stine hat geschrieben: Ich will das auch gar nicht schlecht reden, aber so getrieben, wird die Arbeitslosigkeit ohne Universitätsabschluss zur 100%igen Sicherheit.
Ja, mir tun solche Leute auch leid, die können ja genau so wenig was dafür "vom Standard abzuweichen" (ich sage bewußt nicht "Norm", weil das so klingt als wäre es etwas, das man zu erreichen / erfüllen hat), wie Leute mit offensichtlich(er)en Körperlichen Einschränkungen. Leider ist das aber in den Köpfen der meisten Mitmenschen nicht so präsent. Wer eine Legasthenie hat muß sich dann ggf. von seinen (wegen der eigenen Legasthenie früher als nötig aus der Schule ausgeschiedenen) Eltern sagen lassen, daß er dumm und faul ist und bekommt Hiebe statt Therapie und Förderung.ujmp hat geschrieben:mat-in hat geschrieben:Da lauert aber ein erhebliches Problem. Wenn Leute nur ein Bein haben sieht jeder ein, das es mit dem Tretrollerfahren zu mindest nicht ganz einfach ist (inklusive der betroffenen Person). Wenn die Leute dum sind (ja, so dum das sie es mit nur einem m schreiben), dann fällt daß für die Umgebung nicht in die gleiche Kategorie und der Person selbst ist das meist nicht mal bewußt...
Sozialpädagogen machen teilweise nichts anderes, also sich um solche Fälle zu kümmern. Man könnte sie teilweise als "Sozialprothesen" bezeichnen.[..] Spätestens seit dieser Aktion tat er mir nur noch leid.
mat-in hat geschrieben:Wer eine Legasthenie hat muß sich dann ggf. von seinen (wegen der eigenen Legasthenie früher als nötig aus der Schule ausgeschiedenen) Eltern sagen lassen, daß er dumm und faul ist und bekommt Hiebe statt Therapie und Förderung.
mat-in hat geschrieben: Wer eine Legasthenie hat muß sich dann ggf. von seinen (wegen der eigenen Legasthenie früher als nötig aus der Schule ausgeschiedenen) Eltern sagen lassen, daß er dumm und faul ist und bekommt Hiebe statt Therapie und Förderung.
Nanna hat geschrieben:Mir ist allerdings nicht klar, was das noch mit Anarchie zu tun hat.
Nanna hat geschrieben:Naja, so pauschal stimmt's halt nicht. Es sind schon Lernschwächen und ein Lehrer muss mehr Arbeit investieren, um ein Dyskalkuliekind auf dasselbe Niveau zu kriegen, was aber nicht unmöglich ist. Es gibt auch Unterrichtsmethoden, mit denen man Dyskalkulie von vornherein recht gut abfangen kann. In der Grundschuldidaktik hat sich seit deiner Zeit schon wieder einiges getan und ja, generell sollte durchaus mehr ausgesiebt werden, was den Lehrberuf angeht. Meines Erachtens gehören nur die Besten eines Jahrgangs in diesen Beruf, nicht diejenigen, denen nichts besseres eingefallen ist.
ujump hat geschrieben:Vermutlich wird Leistungsdruck mit Machtdruck gleichgesetzt.
Absolut richtiger Kritikpunkt.provinzler hat geschrieben:Denn merkwürdigerweise wird die Befähung eines Lehrers nicht daran gemessen, ob die Schüler ihn mögen und welche Lernfortschritte sie erzielen, sondern ob andren Lehrern der Unterricht gefällt.
Nein, das glaub ich nicht.Vegan33 hat geschrieben:ujump hat geschrieben:Vermutlich wird Leistungsdruck mit Machtdruck gleichgesetzt.
Genau das.
stine hat geschrieben:Ansonsten ist der Leistungsdruck, dem wir alle ausgesetzt sind und der an die eigenen Kinder weitergegeben wird, nichts weiter, als die angestrebte Sicherheit das künftige Leben zu überleben.
stine hat geschrieben:Der Leistungsdruck heute resultiert aus der Tatsache, dass es eng geworden ist. In einer Gesellschaft, in der die Grundbedingungen für alle gleich gut sind, wird die Konkurrenz größer und der einzelne muss, um zu überleben, immer besser werden.
Vegan33 hat geschrieben:
Die Eltern erwarten, die Lehrer bewerten, es geht um Wettbewerb: es heißt Kapitalismus. Wenn jeder sich steigern soll, warum bist dann ausgerechnet Du gegen den Bildungswahn unserer Gesellschaft, diese Eigenschaft unterstützt das Konzept des Wettbewerb, des Wachstums und des Fortschritts.
Weil ich nicht mehr mitspielen will?Vegan33 hat geschrieben:...warum bist dann ausgerechnet Du gegen den Bildungswahn unserer Gesellschaft...
stine hat geschrieben:Nein, das glaub ich nicht.Vegan33 hat geschrieben:ujump hat geschrieben:Vermutlich wird Leistungsdruck mit Machtdruck gleichgesetzt.
Genau das.
Der Leistungsdruck heute resultiert aus der Tatsache, dass es eng geworden ist. In einer Gesellschaft, in der die Grundbedingungen für alle gleich gut sind, wird die Konkurrenz größer und der einzelne muss, um zu überleben, immer besser werden. Der einzige Ausweg ist die Spezialisierung in einer Nische, die niemand sonst für sich in Anspruch nimmt.
Ansonsten ist der Leistungsdruck, dem wir alle ausgesetzt sind und der an die eigenen Kinder weitergegeben wird, nichts weiter, als die angestrebte Sicherheit das künftige Leben zu überleben.
ujump hat geschrieben:Wenn man es zuende denkt, kommt dann raus, dass die untere Hälfte der oberen Hälfte ihre Sicht der Dinge auferlegen möchte.
Vegan33 hat geschrieben:Der Wettbewerb entscheidet wer am Ende durch Leistung besser ist und so etwas kann es nicht geben, nur weil jemand nicht leistet ist dieser längst nicht schlechter.
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