Nanna hat geschrieben:Die Ursache liegt meines Erachtens tiefer im System, einerseits in einer gutartigen, nämlich achtsameren und interessierteren Betrachtungsweise und andererseits durch erhöhte soziale Anforderungen (Teamfähigkeit, Konstruktivität, gewaltfreie Kommunikation, Flexibilität, Networking) auch in einer Überforderung von Menschen, die ein stabileres und anpassungsfreundlicheres Umfeld bräuchten.
Nanna hat geschrieben:Möglicherweise ist es in den geregelteren Verhältnissen vergangener Jahrzehnte einfach weniger aufgefallen, dass da einer sozial nicht so viel mitkriegt, zumindest was die leichteren Formen wie Asperger angeht. Je mehr äußere Verhaltensregeln es gibt, die man notfalls stur einhalten kann, desto weniger wird ein (leichter) Autist auffallen.
Nanna hat geschrieben: Erst der entgrenzte und stark individualisierte Optimierungsdruck der letzten Jahre, der aus jedem Individuum herauskitzeln will, was geht, lässt solche Persönlichkeiten deutlicher auffallen. Was früher als "zurückhaltendes Wesen" umschrieben worden wäre und vielleicht in eine bescheidene Laufbahn bei der Bundespost gemündet hätte, ist heute, gemessen an den sozialen Fähigkeiten, die man haben soll, eben ein korrekturbedürftiges Defizit.
Nanna hat geschrieben:Je mehr äußere Verhaltensregeln es gibt, die man notfalls stur einhalten kann, desto weniger wird ein (leichter) Autist auffallen.
Ja, ich habe mich aber deswegen noch nie krank gefühlt. Ich reiche die Hand zur Begrüßung, weil man das so macht - woher soll ich wissen, dass andere Menschen dabei mehr als ich empfinden?provinzler hat geschrieben:Gerade im technischen Bereich trifft man immer wieder mal auf diesen Typus.
stine hat geschrieben:Ja, ich habe mich aber deswegen noch nie krank gefühlt. Ich reiche die Hand zur Begrüßung, weil man das so macht - woher soll ich wissen, dass andere Menschen dabei mehr als ich empfinden?
Ich kenne alle Höflichkeistformen und nutze sie auch - ich dachte nie daran, dass andere die Frage nach dem Empfinden ernst meinen und sich dabei in mich hineinfühlen wollen.
Julia hat geschrieben: Diese Prozentangabe ernst nehmen oder zu einem DVD Abend bei Freunden einen Fragebogen ueber den Film mitbringen, das koennen nur Autist_innen.
provinzler hat geschrieben:Gibt für diese Leute schon heute auch noch Nischen, viele Computernerds fallen IMHO in diese Kategorie. Gerade im technischen Bereich trifft man immer wieder mal auf diesen Typus.
Julia hat geschrieben:Ich.: "Ja, kann schon sein."
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A.: "Wie viel Prozent?"
Ich.: "63,27%"
A.: "Ah, 63,27%, sehr interessant."
Das kann auch sein. Für wahrscheinlicher halte ich es aber, dass unterschiedliche Veranlagungen die Berufswahl steuern.ujmp hat geschrieben:Man eignet sich doch soziale Kompetenzen an, wo man sie braucht! Von ihrer Anlage her unterscheiden sich da die Menschen m.E. viel weniger als man denkt.
stine hat geschrieben: Mit fast 64 prozentiger Sicherheit könnte man annehhmen, dass es Klaus tatsächlich war.
stine hat geschrieben:Das kann auch sein. Für wahrscheinlicher halte ich es aber, dass unterschiedliche Veranlagungen die Berufswahl steuern.ujmp hat geschrieben:Man eignet sich doch soziale Kompetenzen an, wo man sie braucht! Von ihrer Anlage her unterscheiden sich da die Menschen m.E. viel weniger als man denkt.
stine hat geschrieben:Also ich könnte mit der Prozentangabe auch mehr anfangen, als mit der gefühlten Aussage "Kann schon sein!"
Was kann sein? War er es jetzt oder nicht? Wie sicher bist du dir? Mit fast 64 prozentiger Sicherheit könnte man annehhmen, dass es Klaus tatsächlich war.
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