Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon Nanna » Mi 30. Jan 2013, 21:28

Vollbreit hat geschrieben:Der zweite link müsste wohl kopiert werden, warum der nicht klapp, weiß ich nicht.

Das Forum erwartet bei "[id]" möglicherweise einen Tag, der nicht geschlossen wird, und bricht die Umwandlung in einen Link an der Stelle ab. Wer macht auch eckige Klammern in seine Links?
Benutzeravatar
Nanna
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 3338
Registriert: Mi 8. Jul 2009, 19:06

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon Vollbreit » Mi 30. Jan 2013, 21:44

Na wer macht das schon, die ewig gestrigen Christen. :lachtot:

Ich möchte aber dennoch kurz anmerken, dass ich die automatische Gleichsetzung vin grün = links nun auch nicht nachvollziehen kann.
Viele sagen, die Grünen seien die neuen Konservativen und auch da scheint was Wahres dran zu sein. Ganz sicher gibt es bei den Grünen einen Block von Altlinken, wie Ströbele, Roth und auch Trittin gehört dazu, aber viele haben doch auch sehr bürgerliche Positionen.

Nun kann man sich natürlich erneut streiten, was einen Konservativen ausmacht, ich kann nicht sehen, warum es fester Bestandteil konservativer Denkart sein muss, für Atomkraft zu sein.
Hingegen scheint mit eine (Rück-)Besinnung auf traditionelle Werte, Bildung und (klassische) Kunst typisch konservativ zu sein, da die Grünen aber auch die Partei der Gebildeten ist, kann also der Zusammenhang zwischen konservativ und nicht ganz falsch sein.
http://www.diw.de/sixcms/detail.php?id= ... .370197.de
Benutzeravatar
Vollbreit
 
Beiträge: 2413
Registriert: Mi 30. Nov 2011, 11:48

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 30. Jan 2013, 22:06

Vollbreit hat geschrieben:Der zweite link müsste wohl kopiert werden, warum der nicht klapp, weiß ich nicht.
Hab's repariert. Die eckigen Klammern müssen encodiert werden, mancher Browser machts, mancher nicht - und ich mache so etwas zur Gewinnmaximierung per Hand :mg: (geht schneller als einen Browser zu finden, der's selber encodiert).
Und jetzt müssen wir nur hoffen, dass jeder Browser das encodierte auch richtig interpretiert :^^:
Benutzeravatar
1von6,5Milliarden
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 5236
Registriert: Sa 25. Nov 2006, 15:47
Wohnort: Paranoia

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon provinzler » Mi 30. Jan 2013, 23:20

http://ef-magazin.de/2011/08/17/3138-me ... ste-gewalt

Ist aber für den Thread eine Nebenkriegsschauplatz...
provinzler
 
Beiträge: 929
Registriert: Sa 16. Jun 2012, 16:24

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon AgentProvocateur » Do 31. Jan 2013, 00:35

Medienschelte, okay. Aber das ist aber nun ein ziemlich wirrer Artikel. 3/4 aller Journalisten seien rot-grün gefärbt, daher die allgemeine linke Agitation und Manipulation in den Medien. Und dann geht es fast nur nur noch um das Boulevard-Blatt BILD.

Klar, die BILD als Speerspitze der rot-grünen Agitation. Sehr überzeugend und total plausibel. *linkesaugenlidrunterzieh*
----
Selbst wenn man der Meinung ist wie ich, dass der deutsche Journalismus nicht besonders toll ist und wenig Sternstunden hat: dieser Artikel ist nun definitiv auch keine solche Sternstunde.
Benutzeravatar
AgentProvocateur
 
Beiträge: 731
Registriert: Di 13. Nov 2007, 01:46

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon Lumen » Do 31. Jan 2013, 01:39

Bei dem Artikel, verstehe ich das recht: Erst wird eine schwammige Bezeichnung wie "nahestehen" einfach aufaddiert, dann soll es durch einen Kommunikationswissenschaftler Wertigkeit erhalten. Und dann ist die so konstruierte "76% Prozent Mehrheit" deshalb "bösartig", weil Gorbatschow das 2009 zwei Jahre zuvor angeblich über die hiesige Presse befunden hat. Gah. Eine Quelle für die Behauptung und Einsicht in die Methodik konnte ich eben nicht finden. Der genannte Kommunikationswissenschaftler gab seine Prozente offenbar dem FOCUS zu Papier. Dem FOCUS. Das wäre im Yps-Heft abgedruckt noch glaubwürdiger. Steile Thesen. Ich habe mir die nächsten Absätze mal gespart, und habe mir einen ersten Absatz eines anderen Artikels desselben Autors angesehen, da kommt dann direkt linke "Sprachmanipulation" vor. Natürlich gibts die. Genauso wie die Rechte, Liberale, Grüne, Schwarze, Braune. Ich hoffe, ich stoße niemandem vor den Kopf, wenn ich das für einen Witz halte. Ein bisschen mehr kritische Distanz muss man schon vortäuschen können, um ernst genommen zu werden.
Benutzeravatar
Lumen
 
Beiträge: 1133
Registriert: Sa 30. Okt 2010, 01:53

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon provinzler » Do 31. Jan 2013, 03:26

Wie gesagt eigentlich nicht Thema des Threads, ist dir die Aussage eines international renommierten Blatts wie dem Economist genug? Eigentlich genügt aber auch verständiges Lesen von ZEIT, Spiegel und Co. und seis nur deren Internetauftritte. Aber es gilt selbstverständlich das erste Palmströmsche Gesetz. Es darf nicht sein, was nicht sein kann und seriös ist nur wer die richtige Meinung hat. Und wer nicht mitschwimmt ist ein Volksverrä..äh... Volksschädl...äh Verschwörungstheoretiker. Deswegen kriegen wir ja jetzt auch ein EU-Wahrheitsministerium mit Frau Vīķe-Freiberga, damit das endlich unterbunden werden kann...
provinzler
 
Beiträge: 929
Registriert: Sa 16. Jun 2012, 16:24

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon Lumen » Do 31. Jan 2013, 05:07

Vielleicht kann ein netter Mod den Fred oberhalb deiner Artikelnennung abspalten. Das Problem mit dem Gleichgewicht der Medien hängt mE daran, dass niemand weiss, was die Mitte ist und was die Medien berichten auch stark davon abhängt, was Politiker abliefern. Steinbrück zum Beispiel kam jetzt nicht gerade gut davon, und hat alles andere als mediales Wohlwollen, obwohl es vornehmlich die Gegenparteien (schwarz-gelb) sind, die sich gegen eine Offenlegung von Nebeneinkünften sperren. Davon abgesehen ist die derzeitige Regierung die schlechteste aller Zeiten, die sich nur auf der Agenda 2010 ausruht, und den Umstand hart ausbeutet, dass die eigentlichen Urheber zuviel Wählerzorn auf sich zogen, und deshalb zurückhaltend dabei sind, an die eigentlichen Urheber zu erinnern. Wie desolat die Regierungtruppe ist, wird sehr gut durch eine dauer Pleiten-Pech-Und-Pannen Rückschau deutlich. Wären die Medien wirklich in roter Hand, hätten sie sich inzwischen die Mühe gemacht, auf die Chronik des Desasters hinzuweisen. Vielleicht heben sie sich das die Verlage aber für das Finale auf. Verdient ist es alle Male.

Bei Erinnerungsschwächen: man denke an das Minister-Roulette. Ein Beispiel. Guttenberg mal hier dann da, eigentlich bereits als beliebter Ausputzer vorgesehen (löste den schwachen Glos ab). Dann ratzfatz Guttenberg-Brüderle-Rösler. Das Wirtschaftsministerium war mal sowas wie Kernkompetenz der Schwarz-Gelben. Guttenberg und seine Doktortitel. Guttenberg vergeigt Wehrreform. Guttenberg geht nach Hause. Bei Wullf ging es nahtlos weiter. Dann das ganze Debakel um Atomstrom. Merkel war dafür, schnürte einen bereits beschlossenem Kosens wieder auf, erntete viel Zorn und handelte sich den Verdacht ein, nur ihren Energie-Kumpels zu helfen. Dann kam Fukushima. Dann war da was mit Röttgen, den Merkel mal eben feuerte. Jetzt macht Altmeier es, und die Stromkonzerne machen, man kónnte fast denken nach Plan, wieder den Reibach. Wenn ich mich recht entsinne, ging die Legislaturperiode doch schon mit dem Steuergeschenk für Hoteliers los. Da kann die Presse legitimierterweise mal nachhaken, was das gewesen sein soll.

Schließlich sei noch darauf hingewiesen, dass rechte Medien in der Tendenz weit weniger breit gefächert sind, als mittig oder linkere, im Extremfall in den USA zu sehen. Da haben sich Reps eine eigene Märchenblase geschaffen und bilden sich dann auch ein, die Medien hätte sich gegen sie verschworen.
Benutzeravatar
Lumen
 
Beiträge: 1133
Registriert: Sa 30. Okt 2010, 01:53

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon provinzler » Do 31. Jan 2013, 06:31

Lumen hat geschrieben: Steinbrück zum Beispiel kam jetzt nicht gerade gut davon, und hat alles andere als mediales Wohlwollen, obwohl es vornehmlich die Gegenparteien (schwarz-gelb) sind, die sich gegen eine Offenlegung von Nebeneinkünften sperren. Davon abgesehen ist die derzeitige Regierung die schlechteste aller Zeiten, die sich nur auf der Agenda 2010 ausruht, und den Umstand hart ausbeutet, dass die eigentlichen Urheber zuviel Wählerzorn auf sich zogen, und deshalb zurückhaltend dabei sind, an die eigentlichen Urheber zu erinnern. Wie desolat die Regierungtruppe ist, wird sehr gut durch eine dauer Pleiten-Pech-Und-Pannen Rückschau deutlich. Wären die Medien wirklich in roter Hand, hätten sie sich inzwischen die Mühe gemacht, auf die Chronik des Desasters hinzuweisen. Vielleicht heben sie sich das die Verlage aber für das Finale auf. Verdient ist es alle Male.
Stimmt die einzigen, die medial eigentlich kaum schlecht weg kommen sind die Grünen, alle andern kriegen immer mal ihr Fett ab. So befremdet es schon, dass sich über die dürftigen Englischkenntnisse eines Herrn Oettinger ausgiebig öffentlich belustigt wurde, während ein Cem Özdemir "ungestraft" im Staatsfunk Strom in Gigabyte messen und eine Mathematik erfinden darf in der 60 das anderthalbfache von 80 ist.
Mir sind all die kleinen Politskandälchen eigentlich ziemlich wurscht, was mich stört ist, dass sich eigentlich komplett verweigert wurde. Insofern stimmt die Bezeichnung Teflon für Merkel schon. Möglichst viel im Flieger sitzen, hoffen dass Probleme sich von selbst lösen und notfalls einen kleines Geldpflaster als Placebo auflegen. Im Moment profitiert Deutschland grade davon, dass Kapital aus Südeuropa nach DEutschland flieht und hier für einen kleinen Boom sorgt. Aber die strukturellen Probleme ist man weiter nicht gewillt anzugehen.
Das mit den Hoteliers sehe ich allerdings etwas anders. In den meisten Nachbarländern gilt für Hotelübernachtungen anscheinend der jeweilige ermäßigte Satz. Was daran falsch sein soll, sich da anzupassen, erschließt sich wenigstens dem liberal gesinnten Menschen nicht. Auch wieder so ein Fall stark gefärbter Berichterstattung.

Und ich stelle mal die ketzerische Frage in den Raum, was eigentlich "rechts" ist. Also wer soll hier beim ominösen "Kampf gegen rechts" eigentlich mit "null Toleranz" bekämpft werden? Unter dem Begriff "rechts" hat man in der Vergangenheit so grundverschiedene Gruppen wie Faschisten, Monarchisten, Konservative, (Neo)liberale, und speziell in Deutschland nationalistische Sozialisten subsummiert. Wen man manche Äußerungen so hört und liest, gewinnt man als Konservativer oder Liberaler schon mal den Eindruck, dass man da schon mit auf der "Abschussliste" steht.

Schließlich sei noch darauf hingewiesen, dass rechte Medien in der Tendenz weit weniger breit gefächert sind, als mittig oder linkere, im Extremfall in den USA zu sehen. Da haben sich Reps eine eigene Märchenblase geschaffen und bilden sich dann auch ein, die Medien hätte sich gegen sie verschworen.

Und die Linken suhlen sich in pubertären Phantastereien über eine sogenannte "soziale Gerechtigkeit", die selbstmurmelnd sie allein richtig definieren können, um anschließend von andren zu finanzierende Umverteilerposten besetzen zu können. Und auch diese Märchenblase wird in absehbarer Zeit platzen (ich gehe davon aus, dass wir beide das noch erleben werden). Ich hoffe nur, dass es friedlich abgeht.
Uns stehen auf alle Fälle gesellschaftliche Umwälzungen bevor, denn ein "weiter so" wird nicht funktionieren. Die Frage wird nur sein, ob wir diese Veränderungen alleine hinkriegen, oder ob sie, wie das in Geschichte meistens der Fall war, uns von außen mehr oder weniger aufgezwungen werden. Du siehst man kann das ganze auch genau andersrum aufziehen, wenn man denn will.
Und damit sind wir jetzt aber gewaltig vom eigentlichen Threadthema abgekommen...
provinzler
 
Beiträge: 929
Registriert: Sa 16. Jun 2012, 16:24

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon fopa » Do 31. Jan 2013, 08:08

Vollbreit hat geschrieben:Ich möchte aber dennoch kurz anmerken, dass ich die automatische Gleichsetzung vin grün = links nun auch nicht nachvollziehen kann.
Volle Zustimmung. Das ist das Problem der eindimensionalen Rechts-Links-Einordnung, die politische Meinungsvielfalt und problemorientierte Betrachtungsweisen regelrecht unterdrückt.
Konservatives Denken und Mindestlohn widersprechen sich nicht - wo aber sollte man das im Rechts-Links-Spektrum verorten? Liberalismus und Umweltschutz widersprechen sich nicht - aber was davon ist rechts oder links?

provinzler hat geschrieben:Und ich stelle mal die ketzerische Frage in den Raum, was eigentlich "rechts" ist. Also wer soll hier beim ominösen "Kampf gegen rechts" eigentlich mit "null Toleranz" bekämpft werden?
Die Frage müsste konkreter lauten: Wer bestimmt eigentlich, was "rechts" ist? Und noch ketzerischer wäre die Frage: Warum muss dieses "rechts" mit null Toleranz bekämpft werden?

Lumen hat geschrieben:Schließlich sei noch darauf hingewiesen, dass rechte Medien in der Tendenz weit weniger breit gefächert sind, als mittig oder linkere, im Extremfall in den USA zu sehen.
Bei uns in Deutschland würde ich die geringe Breite der rechten Medien darauf zurückführen, dass "rechts" eben von allen Seiten bekämpft wird. Vor Gewalttaten, wie z.B. Anschläge auf Verlags- oder Redaktionshäuser und Autos der Journalisten oder Aufrufen zu "antifaschistischen Aktionen" mit Namen und Foto der "gesuchten Personen", wird dabei nicht zurückgeschreckt. Wer sich also in der Öffentlichkeit so äußert, dass er "rechts" verortet wird, muss sich auf einiges gefasst machen. Entsprechend tun das nur diejenigen, die eine eher extreme (möglicherweise schon antidemokratische) Meinung haben, sodass eine "moderate Rechte" mit entsprechender thematischer Breite in Deutschland gar nicht erst entstehen kann - zumindest nicht in der medialen Öffentlichkeit.

---

Unterm Strich sehe ich die eindimensionale Einordnung in links und rechts als Hauptproblem an, denn sie verhindert letzten Endes die Meinungsvielfalt, die für eine gesunde Demokratie eigentlich notwendig wäre. Gute Lösungsansätze aus dem linken Lager können vom rechten bzw. konservativen Lager nicht übernommen werden, weil es ja "linke Positionen" sind - und umgekehrt. Politische Vorstellungen, die sich in diesem eindimensionalen Spektrum nicht einordnen lassen, gehen unter, weil sie in den Medien nicht präsent sind: sie polarisieren nicht, und sie können von den "rechts-links"-denkenden Journalisten nicht eingeordnet werden. Wie oft wurde versucht, die Piratenpartei auf dieses Spektrum zu projizieren? Braucht Deutschland überhaupt noch eine liberale Partei wie die FDP? Eigentlich haben die doch überhaupt keine politische (Rechts/Links-)Meinung.
Woher dieser Hang zur eindimensionalen Sichtweise kommt, weiß ich auch nicht. Vielleicht ist die politische Landschaft sonst zu komplex? Oder glauben die Journalisten, sich nur innerhalb dieses polarisierenden Meinungsspektrums am Markt behaupten zu können? Oder ist dieses Spektrum vielleicht sogar bloß Mittel zum Zweck, nämlich den politischen Gegner bei erstbester Gelegenheit in die Nazi-Ecke zu schieben?

provinzler hat geschrieben:Und damit sind wir jetzt aber gewaltig vom eigentlichen Threadthema abgekommen...
Finde ich nicht schlimm. Das Sexismus-Thema gibt eh nicht viel her.
Benutzeravatar
fopa
 
Beiträge: 283
Registriert: Fr 14. Dez 2012, 09:37

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon Vollbreit » Do 31. Jan 2013, 09:48

AgentProvocateur hat geschrieben:Und dann geht es fast nur nur noch um das Boulevard-Blatt BILD.


So ist es.
Meinung macht die Zeitung (und machen die Medien) die gelesen und angesehen werden.
Da ist dann die Bild-Zeitung (bei den Printmedien) und dann lange Zeit nichts.

Beim Fernsehen ist es so, dass viele Sender (von denen die geguckt werden) gar nicht mehr auf Bildung, Politik und so weiter setzen, da verschmelzen Nachrichten und Boulevard, Aufklärung muss immer reißerisch sein.
Das Internet verstärkt den Trend noch mal, (glaube ich).


@ alle:

Insgesamt habe ich nicht den Eindruck, dass wir in einer stark linksmedial dominierten Welt leben, ich weiß aber, dass es seit Jahrzehnten diese Behauptung gibt. Auch Berlusconi sagt das gerne, der de facto einen Großteil der italienischen Presse dominiert.
Und das Mediengroßunternehmer wie Springer, Murdoch, Berlusconi, Kirch nun immer stramme Linke sind, glaube ich auch nicht.

Aber egal, jenseits der persönlichen Einschätzung, würde mich mal interessieren, wer denn für die Befürworter der Thesen der zu linken Presse, nach eigener Einschätzung zur seriösen Presse zu rechnen ist.


@ fopa:

Genau meine Einschätzung. Ich kann mich politisch auch schlecht verorten, weil ich im Grunde immer nur das kleinste Übel wähle und da oft auch meine Schwieirigkeiten habe. Ich finde die linke(?) Forderung nach fairen Löhnen vollkommen in Ordnung, aber die konservative Ansicht, dass Arbeit sich wieder lohnen muss, meint die nicht im Kern dasselbe?

Ob ich nun Umweltschutz im weiten Sinne, nicht isoliert aufs Klima bezogen, der für mich ebenso geboten wie rational ist, unter der grünen Prämisse: “Die Natur bewahren” oder unter der konservativ-religiösen: “Gottes Schöpfung bewahren” segeln lasse, ist doch Jacke wie Hose.

Und so gibt es noch zig weitere Themen, bei denen das alte Lagerdenken, was ja längst auch aufbricht, nur hinderlich ist.
Grundsätze zu haben, finde ich völlig okay, zwischenzeitlich pragmatische Bündnisse einzugehen und oft kleinkarierte Parteipolitik gegenüber übergeordneten Vernünftigkeiten mal zurückzustellen, fände ich ganz okay.

Hinzu kommt, dass die Korruption und Verwicklung der “großen alten Politikergarde”, damals diskreter behandelt wurde. Naja, die spannendere Frage ist eh, wie es weiter gehen könnte.
Benutzeravatar
Vollbreit
 
Beiträge: 2413
Registriert: Mi 30. Nov 2011, 11:48

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon stine » Do 31. Jan 2013, 16:35

fopa hat geschrieben:Die Frage müsste konkreter lauten: Wer bestimmt eigentlich, was "rechts" ist?

Siehe die Grafik rechts unten. http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Bundestag
Wenn die CDU/CSU Stimmen verlieren und die FDP nicht mehr vertreten sein ist, dann sind die nächsten rechts von der Mitte die Grünen.

:wink: stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon Gandalf » Do 31. Jan 2013, 21:04

fopa hat geschrieben:Die Frage müsste konkreter lauten: Wer bestimmt eigentlich, was "rechts" ist?


Vlt. der "bunte Antisemit", der im "Zweifel immer links"steht.
Vera Lenfgfeld dazu:
http://www.freiewelt.net/blog-4955/lieb ... stein.html

Unser „Im Zweifel links“ -Kolumnist ist ein Beispiel dafür, dass totalitäres Denken und totalitäre Methoden integraler Bestandteil des „Zeitgeistes“ sind. Die breite Anerkennung, die er findet, belegt, die Akzeptanz von beidem in der veröffentlichen Meinung.Augstein feiert die „Krise“ des weißen Mannes. Es ist die klammheimliche Freude über dessen Untergang, den Augstein herbeisehnt und der seiner Meinung nach „kein Verlust“ wäre.

Diese Vernichtungsphantasie, gespeist aus dem Hass auf die westliche Zivilisation, der die moderne Welt die allermeisten Annehmlichkeiten zu verdanken hat, ist fast so alt, wie die Zivilisation selbst
Benutzeravatar
Gandalf
 
Beiträge: 925
Registriert: Mo 25. Feb 2008, 20:54

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon Lumen » Do 31. Jan 2013, 23:31

Wo ich dir sogar zustimme, Gandalf. Das macht aber nicht irgendeine andere Argumentation plausibel.
Benutzeravatar
Lumen
 
Beiträge: 1133
Registriert: Sa 30. Okt 2010, 01:53

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon stine » Fr 1. Feb 2013, 08:03

Und der Stern lässt nicht locker:
http://www.stern.de/politik/deutschland/sexismus-debatte-bruederle-buesst-massiv-an-popularitaet-ein-1964287.html
Wie ein Kampfhund hat er sich festgebissen.
In Wahlkampfzeiten kann es doch nun kein Geheimnis mehr sein, wer hier in D Politik macht. Politiker sind längst Opfer der selbstständigen Medien geworden, die das Wahlvolk im Eigeninteresse manipulieren.

:selbstmord: stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon xander1 » Fr 1. Feb 2013, 10:19

Interessant, dass man das eigentliche Thema hier meidet, und dass nur stine direkt darauf eingeht.
Das macht mir so einiges Klar bezüglich des eigentlichen Themas und den Forenteilnehmern.
Benutzeravatar
xander1
 
Beiträge: 2825
Registriert: Sa 12. Jul 2008, 07:52

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon Nanna » Fr 1. Feb 2013, 11:10

Was ist denn das "eigentliche" Thema?
Benutzeravatar
Nanna
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 3338
Registriert: Mi 8. Jul 2009, 19:06

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon stine » Fr 1. Feb 2013, 13:07

Manipulation am Volk durch die (in diesem Fall Print) Medien.

Die Sexismus Debatte ist ja nur die Spitze eines Eisbergs. Dabei meine ich aber nicht zum Thema Sexismus, sondern zum Thema: Wie werden wir maipuliert, ohne es zu merken?
Die Tatsache, dass Brüderle in den Umfragewerten jetzt deutlich gesunken ist, kann ja wohl in diesem Zusammenhang kein Zufall mehr sein. Dass die Opposition mehr Wortmeldungen in den Medien hat, als die Regierungsparteien, liegt wohl sicher auch nicht daran, dass sich die Regierung nicht äußern würde. Aber diese Äußerungen sind weit weniger plakativ und spektakulär vorgetragen, als die der Gegenseite. Ich bin durchaus der Meinung, dass "links reden und rechts leben" hier längst Alltag geworden ist und das gilt ganz besonders bei den "Meinungsmachern"selbst!

Ich frage mich aber, wenn die Verteilung der Güter und der Ansehen erst per Gesetz egalisiert worden ist, wo dann der Antrieb zu einer funktionierenden Wirtschaft herkommen soll?

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon Nanna » Fr 1. Feb 2013, 13:54

Natürlich sollte die Medienlandschaft ausgeglichen sein. Ich weiß aber nicht - und kenne auch nicht alle Sender und Zeitschriften gut genug um mir ein Urteil zu erlauben - ob das in Deutschland tatsächlich der Fall ist und darüberhinaus wundere ich mich, dass die marktfreudigen Rechtsliberalen es anscheinend (in der eigenen Wahrnehmung) nicht schaffen, am freien Medienmarkt entsprechende Blätter zu etablieren. Soll ich da etwa Mitleid haben?
Benutzeravatar
Nanna
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 3338
Registriert: Mi 8. Jul 2009, 19:06

Re: Günther Jauch: Sexismus-Debatte

Beitragvon fopa » Fr 1. Feb 2013, 14:56

Nanna hat geschrieben:und darüberhinaus wundere ich mich, dass die marktfreudigen Rechtsliberalen es anscheinend (in der eigenen Wahrnehmung) nicht schaffen, am freien Medienmarkt entsprechende Blätter zu etablieren. Soll ich da etwa Mitleid haben?
Ich würde Nein sagen, wenn die Presse- und Meinungsfreiheit von allen Mitbürgern akzeptiert und zugestanden würde. Da dies leider nicht der Fall ist, sondern seitens (rechts-, aber insbesondere auch links-)extremer Gruppierungen zu anderen Mitteln gegriffen wird, liegt es eben nicht einfach nur an mangelndem Interesse seitens der Konsumenten. Als Beispiel sei die rechts-konservative Zeitung "Junge Freiheit" genannt: http://www.jungefreiheit.de/Archiv.611.0.html?archiv11/201122052795.htm
Hinzu kommt, dass bei einer entsprechenden Unausgeglichenheit in der Medienlandschaft auch ein Meinungsdruck aufgebaut wird, der auch außerhalb der Medien deutlich spürbar wird. Das ist natürlich nicht gesetzeswidrig, aber nachdenklich machen sollte es schon.

Noch eine Frage: wo, bitte, gibt es in Deutschland überhaupt marktfreudige Rechtsliberale?
Benutzeravatar
fopa
 
Beiträge: 283
Registriert: Fr 14. Dez 2012, 09:37

VorherigeNächste

Zurück zu Gesellschaft & Politik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste

cron