch drücken einer Taste signalisieren, ob sie den zweiten Satz für eine „mögliche Fortsetzung“ des ersten Satzes hielten oder nicht. Dabei wurde auch die Zeit gemessen, die sie für ihre Antwort benötigten.
Die Idee hinter diesem Experiment ist klar:
Wenn Maskulina automatisch generisch interpretiert werden, müssten die Sätze (2) und (3) gleichermaßen als mögliche Fortsetzungen erkannt werden;
Wenn Maskulina nur mit einem gewissen gedanklichen Aufwand generisch interpretiert werden, müssten Sätze wie der in (3) schneller als mögliche Fortsetzung erkannt werden als der in (2);
Wenn Maskulina nicht generisch interpretiert werden, dürften Sätze wie der in (2) gar nicht als mögliche Fortsetzung erkannt werden, Sätze wie (3) hingegen schon.
Allerdings gibt es noch eine zusätzliche Komplikation: Manche Berufsbezeichnungen können unabhängig von ihrem grammatischen Geschlecht eher als „typisch männlich“ oder „typisch weiblich“ verstanden werden: Aus anderen Studien ist bereit bekannt, dass Versuchspersonen z.B. bei Polizisten, Statistikern oder Physikstudenten eher an Männer denken, bei Kassierern, Kosmetikern oder Psychologiestudenten eher an Frauen (Gabriel et al. 2008). Es ist also möglich, dass die Antwort auf die Frage, ob es sich bei Sätzen wie denen in (2) um eine „mögliche Fortsetzung“ handelt, von der Art der Berufsbezeichnung abhängt. Gygax und Kolleg/innen wählten deshalb zu je einem Drittel „typisch männliche“, „neutrale“ und „typisch weibliche“ Berufsbezeichnungen. Wenn stereotype Berufsbilder einen Einfluss auf die Entscheidung der Versuchspersonen haben, kann man diesen so vom Einfluss des grammatischen Geschlechts unterscheiden, in dem die Berufsbezeichnung präsentiert wird.
Das Experiment wurde dann mit englischen, französischen und deutschen Muttersprachlern in ihrer jeweiligen Sprache durchgeführt. Da es im Englischen kein grammatisches Geschlecht gibt, war die Vorhersage, dass sich dort höchstens Stereotypizitätseffekte finden würden, im Französischen und Deutschen dagegen könnte es zusätzlich oder stattdessen einen Effekt des grammatischen Geschlechts geben.
Bei den englischen Muttersprachlern gab es tatsächlich den erwarteten Stereotypizitätseffekt: Wenn im ersten Satz ein „typisch männlicher“ Beruf erwähnt wurde, wurde der nachfolgende Satz schneller als „mögliche Fortsetzung“ bewertet, wenn dort von Männern die Rede war und langsamer, wenn von Frauen die Rede war. Bei „typisch weiblichen“ Berufen war es umgekehrt. Das Ergebnis zeigt zunächst nur, dass stereotype Vorstellung von Beruf und Geschlecht sich in diesem Versuchsdesign systematisch auf die Reaktionszeit auswirken können.
Die interessante Frage ist nun natürlich, was in der französischen und deutschen Version des Experiments passierte. Zunächst verschwand der Stereotypizitätseffekt vollständig -- obwohl auch deutsche und französische Muttersprachler/innen stereotype Assoziationen von bestimmten Berufen mit einem bestimmten Geschlecht haben, beeinflussten diese die Reaktionszeiten nicht signifikant.
Stattdessen gab es in beiden Sprachen einen signifikanten Effekt des grammatischen Geschlechts: Wenn im zweiten Satz von Männern die Rede war, wurde der Satz signifikant häufiger als „mögliche Fortsetzung“ kategorisiert, als wenn von Frauen die Rede war. Wenn Maskulina generisch interpretiert würden, wäre dieses Ergebnis nicht erklärbar. Zweitens, und fast noch wichtiger: Im deutschen Experiment waren die Reaktionszeiten signifikant schneller, wenn im zweiten Satz von Männern die Rede war. Selbst dort, wo die Versuchspersonen bereit waren, das Maskulinum generisch zu interpretieren und einen zweiten Satz über Frauen als „mögliche Fortsetzung“ zu interpretieren, brauchten sie für diese Entscheidung länger; das zeigt, dass die generische Interpretation nicht spontan erfolgte, sondern erst nach einer Art strategischem Umdenken.
Das „beweist“ zwar nicht, dass Maskulina nicht generisch interpretiert werden, denn Wissenschaft ist ein fortlaufender Prozess der Hypothesenbildung und -überprüfung. Aber da diese Studie nur das bestätigt, was eine lange Reihe von vorangehenden (teilweise methodisch weniger soliden) Studien schon vorher gezeigt hatte, ist es Stand der Forschung, dass ein „generisches Maskulinum“ im Deutschen (und Französischen) aus psycholinguistischer Sicht nicht existiert. Wer das Gegenteil behaupten will, muss sehr gute Belege dafür vorbringen.
fopa hat geschrieben:Mit Sprachdiktur erreicht man jedenfalls keine Geschlechtergerechtigkeit, sondern höchstens Unverständnis oder eine Polarisierung und infolgedessen auch bei vielen Menschen eine ablehnende Haltung. Ein Umdenken (falls das überhaupt (noch) nötig sein sollte) muss aus eigener Überzeugung erfolgen - bewogen durch sinnvolle und stichhaltige Argumente oder beispielhaftes bzw. vorbildliches Verhalten seitens der Mitmenschen.
fopa hat geschrieben:Meinst du, dass irgendwer, der heutzutage von "Wissenschaftlern" spricht, damit ausschließlich männliche Wissenschaftler meint? Beispiel: "Die Wissenschaftler der Arbeitsgruppe XY fanden heraus, dass...". Ich behaupte, dass weder der Verfasser noch irgendein Leser die Assoziation hätte, es würde sich um eine rein männlich besetzte Arbeitsgruppe handeln.
Die in der vorliegenden Arbeit zugrundeliegende Argumentation ist folgende: Die durch Sprache hergestellte Ökonomie ist nicht diskriminierend, sie folgt nur einer anderen Systematik. In dieser Systematik spielt das Kriterium „Geschlecht“ zunächst keine Rolle.
Es sei noch einmal wiederholt: Das grammatische Geschlecht hat mit dem natürlichen nichts zutun. Das Genus masculinum meint nicht „Männlichkeit“, sondern schlicht „Singulativität“, es ist also eine Kategorie für zählbare Einheiten. Deswegen ist es ein Irrglaube, anzunehmen, mit Formen wie liebe Studenten seien nur männliche Entitäten bezeichnet. Durch die Trennung von Genus und Sexus dürfte deutlich geworden sein, dass dies nicht der Fall ist. Im Beispiel liebe Studenten sind daher nicht nur männliche, sondern auch weibliche Studenten mitbezeichnet.
AgentProvocateur hat geschrieben:Der ganze Text ist übrigens sehr interessant, wenn man sich ein bisschen für Linguistik interessiert.
Und übrigens ist er eine "Handreichung für die Frauenbeauftragte der LMU München (2007)". Vielleicht kann man doch etwas an der Wahrnehmung ändern, dass Genus und Sexus identisch seien.
AgentProvocateur hat geschrieben:Ich sehe das eben anders, ich meine nicht, dass unser Gehirn ein Problem dabei habe, Genus und Sexus zu unterscheiden.
AgentProvocateur hat geschrieben:1. die Verwendung von Generika halte ich ebenso wie der Artikel nicht für diskriminierend und ist von mir auch nicht diskriminierend gemeint
AgentProvocateur hat geschrieben:2. Sprache sollte mE ökonomisch sein, Binnen-I oder Gender-Gap (_) oder die ausdrückliche Erwähnung beider Geschlechter sind unökonomisch und in der gesprochenen Sprache nicht konsequent durchführbar und in der geschriebenen Sprache stört es mE sehr den Lesefluss
AgentProvocateur hat geschrieben:3. mir will nicht recht einleuchten, wieso die Sprache derart "sexualisiert" werden soll, ich meine, es gibt viele Sprachsituationen, in denen das biologische/soziale Geschlecht einfach egal ist, keine Rolle spielen sollte
Ich muss mich für einen Tippfehler entschuldigen. Ich wollte natürlich Sprachdiktatur schreiben.Julia hat geschrieben:fopa hat geschrieben:Mit Sprachdiktur erreicht man jedenfalls keine Geschlechtergerechtigkeit[...]
Ich habe auch niemandem diktiert, ich habe versucht meine Beiträge im Forum vobildhaft zu gestalten, was mir nicht immer gelingt, siehe zum Beispiel die "Teilnehmerliste" in diesem Thread, ich meinte natürlich "Teilnehmer_innenliste". Sinnvolle und stichhaltige Argumente habe ich denke ich auch gebracht. Du bisher nur krude Vermutungen.
Vielleicht habe ich es übersehen, aber wo war noch gleich ein Beleg dafür, dass die Verwendung eine diskriminierende Wirkung hat?Julia hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:1. die Verwendung von Generika halte ich ebenso wie der Artikel nicht für diskriminierend und ist von mir auch nicht diskriminierend gemeint
Es ist vollkommen egal wie du das meinst, wenn die Wirkung nachgewiesenermaßen eine diskriminierende ist. Wenn dir was an der Vermeidung von Diskriminierung liegt, sollte dir die Wirkung nicht egal sein.
Julia hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:Ich sehe das eben anders, ich meine nicht, dass unser Gehirn ein Problem dabei habe, Genus und Sexus zu unterscheiden.
Wie erklärst du dir die oben zitierten Studien?
Julia hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:1. die Verwendung von Generika halte ich ebenso wie der Artikel nicht für diskriminierend und ist von mir auch nicht diskriminierend gemeint
Es ist vollkommen egal wie du das meinst, wenn die Wirkung nachgewiesenermaßen eine diskriminierende ist. Wenn dir was an der Vermeidung von Diskriminierung liegt, sollte dir die Wirkung nicht egal sein.
Julia hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:2. Sprache sollte mE ökonomisch sein, Binnen-I oder Gender-Gap (_) oder die ausdrückliche Erwähnung beider Geschlechter sind unökonomisch und in der gesprochenen Sprache nicht konsequent durchführbar und in der geschriebenen Sprache stört es mE sehr den Lesefluss
Tut es nachgewiesenermaßen nicht, aber warum sich mit Fakten aufhalten.
Julia hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:3. mir will nicht recht einleuchten, wieso die Sprache derart "sexualisiert" werden soll, ich meine, es gibt viele Sprachsituationen, in denen das biologische/soziale Geschlecht einfach egal ist, keine Rolle spielen sollte
Da gäbe es die Möglichkeit der Neutralisierung.
fopa hat geschrieben:Aber was sagen uns die Erkenntnisse in Bezug auf Diskriminierung oder Ungerechtigkeiten? Meiner Ansicht nach gar nichts.
fopa hat geschrieben:Mein Problem bei der ganzen Sache sind nicht etwa Emanzipations- oder Gleichberechtigungsbestrebungen, sondern die aus dieser (guten) Absicht herrührende missbrauchende Manipulation der Sprache. Denn ich halte sie nicht für zielführend, sondern eher im Gegenteil.
Und doch, mit diesen Änderungen an der Sprache diktierst du sehr wohl. Überspitzt könnte man es sogar als Terror bezeichnen. Denn wer in einer Rede, Satzung oder einem Bericht nicht auch ausdrücklich die weiblichen Formen benutzt, wird im besten Fall schief angeguckt oder eben als Antifeminist abgestempelt, selbst wenn er es überhaupt nicht so gemeint hat und ihm ein solches Denken völlig fremd ist.
AgentProvocateur hat geschrieben:Bei einer Kommunikation gibt es immer Sender und Empfänger. Wenn der Empfänger etwas anders versteht, als ich das meine, dann kann dieses Missverständnis aufgelöst werden. Ich sehe aber nicht recht ein, wieso ich meinen Sprachgebrauch ändern soll, wenn der Empfänger mich absichtlich missverstehen will. Es ist ja nun auch so, dass ich meinen Sprachgebrauch besser finde. Wäre dem nicht so, dann würde ich meinen Spachgebrauch evtl. ändern, es liegt mir nichts daran, absichtlich Missverständnisse produzieren zu wollen.
AgentProvocateur hat geschrieben:Aber meiner Ansicht nach ist ja das (grammatikalisch männliche) Generika ("der/ein Student") bereits geschlechtsneutral.
Julia hat geschrieben:Du unterstellst hier eine Absicht, wo man bei bestem Willen keine sehen kann. Meinst du die Menschen in dem oben genannten Studien haben extra ihre Reaktionszeiten verlangsamt, weil sie alle feministische Sprachterroristen sind? Ich bin ja noch nicht so alt, aber ich habe weder in der Schule noch im Alltag je viel vom großen Einfluss der feministischen Linguistik mitgekriegt, sogar Stine meint sie kenne nur eine Person, die das konsequent durchzieht und das ist der Münchner Oberbürgermeister. Daher ist meine Sprache auch noch lange nicht gerecht.
Julia hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:Aber meiner Ansicht nach ist ja das (grammatikalisch männliche) Generika ("der/ein Student") bereits geschlechtsneutral.
Wenn du jetzt noch die restliche Menschheit dazu bringst das auch so wahrzunehmen hast du vielleicht ein Argument.
Julia hat geschrieben:AgentProvocateur hat geschrieben:Und wie oben schon gesagt, besagt meine persönliche Erfahrung, dass es hierbei wesentliche Unterschiede zwischen westdeutsch und ostdeutsch sozialisierten Frauen gibt, (in der DDR war eine solche Sprachregelung wohl nicht üblich).
Meine persönliche Erfahrung besagt, dass Homöopathie äußerst wirksam ist, ich kenne nur Leute bei denen es wirkt.
Ich denke bei bereits bestehenden Gehirnen wirst du genauso auf Schwierigkeiten stoßen, die Grammatik der Gehirne zu ändern, wie du auf Probleme stoßen wirst, die Wahrnehmung von Genus und Sexus zu ändern. Die Lösung liegt hier in der Erziehung der nachwachsenden Gehirne, die sind vollkommen Formbar, sowohl was Grammatik als auch was die Wahrnehmung angeht. Daher plädiere ich - nicht zu letzt der Srpachökonomie und Lesbarkeit wegen - für das Anpassen der Gehirne. Einige Gehirne scheinen ja schon erfolgreich angepaßt zu sein, ich sehe da keinen Grund, das Begriffstutzig zu nennen, nur weil die Anpassung nicht an der Stellschraube erfolgt, an der du drehen möchtest :-PJulia hat geschrieben:Im Zweifel bin ich dafür die Grammatik dem Gehirn anzupassen und nicht andersrum.
Nun, erst einmal habe ich geschrieben, dass die Bezeichnung 'Terror' eine überspitzte wäre. 'Diktatur' ist noch etwas gemäßigter und meiner Ansicht nach auch angemessen. Deine aufbrausende Reaktion kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen, denn ich glaube, du hast mein Problem im Grundsatz verstanden. Mein Problem ist nicht, dass andere Menschen einen anderen Sprachgebrauch haben als ich. Das Problem besteht darin, dass sich Menschen genötigt sehen, ihre Sprache im Sinne einer political correctness zurechtzubiegen, obwohl inhaltlich überhaupt keine Veranlassung besteht. Die Begründung dieser Sprachregelung ist die gefühlte Diskriminierung einer Minderheit (denn längst nicht alle Frauen fühlen sich durch das generische Maskulinum diskriminiert). Mein Standpunkt ist, dass eine Sprachregelung (in diesem Fall) kein geeignetes Mittel ist, um Diskriminierung abzubauen.Julia hat geschrieben:Versuchst du hier einen Rekord für die höchste Bullshitdichte aufzustellen? Es ist also Terror und Diktatur, wenn eine Person einen anderen Sprachgebrauch hat als du, weil dieser dich in ein negatives Licht rücken könnte, wenn eine Mehrheit dann zu dem Schluss kommt, dass dieser Sprachgebrauch besser ist und du aber deinen beibehälst?
Du willst mich doch verarschen, oder?
Wie gesagt, sehe ich nicht, dass Formulierungen die Ursache für ungerechte Behandlungen sind. Spontane Assoziationen sind etwas anderes als Beförderungsentscheidungen. Ich will nicht in Abrede stellen, dass es Bevorzugungen bzw. Ungerechtigkeiten bei Einstellungen und Beförderungen gibt. Die Ursachen liegen aber woanders als in der Sprache.Julia hat geschrieben:Wenn im Zusammenhang mit Beförderungen zum Beispiel aufgrund der Formulierung eher Männer genannt werden als Frauen, siehst du darin keine Diskriminierung?
Ich würde das Beispiel etwas abändern, denn im Singular würde man wohl tatsächlich eher 'Physikerin' sagen. Im Plural wäre der Satz folgender:AgentProvocateur hat geschrieben:Alternativ zu sagen: "meine Tochter ist eine erfogreiche und angesehen Physikerin" bzw. "ich bin eine Steuerberaterin und zwar eine ziemlich gute" würde es ja nicht treffen, das wäre missverständlich, weil sich diese Aussagen jeweils nur auf eine Teilmenge aller Physiker (die weiblichen Physiker) bzw. auf eine Teilmenge aller Steuerberater (die weiblichen Steuerberater) beziehen würde.
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