Vegan33 hat geschrieben:Respekt ist eine Sache, das Synonym lautet Toleranz. Die Akzeptanz ist jedoch nicht eingetreten, das gesetzliche zusprechen und gewähren dieser Interessen. Bis auf die Nahrung welche sogar zum mästen gedacht ist und somit im Übermaß aufgezwungen wird sind Lebensraum und Existenz nur beschränkt gewährt. Und es geht nicht um Ansprüche wie die sofortige Befreiung auf die Wiese, sondern um tatsächliche Bedürfnisse wie z.B. das eines Schweines nicht dort Stuhlgang zu haben wo es schläft und wo es sich nicht einmal umdrehen kann, der überaus empfindliche Geruchssinn des Tieres wird auf die Folter genommen, wieso?
Weil die Mehrheit es so will, das tut niemandem gut, den Tieren nicht, auch nicht den Menschen, die zu Dumping-Preisen in Schlachthöfen arbeiten. Es tut der Gesundheit der Konsumenten nicht sonderlich gut und es wird sehenden Auges politisch geduldet. Finde ich grauenhaft, aber abstimmen kann jeder selbst, mit dem Portemonnaie.
Vegan33 hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Die Frage ist ja auch die, wie es dem geht, der den Kollegen gegessen hat? Würdest Du Deinen Hund essen? Deinen besten Freund? Deine Mutter?
Meinen Hund könnte Ich aufgrund der Tatsache Veganer zu sein sowieso nicht essen, aber hier setzt die Doppelmoral des Menschen ein, den Bekanntenkreis nicht anrühren um das eigene Dasein zu sichern doch die fremden auch dann noch töten wenn es gar nicht notwendig ist.*
Die Doppelmoral des Menschen: Bist Du denn keiner?
Vegan33 hat geschrieben:Falsch, der Kommunismus möchte die Beteiligung jedes einzelnen sogar erzwingen, d.h. freie Bildung wird zur Pflicht und Arbeitslosen wird trotz fehlender Qualifikation eine Tätigkeit zugewiesen. Der Kommunismus basiert auf dem Prinzip der Gemeinschaft, darunter wären nichts leistende Mitbürger wie bei den Nationalsozialisten nur Mitesser die es zu beseitigen gilt. Nichts gegen den Gründer des Kommunismus, dem Karl Marx. Seine Werke predigen keineswegs was der Kommunismus heute darstellt, von ihm kämen tatsächlich solche Vorschläge, doch der Kommunismus hat niemals im Sinne von Marx funktioniert, d.h. so wurde der Kommunismus niemals angewandt.
Stimmt die Zwangsarbeit steht im Kommunistischen Manifest, ich erinnere mich.
Vegan33 hat geschrieben:Zur Umweltfreundlichkeit gilt noch eins zu sagen, der technische Fortschritt könnte es ermöglichen die Umwelt trotz Anwendung von Maschinen bei nahezu jeder Tätigkeit dennoch zu schützen, etwa durch umweltfreundliche Alternativen zu Strom aus Atomkraftwerken oder wenig verbrauchender Technik.
Das Argument von Hans Jonas war schon vor Jahrzehnten die Abwärme, die dabei ein Problem sei. Heute wohl mehr denn je.
Vegan33 hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Arme Schweine, die sich mit armen Schweinen solidarisieren, das ist nicht sexy.
Es geht nun einmal nicht anders, die einzig verbleibende Alternative wäre über das Motiv zu lügen und wenn es dann zwar genügend Veganer gibt, die jedoch keine Ahnung von ihren Beweggründen haben, dann ist das Ziel nicht erreicht. Es ist dank PETA bereits zum Trend in den USA geworden, eine Menge Prominente folgen der Ernährungsform aus Gesundheitsgründen und sonstigem esoterischem Gelaber, doch folgen überhaupt einige Prominente aufgrund der ethisch relevanten Eigenschaften von Tieren und dem daraus resultierenden Schluss dass Tiere leiden wie Menschen und in diesem Punkt dementsprechend behandelt werden sollten?
Ja, Promis sind da gut, wenn es dann allerdings hipp ist, rohes Hühnchen zu essen, ist das blöd. Aber die Argumente müssen eben auf die jeweilige Schicht zugeschnitten sein und das Problem ist, dass es heute beim Discounter für wenig Geld all das gibt, was Königs damals gefuttert und konsumiert haben. Lachs, Kaviar, Schampus sind ja heute erschwinglich, über die Qualität redet niemand weil sich schon aus der Mittelschicht kaum jemand auskennt. Der Trend geht zu immer mehr Massenware, billig und mies, mit der Information versehen, nie sei die Qualität so gut wie heute gewesen. Aber wer mit Speiseeis, Limo und Fertigpizza kulinarisch sozialisiert wurde, der mag dann irgendwann auch nur noch das und auch das Zeug was auch edel gemacht ist, wird oft nur anders beworben und bedient denselben Mainstream. Hier geben sich die Probleme die Klinke in die Hand und m.E. ist das überwiegende Problem ein Kulturverlust, womit ich hier meine, den Verlust ehemals selbstverständlicher Fähigkeiten. Ungefähr die Hälfte der Leute kann gar nicht mehr kochen.
Vegan33 hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Du meinst, wenn man drei Ansätze, die nicht klappen, kombiniert, wird schon was bei rauskommen?
Nein, den Ansätzen sollte jedoch auf den Grund gegangen werden und aus ihnen sollte das beste entnommen werden um einen neuen Ansatz zu gründen.
Der Kommunismus selbst sagt doch, die Menschen seien noch nicht reif für den Kommunismus. Auch Veganertum oder Vegetarimus setzen implizit auf die Etablierung einer hohen moralischen Entwicklung, in der es nicht nur darum geht, jemanden ernst zu nehmen, der gute Gründe hat, sondern auch den mitzuberücksichtigen,der in den Blick genommen werden sollte, auch wenn er/sie/es nicht selbst sprechen kann.
Die Linke und ideologisch verwandte pluralistische oder Öko-Strömungen haben nun allesamt ein wohlbekanntes Problem, das eines performativen Widerspruchs.
Teilweise auf einer hohen Entwicklungsstufe sehen sie die Probleme in einer allgemeinen Ungleichheit, was soweit noch ganz okay ist. Diese Ungleichheit versuchen sie traditionell durch ihre etwas schrägen Vorstellungen von Gleichberechtigung zu kompensieren und entwerten dabei nahezu alle Hierarchien und ebnen sie ein. Der Mensch ist auch nur ein Tier, Schweine habe ein Ich, Heringe Schwarmintelligenz, nix besonderes der Mensch, höchstens besonders aggressiv, er stört die (biologische) Ordnung.
Davon gibt es dann zig Variationen, die böse Intelligenz, die kalte Rationalität mit der man Maschinen baut und Mutter Natur vergewaltigt.
Aber Bewusstsein ist – so sagen alle Entwicklungspsychologen – ein sich stufenweise entfaltendes Phänomen. In dem man manche Stufen als problematisch deklariert, wird es wirklich problematisch, wenn man nämlich versucht, diese Stufen zu umgehen. Nur nie Vorurteile, nur keine Klassen, keine bösen Hierarchien, Pluralismus von der Krabbelgruppe an, schließlich haben Kinder noch keine Vorurteile, die böse Gesellschaft, die Zivilisation bringt ihnen das erst bei, genau wie Zucker essen, Tiere töten, Waffen bauen.
Kinder können Klassen noch nicht denken, doch bald können sie es und haben ihre ganz eigene Vorstellung von Moral. Empathie ist bei ihnen noch in der Entwicklung und das Beste wäre, sie durch die Stufen hindurchzuführen, hin zu dem Ziel, wohin man eigentlich möchte. Das mitfühlende, sensible Ich, das nicht wie eine Planierraupe denkt und handelt. Ein Ich was nicht nur rational, sondern auch systemisch zu denken in der Lage ist. Ein solches Ich wird ganz von selbst die Probleme erkennen, die ja in der Tat alle oder doch zu einem guten Teil verzahnt sind.
Wenn Du es als Gesetz überbrätst, musst Du erstens politisch an die Macht kommen, zweitens hast Du zig Millionen im Widerstand, die sich drangsaliert und überreglementiert fühlen. Da die Armut in Europa, also die Aufspaltung des gesellschaftlichen Mitte, nach meiner Einschätzung weiter zunehmen wird, verhallt der Ruf ohnehin zunehmend mehr. Die Proletarier aller Länder haben sich nie vereint und bei Protesten ist nicht das Wesentliche der Protest, sondern die Frage, wie es nach ggf. erfolgreichem Protest weiter geht.
Die Sorge der Veganer, wie auch der Brights sollte die Entwicklung des Bewusstseins sein, dann passiert vieles von selbst, durch Einsicht in die Notwendigkeit, die gibt es nämlich tatsächlich. Der zwanglose Zwang der besseren Argumente ist keine Illusion, sondern Realität, aber eben auch erst für Menschen eine bestimmten Entwicklungshöhe. Wer sich noch in Widersprüchen suhlt oder sich auf Randthemen fixiert, weg mit Religion, weg mit Fleischessern, weg mit Atomkraft, so richtig ggf. die Argumente sein mögen, tritt hier auf der Stelle.