Darth Nefarius hat geschrieben:Inwiefern? Kannst du das erläutern?Vollbreit hat geschrieben:Ich meinte den Physikalismus.
Darth Nefarius hat geschrieben:Also nur weil etwas "alles" ist, ist es noch lange nicht unsterblich.
Kommt halt immer auf den Kontext an, in dem man fragt.Darth Nefarius hat geschrieben:Und die Leute sagen dir dann, dass sie nur Neid oder nur Missgunst empfinden?
Darth Nefarius hat geschrieben:Zu kurzfristigen Zielen komme ich auch, sie betrachte ich als Etappenerfolge auf dem Weg zur Priorität.
Darth Nefarius hat geschrieben:Lässt einen aber irgendwann leer werden. … Das Leben verliert durch bloße Zufriedenheit ohne echtes Glück an Bedeutung.Vollbreit hat geschrieben:Für Buddhisten ist Glück die Abwesenheit von Leid. Das muss kein High-Gefühl sein und hat eher was von Zufriedenheit.
Logik ist eine philosophische Disziplin, die über gezogene Schlüsse aus Aussagen befindet, innerhalb eines definierten Schlusssystems. Die Natur folgt gewissen Regelmäßigkeiten, macht aber keine Aussagen. Dass man die Natur logisch-mathematisch beschreiben kann, ist eine metaphysische Annahme, die gerade vielfach an ihre Grenzen gerät.Darth Nefarius hat geschrieben:Die Natur folgt einer klaren Logik von Thermodynamik, von chemischen Kettenreaktionen und anderen logischen Prinzipien. Wann schließt Natur denn Logik aus?Vollbreit hat geschrieben:„Natürlich“ und „logisch“ sind nichtidentische Begriffe und schließen sich nicht selten sogar aus.
Darth Nefarius hat geschrieben:Und abgesehen davon frage ich dich, wie du das siehst, schließlich diskutiere ich nicht mit dem Buddhismus, sondern mit einem, der meinen Standpunkt versucht mit dem Buddhismus auszuhebeln. Wenn du nicht voll und ganz dahinter stehst, ist dein Versuch doch vergebens, oder?
Darth Nefarius hat geschrieben:Du würdest dich wundern, wieviel du von Fettleibigkeit auf genetische Ursachen (also Stoffwechselkrankheiten) zurückführen kannst.
Darth Nefarius hat geschrieben:Dann gibt es noch einen Teufelskreis an LDL-Triglyceride-Stoffwechsel, welcher das Problem noch verschlimmert. Und auch wenn ich nicht übergewichtig bin, kann ich mir gut vorstellen (so wie es doch immer gesagt wird), dass zwar kein Hunger, doch aber ein bestimmtes Defizit, ein Verlangen vorherrscht und sie quasi buddhistisch dieses Defizit versuchen mit Essen zu kompensieren.
Darth Nefarius hat geschrieben:Insofern ist auch ein Verlangen dar, welches Fresssucht oder sonst eine Überkompensation als "Nicht-Anhaften" klassifitziert. Und abgesehen davon ging es bei deiner Definition um das Verlangen, welches auch schon ein Defizit darstellt (oder mit ihm assoziiert ist).
Essen bei Hunger: kein Problem. Dauernd fressen: Problem. Was ist daran so schwer und was „unsinnig“?Darth Nefarius hat geschrieben:Na und? Essen zu wollen ist ebenso natürlich. Beides kann Leid verursachen. Der Buddhismus hilft da nicht weiter, da er unsinnig definiert.
Darth Nefarius hat geschrieben:Verlangen definiert sich nicht dadruch, dass es grundsätzlich gestillt werden kann. Und das psychohydraulische Instinktmodell hilft bei dieser Betrachtungsweise. Zumal man wirklich im Gehirn von Sättigungen, Rezeptoren und Hormonen ausgehen muss. Sucht wird im Gehirn klar durch eine veränderte Physiologie bedingt, welche tatsächlich dafür spricht, dass das Verlangen größer ist (da mehr Rezeptoren vielleicht gesättigt werden müssen, aber die herkömmliche Dosis des Neurotransmitters oder eines anderen Liganden nicht reicht). Die Biologie spricht jedenfalls klar für größeres Verlangen bei entsprechendem Verhalten.
Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn Leid auftaucht, ist es anhaften. Man isst und isst und wird nicht „satt“. Man hat 10 mal einen Orgasmus und ist nicht entspannt. Man hat Kohle und dennoch Mangelempfinden oder Angst vor Verlust. Und so weiter.Vollbreit hat geschrieben:Es obläge also der Norm, festzustellen, was denn "Anhaften" ist und was nicht, wenn es nicht um die Befriedigung eines Verlangens geht (so wie ich es aber eigentlich annehme).
Darth Nefarius hat geschrieben:Leid ist nur vermeidbar durch den Tod. Leidlosigkeit bedeutet nicht Glück. Anhaften, also einen Zustand aufrechterhalten zu wollen, resultiert aus dem gesteigerten Verlangen. Das Verlangen, der Wille, verursacht automatisch bei Nicht-Sättigung durch Befriedigung Leid, jedoch nicht irgendein Anhaften.
Darth Nefarius hat geschrieben:Interessiert mich nicht. Das ist ein indirektes Autoritätsargument. Wenn sie alle unlogisch argumentierten oder nicht verständliche Axiome setzten, werde ich nicht überzeugter, weil sie vor 2000 Jahren lebten und man ihre Namen heute noch kennt. Deswegen berufe ich mich fast nie auf einzelne Personen in meiner Argumentation. Ich formuliere das, wohinter ich selbst stehe, was ich selbst meine erkannt zu haben (das historische Wissen einiger Philosophen und ihrer Texte bringt den verwandten Ideen lediglich einen Namen). Und ich habe auch klar gezeigt, wieso die aktive Suche nach Glück unweigerlich zum Anhaften und zum Leid führt. Du kannst ja dem die Ideen Epikurs entgegenstellen, auch dort werde ich die Fehler aufdecken.
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Mehr Leid bedeutet mehr Leid und Leid entsteht nach buddhistischer Interpretation durch Anhaften. Was ist daran so schwer zu verstehen? Es geht doch nicht darum dem zustimmen zu müssen, sondern, dass Du erst mal siehst, was Buddhisten (oder sonst wer) als Idee haben.
Es ist nichts schwierig daran, es zu verstehen. Aber ich muss nicht auf dieser Grundlage argumentieren (tue ich ja auch nicht), wenn ich zum einen gezeigt habe, dass es nicht so ist und zum anderen ohnehin andere Prämissen habe.
Darth Nefarius hat geschrieben:Die Grundlagen hast du mir ja nahe gebracht, und ich habe ausgedrückt, dass ich sie nicht akzetiere, gegen sie argumentiert.Vollbreit hat geschrieben:Wenn man diese Konzepte versteht und trennen kann, kann man schauen, in welchem Bereich sie zusammenlaufen oder voneinander abweichen. Wo sie, in anderer Sprache, dasselbe meinen und wo sie völlig andere Wege/Konzepte verfolgen.
Sich ohne Kenntnis der Grundlagen gleich in Details zu verheddern bringt doch niemanden weiter oder siehst Du das anders?
Darth Nefarius hat geschrieben:Das Problem ist, dass wir an verschiedenen Punkten über den Buddhismus diskutieren. Ich dachte, dass es reicht, eine Prämisse des Buddhismus zu widerlegen, um mich nicht aus daraus resultierenden Gedanken beschäftigen zu müssen (bzw. habe ich für diese daraus resultierenden Dogmen die Argumente verwandt, die ich den Axiomen entgegensetzte, quasi das Problem bei der Wurzel zu nehmen).
Darth Nefarius hat geschrieben:Leider hat das bei dir zu einer Verwirrung geführt und du offensichtlich meinst, dass ich ab einer Ebende der Argumentation nicht davorstehende Ebenen zur Argumentation nützen könnte, obwohl nach meinem Verständnis die dahinterstehenden Ebenen das Problem verursachen. Mag sein, dass einige Gedanken innerhalb ihrer Ebene unter bestimmten Prämissen logisch sind, jedoch kann und muss ich sie nicht beführworten, wenn die Grundlagen falsch sind. Du hingegen wunderst dich über dieses Vorgehen und meinst, dass ich erstmal die Prämissen hinnehmen muss, um über diesen Gedanken zu diskutieren. Das muss ich nicht, wenn die Prämissen falsch sind.
Darth Nefarius hat geschrieben:Nun, ich habe ja grob deine Zustimmung schon verstanden, aber wenn du in konkreten Defiziten der buddhistischen Argumentation schon nicht mehr hinter bestimmten Knackpunkten stehst, verliert dein Standpunkt eine konsequente Argumentation. Vielleicht ist es aber nur bei mir so, dass alles konsequent durchdacht sein muss.
Darth Nefarius hat geschrieben:Jedem die eigenen Ansprüche. Wenn du kein Problem damit hast, dass an irgendeiner Stelle der Buddhismus der Logik und auch noch deiner persönlichen Einschätzung widerspricht, du aber daraus resultierende Behauptungen wiederum stützt (ohne bestimmten Grund, einfach aus Empfindung heraus), ist das in Ordnung, verliert jedoch seine Berechtigung, in einer Diskussion einem vollständig durchdachten Konzept entgegengestellt zu werden.
Darth Nefarius hat geschrieben:Der Irrtum scheint mir eher in der Position zu bestehen, dass dies tatsächlich wünschenswert sei. Das ich ist unweigerlich egofixiert. Unsere Gedanken, unsere Empfindungen, unser Wille, unsere Motive, unsere Erinnerungen sind unweigerlich subjektiv, also an unser "Ich" gebunden, also egofixiert. Dies abzulegen bedeutet auch sein "Ich" zuverlieren, seinen Geist tatsächlich in den Selbstmord zu treiben.
Darth Nefarius hat geschrieben:Richtig, und die Annahme, dass der Psychotherapeut einem das Leid nimmt, ist jedoch schlichtweg falsch. Das Leben verursacht das Leid, der Therapeut ist kein Wundertäter und kann einem die Arbeit oder die Frau oder das Haustier wiedergeben, er kann dich lediglich so manipulieren, dass du glaubst, du hättest diese Dinge nicht wirklich nötig oder macht dir falsche Hoffnungen.Vollbreit hat geschrieben:Warum geht man denn zum Psychotherapeuten? Weil man leidet, weil es einem mies geht und man selbst keinen Ausweg findet.
Darth Nefarius hat geschrieben:Religiöse sind da eigentlich konsequenter: Sie gehen beten und sagen, was sie wollen. Natürlich ist das noch viel weniger hilfreich. Das Dümmste, was ich immer in diesem Zusammenhang von leidenden Gläubigen höre ist "Das macht doch keinen Sinn!"
Darth Nefarius hat geschrieben:Sie meinen immer, ihr Glaube sei unerschütterlich, in Wahrheit haben sie lediglich nur noch kein solches Leid erlebt, ihre Welt war geschützt, behütet, sie kannten keine größeren Defizite, dachten deshalb mit kleinem Horizont, dass die ganze Welt so sei. Oder sie denken, dass ihr Leid anders als das Leid anderer, tatsächlich ungerecht sei, was mich noch mehr anwidern würde.
Darth Nefarius hat geschrieben:Mir ist kein Konflikt bewusst, welchen ich verdrängen könnte, wollen könnte/habe.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich denke, dass ein Mensch (wobei ich davon ausgehe, dass ich so einer bin), der mit sich völlig im Klaren ist, keine verdrängten Probleme hat, und die atheistischen, naturwissenschaftlichen Prämissen aufstellt, zum gleichen philosophischen Ergebnis kommen müsste.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich denke jedoch nicht, dass mein Verhalten (oder besser die Philosophie, die dahintersteht) von Therapeuten angestrebt wird.
Darth Nefarius hat geschrieben:Du selbst hast mir doch schonmal im Zusammenhang mit dem sogenannten Biologismus oder meinem Amoralismus vesucht, eine kindische Persönlichkeit/Unreife anzudichten. Im diesem Zusammenhang gehe ich nach dieser Diskussion übrigens davon aus, dass (auch wenn du meine Positonen wohl nicht teilst) diese Meinung revidiert hast, da ich klar durchdenke, was ich mir als Prinzip zurechtlege.
Darth Nefarius hat geschrieben:Zumindest scheinst du in dieser Diskussion mehr Bereitschaft zu zeigen, dein Gegenüber zu verstehen, das rechne ich dir positiv an.
Darth Nefarius hat geschrieben:Im übrigen ist das jedoch kein unbekanntes Phänomen zu meiner Person: Vermeindliche Widersprüche meiner Haltung werden nach längerer Kenntnis der Philosophie nicht mehr gesehen; eventuell bestehende Abneigungen verschwinden.
Ja, die Zusammenhänge bestehen, das will ich keinesfalls leugnen, nur sind die eben saumäßig komplex und daher (aktuell) nicht praktikabel.Darth Nefarius hat geschrieben:Nun, da muss ich zugeben, dass manche Pharmazeuten und Mediziner sich das Leben leicht gemacht haben, auch wenn die Biochemiker (auf deren Argumentation und den postulierten, aber auch bewiesenen Signaltransduktionswegen) keine absolute Aussage dazu machen. Die eigentlichen Forscher entdecken einen Pathway, ein Target und erfinden/finden eine Leitstruktur und können damit mehr oder weniger spezifisch eine bestimmte Sorte an Krankheit bekämpfen. Aber es gibt immer kleinere Ausnahmen, Polymorphismen, Mutationen, die einen Rezeptor/Liganden/ein Protein etwas anders falten lassen und dadurch die Wirksamkeit vielleicht verloren geht. Es ist also nicht so, dass keine Zusammenhänge zwischen bestimmten Hormomen und dem Empfinden bestehen, sondern dass es für die meisten gilt.
Therapie ist der Königsweg, man muss halt schauen, worum es geht. Mal mit einer Ergänzung durch Medikamente, mal überwiegend durch Medikamente, das ist extrem abhängig vom Einzelfall. Ich kenne einen Menschen mit bipolarer Erkrankung, der eine therapeutische Superversorgung hatte, doch den wirklichen Durchbruch brachten erst Medikamenten, nach seiner Selbsteinschätzung haben die Medis einen 90% Effekt gehabt, Therapie nur 10%. In anderen Fällen ist bringen Medikamente buchstäblich gar nichts und Therapie alles. Einige wenige sind vollkommen unbehandelbar.Darth Nefarius hat geschrieben:Aber abgesehen davon würde ich gern wissen, welche Alternative du zu diesem Konzept anbietest (die jetzt nicht auf metaphysischem Firlefanz basiert).
Darth Nefarius hat geschrieben:Wir hatten ja bereits festgestellt, dass ein Wikipediaartikel unterschiedliche Aussagen beinhalten kann, die sich auch irgendwie widersprechen können (Dukkha). Abgesehen davon ist es ja nicht so, dass ich mir sowas nicht mal durchlese, überfliege.Vollbreit hat geschrieben:Vielleicht habe ich den Buddhismus nicht sonderlich gut erklärt, was tatsächlich sein kann, da ich ihn eigentlich nicht sonderlich gut kenne. Aber Dir ein wenig Überblick über die Kernaussagen des Buddhismus zu verschaffen, wäre dann, bei hinreichendem Interesse Dein Part. Wiki ist da nicht die schlechteste Quelle für den Einstieg.
Deine Annahme ist letztlich, dass ich dem Buddhismus schon zustimmen müsste, sobald ich genug über ihn weiß. Aber so funktioniert das nicht.
Darth Nefarius hat geschrieben:Die Gegenseite kann man effektiv nur durch dargebotene Argumente überzeugen. Du findest es doch gewiss auch nicht überzeugend, wenn dir ein Religiöser sagt, dass du eigentlich glauben müsstest, wenn du auch ihre Glaubensmanifeste gut genug kennen würdest, auch wenn sie selbst es nicht tun.
Schon klar. Aber ich bin nicht so der große Missionar. Wenn ich sage, es muss ja keiner, dann meine ich das durchaus ernst. Ich leide nicht darunter, wenn jemand mein Weltbild nicht teilt, solange er mir seines nicht aufdrängt.Darth Nefarius hat geschrieben:Ich lasse mich also nicht von Vertretern einer Positon überzeugen, die von sich nicht behaupten, das, was sie vertreten, auch wirklich zu verstehen und dahinterzustehen. Es ist nicht meine Aufgabe, mich zu überzeugen, es ist deine, wenn du mir und meinen Aussagen widersprichst! Du wirst vielleicht Verständnis für meinen Standpunkt haben.
Nicht vom Gegenteil zu überzeugen, sondern die Position verstehen. Das ist der Unterschied, aber ich glaube, der ist inzwischen klar?Darth Nefarius hat geschrieben:Profs, nicht Singular. Die Profs versuchen ja auch nicht, mich zu widerlegen, wir befinden uns nicht in einem akademischen Streit. Sie versuchen mir etwas beizubringen, ich will gutgläubig erstmal glauben, was sie mir verkaufen (sofern ich nicht bereits widersprüchliches gelesen/gehört habe in anderen Vorlesungen, was vorkommt). Dir habe ich jedoch nicht den Auftrag gegeben, mich im Buddhismus zu unterrichten, du hast dich in eine Diskussion begeben, in der die Parteien gleichberechtigt versuchen den anderen von ihrer Position zu überzeugen. Es ist nicht meine Aufgabe, mich vom Gegenteil zu überzeugen, diese hast du dir selbst gestellt.
Darth Nefarius hat geschrieben:Bla, bla. Aber das mit den Frauen habe ich so nie behauptet!Vollbreit hat geschrieben:Das ist insofern schwer, weil das tatsächlich eine Altersfrage ist, [...]Du liest, mit diesen biologischen Kenntnissen, [...]Zum Biologismus wird sie in dem Moment,[...]Psychische Probleme sind dann auf einmal nur noch Neurotransmitterdysregulationen, gesellschaftliche Spannungen treten auf, weil man eben Frauen nicht artgerecht in der Küche festbindet und so weiter.
Darth Nefarius hat geschrieben:Empathie bedeutet nicht, dass ich ihren Glauben, ihre Prämissen akzeptieren muss.
Michael Stone hat geschrieben:In Anlehnung an Simon Baron-Cohen (2003) verwende ich den Begriff „Empathie“ zur Beschreibung der Fähigkeit, die Emotionen eines anderen Menschen zu „lesen“ („Gedankenlesen“) und Mitgefühl für dessen emotionalen Zustand aufzubringen.
(Michael Stone, Narzissmus und Kriminalität, in Narzissmus, Kernberg/Hartmann, Schattauer 2006, S.425)
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich sehe nicht ein, wieso ich erst an das glauben muss, was ich kritisiere.
Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn mir etwas dargeboten wird, analysiere ich es zuerst, um es zu bewerten. Das logische Vorgehen mit Behauptungen ist, sie auf Konsistenz zu überprüfen. Mir ist dabei letztlich egal, welche Absicht hinter Doktrin XYZ steht. Die Absicht mag noch so lobenswert sein, aber das ist nicht entscheidend für die Praktikabilität des Konzepts.
Nein, werd mal konkret, was denn?Darth Nefarius hat geschrieben:Ich verliere Glück, ich verliere Dinge, die mich glücklich machen.Vollbreit hat geschrieben:Was denn genau? Ich sehe nicht, dass man durch den Verzicht auf Anhaften irgendwas verliert, außer dem Leid.Darth Nefarius hat geschrieben:Ich verliere ja durch das Nicht-Anhaften permanent etwas. Gerade das stört mich!
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Kommt drauf an, was ist denn echte Liebe, für Dich?
Ich habe in etwa eine Vorstellung, aber festlegen werde ich mich erst, wenn diese Emotion auch praktisch vorhanden ist. Wenn ich aber auf Grundlage dessen, was ich bereits weiß, ungefähr (wenn ich nicht direkt auf diese Frage) antworten soll: Ich suche nach subjektiver Perfektion. Ich suche ein Wesen, welches in meinen Augen keine Defizite aufweist (naja, außer dem notwendigerweise duldbaren Defizit der Sterblichkeit). Bis jetzt fehlt mir immer mindestens ein Defizit auf, sei es körperlicher oder geistiger Natur. Bei den meisten anderen Dingen des Lebens ist es für mich genauso: Es gibt irgendwo ein Defizit, welches optimiert werden müsste/könnte. Auch mein Körper stellt mich nicht zufrieden, auch wenn er vergleichsweise wenige Defizite hat. Ich kann jedenfalls keine Liebe bei Fehlern empfinden, die sehe ich leider überall. Dennoch habe ich Vorstellungen vom Idealen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Nein, ich kapituliere nicht, da dies nicht mein Kampf ist. Man kann natürlich angeborene Gier entsprechend manipulieren, wie alles an biologischen Systemen. Aber ich habe dazu weder die Motivation, noch ist dies gesellschaftlich erwünscht.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Richtig, und die Annahme, dass der Psychotherapeut einem das Leid nimmt, ist jedoch schlichtweg falsch. Das Leben verursacht das Leid, der Therapeut ist kein Wundertäter und kann einem die Arbeit oder die Frau oder das Haustier wiedergeben, er kann dich lediglich so manipulieren, dass du glaubst, du hättest diese Dinge nicht wirklich nötig oder macht dir falsche Hoffnungen.
Nein, er kann helfen vor dem Schmerz nicht wegzurennen und sich der Überlegung zu stellen, dass man andere tatsächlich braucht.
Kein Therapeut der Welt würde jemandem suggerieren, man bräuchte keine Beziehungen. Ganz im Gegenteil.
Vollbreit hat geschrieben:Das ist eigentlich nicht dumm, sondern folgerichtig. Religion ist ein System, was Sinn in die Welt pumpt. Wie man das Bild aufnimmt, liegt an einem selbst. Manchen denken, wenn sie immer beten, dürfe ihnen auch nichts passieren. Wenn dann doch was passiert, verlieren sie ihren Glauben oder müssen dessen Prämissen überdenken.
Vollbreit hat geschrieben:Oh, es gibt welche, deren Glaube ist in der Tat unerschütterlich, die Frage ist, ob das wirklich gut ist. Für die Erlebenden sicher, aber nicht immer für den Rest der Welt.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Mir ist kein Konflikt bewusst, welchen ich verdrängen könnte, wollen könnte/habe.
Der Sinn des Wortes unbewusst, liegt eben gerade genau darin, dass die Konflikte tatsächlich unbewusst sind.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Ich denke, dass ein Mensch (wobei ich davon ausgehe, dass ich so einer bin), der mit sich völlig im Klaren ist, keine verdrängten Probleme hat, und die atheistischen, naturwissenschaftlichen Prämissen aufstellt, zum gleichen philosophischen Ergebnis kommen müsste.
Jeder denkt im Grunde, dass nur die anderen projizieren, das ist Teil des Spiels. Der Weg zum Unbewussten führt nicht über die Aufforderung mal ein bisschen genauer hinzuschauen.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Ich denke jedoch nicht, dass mein Verhalten (oder besser die Philosophie, die dahintersteht) von Therapeuten angestrebt wird.
Nein, eher behandelt.
Vollbreit hat geschrieben:Auch wenn Ferndiagnosen immer hochproblematisch sind, so würde ich Dir doch nach wie vor eine narzisstische Persönlichkeitsstörung attestieren und die geht mit einer emotionalen Unreife einher.
Vollbreit hat geschrieben:Sollten Probleme, in der Regel auch sekundäre neurotische Symptome, die Panikstörungen, psychosomatische Beschwerden, Organneurosen (Angst vor Herzinfarkt, Schlaganfall), Krebsängste usw. zunehmen oder eine nagende Unzufriedenheit in längeren Beziehungen, dann erinnere Dich und such Dir einen analytischen Therapeuten, der sich mit narzisstischen Pathologen auskennt.
Vollbreit hat geschrieben:Ja, Du bist eine Nervensäge, manchmal ein Arschloch und wir alle leiden unter Deiner grandiosen Selbstherrlichkeit.
Vollbreit hat geschrieben:Aber Du bist mir erstens nicht unähnlich, zweitens kenne ich die allgemeinen (wenn auch nicht Deine persönlichen) Hintergründe, drittens bist tatsächlich Du es, der andere – nach ewigem Gemurkse – mal ein Stück weit an Dich ran lässt, viertens ist die Welt kein Ort der Manipulation, von Triumph oder Niederlage.
Vollbreit hat geschrieben:Und nein, ich hasse Dich nicht, habe ich auch vorher nicht, ist halt nur anstrengend mit Dir. Ich schreibe nicht aus dem Gefühl heraus es mit einem „Kranken“ zu tun zu haben, sondern respektiere Dich als prinzipiell gleichberechtigten Gesprächspartner, der mir durchaus auch etwas zu sagen hat.
Vollbreit hat geschrieben:Ja, die Zusammenhänge bestehen, das will ich keinesfalls leugnen, nur sind die eben saumäßig komplex und daher (aktuell) nicht praktikabel.
Vollbreit hat geschrieben:Therapie ist der Königsweg, man muss halt schauen, worum es geht. Mal mit einer Ergänzung durch Medikamente, mal überwiegend durch Medikamente, das ist extrem abhängig vom Einzelfall. Ich kenne einen Menschen mit bipolarer Erkrankung, der eine therapeutische Superversorgung hatte, doch den wirklichen Durchbruch brachten erst Medikamenten, nach seiner Selbsteinschätzung haben die Medis einen 90% Effekt gehabt, Therapie nur 10%. In anderen Fällen ist bringen Medikamente buchstäblich gar nichts und Therapie alles. Einige wenige sind vollkommen unbehandelbar.Darth Nefarius hat geschrieben:Aber abgesehen davon würde ich gern wissen, welche Alternative du zu diesem Konzept anbietest (die jetzt nicht auf metaphysischem Firlefanz basiert).
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Deine Annahme ist letztlich, dass ich dem Buddhismus schon zustimmen müsste, sobald ich genug über ihn weiß. Aber so funktioniert das nicht.
Soll es auch nicht. Nicht zustimmen, sondern den Denkweg verstehen, wie oben bereits ausgeführt.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Die Gegenseite kann man effektiv nur durch dargebotene Argumente überzeugen. Du findest es doch gewiss auch nicht überzeugend, wenn dir ein Religiöser sagt, dass du eigentlich glauben müsstest, wenn du auch ihre Glaubensmanifeste gut genug kennen würdest, auch wenn sie selbst es nicht tun.
Nein, aber ich kann verstehen, dass es jemandem etwas bringt zu glauben. Ich kann auch verstehen, warum jemand vom Marxismus überzeugt ist. Es gibt aus allen Ecken gute Interpreten einer Idee, aber es stimmt schon, die Idee kann in sich Murks sein.
Vollbreit hat geschrieben:Wenn ich sage, es muss ja keiner, dann meine ich das durchaus ernst. Ich leide nicht darunter, wenn jemand mein Weltbild nicht teilt, solange er mir seines nicht aufdrängt.
Vollbreit hat geschrieben:Nicht vom Gegenteil zu überzeugen, sondern die Position verstehen. Das ist der Unterschied, aber ich glaube, der ist inzwischen klar?
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Empathie bedeutet nicht, dass ich ihren Glauben, ihre Prämissen akzeptieren muss.
Empathie bedeutet die Welt durch die Augen des anderen sehen zu können.
Weniger metaphorisch:Michael Stone hat geschrieben:In Anlehnung an Simon Baron-Cohen (2003) verwende ich den Begriff „Empathie“ zur Beschreibung der Fähigkeit, die Emotionen eines anderen Menschen zu „lesen“ („Gedankenlesen“) und Mitgefühl für dessen emotionalen Zustand aufzubringen.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Ich sehe nicht ein, wieso ich erst an das glauben muss, was ich kritisiere.
Nicht glauben, verstehen! Wenn jemand glaubt, dass er in die Hölle kommen kann, ist es klar, dass er sich bemühen wird, nicht in die Hölle zu kommen. Wenn Du dem nur sagst: Was für ein Schwachsinn, die Hölle gibt’s doch gar nicht, kommst Du in einen Streit und aus dem nicht schlecht wieder raus.
Vollbreit hat geschrieben:Nützlichkeitserwägungen sind doch auch nur ein Konzept. Obendrein eines mit Grenzen, weil die Frage aufkommt, nützlich, ja für wen? Wenn Du sagst, für mich, ist das ein Ansatz, aber ich glaube er ist schon deshalb schlecht, weil er das erhoffte Glück nicht bringt und dafür gibt es gute Indikatoren.
Ich war nie ein Altruist, oder einer, der der Mehrheit grundsätzlich Recht gibt. Ich denke, das hätte bekannt sein müssen.Vollbreit hat geschrieben: Wenn Du sagst, besser sei auch das Glück für alle (oder die größtmögliche Zahl), so wirft das mehr Fragen auf, als man auf den ersten Blick meint. Wenn 20 Schüler einen armen Idioten mobben, haben 20 Spaß, nur einer nicht? Ist das okay? Warum sollen 20 auf den Spaß verzichten?
Vollbreit hat geschrieben:Nein, werd mal konkret, was denn?Darth Nefarius hat geschrieben:Ich verliere Glück, ich verliere Dinge, die mich glücklich machen.
Vollbreit hat geschrieben:Habe ich verstanden und ist hochproblematisch. Du bist gezwungen alles zu entwerten, was nicht Deinem Bild von Perfektion entspricht und im Grunde suchst Du ein weibliches Double, was hübsch anzusehen ist.
Vollbreit hat geschrieben: Das wird immer zu Enttäuschungen führen und lange Beziehungen zerstören. Der Wert von Beziehungen (und die unendliche Kompliziertheit) liegt aber gerade darin, dass Andere, das wirklich andere zu akzeptieren.
Vollbreit hat geschrieben:Deshalb ist die Liebe ein großartiger Weg, aber aus 1000 Gründen so ungeheuer schwer. Am besten man denkt nicht drüber nach, aber das wird Dir schwer gelingen.
Vollbreit hat geschrieben:Im Alltag braucht man kein Weltbild, um Kartoffeln zu kaufen oder Auto zu fahren. Der metaphysische Überbau, z.B. Naturalismus, wird dann relevant, wenn man sich über die Bedingungen der Welt unterhält.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Also nur weil etwas "alles" ist, ist es noch lange nicht unsterblich.
Was man halt so denkt, im einen Jahrzehnt dies, im andern das. Dennoch bleibt alles eben alles.
Vollbreit hat geschrieben:Kommt halt immer auf den Kontext an, in dem man fragt.Darth Nefarius hat geschrieben:Und die Leute sagen dir dann, dass sie nur Neid oder nur Missgunst empfinden?
Vollbreit hat geschrieben:Logik ist eine philosophische Disziplin, die über gezogene Schlüsse aus Aussagen befindet, innerhalb eines definierten Schlusssystems. Die Natur folgt gewissen Regelmäßigkeiten, macht aber keine Aussagen. Dass man die Natur logisch-mathematisch beschreiben kann, ist eine metaphysische Annahme, die gerade vielfach an ihre Grenzen gerät.Darth Nefarius hat geschrieben:Die Natur folgt einer klaren Logik von Thermodynamik, von chemischen Kettenreaktionen und anderen logischen Prinzipien. Wann schließt Natur denn Logik aus?
Vollbreit hat geschrieben:Ich habe nicht ein Weltbild, dem ich mich fest verschrieben habe. Ich sehe das mit dem Glück dynamisch. Die Leitlinie auf lange Sicht ist bei mir schon nahe am Buddhismus, Zufriedenheit durch Nicht-Anhaften. Allerdings würde ich kurze oder kleine Glücksmomente nicht entwerten und auch positiv suchen. Ich weiß nicht genau, was ein Buddhist dazu sagen würde. Ich denke, wenn die Gier nicht überhand nimmt, ist das kein Problem.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Du würdest dich wundern, wieviel du von Fettleibigkeit auf genetische Ursachen (also Stoffwechselkrankheiten) zurückführen kannst.
Nein, ich wundere mich höchstens, dass diese These so überstrapaziert wird, wenn man sich schon Morgens die Familienpackung Speiseeis und den Liter Cola wegdonnert. Hast Du mal Bilder von Menschen aus den Fünfziger Jahren gesehen? Zähl mal die Dicken heute und damals. Meinst Du die Genstruktur hat sich so geändert? Im Moment werden die Araber fett, 60% Übergewicht. Das werden da nur bedingt die Gene sein.
Tja, dann ist doch meine Annahme, dass es hier keine Maßlosigkeit, kein Verweilen/Anhaften ist, da ein Defizit empfunden wird, ein Verlangen besteht (welches lediglich anders ausgeprägt ist). Der mittlere Weg ist damit ein Mythos.Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Dann gibt es noch einen Teufelskreis an LDL-Triglyceride-Stoffwechsel, welcher das Problem noch verschlimmert. Und auch wenn ich nicht übergewichtig bin, kann ich mir gut vorstellen (so wie es doch immer gesagt wird), dass zwar kein Hunger, doch aber ein bestimmtes Defizit, ein Verlangen vorherrscht und sie quasi buddhistisch dieses Defizit versuchen mit Essen zu kompensieren.
Ja, dafür braucht man kein Buddhist zu sein. Alle wissen das:
http://www.wdr5.de/sendungen/dok-5/s/d/ ... 11.05.html
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Insofern ist auch ein Verlangen dar, welches Fresssucht oder sonst eine Überkompensation als "Nicht-Anhaften" klassifitziert. Und abgesehen davon ging es bei deiner Definition um das Verlangen, welches auch schon ein Defizit darstellt (oder mit ihm assoziiert ist).
Nicht Verlangen, ständiges Verlangen, immer mehr Verlangen, Gier eben.
Vollbreit hat geschrieben:Essen bei Hunger: kein Problem. Dauernd fressen: Problem. Was ist daran so schwer und was „unsinnig“?Darth Nefarius hat geschrieben:Na und? Essen zu wollen ist ebenso natürlich. Beides kann Leid verursachen. Der Buddhismus hilft da nicht weiter, da er unsinnig definiert.
Vollbreit hat geschrieben:Und was soll das in der Konsequenz heißen, ganz konkret? Dicke müssen eben essen, Raucher rauchen, Trinker trinken, so will's die Natur. Amen. So?
Vollbreit hat geschrieben:Ich habe vor, es mir leicht zu machen, den Fehler kann ich daran nicht sehen.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Leid ist nur vermeidbar durch den Tod. Leidlosigkeit bedeutet nicht Glück. Anhaften, also einen Zustand aufrechterhalten zu wollen, resultiert aus dem gesteigerten Verlangen. Das Verlangen, der Wille, verursacht automatisch bei Nicht-Sättigung durch Befriedigung Leid, jedoch nicht irgendein Anhaften.
Das ist Deine Sicht. Die andere erfasst Du nicht.
Vollbreit hat geschrieben:Was Du nicht erkennst, ist, dass es nicht allen, die hier schreiben, darum geht am Ende Recht behalten zu müssen. Die Welt von Triumph oder Niederlage, die aus diesem Drang resultiert, ist genau jenes eingeschränkte emotionale Spektrum was ich meine. Damit bleibt Dir die Reichhaltigkeit des Welt verborgen, die Erkenntnis, dass es sehr sehr viele, sehr sehr kluge Ansätze gibt.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Es ist nichts schwierig daran, es zu verstehen. Aber ich muss nicht auf dieser Grundlage argumentieren (tue ich ja auch nicht), wenn ich zum einen gezeigt habe, dass es nicht so ist und zum anderen ohnehin andere Prämissen habe.
Doch. Du kannst zwar anderer Meinung sein und fundamental anderen Prämissen folgen, kein Problem. Aber, Du musst Deinen Diskussionspartnern zeigen, dass Du ihre Sicht begriffen hast, andernfalls verfehlst Du die Diskurskriterien.
Vollbreit hat geschrieben:Du kannst da zwar drauf pfeifen, aber der Preis ist, dass Du von keinem auch nur ansatzweise Intellektuellen jemals für voll genommen werden wirst. Das kannst Du mit Überheblichkeit zwar noch ein paar Jahre kompensieren, aber bereits auf mittlere Sicht erlangst Du damit Schiffbruch.
Vollbreit hat geschrieben:Der Gradmesser ob man etwas verstanden hat ist im Diskurs ein formal einfacher: Du fasst die Position des anderen noch mal mit Deinen Worten zusammen und der andere hebt den Daumen und sagt „Bingo, so hab ich's gemeint.“ Dann erst hast Du die Basis, auf der Du kritisieren kannst erreicht.
Vollbreit hat geschrieben:Du hast sie nicht widerlegt, sondern bist einfach anderer Meinung. Bei ausgedehnteren Systemen ist es ohnehin nicht so, dass man einen Satz ändert und dann fällt alles zusammen.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Nun, ich habe ja grob deine Zustimmung schon verstanden, aber wenn du in konkreten Defiziten der buddhistischen Argumentation schon nicht mehr hinter bestimmten Knackpunkten stehst, verliert dein Standpunkt eine konsequente Argumentation. Vielleicht ist es aber nur bei mir so, dass alles konsequent durchdacht sein muss.
Gute Erkenntnis. Denke ich auch. Aber was genau heißt hier konsequent?
Vollbreit hat geschrieben:Und hier hat man dann das Recht, sich seine Weltsicht zusammenzubasteln, wie man es gerne hätte. Das mag schief und krumm und unvollkommen sein, aber es ist wenigstens das eigene Haus.
Vollbreit hat geschrieben:Aus der Sicht betrachtet, ja, aber der Glaube an das eine perfekte System könnte sich eben als Glaube herausstellen, der nicht trägt. Du setzt viel auf eine Karte, was erst mal okay ist und verdrängst den Gedanken, an einer Scheitern. Die Suche nach der Überlebensformel trägt Dich bestimmt noch einige Jahre, vielleicht Jahrzehnte. Aber was ist Plan B? Gesetzt, Du scheiterst in dieser Frage. Ist dann alles aus? Das wäre doch schade, darum wäre es doch gar nicht dumm, einen parallelen Weg zu gehen, der Dir die Angst etwas nimmt. Damit geht natürlich, Erfolg vorausgesetzt, auch die Motivationswut etwas flöten, aber alles in allem, kann man, wenn man kapiert, dass man die Fäden in der Hand hält, das auch selbst regulieren.
Sobald Du mit Begriffen wie „Natur“, „Welt“, „letztlich besteht alles aus Quanten“ agierst, bist Du in der Metaphysik.Darth Nefarius hat geschrieben:Nein, die Bedingungen der Welt verlangen nicht nach Metaphysik. Wenn du in einen Situationen ohne entscheiden kannst, kannst du es auch in anderen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Alles ist nicht immer existent. Irgendwann stirbt alles. Es ist ein Axiom, dass alles irgendwie erhalten bleibt. Vieles spricht dagegen.
Das kommt auch auf den Kontext an.Darth Nefarius hat geschrieben:Was bekommst du denn als Antwort? Meinetwegen erhälst du eben die Bestätigung, dass Neid empfunden wird. Aber so eine Antwort ist immer temporär.Vollbreit hat geschrieben:Kommt halt immer auf den Kontext an, in dem man fragt.Darth Nefarius hat geschrieben:Und die Leute sagen dir dann, dass sie nur Neid oder nur Missgunst empfinden?
Ja, einem Wesen, dass sich in ein Verhältnis zur Welt bringen will.Darth Nefarius hat geschrieben:Die Naturwissenschaften und die Philosophie entspringen der selben Wurzel.
Da gibt es verschiedene Ansichten. Quine wäre jemand, der, wie Du, zwischen Philo und Natuwi keinerlei Unterschied sieht, Apel sieht die Philosophie als reflexivste Disziplin an. Man kann Gründe für beide Positionen finden.Darth Nefarius hat geschrieben:Die Naturwissenschaften sind praktische Anwendung einer Philosophie. Die Natur macht keine Aussagen, das ist richtig, aber der Naturwissenschaftler macht es. Die Philosophie selbst macht ebenso keine Aussagen, der Philosoph schon. Ich sehe keinen Unterschied (zumindest nicht in der Kategorisierung).
Ja. Subjektivität ist ja auch kein Irrtum. Das zu denken, ist eine Konsequenz aus der Metaphysik der Naturwissenschaften. Aber wer will denn bestimmen, wann man so viel leidet, dass man nun zum Therapeuten geht? Wann man gestresst ist? Wann die Suppe so weit abgekühlt ist, dass man sie essen kann? Was Spaß macht? Wieviel Schlaf man braucht? Wie scharf das Essen gewürzt sein sollte? Ich würde man sagen, wenn es um Dich geht, Du, wenn es um mich geht, ich.Darth Nefarius hat geschrieben:Also definierst du nicht konsequent, was du als Glück empfindest?
Wie soll den Gier "überhand" nehmen? Wir diskutieren ja die ganze Zeit über Maßlosigkeit/Maß und wie subjektiv das doch ist.
Das verstehe ich. Es gibt sogar ellenlange Diskssionen darüber was überhaupt Krankheit ist und was nicht.Darth Nefarius hat geschrieben:Das wird natürlich berücksichtigt. Aber dazu musst du auch wissen, dass das, was wir heute als Krankheit verstehen, damals vielleicht sogar nützlich war.
Sehe ich genauso. Es gibt Bereiche im Menschen, die sich schnell anpassen, wie den Verstand, andere die sich schleppend verändern, wie die Emotionen und mit dem Körper sind wir mitunter noch tief in der Steinzeit verwurzelt.Darth Nefarius hat geschrieben:Das Nahrungsangebot hat sich geändert, unser Stoffwechsel und der Genpool leider nicht. Dann ist man häufig auch noch an Infektionskrankheiten gestorben, bevor ein Herzinfakt eintreten konnte. Nachdem die Hygiene besser wurde, ist heute hauptsächlich noch Krebs und Herzinfakt übrich. Deswegen werden einige Prädispositionen zum Problem und waren es damals nicht.
Natürlich besteht Maßlosigkeit, obendrein ist das Verlangen fehlgeleitet.Darth Nefarius hat geschrieben:Tja, dann ist doch meine Annahme, dass es hier keine Maßlosigkeit, kein Verweilen/Anhaften ist, da ein Defizit empfunden wird, ein Verlangen besteht (welches lediglich anders ausgeprägt ist). Der mittlere Weg ist damit ein Mythos.
Wieso? Man merkt doch selbst, wie es einem geht. Wenn ich Hunger habe und esse, geht es mir besser. Wenn ich so viel essen, dass ich mich kaum noch bewegen und nur noch jappsen kann, merke ich selbst, dass was nicht stimmt.Darth Nefarius hat geschrieben:Der Grad an Verlangen ist individuell. Manchmal kann es ständig bestehen und soetwas ist auch selten Sache von Entscheidung. Damit wird, wie gesagt, der mittlere Weg zu einem Mythos der Entscheidung.
Doch, es besteht ein Verlangen. Wer dauernd Alkohol trinkt, folgt ja auch einem Verlangen. Nur ist es ein fehlgeleitetes. Ist natürlich an irgend einem Punkt schwer wieder zu dem zu kommen, was an Suche hinter der Sucht steht.Darth Nefarius hat geschrieben:Das "dauernd fressen" als Maßlosigkeit zu definieren ist insofern unsinnig, als dass die Prämisse aufgestellt wird, dass das Verlangen nicht besteht und deswegen maßlos ist.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ob trotzdem nicht ein Problem dabei entsteht ist jedoch erstmal nicht entscheidend fürs Verlangen. Manche haben lediglich Glück, dass ihr Verlangen gestillt werden kann, andere nicht. Aber dadurch sind letztere den ersteren nicht philosophisch/gesitig oder sonstwie unterlegen oder verblendeter.
Doch, denn Aussagen über die Natur, was sie will und was nicht, dass die Welt ein Glücksspiel sei, sind metaphysische Behauptungen.Darth Nefarius hat geschrieben:Die Natur hat keinen Willen, einige haben lediglich Glück, andere weniger. Jedenfalls maße ich mich nicht an (anders als ein Buddhist) (m)ein Maß zum Standard zu erklären, der auch noch der einzige Pfad zur Erleuchtung ist.
Ja, die Frage nach dem utilitaristischen Nutzen. Großes Verlangen, das aber nicht vielen nützt. Was macht man damit. Der Natur folgen oder dem Utilitarismus?Darth Nefarius hat geschrieben:Einige haben eben ein größeres Verlangen, dadurch werden sie ja nicht maßlos, sondern folgen ihrem Maß. Ob das nict trotzdem Probleme verursacht, ist eine andere Frage.
Der Fehler besteht darin, Anhaften als Leid zu definieren.[/quote]Vollbreit hat geschrieben:Ich habe vor, es mir leicht zu machen, den Fehler kann ich daran nicht sehen.
Axiome oder Definitionen sind immer unbegründet, sie stehen logisch am Anfang. Zum anderen: Dass Glück und Leid Gegensätze sind, liegt ja erst mal auf der Hand. Du sagst, der Glück erfährt, erfährt auch Leid, auf das eine zu verzichten, bedeutet, auch auf das andere zu verzichten.Darth Nefarius hat geschrieben:Ich habe deine Sicht erfasst: Leid=Anhaften, Anhaften=Leid. Leid koexistiert nicht mit Glück. Glück zu erfahren bedeutet Maß zu halten.
Sehe ich eben nicht so, aus genannten Gründen. Du setzt zu viele Axiome, die unbegründet sind.
Ich glaube, dass es Liebe und Hass zur gleichen Zeit gibt, dass es aber ungeheuer schwer ist, zu tolerieren, dass es jemanden geben kann, den man liebt und hasst, oder milder, demgegenüber man Aggressionen empfindet.Darth Nefarius hat geschrieben:Es hat nichts mit Beschränkheit zu tun, wenn man davon ausgeht, dass es nicht 2 sich widersprechende Tatsachen gleichzeitig geben kann (es hat noch nichtmal etwas mit Emotionalität zu tun).
Nicht zwingend. Ich glaube z.B. nur sehr begrenzt daran.Darth Nefarius hat geschrieben:Wahrheiten gewiss, aber die interessieren mich nicht. Wenn jemand anfängt, mit jemandem anderen über seine persönliche Wahrheit zu diskutieren, so erhebt er zwangsläufig den Anspruch, dass die eigene Wahrheit auch für andere gilt und gelten sollte.
Normalerweise befindet nur nicht einer der Diskutanten darüber, welcher Standpunkt „logischer“ ist. Logik ist da ohnehin nur ein begrenzt brauchbares Kriterium. Das Weltbild eines Selbstmordattentäters kann sehr logisch und folgerichtig sein.Darth Nefarius hat geschrieben:Wie gesagt, du hast mich angesprochen, nicht ich dich. Wenn du eine Diskussion anfängst, so wird die subjektie Wahrheit mit einer anderen verglichen. Die eine erscheint dann logischer als die andere. Dadurch kann sich ein Standpunkt als Verlierer betrachten, aber das ist nicht die Schuld der logischeren Vertretung eines Standpunktes.
Wer hat denn etwas von Zustimmung gesagt? Darstellen in eigenen Worten, so dass der andere erkennt, dass man über dasselbe redet.Darth Nefarius hat geschrieben:Ich muss dem Gegenüber nicht durch Zustimmung zeigen, dass ich etwas verstanden habe.Vollbreit hat geschrieben:Doch. Du kannst zwar anderer Meinung sein und fundamental anderen Prämissen folgen, kein Problem. Aber, Du musst Deinen Diskussionspartnern zeigen, dass Du ihre Sicht begriffen hast, andernfalls verfehlst Du die Diskurskriterien.
Nein, keineswegs.Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn ich anfange mit den Regeln, den Axiomen der Gegenseite zu argumentieren, ist das Zustimmung.
Darth Nefarius hat geschrieben:Aber wenn die Regeln und die Axiome das Problem für mich sind, und ich dagegen argumentiere, muss ich das nicht.
Nein, aber man kann sagen. Okay, wenn Du meinst, Wasser sei rot, welche Farbe haben dann Tomaten für dich? Es geht einfach um den Abgleich und das ist ein recht technischer Vorgang, ungefähr so, wie Du Instrumente auf eine Tonart stimmen musst, wenn Du zusammen spielen willst.Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn jemand erklärt, dass Wasser grundsätzlich rot ist, muss ich nicht sagen "Ok, nehmen wir an, es wäre rot....", das ist kein Verständnis.
Was ja Dein gutes Recht ist und man auch nicht anstreben muss.Darth Nefarius hat geschrieben:"Intellektuell" nennen sich sogenannte Künstler, Literatur- und Geistes-"wissenschaftler". Naturwissenschaftler nennen sich Akademiker, oder eben Biologen, Molekularbiologen, Chemiker oder sonstwas Spezifisches. Mit sogenannten "Intellektuellen" komme ich auf keinen grünen Zweig.
Ist aber letztlich ein Umweg, weil wir jetzt endlos über die Grundprinzipien des Diskurses diskutieren müssen.Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Der Gradmesser ob man etwas verstanden hat ist im Diskurs ein formal einfacher: Du fasst die Position des anderen noch mal mit Deinen Worten zusammen und der andere hebt den Daumen und sagt „Bingo, so hab ich's gemeint.“ Dann erst hast Du die Basis, auf der Du kritisieren kannst erreicht.
Ich habe eben etwas Zeit sparen wollen und beides gleichzeitig gemacht.
Vielleicht bist Du ein misstrauischer Mensch oder einfach unerfahren auf dem Terrain des Diskurses. Hinterlistig ist daran im Grunde gar nichts.Darth Nefarius hat geschrieben:Ich empfinde es als hinterlistig, erstmal die Position zusammenzufassen und dann dem Gegenüber das Wort im Munde herumzudrehen, nachdem es zugestimmt hat.
Habe ich doch gesagt. Du nimmst Dein Verständnis bestimmter Begriffe und machst Dir nicht die Mühe die Welt des anderen näher zu erforschen, weil Du meinst, Du hättest bereits nach ein paar Zeilen alles Wesentliche erfasst. Das ist aber nicht der Fall, sondern einfach oberflächlich.Darth Nefarius hat geschrieben:Aber offensichtlich verleitet dich meine Sparsamkeit und allein die Kritik schon dazu zu sagen, dass ich etwas nicht verstanden hätte. Wenn das so wäre, könntest du ja aus meiner Kritik ableiten, was ich falsch gemacht habe.
Nein. Es ist wiederum Quine – der Typ, der zwischen Philosophie und Naturwissenschaft keinen Unterschied sieht –, der Dir hier weiterhelfen könnte. Theorien sind (wie Sprache allgemein) holistisch aufgebaut, oder mindestens in Clustern. Die Praxis der Wissenschaft ist auf keineswegs so, dass abweichende Daten irgendwas erschüttern. Zunächst unterstellt man z.B, Messfehler (siehe die überlichtschnellen Neutrinos, oder was das neulich war) und hält erst mal eisern an der Theorie fest. Eventuell bessert man nach, lässt das Theoriegebäude aber wesentlich unangetastet. Erst wenn Daten dauerhaft abweichen, man alternative Ansätze nicht verleugnen oder diskretisieren kann und so weiter, wird mal die Theorie angegangen. Und damit ist man längst noch nicht im Zentrum des Geschehens. Ob nämlich unsere zweiwertige Prädikatenlogik (ein willkürlich ersonnenes Schlusssystem, von dem man meint, es sei vollkommen unhinterfragbar als DIE LOGIK in Stein gemeißelt), die im Zentrum des ganzen Gezumsels steht, überhaupt in der Lage, Natur adäquat zu beschreiben, ist alles andere als klar. Die Idee, Welt sei irgendwie logisch und müsse sich so verhalten, wie wir es verarbeiten können, ist ja doch eher zweifelhaft und gerät auch an Grenzen. In der Quantenwelt kommt man mit dem was wir im Alltag logisch nennen, nicht sonderlich weit.Darth Nefarius hat geschrieben:Natürlich ist es so.Vollbreit hat geschrieben:Du hast sie nicht widerlegt, sondern bist einfach anderer Meinung. Bei ausgedehnteren Systemen ist es ohnehin nicht so, dass man einen Satz ändert und dann fällt alles zusammen.
Das ist ganz gut beschrieben und ich verstehe, dass die das Schmerzen bereitet. Allerdings würde ich wiederum Deine Prämisse hinterfragen, dass Welt ein logisches Geschehen ist. Auch sehe ich nicht, dass man z.B. wenn man konservativ ist, man zwingend gegen Homosexualität sein muss. Dass sind für mich eher ideologische Verengungen der Idee: Wer A sagt, muss auch B sagen. Das Motiv dahinter ist, dass die Welt so hübsch geordnet und berechenbar ist. Nur ist der Preis eine immense Klischeebeladenheit.Darth Nefarius hat geschrieben:Konsequent bedeutet, dass wenn du den Buddhismus vertrittst, dir nicht an einem beliebigen Punkt sagst "Ok, dem stimme ich so zwar nicht zu, allerdings finde ich den darafu basierenden Argumentationsweg wieder richtig." Nach meiner Einstellung kann ich auch die folgenden Argumente nicht hinnehmen, wenn ich der Prämisse nicht zustimme. Ich muss zumindest eine neue Prämisse suchen, die eben die gleichen Folgerungen zulässt, wenn sie mir schon gefallen. Du machst einfach Sprünge in der buddhistischen Gedankenwelt.
Doch, eine konsequente Haltung ist eine unterkomplexe Betrachtung.Darth Nefarius hat geschrieben:Ja, mit einem halben Fundament und einem Riesen Loch im Badezimmer. Ich denke, dass die Berliner sich jetzt auch sagen "Zumindest ist es unser eigener Flughafen." Nichts gegen so eine Einstellung einzuwenden, allerdings taugt sie dann nicht für eine Gegenüberstellung zu einer konsequenten Haltung.Vollbreit hat geschrieben:Und hier hat man dann das Recht, sich seine Weltsicht zusammenzubasteln, wie man es gerne hätte. Das mag schief und krumm und unvollkommen sein, aber es ist wenigstens das eigene Haus.
Solange Dich das trägt, kein Problem.Darth Nefarius hat geschrieben:Der Plan A benötigt keinen Plan B. Ich mache entweder solange weiter, wie ich Erfolg habe, oder scheitere dann (und damit endgültig) durch den Tod. Solange meine Motivation besteht, kann ich nicht scheitern, solange ich lebe. Erst durch den Tod ist keine Anpassung mehr möglich.
Darth Nefarius hat geschrieben:Letzteres habe ich auch nicht behauptet. Altklug würde der Therapeut lediglich zu der spezifischen, gescheiterten Situation erklären, dass man darüber hinweg kommen könnte (wahrscheinlich wieder mit einer anderen Beziehung). Aber dann stellt sich die Frage, über welchen Schmerz man nicht hinwegkommen könnte? Und welchen Wert hat eine überwindbare Liebe? Wie soll man mit der Meinung umgehen, dass vielleicht jede überwindbar ist? Gibt es dann überhaupt die eine? Die Konsequenzen der Suggestion passen mir nicht, sie widersprechen dem, was ich anstrebe, auch wenn die Konsequenzen schmerzhaft sein könnten.
Dämlich und evolutionär erfolgreich. Also nützlich.Darth Nefarius hat geschrieben:Sofern man völlig weltfremd ist und entweder glaubt, dass die Welt leidlos ist, oder dass das Leid der anderen einen Sinn hat, ist das folgerichtig, stimmt. Allerdings sind diese Prämissen dämlich, die Annahmen sind dämlich, die Frage nach Sinn und Gerechtigkeit ist dämlich. Wie so oft wird hier nicht nach Logik entschieden, sondern nach Wunsch.Vollbreit hat geschrieben:Das ist eigentlich nicht dumm, sondern folgerichtig. Religion ist ein System, was Sinn in die Welt pumpt. Wie man das Bild aufnimmt, liegt an einem selbst. Manchen denken, wenn sie immer beten, dürfe ihnen auch nichts passieren. Wenn dann doch was passiert, verlieren sie ihren Glauben oder müssen dessen Prämissen überdenken.
Ich will Dir das nicht erklären.Darth Nefarius hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass ich eine Ahnung hätte, eine Auffälligkeit, welche mir nicht erklärlich wäre. Aber meine Motivation, mein Charakter und mein Handeln erklären sich mir völlig. Die Konflikte, die ich erlebte und noch nicht verarbeitet habe, sind mir allesamt bewusst. Aber es ist jetzt auch nicht zielführend, wenn du mir jetzt erklären willst, dass ich irgendetwas verdrängen könnte, ohne Anzeichen, was ich denn verdrängen würde.
Da mag was dran sein, allerdings gibt es immer blinde Flecken, die man direkt nicht sehen kann.Darth Nefarius hat geschrieben:Doch, ich gehe klar davon aus, dass wir uns so wie der Natur der Welt auch unserer eigenen Natur bewusst werden können. Der Mensch konnte sich vieler seiner Gefühle, welche den Tieren im Instinkt innewohnen, bewusst werden und versuchte (öfter leider vergeblich) sich ihrer zunutze zu machen, oder sie unsinnigerweise durch Moral zu überwinden. Alles, was wir uns nicht an uns erklären, ist nicht unerklärbar, es ist nur noch nicht erklärt.Vollbreit hat geschrieben:Jeder denkt im Grunde, dass nur die anderen projizieren, das ist Teil des Spiels. Der Weg zum Unbewussten führt nicht über die Aufforderung mal ein bisschen genauer hinzuschauen.
Wieso das so ist, erfährst Du in dem Moment, in dem Du Dich ernsthaft mit der Entstehung narzisstischer Pathologien beschäftigst. Die theoretische Beschäftigung ist allerdings etwas vollkommen anderes als Therapie, da es dabei ums Konkrete geht. Wissen und erkennendes Durchdringen des eigene Unbewussten sind zwei Paar Schuhe.Darth Nefarius hat geschrieben:Das schon wieder. Wie gesagt, ich habe nie bestritten, dass ich ein Narziss bin, allerdings erkenne ich nicht, wie du eine emotionale Unreife ableitest. Das Axiom, dass das Anhaften = Unreife bedeutet, ist mir nicht schlüssig. Ich habe schließlich oft genug argumentiert, wieso es nichts mit Unreife zu tun hat.
Solange Du gut im Leben zurecht kommst, ist alles in Ordnung.Darth Nefarius hat geschrieben:Keine Angst, ich bin kein Hypochonder. Ebenso ist mir immer klar, was mich an einzelnen Menschen stört. Wenn diese Unzufriedenheit diffus wäre und ich nicht wüsste, was ich will, würde ich darüber nachdenken, aber mir ist so ziemlich alles klar.
Ja, so geht das Spiel, man beeinflusst sich wechselseitig.Darth Nefarius hat geschrieben:Vielen gelingt es dabei nicht, die Logik der gegenstehenden Position betrachten zu wollen, ich habe kein Problem damit, da ich kein Idealist bin und Überzeugungen eher nihilistisch betrachte. So kommt es, dass einige meiner besten Freunde völlig entgegengesetzte Positionen zu gewissen Fragen haben. Und nicht selten erkenne ich auch, dass einige meiner Einstellungen auf sie abfärbten.
Da hast Du recht, ich meinte eher im größeren Stil einer biochemischen Theorie der Psyche.Darth Nefarius hat geschrieben:Doch, in vielen Fällen sind sie praktikabel. Andernfalls gäbe es kein einziges funktionierendes Medikament.Vollbreit hat geschrieben:Ja, die Zusammenhänge bestehen, das will ich keinesfalls leugnen, nur sind die eben saumäßig komplex und daher (aktuell) nicht praktikabel.
Darth Nefarius hat geschrieben:Wie gesagt, unter Therapie verstehe ich nicht mehr, als sich einiger Konflikte bewusst zu machen, eventuell seine Einstellung zu ändern.
Das ist auch so. Wer keine Probleme hat, geht nicht zum Therapeuten, wieso auch?Darth Nefarius hat geschrieben:Aber wenn ich keine Probleme mit beidem habe, scheint mir dieser Weg keine Alternative.
In einigen Fälle ist das sicher so.Darth Nefarius hat geschrieben:Der meiste Glaube resultiert aus Schwäche an Charakter oder Verstand.
Darth Nefarius hat geschrieben:Das ist mir klar. Allerdings kann ich unabhängig vom Mitgefühl für jemanden dennoch seine Fehler erkennen und darbieten, sie eventuell nutzen. Ich hatte einige Erlebnisse, in denen ich zwar Empathie empfand, jedoch nicht gnädig handeln musste. Ich kann das trennen. Empathie verpflichtet mich nicht zur Freundschaft oder Gnade.
Der Buddhismus, dessen Ziel der Ausstieg aus dem Rad der Wiedergeburten ist?Darth Nefarius hat geschrieben:Und auch wenn ich das sage, so bedeutet es nicht, dass ich nicht verstehen würde. Ich verstehe, dass dieser Glaube aus Angst/Hoffnung auf Unsterblichkeit und Gerechtigkeit resultiert.
Darth Nefarius hat geschrieben:Welche Indikatoren? Woher willst du wissen, dass dieser das Glück nicht bringt? Er bringt eventuell Leid, aber das schließt nicht Glück aus.Vollbreit hat geschrieben:Nützlichkeitserwägungen sind doch auch nur ein Konzept. Obendrein eines mit Grenzen, weil die Frage aufkommt, nützlich, ja für wen? Wenn Du sagst, für mich, ist das ein Ansatz, aber ich glaube er ist schon deshalb schlecht, weil er das erhoffte Glück nicht bringt und dafür gibt es gute Indikatoren.
Altruist? Und den Utilitarimus vertrittst Du ja, größtmöglichen Nutzen, für die größtmögliche Zahl. Genau das ist die Situation bei 20 gegen einen. Wenn Du sagst Du gäbest der Mehrheit kein Recht, aber gleichzeitig den Utilitarimus vertrittst, der der Mehrheit Recht gibt, dann ist Deine Haltung ja vielleicht doch gar nicht so logisch und konsistent, wie Du selbst glaubst. Möglicherweise sind Deine Gedanken gar nicht so klar, wie Du meinst, sondern in aller grandiosen Oberflächlichkeit bemerkst Du einfach die eigenen Widersprüche nicht.Darth Nefarius hat geschrieben:Ich war nie ein Altruist, oder einer, der der Mehrheit grundsätzlich Recht gibt. Ich denke, das hätte bekannt sein müssen.Vollbreit hat geschrieben: Wenn Du sagst, besser sei auch das Glück für alle (oder die größtmögliche Zahl), so wirft das mehr Fragen auf, als man auf den ersten Blick meint. Wenn 20 Schüler einen armen Idioten mobben, haben 20 Spaß, nur einer nicht? Ist das okay? Warum sollen 20 auf den Spaß verzichten?
Du weißt also gar nicht, was Du verlierst.Darth Nefarius hat geschrieben:Wie soll man da konkret werden, wenn es jedes Erlebnis beeinflusst? Ich werde damit den Möglichkeiten des Lebens und meiner Erfahrung nicht gerecht, da die Antwort in jedem Fall unvollständig wäre.Vollbreit hat geschrieben:Nein, werd mal konkret, was denn?Darth Nefarius hat geschrieben:Ich verliere Glück, ich verliere Dinge, die mich glücklich machen.
Sag ich ja, ein Double, im Geiste wie Du, nur weiblich.Darth Nefarius hat geschrieben:Nein, Aussehen alleine bringt noch keine Perfektion, auch über den Charakter habe ich Vorstellungen, aber es gibt einen Spielraum.Vollbreit hat geschrieben:Habe ich verstanden und ist hochproblematisch. Du bist gezwungen alles zu entwerten, was nicht Deinem Bild von Perfektion entspricht und im Grunde suchst Du ein weibliches Double, was hübsch anzusehen ist.
Richtig, die Liebe ist ja bekanntermaßen auch eine der logischsten Empfindungen der Welt.Darth Nefarius hat geschrieben:Und es ist nur logisch, das nicht als derart wertvoll zu betrachten, was nicht den eigenen Vorstellungen entspricht.
Nö, es gibt ja auch noch die Kategorie der nützlichen Frauen/Menschen. Geliebt/Verehrt, dann nützlich, dann nutzlos.Darth Nefarius hat geschrieben:Es gibt aber Abstufungen. Es gibt für mich nicht nur Liebe und Wertlosigkeit als Einstufung einer Beziehung. Ich muss mich also nicht entweder in eine Frau verlieben oder sie als wertlos erachten.
Richtig, das ist der Unterschied zwischen dem Unbewussten (von dem Du jetzt gerade erzählt hast, dass es Dich motiviert und von dem Du oben geleugnet hast, dass es Dich motiviert – Dir sei, so sagtest Du oben, alles an Dir vollkommen klar und bewusst) und dem Wissen darüber, dass es sowas wie ein Unbewusstes gibt oder allgemeinen Theorien über die Psyche.Darth Nefarius hat geschrieben:Ich habe ja nicht beschlossen, welche Eigenschaften ich schätze und welche nicht. Ich habe die Logik meines Verlangens erkannt. Nur weil ich mir diese herleiten kann, bedeutet es nicht, dass das Gefühl nicht vorhanden ist. Oder anders gesagt: Angst zu empfinden bedeutet nicht, dass man seine Angst nicht versteht uoder umgekehrt. Das ist mit anderen Emotionen genauso. Ich kann sie verstehen und empfinden.Vollbreit hat geschrieben:Deshalb ist die Liebe ein großartiger Weg, aber aus 1000 Gründen so ungeheuer schwer. Am besten man denkt nicht drüber nach, aber das wird Dir schwer gelingen.
Vollbreit hat geschrieben:Sobald Du mit Begriffen wie „Natur“, „Welt“, „letztlich besteht alles aus Quanten“ agierst, bist Du in der Metaphysik.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Alles ist nicht immer existent. Irgendwann stirbt alles. Es ist ein Axiom, dass alles irgendwie erhalten bleibt. Vieles spricht dagegen.
Auch das ist metaphysische Spekulation. Ein Nichts ist nicht mal richtig denkbar.
Aber das ist eh die falsche Fährte, denn es beschreibt ja nur, was passiert, wenn man Aussagen auf einer petitio principii errichtet.
Vollbreit hat geschrieben:Das kommt auch auf den Kontext an.Darth Nefarius hat geschrieben:Was bekommst du denn als Antwort? Meinetwegen erhälst du eben die Bestätigung, dass Neid empfunden wird. Aber so eine Antwort ist immer temporär.
Vollbreit hat geschrieben:Ja, einem Wesen, dass sich in ein Verhältnis zur Welt bringen will.Darth Nefarius hat geschrieben:Die Naturwissenschaften und die Philosophie entspringen der selben Wurzel.
Vollbreit hat geschrieben:Ja. Subjektivität ist ja auch kein Irrtum. Das zu denken, ist eine Konsequenz aus der Metaphysik der Naturwissenschaften.Darth Nefarius hat geschrieben:Also definierst du nicht konsequent, was du als Glück empfindest?
Wie soll den Gier "überhand" nehmen? Wir diskutieren ja die ganze Zeit über Maßlosigkeit/Maß und wie subjektiv das doch ist.
Vollbreit hat geschrieben:Aber wer will denn bestimmen, wann man so viel leidet, dass man nun zum Therapeuten geht? Wann man gestresst ist? Wann die Suppe so weit abgekühlt ist, dass man sie essen kann? Was Spaß macht? Wieviel Schlaf man braucht? Wie scharf das Essen gewürzt sein sollte? Ich würde man sagen, wenn es um Dich geht, Du, wenn es um mich geht, ich.
Vollbreit hat geschrieben:Es gibt Bereiche im Menschen, die sich schnell anpassen, wie den Verstand, andere die sich schleppend verändern, wie die Emotionen und mit dem Körper sind wir mitunter noch tief in der Steinzeit verwurzelt.
Vollbreit hat geschrieben:Natürlich besteht Maßlosigkeit, obendrein ist das Verlangen fehlgeleitet.
Man meint Liebe/Zuneigung/Aufmerksamkeit und empfindet Hunger. Wenn Kinder das nie erfahren haben, woher sollen sie wissen, wonach sie suchen?
Vollbreit hat geschrieben:Wieso? Man merkt doch selbst, wie es einem geht. Wenn ich Hunger habe und esse, geht es mir besser. Wenn ich so viel essen, dass ich mich kaum noch bewegen und nur noch jappsen kann, merke ich selbst, dass was nicht stimmt.Darth Nefarius hat geschrieben:Der Grad an Verlangen ist individuell. Manchmal kann es ständig bestehen und soetwas ist auch selten Sache von Entscheidung. Damit wird, wie gesagt, der mittlere Weg zu einem Mythos der Entscheidung.
Vollbreit hat geschrieben:Doch, es besteht ein Verlangen. Wer dauernd Alkohol trinkt, folgt ja auch einem Verlangen. Nur ist es ein fehlgeleitetes. Ist natürlich an irgend einem Punkt schwer wieder zu dem zu kommen, was an Suche hinter der Sucht steht.Darth Nefarius hat geschrieben:Das "dauernd fressen" als Maßlosigkeit zu definieren ist insofern unsinnig, als dass die Prämisse aufgestellt wird, dass das Verlangen nicht besteht und deswegen maßlos ist.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Ob trotzdem nicht ein Problem dabei entsteht ist jedoch erstmal nicht entscheidend fürs Verlangen. Manche haben lediglich Glück, dass ihr Verlangen gestillt werden kann, andere nicht. Aber dadurch sind letztere den ersteren nicht philosophisch/gesitig oder sonstwie unterlegen oder verblendeter.
Was heißt schon unterlegen? Letztlich pendelt sich vermutlich jeder auf dem Niveau ein, das ihm halbwegs behagt. Wer will darüber urteilen, was da „besser“ ist?
Vollbreit hat geschrieben:Doch, denn Aussagen über die Natur, was sie will und was nicht, dass die Welt ein Glücksspiel sei, sind metaphysische Behauptungen.Darth Nefarius hat geschrieben:Die Natur hat keinen Willen, einige haben lediglich Glück, andere weniger. Jedenfalls maße ich mich nicht an (anders als ein Buddhist) (m)ein Maß zum Standard zu erklären, der auch noch der einzige Pfad zur Erleuchtung ist.
Vollbreit hat geschrieben:Ja, die Frage nach dem utilitaristischen Nutzen. Großes Verlangen, das aber nicht vielen nützt. Was macht man damit. Der Natur folgen oder dem Utilitarismus?
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius" hat geschrieben:Der Fehler besteht darin, Anhaften als Leid zu definieren.
Das ist ja nur eine Behauptung. Den Fehler kann ich nicht erkennen. Im Gegenteil, der Buddhismus stellt ja obendrein noch ein praktisches System zur Verfügung. Und es funktioniert.
Vollbreit hat geschrieben:Axiome oder Definitionen sind immer unbegründet, sie stehen logisch am Anfang.Darth Nefarius hat geschrieben:Ich habe deine Sicht erfasst: Leid=Anhaften, Anhaften=Leid. Leid koexistiert nicht mit Glück. Glück zu erfahren bedeutet Maß zu halten.
Sehe ich eben nicht so, aus genannten Gründen. Du setzt zu viele Axiome, die unbegründet sind.
Vollbreit hat geschrieben:Zum anderen: Dass Glück und Leid Gegensätze sind, liegt ja erst mal auf der Hand.
Vollbreit hat geschrieben: Du sagst, der Glück erfährt, erfährt auch Leid, auf das eine zu verzichten, bedeutet, auch auf das andere zu verzichten.
So weit haben die Buddhisten aber durchaus auch gedacht und fragen, ob und wie es möglich ist, sich nicht asketisch alle Erfahrungen zu verbeißen, sondern ein reichhaltiges Spektrum zu erfahren und dennoch nicht zu leiden.
Vollbreit hat geschrieben:Die Mahamudra Traditionen der Buddhisten kennt Menschen, die maximal einfach, verloddert, kriminell und was auch immer sind und in einem Moment aufwachen.
Kurz und gut, es geht nicht ums zaghaft-kleinkarierte Abschneiden von Emotionen. Das Anhaften ist das, ans eigene Ich, nicht oder sehr viel weniger an äußere Dinge. Wo kein Ich ist, ist kein Anhaften und was man dann erlebt, ist sekundär.
Vollbreit hat geschrieben:Ich glaube, dass es Liebe und Hass zur gleichen Zeit gibt, dass es aber ungeheuer schwer ist, zu tolerieren, dass es jemanden geben kann, den man liebt und hasst, oder milder, demgegenüber man Aggressionen empfindet.Darth Nefarius hat geschrieben:Es hat nichts mit Beschränkheit zu tun, wenn man davon ausgeht, dass es nicht 2 sich widersprechende Tatsachen gleichzeitig geben kann (es hat noch nichtmal etwas mit Emotionalität zu tun).
Vollbreit hat geschrieben:Nicht zwingend. Ich glaube z.B. nur sehr begrenzt daran.Darth Nefarius hat geschrieben:Wahrheiten gewiss, aber die interessieren mich nicht. Wenn jemand anfängt, mit jemandem anderen über seine persönliche Wahrheit zu diskutieren, so erhebt er zwangsläufig den Anspruch, dass die eigene Wahrheit auch für andere gilt und gelten sollte.
Vollbreit hat geschrieben:Normalerweise befindet nur nicht einer der Diskutanten darüber, welcher Standpunkt „logischer“ ist. Logik ist da ohnehin nur ein begrenzt brauchbares Kriterium. Das Weltbild eines Selbstmordattentäters kann sehr logisch und folgerichtig sein.
Das nennt man nachplappern und ist nicht essentiell. Daraus kannst du zwar auch ableiten, ob ich denn etwas richtig verstanden habe, aber auch ebenso aus den Fragen die sich mir stellen. Letzteres spart uns Zeit.Vollbreit hat geschrieben:Wer hat denn etwas von Zustimmung gesagt? Darstellen in eigenen Worten, so dass der andere erkennt, dass man über dasselbe redet.Darth Nefarius hat geschrieben:Ich muss dem Gegenüber nicht durch Zustimmung zeigen, dass ich etwas verstanden habe.Vollbreit hat geschrieben:Doch. Du kannst zwar anderer Meinung sein und fundamental anderen Prämissen folgen, kein Problem. Aber, Du musst Deinen Diskussionspartnern zeigen, dass Du ihre Sicht begriffen hast, andernfalls verfehlst Du die Diskurskriterien.
Vollbreit hat geschrieben:Ich kann doch z.B. erkennen, was theoretisch folgt, wenn man annimmt, alles Leben sei durch Egoismus angetrieben. Dieser Egoismus würde sich dann z.B. in den meisten Fällen in Konkurrenzverhalten äußern, jedoch gibt es auch einige Fälle, in denen egoistische Wesen kooperieren, etwa, wenn sie zwischenzeitliche gemeinsame Ziele verfolgen. Der aktuelle größere gemeinsame Nutzen befördert dann die Kooperation. (Die detaillierte Darstellung erspare ich uns, kennen wir beide.) So kann ich bspw. Darstellen, wie nach Ansicht der Biologen, es sein kann, dass aus grundsätzlich egoistischen Antrieben Kooperation erwächst.
Dennoch stimme ich der These, dass alles Leben egoistischen Treiben/Motiven folgt nicht zu.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Aber wenn die Regeln und die Axiome das Problem für mich sind, und ich dagegen argumentiere, muss ich das nicht.
Das ist eine andere Baustelle. Ich kann ja logisch im Sinne des umfassenden Egoismus argumentieren (wie oben angedeutet) und dennoch der Meinung sein, dass die Prämissen nicht zutreffend sind, bin ich ja, in dem Fall. Wenn a) der andere meint, ich hätte das Prinzip, die Denkweise des biologischen Egoismus verstanden, dann kann ich b) dazu übergehen, die Prämissen zu kritisieren. Wenn der andere sagt, ich hätte die Sicht der Biologen nicht verstanden, muss geklärt werden, wo nach der Meinung des anderen mein Fehler liegt und dann stimmt man sich so lange ab, bis beide da auf einem Level bezüglich der weiteren Argumentation sind.
Vollbreit hat geschrieben:Du nimmst Dein Verständnis bestimmter Begriffe und machst Dir nicht die Mühe die Welt des anderen näher zu erforschen, weil Du meinst, Du hättest bereits nach ein paar Zeilen alles Wesentliche erfasst. Das ist aber nicht der Fall, sondern einfach oberflächlich.
Vollbreit hat geschrieben:Theorien sind (wie Sprache allgemein) holistisch aufgebaut, oder mindestens in Clustern. Die Praxis der Wissenschaft ist auf keineswegs so, dass abweichende Daten irgendwas erschüttern. Zunächst unterstellt man z.B, Messfehler (siehe die überlichtschnellen Neutrinos, oder was das neulich war) und hält erst mal eisern an der Theorie fest. Eventuell bessert man nach, lässt das Theoriegebäude aber wesentlich unangetastet. Erst wenn Daten dauerhaft abweichen, man alternative Ansätze nicht verleugnen oder diskretisieren kann und so weiter, wird mal die Theorie angegangen.
Vollbreit hat geschrieben: In der Quantenwelt kommt man mit dem was wir im Alltag logisch nennen, nicht sonderlich weit.
Vollbreit hat geschrieben:Das ist ganz gut beschrieben und ich verstehe, dass die das Schmerzen bereitet. Allerdings würde ich wiederum Deine Prämisse hinterfragen, dass Welt ein logisches Geschehen ist. Auch sehe ich nicht, dass man z.B. wenn man konservativ ist, man zwingend gegen Homosexualität sein muss.Darth Nefarius hat geschrieben:Konsequent bedeutet, dass wenn du den Buddhismus vertrittst, dir nicht an einem beliebigen Punkt sagst "Ok, dem stimme ich so zwar nicht zu, allerdings finde ich den darafu basierenden Argumentationsweg wieder richtig." Nach meiner Einstellung kann ich auch die folgenden Argumente nicht hinnehmen, wenn ich der Prämisse nicht zustimme. Ich muss zumindest eine neue Prämisse suchen, die eben die gleichen Folgerungen zulässt, wenn sie mir schon gefallen. Du machst einfach Sprünge in der buddhistischen Gedankenwelt.
Vollbreit hat geschrieben:Dass sind für mich eher ideologische Verengungen der Idee: Wer A sagt, muss auch B sagen. Das Motiv dahinter ist, dass die Welt so hübsch geordnet und berechenbar ist. Nur ist der Preis eine immense Klischeebeladenheit.
Vollbreit hat geschrieben:Doch, eine konsequente Haltung ist eine unterkomplexe Betrachtung.
Vollbreit hat geschrieben:Dämlich und evolutionär erfolgreich. Also nützlich.Darth Nefarius hat geschrieben:Sofern man völlig weltfremd ist und entweder glaubt, dass die Welt leidlos ist, oder dass das Leid der anderen einen Sinn hat, ist das folgerichtig, stimmt. Allerdings sind diese Prämissen dämlich, die Annahmen sind dämlich, die Frage nach Sinn und Gerechtigkeit ist dämlich. Wie so oft wird hier nicht nach Logik entschieden, sondern nach Wunsch.
Vollbreit hat geschrieben:Da mag was dran sein, allerdings gibt es immer blinde Flecken, die man direkt nicht sehen kann.Darth Nefarius hat geschrieben:Doch, ich gehe klar davon aus, dass wir uns so wie der Natur der Welt auch unserer eigenen Natur bewusst werden können. Der Mensch konnte sich vieler seiner Gefühle, welche den Tieren im Instinkt innewohnen, bewusst werden und versuchte (öfter leider vergeblich) sich ihrer zunutze zu machen, oder sie unsinnigerweise durch Moral zu überwinden. Alles, was wir uns nicht an uns erklären, ist nicht unerklärbar, es ist nur noch nicht erklärt.
Vollbreit hat geschrieben:Da hast Du recht, ich meinte eher im größeren Stil einer biochemischen Theorie der Psyche.Darth Nefarius hat geschrieben:Doch, in vielen Fällen sind sie praktikabel. Andernfalls gäbe es kein einziges funktionierendes Medikament.
Vollbreit hat geschrieben:Der Buddhismus, dessen Ziel der Ausstieg aus dem Rad der Wiedergeburten ist?Darth Nefarius hat geschrieben:Und auch wenn ich das sage, so bedeutet es nicht, dass ich nicht verstehen würde. Ich verstehe, dass dieser Glaube aus Angst/Hoffnung auf Unsterblichkeit und Gerechtigkeit resultiert.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Woher willst du wissen, dass dieser das Glück nicht bringt? Er bringt eventuell Leid, aber das schließt nicht Glück aus.
Die Forschung. Ist ja nicht so, dass es nicht aus allen Ecken Ansätze gab und gibt, die versuchen das Glück zu untersuchen.
Vollbreit hat geschrieben:Altruist? Und den Utilitarimus vertrittst Du ja, größtmöglichen Nutzen, für die größtmögliche Zahl. Genau das ist die Situation bei 20 gegen einen.Darth Nefarius hat geschrieben:Ich war nie ein Altruist, oder einer, der der Mehrheit grundsätzlich Recht gibt. Ich denke, das hätte bekannt sein müssen.
Vollbreit hat geschrieben:Du weißt also gar nicht, was Du verlierst.Darth Nefarius hat geschrieben:Wie soll man da konkret werden, wenn es jedes Erlebnis beeinflusst? Ich werde damit den Möglichkeiten des Lebens und meiner Erfahrung nicht gerecht, da die Antwort in jedem Fall unvollständig wäre.
Vollbreit hat geschrieben:Sag ich ja, ein Double, im Geiste wie Du, nur weiblich.Darth Nefarius hat geschrieben:Nein, Aussehen alleine bringt noch keine Perfektion, auch über den Charakter habe ich Vorstellungen, aber es gibt einen Spielraum.
Vollbreit hat geschrieben:Richtig, die Liebe ist ja bekanntermaßen auch eine der logischsten Empfindungen der Welt.Darth Nefarius hat geschrieben:Und es ist nur logisch, das nicht als derart wertvoll zu betrachten, was nicht den eigenen Vorstellungen entspricht.
Vollbreit hat geschrieben:Nö, es gibt ja auch noch die Kategorie der nützlichen Frauen/Menschen. Geliebt/Verehrt, dann nützlich, dann nutzlos.Darth Nefarius hat geschrieben:Es gibt aber Abstufungen. Es gibt für mich nicht nur Liebe und Wertlosigkeit als Einstufung einer Beziehung. Ich muss mich also nicht entweder in eine Frau verlieben oder sie als wertlos erachten.
Vollbreit hat geschrieben:Richtig, das ist der Unterschied zwischen dem Unbewussten (von dem Du jetzt gerade erzählt hast, dass es Dich motiviert und von dem Du oben geleugnet hast, dass es Dich motiviert – Dir sei, so sagtest Du oben, alles an Dir vollkommen klar und bewusst) und dem Wissen darüber, dass es sowas wie ein Unbewusstes gibt oder allgemeinen Theorien über die Psyche.
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Sobald Du mit Begriffen wie „Natur“, „Welt“, „letztlich besteht alles aus Quanten“ agierst, bist Du in der Metaphysik.
Sag das mal einem Naturwissenschaftler und noch besser einem Physiker. Das ist schlichtweg Unsinn, basierend auf deiner Überzeugung, dass die Naturwissenschaften offensichtlich über gar nichts Aussagen zu treffen haben. Aber dass du auch noch so weit gehst, dass du "Natur" ausschließt, erstaunt mich ein wenig. Bedenke doch, dass gerade so ein zentraler Begriff unterschiedlich definiert wird, Metaphysik gehört für Naturwissenschaftler nicht dazu. Für irgendwelche schöngeistigen Romantiker, Geisteswissenschafter und Pantheisten vielleicht schon. Aber vielleicht willst du noch ein Fass aufmachen und über Natur diskutieren? Ich denke nicht, dass das sein muss.
Mach Dich schlau:Darth Nefarius hat geschrieben:Sag das mal einem Naturwissenschaftler und noch besser einem Physiker. Das ist schlichtweg Unsinn, basierend auf deiner Überzeugung, dass die Naturwissenschaften offensichtlich über gar nichts Aussagen zu treffen haben.Vollbreit hat geschrieben:Sobald Du mit Begriffen wie „Natur“, „Welt“, „letztlich besteht alles aus Quanten“ agierst, bist Du in der Metaphysik.
Quine geht es nicht allein um die Logik. Ansonsten ist Logik natürlich ein Teilgebiet der Philosophie.Darth Nefarius hat geschrieben:Genau. Logik ist als Kategorie aber nicht allein den Geisteswissenschaften zuzuordnen, aus genannten, hier nicht zitierten Gründen. Und da du des weiteren zugestanden hast, dass auch meine Ansicht möglich ist (wofür du allerdings nicht unbedingt die Argumentation alleine, sondern zuerst einen prominenten Vertreter brauchst, was eigentlich schade ist), denke ich, dass wir nicht darüber diskutieren, ob die Logik eine allein philosophische Kategorie ist.Vollbreit hat geschrieben:Ja, einem Wesen, dass sich in ein Verhältnis zur Welt bringen will.Darth Nefarius hat geschrieben:Die Naturwissenschaften und die Philosophie entspringen der selben Wurzel.
Falsch, sieh obiger link.Darth Nefarius hat geschrieben:Es gibt keine Metaphysik in den Naturwissenschaften.
Nein, ich sagte, dies sei wohl kaum der Fall.Darth Nefarius hat geschrieben:Dann siehst du ein, dass deine Betrachtungsweise lückenhaft war bezüglich der Argumentation zur Medikation? Du erinnerst dich vielleicht: Aus der korrekten Beobachtung, dass einige Medikationen zunehmen, dachtest du, dass die Pharmezeuten auf der falschen Annahme handelten, irgendwelche Krankheiten nähmen zu, weil der Genpool sich schnell ändern würde.Vollbreit hat geschrieben:Es gibt Bereiche im Menschen, die sich schnell anpassen, wie den Verstand, andere die sich schleppend verändern, wie die Emotionen und mit dem Körper sind wir mitunter noch tief in der Steinzeit verwurzelt.
Ich denke, das kann man selbst merken. Wenn man ein Empfinden hat nicht Zufrieden zu sein, wenn man zufrieden sein sollte, dann ist etwas auch dem Gleichgewicht oder man neigt zur Kompensation.Darth Nefarius hat geschrieben:Wie willst du denn Maßlosigkeit definieren, wenn jeder ein anderes Maß hat?
Muss man doch auch nicht, wo ist das Problem. Hat man Hunger, isst man, hat man keinen, lässt man es. Dass man isst, wenn einem eigentlich langweilig ist, merkt doch jeder selbst.Darth Nefarius hat geschrieben:Das Verlangen zu essen wirst du aber dennoch nicht los.
Ich sehe es auch eher dynamisch und halte wenig von deskripitiven und pseudoobjektivierenden Ansätzen.Darth Nefarius hat geschrieben:Vielleicht meinst du aber, dass da wo Leid beim Verlangen beginnt, Maßlosigkeit anfängt? Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Leid wird unterschiedlich empfunden. Einige beziehen sogar Gefallen aus Schmerz (ob nun durch den eigenen oder den der anderen). Und dann sehe ich wieder keine klare Trennlinie zwischen Glück und Leid, welche ein ominöses Maß definieren soll.
Ja.Darth Nefarius hat geschrieben:"Fehlgeleitet"- das ist Ansichtssache.
Stimmt, aber seine Perspektive ist nicht die einzige.Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn der betroffene es so nicht sieht, ist er nicht aus seiner Perspektive fehlgeleitet.
Schaden ist auch Ansichtssache.Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn noch nichtmal ein Schaden besteht (das ist beim Akloholismus natürlich der Fall, aber nicht z.Bsp. bei meiner Einstellung), ist es erst recht nicht als fehlgeleitet zu betrachten, wie man mit dem Verlangen umgeht.
Es ist ein Angebot für die, die Leiden. Gleichzeitig ein Hintergrund für die, die dort hineingeboren sind. Allerdings wird der Buddhismus im Osten genauso platt und volkstümlich interpretiert, wie das Christentum bei uns.Darth Nefarius hat geschrieben:Offensichtlich wollen das Buddhisten, die vom "mittleren Weg" predigen. Und wenn es kein Predigen ist, so ist es bedeutungslos, wenn jeder seinen eigenen mittleren Weg hat.
Darth Nefarius hat geschrieben:Wieso "oder"? Der Utilitarismus ist die wohl natürlichste Betrachtungsweise für Lebewesen.Vollbreit hat geschrieben:Ja, die Frage nach dem utilitaristischen Nutzen. Großes Verlangen, das aber nicht vielen nützt. Was macht man damit. Der Natur folgen oder dem Utilitarismus?
Gerade der Buddhismus hat über Tod und Sterben Interessantes zu berichten, man denke an das Totenbuch der Tibeter (bardo thödol).Darth Nefarius hat geschrieben:Diese Erkenntnis kann nur im Sterben erfolgen. Du hast gewiss nicht die Gedanken eines sterbenden Buddhisten je gehört, so wie deine du jetzt schon kennen kannst. Eine Lebensphilosophie gilt für mich nicht dann als funktionsfähig, wenn sie lediglich für den Alltag ausreicht.
Die praktische Erwägung war, das Leid zu überwinden. Ansonsten ist der Buddhismus doch theoretisch eher schlank.Darth Nefarius hat geschrieben:Nach meiner Meinung ist die Philosophie die beste, die die wenigsten Axiome setzt. Deswegen habe ich nicht kritisiert, dass du Axiome setzt, sondern dass es mehr sind als nötig. Gute Axiome fallen ja nicht vom Himmel, sondern sind Prämissen, die aus praktischen Erwägungen gewählt werden. Das sehe ich bei den buddhistischen Axiomen nicht (aber dann stellt sich wieder die Frage, was denn praktisch ist).
Ja, ich habe nichts anderes behauptet.Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Zum anderen: Dass Glück und Leid Gegensätze sind, liegt ja erst mal auf der Hand.
Gegensätze können dennoch koexistieren, sogar permanent.
Wieso sagst Du das ständig? Weil Du Dir nichts anderes vorstellen kannst? Ich sagte doch mehrfach, dass es darum nicht geht, sondern die Intensität der Empfindungen sogar gesteigert wird.Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben: Du sagst, der Glück erfährt, erfährt auch Leid, auf das eine zu verzichten, bedeutet, auch auf das andere zu verzichten.
So weit haben die Buddhisten aber durchaus auch gedacht und fragen, ob und wie es möglich ist, sich nicht asketisch alle Erfahrungen zu verbeißen, sondern ein reichhaltiges Spektrum zu erfahren und dennoch nicht zu leiden.
Die Frage ist, ob sie denn auch noch Glück empfinden. Ich denke nicht, zumindest nicht mehr wie sie auch durch den Lebensstil auch Leid erfahren. Es ist ein gedämpftes Empfinden beider Aspekte.
Warum?Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn das, was man erlebt, sekundär ist, scheint das Leben und das Glück seinen Wert ebenso zu verlieren.
Warum?Darth Nefarius hat geschrieben:Glück wird durch die Umwelt vermittelt, ermöglicht. Wenn die Außenwelt keine Rolle mehr spielt, spielt der Input keine Rolle, wird kein Glück vermittelbar.
Tja, die große Frage.Darth Nefarius hat geschrieben:Was soll denn noch bleiben, wenn sowohl das ich als auch die Umwelt bedeutungslos wird?
Doch: http://de.wikipedia.org/wiki/Nirwana#Re ... intergrundDarth Nefarius hat geschrieben:Nur das Nichts (oder um dir einen mystischen Denkanstoß zu geben, den du ja vielleicht auch anstrebst, ich jedoch nicht: "Das Nirvana") ist übrig. Also ist das vielleicht eine duldbare Philosophie, aber nicht sehr lebensbejahend.
Wenn man es nicht tolerieren kann, behauptet man gewöhnlich es sei keine Tatsache.Darth Nefarius hat geschrieben:Toleranz spielt ja erstmal keine Rolle für eine Tatsache.Vollbreit hat geschrieben:Ich glaube, dass es Liebe und Hass zur gleichen Zeit gibt, dass es aber ungeheuer schwer ist, zu tolerieren, dass es jemanden geben kann, den man liebt und hasst, oder milder, demgegenüber man Aggressionen empfindet.Darth Nefarius hat geschrieben:Es hat nichts mit Beschränkheit zu tun, wenn man davon ausgeht, dass es nicht 2 sich widersprechende Tatsachen gleichzeitig geben kann (es hat noch nichtmal etwas mit Emotionalität zu tun).
Ich bin von meinem Standpunkt überzeugt. Ihn vorzustellen ist doch auch erst mal was. Zum einen ist das ein öffentliches Forum, so dass auch andere mitlesen, zum anderen, bleibt immer etwas hängen. Aber ich glaube nicht, dass er für jeden etwas ist.Darth Nefarius hat geschrieben:Wozu stellst du die Position dann meiner gegenüber? Ich mische mich nie in eine Diskussion ein, wenn ich nicht absolut von meinem Standpunkt überzeugt bin. Dass du von mir hingegen überzeugt werden willst, denke ich auch nicht. Dafür diskutieren wir schon zu lange.
Ist ja kein Unterschied und die Sicht eines Selbstmordattentäter ist ebenfalls in sich stimmig.Darth Nefarius hat geschrieben:Der Vergleich hinkt gewaltig. Ich denke aber, dass eine andere Phrase besser passt: "in sich stimmiger".Vollbreit hat geschrieben:Normalerweise befindet nur nicht einer der Diskutanten darüber, welcher Standpunkt „logischer“ ist. Logik ist da ohnehin nur ein begrenzt brauchbares Kriterium. Das Weltbild eines Selbstmordattentäters kann sehr logisch und folgerichtig sein.
Eben nicht. Ich habe den Eindruck, Du hast von dem was der Buddhismus zur Frage nach dem Leid meint, herzlich wenig erfasst und wir tanzen unergiebig lange um Deine Vorurteile.Darth Nefarius hat geschrieben:Das nennt man nachplappern und ist nicht essentiell. Daraus kannst du zwar auch ableiten, ob ich denn etwas richtig verstanden habe, aber auch ebenso aus den Fragen die sich mir stellen. Letzteres spart uns Zeit.
Gut, lassen wir das.Darth Nefarius hat geschrieben:Ich habe ja auch nichts anderes getan. Verstanden, was du meinst, dem aber nicht zugestimmt. Dazu muss ich nicht zusammenfassen, was du sagst.
Irgendwie hast Du es noch immer nicht begriffen: Nicht ich, Du hättest es tun müssen, analog meinen Beispiel des Egoismus wo ich es getan habe.Darth Nefarius hat geschrieben:Du hast das ja nicht getan. Du hast irgendwann schlichtweg behauptet, dass ich etwas nicht verstehen würde.Vollbreit hat geschrieben:Das ist eine andere Baustelle. Ich kann ja logisch im Sinne des umfassenden Egoismus argumentieren (wie oben angedeutet) und dennoch der Meinung sein, dass die Prämissen nicht zutreffend sind, bin ich ja, in dem Fall. Wenn a) der andere meint, ich hätte das Prinzip, die Denkweise des biologischen Egoismus verstanden, dann kann ich b) dazu übergehen, die Prämissen zu kritisieren. Wenn der andere sagt, ich hätte die Sicht der Biologen nicht verstanden, muss geklärt werden, wo nach der Meinung des anderen mein Fehler liegt und dann stimmt man sich so lange ab, bis beide da auf einem Level bezüglich der weiteren Argumentation sind.Darth Nefarius hat geschrieben:Aber wenn die Regeln und die Axiome das Problem für mich sind, und ich dagegen argumentiere, muss ich das nicht.
Darth Nefarius hat geschrieben:Um einzelne Aspekte kritisieren zu können, muss ich das Gesamtwerk nicht kennen. Das hat dich ja leider auch nie davon abgehalten, die darwinistischeren Standpunkte zu kritisieren.Vollbreit hat geschrieben:Du nimmst Dein Verständnis bestimmter Begriffe und machst Dir nicht die Mühe die Welt des anderen näher zu erforschen, weil Du meinst, Du hättest bereits nach ein paar Zeilen alles Wesentliche erfasst. Das ist aber nicht der Fall, sondern einfach oberflächlich.
Das wiederum ist ein Ideal, was man in der Praxis eben nicht findet. Will man iene kleine Randtheorie einführen und scheitert mit den Messungen, dann bestimmt, aber bei den etablierten Ideen bleibt man erst mal. Irgendwo auch zurecht, wir brauchen auch eine gewissen Orientierung.Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Theorien sind (wie Sprache allgemein) holistisch aufgebaut, oder mindestens in Clustern. Die Praxis der Wissenschaft ist auf keineswegs so, dass abweichende Daten irgendwas erschüttern. Zunächst unterstellt man z.B, Messfehler (siehe die überlichtschnellen Neutrinos, oder was das neulich war) und hält erst mal eisern an der Theorie fest. Eventuell bessert man nach, lässt das Theoriegebäude aber wesentlich unangetastet. Erst wenn Daten dauerhaft abweichen, man alternative Ansätze nicht verleugnen oder diskretisieren kann und so weiter, wird mal die Theorie angegangen.
So ist es nicht ganz. Wenn ein klarer Verfahrensfehler oder Annahmefehler besteht, ist die Theorie unbrauchbar. Dass einige länger daran festhalten als andere ist wiederum kein Beleg dafür, dass sie nicht schon längst in sich zusammengestürzt ist. Das ist lediglich eine Schwäche der Menschen.
Ich stimme zwar Gandalfs Version der Viele-Welten-Interpretation nicht zu, was aber in dem Fall egal ist, da die Kopenhagener Interpretation uns auch unbefriedigt zurück lässt. Man kann zwar mit den Modellen rechnen, weiß aber aktuell immer weniger, wie sie sich in empirisches Geschehen verwandeln lassen. Die Kluft zwischen Quanten und Alltag ist das nächste Thema und so weiter.Darth Nefarius hat geschrieben:Naja, zumindest nicht, wenn man sie von jemandem wie Gandalf erklärt bekommt.Vollbreit hat geschrieben: In der Quantenwelt kommt man mit dem was wir im Alltag logisch nennen, nicht sonderlich weit.
Gerade Reduktionisten haben kein Problem sich die Welt zu erklären, da sie viele Informationen ausblenden. Es macht die Welt einfacher. Ist ja auch ein Vorteil, für alle die, die mit einer komplexen Welt überfordert sind.Darth Nefarius hat geschrieben:Das ist kein Argument, sondern deine Meinung. Ich hatte jedenfalls mit meiner Einstellung keine Probleme, mir die Welt zu erklären, mehr oder weniger (meist besser als andere) die Ereignisse korrekt zu antizipieren.Vollbreit hat geschrieben:Dass sind für mich eher ideologische Verengungen der Idee: Wer A sagt, muss auch B sagen. Das Motiv dahinter ist, dass die Welt so hübsch geordnet und berechenbar ist. Nur ist der Preis eine immense Klischeebeladenheit.
Mit wechselseitigen Überlagerungen, Hemmungen, Verstärkungen. Kommt dann das Bewusstsein ins Spiel, wird es noch mal komplizierter und die Ursache „Argument“ ist bei Biologen oft nicht eingepreist.Darth Nefarius hat geschrieben:Das hat nichts mit Komplexität zu tun. Der menschliche Körper ist komplex, braucht aber keine Widersprüche in seiner Funktion. Alles ist eine Kettenreaktion mit vielen Ausläufern.Vollbreit hat geschrieben:Doch, eine konsequente Haltung ist eine unterkomplexe Betrachtung.
Bleib doch mal beim evolutionsbiologischen Argument des Erfolges und damit der Nützlichkeit. Du bringst jetzt moralische Wertungen ins Spiel, durch die Hintertür, indem Du als Metapher einen Begriff wählst der uns primär aus der Pathologie bekannt ist. Aus Deiner Sicht, ist nützlich, was erfolgreich ist und erfolgreich, was sich durchgesetzt hat. Es gibt 6 Milliarden Religiöse und 1 Milliarde Atheisten. Was sagt uns das aus biologischer Sicht?Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Dämlich und evolutionär erfolgreich. Also nützlich.Darth Nefarius hat geschrieben:Sofern man völlig weltfremd ist und entweder glaubt, dass die Welt leidlos ist, oder dass das Leid der anderen einen Sinn hat, ist das folgerichtig, stimmt. Allerdings sind diese Prämissen dämlich, die Annahmen sind dämlich, die Frage nach Sinn und Gerechtigkeit ist dämlich. Wie so oft wird hier nicht nach Logik entschieden, sondern nach Wunsch.
Ja, Lügen können nützlich sein. Allerdings ist ein Virus auch evolutionär erfolgreich, wenn es sehr weit verbreitet ist. Lediglich ob das auch für die betroffenen gilt, ist fraglich. Religion ist ein Virus.
Das ist ganz gewiss so.Darth Nefarius hat geschrieben:Noch nicht. Und der blinde Fleck des einen kann größer sein als der des anderen.Vollbreit hat geschrieben:Da mag was dran sein, allerdings gibt es immer blinde Flecken, die man direkt nicht sehen kann.
Anschlagen ist ja immer relativ. Irgendwie wirken? Die Symptome lindern, die sie lindern sollen? Geht es um Heilung, Linderung oder darum jemanden abzuschießen? Welche Krankheiten kann man, wie, überhaupt medikamentös erreichen? Wieviele Nebenwirkungen nimmt man in kauf (und welche) um einen Effekt zu erzielen? Und so weiter. Wo es klappt, super, da ist immer Pragmatismus zum Wohle des Patienten angesagt, aber öfter als man möchte, klappt es eben nicht.Darth Nefarius hat geschrieben:Keine Arbeit befasst sich mit der biochemischen Theorie der Psyche im Gesamten, es werden immer einzelne Signaltransduktionswege herausgesucht. Und wenn die meisten Medikamente anschlagen, die auf dem Markt zulässig sind, scheint doch mehr an der postulierten Theorie richtig als falsch zu sein.
Glauben im Allgemeinen ist mal wieder etwas pauschal. Meinst Du den Glauben daran, dass die Eurorettung in der Politik in guten Händen ist? Oder daran, dass der Busfahrer nicht bei 1,8 Promille ist? Oder den Glauben an die Schöpfung aus dem Nichts, im Rahmen des Urknalls? Wenn Du was anderes, spezielleres meinst, sag was Du meinst. So ist mir das zu pauschal.Darth Nefarius hat geschrieben:Ich habe einen Teilbereich der Motivation im allgemeinen Glauben erwähnt. Naturlich fehlt da auch "Glück".Vollbreit hat geschrieben:Der Buddhismus, dessen Ziel der Ausstieg aus dem Rad der Wiedergeburten ist?Darth Nefarius hat geschrieben:Und auch wenn ich das sage, so bedeutet es nicht, dass ich nicht verstehen würde. Ich verstehe, dass dieser Glaube aus Angst/Hoffnung auf Unsterblichkeit und Gerechtigkeit resultiert.
Ja, einverstanden und es führt uns auch wieder elegant zum Thema Tod, Leid, Glück, Unglück zurück. Sag mal, wie Du Dir das vorstellst, ich habe Material, was ich beisteuern kann.Darth Nefarius hat geschrieben:Richtig, aber hast du mitbekommen, wieviele Arten von Glück definiert werden, um dem Problem nicht letztlich doch auszuweichen? Aber wenn wir das gerade ansprechen, sollten wir doch gleich über die genauere Unterteilung von Glück, wie es die sogenannten Glücksforscher nachdenken. Warhscheinlich würden wir zu dem Punkt kommen, dass Budddhisten die meisten Arten von Glück einfach ablehnen, zugunsten der allgemeinen Zufriedenheit.Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Woher willst du wissen, dass dieser das Glück nicht bringt? Er bringt eventuell Leid, aber das schließt nicht Glück aus.
Die Forschung. Ist ja nicht so, dass es nicht aus allen Ecken Ansätze gab und gibt, die versuchen das Glück zu untersuchen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Altruist? Und den Utilitarimus vertrittst Du ja, größtmöglichen Nutzen, für die größtmögliche Zahl. Genau das ist die Situation bei 20 gegen einen.Darth Nefarius hat geschrieben:Ich war nie ein Altruist, oder einer, der der Mehrheit grundsätzlich Recht gibt. Ich denke, das hätte bekannt sein müssen.
Nein, ich vertrete a priori den meisten Nutzen für mich, dieser ist meist durch Kooperation zu erreichen, was auch einen Nutzen a posteriori für den Rest bedeutet. Der Utilitarismus gibt nicht per se der Mehrheit Recht, damit stehe ich nicht im Widerspruch.
Und das wollen wir auch alle nicht lesen. Es würde ja reichen konkret zu werden, hat nicht geklappt, ist aber ehrlich gesagt kein größeres Drama.Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn du mir hier den Buddhismus ausfächerst, gibst du ja nicht die ganze Geschichte wider, sondern stellst nur die Fixpunkte dar. Ich will auch nicht mein Leben ausbreiten. Das würde viel Zeit kosten und dann ohnehin unvollständig widergegeben werden.Vollbreit hat geschrieben:Du weißt also gar nicht, was Du verlierst.Darth Nefarius hat geschrieben:Wie soll man da konkret werden, wenn es jedes Erlebnis beeinflusst? Ich werde damit den Möglichkeiten des Lebens und meiner Erfahrung nicht gerecht, da die Antwort in jedem Fall unvollständig wäre.
Okay.Darth Nefarius hat geschrieben:Du hast auch im folgenden einen Satz ausgelassen, der sehr wichtig ist. Ich habe sinngemäß geschrieben: Da ich ein Verlangen nach Liebe, nach einer Frau mit bestimmten Eigenschaften besitze, muss ich ein Defizit besitzen. Die Frau würde somit in einigen Eigenschaften ein Gegenstück zu mir darstellen müssen, um diese Lücken zu füllen.
Genau diesen Punkt verstehe ich nicht, mal alles zurück auf Null. Du empfindest, wie Du sagst, ein relativ hohes Maß an Leid. So was finde ich immer schade, aber besser man sieht es, als sich etwas vorzumachen. Dass dieses Leid wesentlich (aber Du kannst sicher sein, nicht nur) aus der Angst vor dem Tod resultiert, kann ich verstehen. Nun ist Deine Strategie, das Übel sozusagen an der Wurzel zu packen und den Tod zu besiegen. Mal unabhängig davon wie realistisch das ist, was glaubst Du denn, wenn alles perfekt läuft, wann Du das erreichen wirst? Wann darfst Du so ein Projekt starten, gleich im Rahmen des Magisters? Wohl eher nicht. Wann meinst Du, kannst Du damit beginnen? Über welchen biochemischen Weg würde das gehen? Geht es um die Abschaltung des Selbstzerstörung des Organismus? Falls ja, würde sich nicht die Angst vergrößern, durch ein Unglück dann doch zu sterben, schwerer Autounfall, Flugzeugabsturz, was auch immer? Selbst wenn Du Dich 1000fach reproduzieren lassen könntest, aus ein paar hinterlegten Zellen, wärst das wirklich Du? Nein.Darth Nefarius hat geschrieben:Z.Bsp. hoffe ich auf einen Charakter, der nicht so offensichtlich viel Leid empfindet, wie ich, um mir mehr Freude bereiten zu können durch Abfärbung.
Ja, habe ich jetzt besser verstanden, danke.Darth Nefarius hat geschrieben:Und anders als ich müsste sie folgerichtig mit einem Griesgram wie mir umgehen können. Das ist gewiss viel verlangt, aber man kann hoffen. Viele andere Gegensätze sind auch erwünscht. Und somit ist mein Ideal kein Double.
Komisch nur, dass viele Liebespaare heute den ausdrücklichen Wunsch haben, sich nicht fortzupflanzen. Das musste ja sogar die katholische Kirche erkennen.Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Richtig, die Liebe ist ja bekanntermaßen auch eine der logischsten Empfindungen der Welt.Darth Nefarius hat geschrieben:Und es ist nur logisch, das nicht als derart wertvoll zu betrachten, was nicht den eigenen Vorstellungen entspricht.
Nun, zumindest basiert sie auf einem der logischsten Triebe: Fortpflanzung. Insofern muss es eine der stärksten Empfindungen sein, da die Priorität der Fortpflanzung gleich nach Selbsterhaltung steht (Fortpflanzung ist letztlich auch eine indirekte Selbsterhaltung).
Die hast Du doch erkannt, Egozentrismus aller Orten. Wer so denkt, muss denken, dass alle anderen auch so denken. Wenn sie was anderes sagen verstellen sie sich entweder oder erkennen „die Wahrheit“ nicht. Aber ob sie es erkennen oder nicht, letztlich ist die Welt ja tatsächlich so, das haben die Biologen per Dekret so festgelegt. (Bewiesen haben sie es nicht, das ist einfach ein Zirkelschluss, den Du intellektuell nicht durchdringst.) Du glaubst ihnen, weil das perfekt zu Deinem inneren Empfinden passt. Und da Du meinst das Spiel durchschaut zu haben, schwimmst Du auch weit oben, manipulierst die anderen mehr oder weniger nach Wunsch und bist der Triumphator. Und jeder ist ein potentieller Feind, denn Kooperationen geht man nur ein, wenn es einem selbst nutzt. Man steht ständig unter Leistungsduck, der Freund von heute ist der Feind von morgen, so will es unsere Biologie.Darth Nefarius hat geschrieben:Richtig, so wie es in der Realität auch ist. Ich male mir keine Wunschwelt, sondern erfasse, wie es in der Realität ist und versuche die Logik dahinter zu verstehen.Vollbreit hat geschrieben:Nö, es gibt ja auch noch die Kategorie der nützlichen Frauen/Menschen. Geliebt/Verehrt, dann nützlich, dann nutzlos.Darth Nefarius hat geschrieben:Es gibt aber Abstufungen. Es gibt für mich nicht nur Liebe und Wertlosigkeit als Einstufung einer Beziehung. Ich muss mich also nicht entweder in eine Frau verlieben oder sie als wertlos erachten.
Darth Nefarius hat geschrieben:Und Freundschaft existiert ja auch. Eine gegenseitige Wertschätzung, die jedoch ohne tiefreifende Emotionen oder ein körperliches Verlangen auskommt. Frauen scheinen soetwas aber (nach meiner Erfahrung) weniger gut trennen zu können als Männer.
Ich glaube Dir, dass Dir viele Deiner Emotionen bewusst sind. Aber: „Ich habe ja nicht beschlossen, welche Eigenschaften ich schätze und welche nicht.“(Darth). Man findet manche Dinge eben einfach gut, andere weniger. Aber ist das Schicksal, nur?Darth Nefarius hat geschrieben:Wo habe ich denn etwas vom Unbewussten geschrieben? Die Emotionen sind mir bewusst.Vollbreit hat geschrieben:Richtig, das ist der Unterschied zwischen dem Unbewussten (von dem Du jetzt gerade erzählt hast, dass es Dich motiviert und von dem Du oben geleugnet hast, dass es Dich motiviert – Dir sei, so sagtest Du oben, alles an Dir vollkommen klar und bewusst) und dem Wissen darüber, dass es sowas wie ein Unbewusstes gibt oder allgemeinen Theorien über die Psyche.
laie hat geschrieben:@Nanna
einfach nur Klasse ... hab mich köstlich amüsiert.
Vollbreit hat geschrieben:Mach Dich schlau:Darth Nefarius hat geschrieben:Sag das mal einem Naturwissenschaftler und noch besser einem Physiker. Das ist schlichtweg Unsinn, basierend auf deiner Überzeugung, dass die Naturwissenschaften offensichtlich über gar nichts Aussagen zu treffen haben.
http://brightsblog.wordpress.com/bright ... htenDingen
Vollbreit hat geschrieben:Quine geht es nicht allein um die Logik. Ansonsten ist Logik natürlich ein Teilgebiet der Philosophie.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Es gibt keine Metaphysik in den Naturwissenschaften.
Falsch, sieh obiger link.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben: Dann siehst du ein, dass deine Betrachtungsweise lückenhaft war bezüglich der Argumentation zur Medikation? Du erinnerst dich vielleicht: Aus der korrekten Beobachtung, dass einige Medikationen zunehmen, dachtest du, dass die Pharmezeuten auf der falschen Annahme handelten, irgendwelche Krankheiten nähmen zu, weil der Genpool sich schnell ändern würde.
Nein, ich sagte, dies sei wohl kaum der Fall.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Wie willst du denn Maßlosigkeit definieren, wenn jeder ein anderes Maß hat?
Ich denke, das kann man selbst merken. Wenn man ein Empfinden hat nicht Zufrieden zu sein, wenn man zufrieden sein sollte, dann ist etwas auch dem Gleichgewicht oder man neigt zur Kompensation.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Das Verlangen zu essen wirst du aber dennoch nicht los.
Muss man doch auch nicht, wo ist das Problem. Hat man Hunger, isst man, hat man keinen, lässt man es. Dass man isst, wenn einem eigentlich langweilig ist, merkt doch jeder selbst.
Vollbreit hat geschrieben:Schaden ist auch Ansichtssache.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Wieso "oder"? Der Utilitarismus ist die wohl natürlichste Betrachtungsweise für Lebewesen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Utilitaris ... n.E2.80.9C
Vollbreit hat geschrieben:Gerade der Buddhismus hat über Tod und Sterben Interessantes zu berichten, man denke an das Totenbuch der Tibeter (bardo thödol).
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Nach meiner Meinung ist die Philosophie die beste, die die wenigsten Axiome setzt. Deswegen habe ich nicht kritisiert, dass du Axiome setzt, sondern dass es mehr sind als nötig. Gute Axiome fallen ja nicht vom Himmel, sondern sind Prämissen, die aus praktischen Erwägungen gewählt werden. Das sehe ich bei den buddhistischen Axiomen nicht (aber dann stellt sich wieder die Frage, was denn praktisch ist).
Die praktische Erwägung war, das Leid zu überwinden. Ansonsten ist der Buddhismus doch theoretisch eher schlank.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Zum anderen: Dass Glück und Leid Gegensätze sind, liegt ja erst mal auf der Hand.
Gegensätze können dennoch koexistieren, sogar permanent.
Ja, ich habe nichts anderes behauptet.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Die Frage ist, ob sie denn auch noch Glück empfinden. Ich denke nicht, zumindest nicht mehr wie sie auch durch den Lebensstil auch Leid erfahren. Es ist ein gedämpftes Empfinden beider Aspekte.
Wieso sagst Du das ständig? Weil Du Dir nichts anderes vorstellen kannst? Ich sagte doch mehrfach, dass es darum nicht geht, sondern die Intensität der Empfindungen sogar gesteigert wird.
Vollbreit hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Wenn das, was man erlebt, sekundär ist, scheint das Leben und das Glück seinen Wert ebenso zu verlieren.
Warum?
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Glück wird durch die Umwelt vermittelt, ermöglicht. Wenn die Außenwelt keine Rolle mehr spielt, spielt der Input keine Rolle, wird kein Glück vermittelbar.
Warum?
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Was soll denn noch bleiben, wenn sowohl das ich als auch die Umwelt bedeutungslos wird?
Tja, die große Frage.
Vollbreit hat geschrieben:Doch: http://de.wikipedia.org/wiki/Nirwana#Re ... intergrund
Vollbreit hat geschrieben:Wenn man es nicht tolerieren kann, behauptet man gewöhnlich es sei keine Tatsache.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Wozu stellst du die Position dann meiner gegenüber? Ich mische mich nie in eine Diskussion ein, wenn ich nicht absolut von meinem Standpunkt überzeugt bin. Dass du von mir hingegen überzeugt werden willst, denke ich auch nicht. Dafür diskutieren wir schon zu lange.
Ich bin von meinem Standpunkt überzeugt. Ihn vorzustellen ist doch auch erst mal was. Zum einen ist das ein öffentliches Forum, so dass auch andere mitlesen, zum anderen, bleibt immer etwas hängen. Aber ich glaube nicht, dass er für jeden etwas ist.
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Der Vergleich hinkt gewaltig. Ich denke aber, dass eine andere Phrase besser passt: "in sich stimmiger".
Ist ja kein Unterschied und die Sicht eines Selbstmordattentäter ist ebenfalls in sich stimmig.
Vollbreit hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, Du hast von dem was der Buddhismus zur Frage nach dem Leid meint, herzlich wenig erfasst und wir tanzen unergiebig lange um Deine Vorurteile.
Vollbreit hat geschrieben:Gerade Reduktionisten haben kein Problem sich die Welt zu erklären, da sie viele Informationen ausblenden. Es macht die Welt einfacher. Ist ja auch ein Vorteil, für alle die, die mit einer komplexen Welt überfordert sind.
Vollbreit hat geschrieben:Bleib doch mal beim evolutionsbiologischen Argument des Erfolges und damit der Nützlichkeit. Du bringst jetzt moralische Wertungen ins Spiel, durch die Hintertür, indem Du als Metapher einen Begriff wählst der uns primär aus der Pathologie bekannt ist. Aus Deiner Sicht, ist nützlich, was erfolgreich ist und erfolgreich, was sich durchgesetzt hat. Es gibt 6 Milliarden Religiöse und 1 Milliarde Atheisten. Was sagt uns das aus biologischer Sicht?
Darth Nefarius hat geschrieben:Auf einen großen Teil habe ich nicht geantwortet, weil es nur noch um Geplänkel ging. Auf den Rest antworte ich morgen, wenn ich Lust habe, mich erneut zu quälen.
Vollbreit hat geschrieben:Anschlagen ist ja immer relativ. Irgendwie wirken? Die Symptome lindern, die sie lindern sollen? Geht es um Heilung, Linderung oder darum jemanden abzuschießen? Welche Krankheiten kann man, wie, überhaupt medikamentös erreichen? Wieviele Nebenwirkungen nimmt man in kauf (und welche) um einen Effekt zu erzielen? Und so weiter. Wo es klappt, super, da ist immer Pragmatismus zum Wohle des Patienten angesagt, aber öfter als man möchte, klappt es eben nicht.Darth Nefarius hat geschrieben:Keine Arbeit befasst sich mit der biochemischen Theorie der Psyche im Gesamten, es werden immer einzelne Signaltransduktionswege herausgesucht. Und wenn die meisten Medikamente anschlagen, die auf dem Markt zulässig sind, scheint doch mehr an der postulierten Theorie richtig als falsch zu sein.
Vollbreit hat geschrieben:Glauben im Allgemeinen ist mal wieder etwas pauschal. Meinst Du den Glauben daran, dass die Eurorettung in der Politik in guten Händen ist? Oder daran, dass der Busfahrer nicht bei 1,8 Promille ist? Oder den Glauben an die Schöpfung aus dem Nichts, im Rahmen des Urknalls? Wenn Du was anderes, spezielleres meinst, sag was Du meinst. So ist mir das zu pauschal.
Ich habe ehrlich keine Lust, die Diskussion auf die verschiedenen arten von Glück auszuweiten. Das vervielfacht die Probleme, die unterschiedlichen Definitionen, Betrachtungsweisen. Ich schlage vor, dass wir es dabei belassen, dass wir letztlich wohl nie zu einem Konsens kommen, solange wir Glück unterschiedlich definieren oder verschiedene Arten von Glück meinen. Mein Standpunkt jedoch ist, dass die meisten Arten von Glück einen Input brauchen, der Buddhismus würde alles auf Zufriedenheit durch die Entwertung der Umwelt reduzieren. Aber das ist wohl das gedämpfteste Glücksempfinden, welches wir haben.Vollbreit hat geschrieben:Ja, einverstanden und es führt uns auch wieder elegant zum Thema Tod, Leid, Glück, Unglück zurück. Sag mal, wie Du Dir das vorstellst, ich habe Material, was ich beisteuern kann.Darth Nefarius hat geschrieben:Richtig, aber hast du mitbekommen, wieviele Arten von Glück definiert werden, um dem Problem nicht letztlich doch auszuweichen? Aber wenn wir das gerade ansprechen, sollten wir doch gleich über die genauere Unterteilung von Glück, wie es die sogenannten Glücksforscher nachdenken. Warhscheinlich würden wir zu dem Punkt kommen, dass Budddhisten die meisten Arten von Glück einfach ablehnen, zugunsten der allgemeinen Zufriedenheit.Vollbreit hat geschrieben:Die Forschung. Ist ja nicht so, dass es nicht aus allen Ecken Ansätze gab und gibt, die versuchen das Glück zu untersuchen.
Vollbreit hat geschrieben:Der Utilitarisms strebt das größtmögliche Glück für die größtmögliche Zahl an.
Vollbreit hat geschrieben:Dass andere davon profitieren, wenn es Dir gut geht, kann ich so noch nicht sehen, da das verräterische Wörtchen „meist“ eben heißt, dass Du auch schon mal rücksichtslos handelst.
Vollbreit hat geschrieben:Davon haben die anderen nichts, das kickt den Utilitarsimus aus dem Spiel. Der Buddhismus würde allerdings der Meinung sein, dass neben dem Leid für andere, vor allem Du unter Deinem Egoismus leidest. Interessanterweise ist das aber nicht nur die Meinung irgendwelcher durchgeknallter Asiaten, die zu viel meditiert haben, sondern auch der wissenschaftlichen, westlichen Narzissmus-Forschung. Das wäre dann, auf lange Sicht Dein Problem.
Vollbreit hat geschrieben:Du hast aber die freie Wahl diese Theorien in den Wind zu schießen und Dir eine zu suchen, die Dir besser schmeckt, z.B. die biologischen Interpretation eines ohnehin alle Lebewesen erfassenden Egoismus. Das meinte ich, damit, dass sich jeder dort einpendelt, wo es ihm behagt, in seinem Glaubenssystem, Du eben im biologischen. Deine Unfähigkeit logische Zirkelschlüsse zu erkennen, ist dabei hilfreich um den Mythos am köcheln zu halten, Du solltest also zusehen, dass Du hier erfolgreich weiter auf der Stelle trittst, dann ist alles ganz rund und „logisch“ wie Du immer sagst.
Vollbreit hat geschrieben:Und das wollen wir auch alle nicht lesen. Es würde ja reichen konkret zu werden, hat nicht geklappt, ist aber ehrlich gesagt kein größeres Drama.
Vollbreit hat geschrieben:Genau diesen Punkt verstehe ich nicht, mal alles zurück auf Null. Du empfindest, wie Du sagst, ein relativ hohes Maß an Leid. So was finde ich immer schade, aber besser man sieht es, als sich etwas vorzumachen. Dass dieses Leid wesentlich (aber Du kannst sicher sein, nicht nur) aus der Angst vor dem Tod resultiert, kann ich verstehen. Nun ist Deine Strategie, das Übel sozusagen an der Wurzel zu packen und den Tod zu besiegen. Mal unabhängig davon wie realistisch das ist, was glaubst Du denn, wenn alles perfekt läuft, wann Du das erreichen wirst? Wann darfst Du so ein Projekt starten, gleich im Rahmen des Magisters? Wohl eher nicht. Wann meinst Du, kannst Du damit beginnen? Über welchen biochemischen Weg würde das gehen? Geht es um die Abschaltung des Selbstzerstörung des Organismus? Falls ja, würde sich nicht die Angst vergrößern, durch ein Unglück dann doch zu sterben, schwerer Autounfall, Flugzeugabsturz, was auch immer? Selbst wenn Du Dich 1000fach reproduzieren lassen könntest, aus ein paar hinterlegten Zellen, wärst das wirklich Du? Nein.Darth Nefarius hat geschrieben:Z.Bsp. hoffe ich auf einen Charakter, der nicht so offensichtlich viel Leid empfindet, wie ich, um mir mehr Freude bereiten zu können durch Abfärbung.
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