Der blanke Horror - Kreationismus erschreckend populär

Der blanke Horror - Kreationismus erschreckend populär

Beitragvon Andreas Müller » Mo 21. Mai 2007, 16:47

http://www.espace.ch/artikel_373687.html

Nach einer Umfrage des schweizerischen Meinungsforschungsinstituts IHA-GfK in Hergiswil aus dem Jahr 2002 zeigten sich in den drei deutschsprachigen Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz 41 Prozent der insgesamt 1500 Befragten davon überzeugt, dass Gott bei der Erschaffung der Welt seine Hände im Spiel hatte. «Wie, denken Sie, sind das Universum, die Erde und das Leben entstanden?», lautete die Frage der Demoskopen. Bei den vier zur Auswahl stehenden Antworten sagten 20 Prozent «durch Gottes Schöpfung innerhalb der letzten 10 000 Jahre» (biblischer Schöpfungsbericht) und 21 Prozent «durch einen von Gott gesteuerten Evolutions- und Entwicklungsprozess» (theistische Evolution).
Nur 40 Prozent entschieden sich für die Antwort «durch die Evolution gemäss Darwin ohne Eingreifen Gottes». Die restlichen 19 Prozent hatten keine oder eine andere Meinung. Am evolutionskritischsten zeigten sich übrigens die 500 befragten Schweizer: Nur 33 Prozent waren von der Evolutionstheorie überzeugt. Gleichzeitig finden Schöpfungstheorien mit 43 Prozent die stärkste Anhängerschaft, wobei 22 Prozent den biblischen Schöpfungsbericht wortwörtlich nehmen und 21 Prozent die theistische Evolution bejahen.


:erschreckt:
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Beitragvon Klaus » Mo 21. Mai 2007, 16:56

Allein bei Google gibt es in der deutschen Version 193.000 Fundstellen auf Kreationismus, von beiden Seiten betrachtet.
Machen wir uns doch nicht zum Affen.
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Beitragvon Andreas Müller » Mo 21. Mai 2007, 17:05

Machen wir uns doch nicht zum Affen.


Wir sind doch Affen...

Ne, also dass es so heftig ist, hätte ich nicht gedacht.

Bei den vier zur Auswahl stehenden Antworten sagten 20 Prozent «durch Gottes Schöpfung innerhalb der letzten 10 000 Jahre» (biblischer Schöpfungsbericht)


20 % der Bevölkerung der deutschsprachigen Länder sind völlig ungebildet.

Die restlichen 19 Prozent hatten keine oder eine andere Meinung


Was eigentlich auch ganz schön blöde ist.
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Beitragvon KevinK. » Mo 21. Mai 2007, 17:46

Andreas Müller hat geschrieben:
Bei den vier zur Auswahl stehenden Antworten sagten 20 Prozent «durch Gottes Schöpfung innerhalb der letzten 10 000 Jahre» (biblischer Schöpfungsbericht)


20 % der Bevölkerung der deutschsprachigen Länder sind völlig ungebildet.



:/ Das ist sowas, was ich und Waschke und andere nicht so toll finden:
An eine junge Erde zu glauben, heißt nicht, dass man die wissenschaftlichen Argumente nicht kennt, welche für eine 4,6 Milliarden Jahrealte Erdesprechen. Ich befürchte die Kreazzis beiW+W wissen zu dem Thema wesentlich mehr als manch einer hier im Forum. Die sind nicht ungebildet. Leute wie Junker, Scherer und Imming sind sicherlich hochintelligent. Aber auch n IQ von über 150 schützt nicht vor Indoktrinierung, gerade wenn sie im Kindesalter geschieht.Daauf sollte man sich meienr Meinung nach konzentrieren, auf diesen religiösen Aspekt, den diese Leute über die wissenschaftlichen Ergebnisse stellen, die sie mit Sicherheit bestens kennen. Wenn man aber sagt, sie würden diese nicht kennen, dann macht man in meinen Augen nen Fehler. Was, wenn man dann mal zu einer Podiumsdiskussion herausgefordert wird? Solche Behauptungen über das Wissen des anderen lassen dann ein Ablehnen kaum zu. Und dann hat man den Salat. Dann können die Leute in Ruhe ihre Götter und Geister in die heutigen Wissenslücken stopfen. Nur - deswegen zu behaupten es gäbe keine Wissenslücken oder wenn, dann im Hirn des Kreazzis, das kann nicht die richtige Strategie sein.
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Beitragvon Andreas Müller » Mo 21. Mai 2007, 18:03

Falsch, es gibt sehr wohl einen Zusammenhang zwischen Bildung und Glauben:

http://fowid.de/fileadmin/datenarchiv/Basisverteilung_Schulabschluss__2004.pdf

Und sogar einen Zusammenhang zwischen Intelligenz und Glauben:

According to a study by Paul Bell, published in the Mensa Magazine in 2002, there is an inverse correlation between religiosity and intelligence. Analyzing 43 studies carried out since 1927, Bell found that all but four reported such a connection, and he concluded that "the higher one's intelligence or education level, the less one is likely to be religious or hold 'beliefs' of any kind."

Bell, Paul. "Would you believe it?" Mensa Magazine, Feb. 2002, pp. 12–13
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Beitragvon KevinK. » Mo 21. Mai 2007, 18:09

Natürlich. Aber das kannst du nciht als Argument gegen Leute wie Nelson, Scherer, Junker, Meyer, Behe, Dembski usw. verwenden. Das gilt für den Groteil der dümmlich sabbernden Evangelikalen, okay. Insofern wohl auch für einen Teil der 20%. Das hab ich wohl falsch auch aufgefasst, mag sein. Aber mir gings halt darauf, dass man dieses "du bist ja nur ungebildet" nicht verallgemeinern darf und vor allem nicht als Argument gegen Leute wie die oben genannten bringen darf. Und der durchschnittliche Kritische-Lehrbuch-Leser weiß halt auch mehr über Evo als der durschnittliche Egoistische-Gen-Leser. leider. Aber deren Oberschicht ist bei aller Verblendung eben gut gebildet, keine Frage. Also ich will nie in ner öfentlichen Debatte mit Rammerstorfer, Heilig, Knobel oder Ullrich stehen! Und ich schau mir jeden Tag eine Stunde lang die Kreazzis-Seiten an, bin also nicht uninformiert.
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Beitragvon Klaus » Mo 21. Mai 2007, 18:12

Was hat denn Behe gemacht, der hat vor einem Gericht, eidesstattlich erklärt, das die von der ID erklärten Wirkungen und Erscheinungen nicht nachweisbar sind. Zuletzt hat er eine Laudatio auf Dawkins im Time Magazine geschrieben
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Beitragvon KevinK. » Mo 21. Mai 2007, 18:16

Achtung, diese Geschichte um Behes Aussage ist ziemlich verzwickt. Da gibt es so einige Stories. Das was du da gerade anbringst würde von jedem IDler sofort unterschrieben. Natürlichlässt sich das nicht nachweisen. Das ist aber auch absolut nicht das Thema von ID?
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Beitragvon Klaus » Mo 21. Mai 2007, 18:24

Du scheinst hier etwas zu verwechseln. Was ID ist weiß ich, mit der Aussage von Behe sind sie vor Gericht gescheitert, es geht mir darum, wie sie sich nach aussen darstellen und welche Spitzfindigkeiten sie dabei verwenden. ich warte auf den Tag, wo festgestellt wird das sich Evolution im Quanten-genetischen Bereich abspielt, dann können die Biologen sich wieder an das Züchten von Rosen machen und die Evolution wird von den Physikern geklärt. Dann wird es wieder konkret! :ironie:
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Beitragvon KevinK. » Mo 21. Mai 2007, 18:30

Okay. Behes Aussagen waren tatsächlich verhängnisvoll. Er scheint mit de rAufregung nciht so zurechtgekommen zu sein und hat eingies gesagt, was er danach in ewiglangen Dokumenten und Vorlesungen richtig stellen musste ;-)
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Beitragvon Klaus » Mo 21. Mai 2007, 18:38

Und im übrigen brauchen wir uns gegenseitig nicht zu überzeugen. wir sollten darüber nachdenken, wie wir es besser machen können.
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Beitragvon KevinK. » Mo 21. Mai 2007, 18:39

Angenommen.
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Beitragvon Klaus » Mo 21. Mai 2007, 18:40

Denn man tau :^^:
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Beitragvon Falk » Mo 21. Mai 2007, 18:42

Beruhigt euch mal. Das ist wohl die Studie, die ich auch in meinem Text auf brights-deutschland.de nenne - und die wurde im Auftrag von Factum und ProGenesis durchgeführt. Nun ratet mal wie repräsentativ die ist. Andere Umfragen zeichnen ein besseres Bild. Ich zitiere mich selbst:

Und das sind keine Ausrutscher - den 61% der deutschen Bevölkerung, die laut fowid mit der Evolutionstheorie übereinstimmen, stehen 2005 schon 12% Kreationisten und 25% Anhänger der Intelligent Design-Theorie gegenüber. Einer für ProGenesis und Factum durchgeführten IHA-Gfk-Umfrage zufolge halten gar nur 46% der Deutschen die Evolutionstheorie für richtig. Eine Infratest-Umfrage für ZeitWissen ergab, daß knapp ein Drittel der deutschen Bevölkerung nicht glaubt, daß Menschen und Affen gemeinsame Vorfahren haben.


Ratet nochmal, welche Umfrage die unrepräsentative ist. :D

Dennoch ist die Zahl derer, die religiöse Nicht-Erklärungen einer Evolutionstheorie vorziehen, erschreckend hoch.
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Beitragvon Andreas Müller » Mo 21. Mai 2007, 18:46

Ratet nochmal, welche Umfrage die unrepräsentative ist


Keine Ahnung. Welche denn?
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Beitragvon KevinK. » Mo 21. Mai 2007, 18:56

Hmm... ich würde mal auf die Kreazi-mäige tippen. Dennoch: dasmüsste begründet werden, Nur weil sie von Kreazzis in Auftrag gegeben ist, muss sie nicht falsch sein. Aber WENN man zeigen könnte, dassdie Umfrage von nicht-repräsentativen Umfragen ausging, dann wäre das ne tolle Sache und ne geile Schlagzeile wert, oder?
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Beitragvon Falk » Mo 21. Mai 2007, 21:35

Beweisen wird schwierig, wenn nicht unmöglich. Ich will dem Institut auch gar nichts unterstellen, meine Bemerkung bezieht sich nur darauf, daß die Umfrage von den dreien die aus unserer Sicht schlimmsten Zahlen angibt. Natürlich kann das einfach daran liegen, daß die Schweiz und Österreich etwas hinterwäldlericher sind. ;)
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Beitragvon lorenz » Di 22. Mai 2007, 16:00

Hier im Innern des Landes ist die Vorstellung, dass da "irgendwie schon ein Gott dahinter steckt", sehr verbreitet. Dunnemals als Student konnte ich es auch nicht glauben, aber heute weiß ich es: Was da so in der Gegend herum fährt und geht, ist zu einem hohen Prozentsatz einfach saudumm! Da muss einen nix wundern. Und das ist alles schon ein großer Fortschritt (Bildung, Medien, usw.) gegenüber den Zeiten, wo man den Religionsbonzen einfach noch ALLES abgenommen hat.

Mal zur Unterhaltung hier ein schöner alter Text aus den 60ern:

Hier im Innern des Landes

Wie oft hat man sie schon totgesagt, doch
hier im Innern des Landes leben sie noch
nach den alten Sitten und alten Gebräuchen,
kaum dezimiert durch Kriege und Seuchen,
stämmig und stark ein beharrliches Leben,
den alten Führern in Treue ergeben,
dem herzhaften Trunke, der üppigen Speise,
in Häusern, gebaut nach Altväterweise,
gefestigt im Glauben, daß alles fließt,
daß unten stets unten, oben stets oben ist.

Wie oft hat man sie schon totgesagt, doch
hier im Innern des Landes leben sie noch,
die gewaltigen Mütter mit Kübelhintern,
Bewahrer der Sitten, Leittier den Kindern.
die Männer, die diese Mütter verehren
und auf ihr Geheiß die Familie vermehren,
die Söhne, die nach diesen Vätern geraten –
prachtvolle Burschen und gute Soldaten -,
die Töchter, die mit dem Herzen verstehn
und im weißesten Weiß hochzeiten gehn.

Wie oft hat man sie schon totgesagt, doch
hier im Innern des Landes leben sie noch
und lieben die Blumen und Hunde und Elche,
vor allen Dingen die letzteren, welche
aus Bronze sie in die Wohnzimmer stellen,
wo sie dann leise röhren und bellen,
wenn jene traulichen Weisen erklingen,
die ihre Herrchen so gerne singen,
kraftvoll und innig nach gutalter Art,
von den zitternden Knochen, vom Jesulein zart.

Wie oft hat man sie schon totgesagt, doch
hier im Innern des Landes leben sie noch
und folgen den Oberhirten und -lehrern,
den Homöopathen und weisen Sehern.
Sie lieben das erdverbundene Echte,
hassen zutiefst das Entartete, Schlechte,
sind kurz vor der Sturmflut noch guten Mutes
und tanzen im Takt ihres schweren Blutes,
einen Schritt vor, zurück eins, zwei, drei,
und schwitzen und strahlen und singen dabei:

Wie oft hat man uns schon totgesagt,
doch hier im Innern des Landes leben wir noch.
Ja, da leben sie noch.

(Franz Josef Degenhardt - Aus: Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, rororo 1969)
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Beitragvon Mark » Fr 25. Mai 2007, 15:53

gibt es eigentlich statistiken die eine trendanalyse zulassen ?
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Beitragvon Scanmetender » Fr 25. Mai 2007, 17:54

Und sogar einen Zusammenhang zwischen Intelligenz und Glauben.


Da kann ich mich nicht anschließen. Die Statistik gibt interessante Informationen, aber bedenke: Die größte Wissenschaftler aller Zeiten waren gläubig, sei es Einstein, Newton, DeCartes, Pascal und viele Evo.biologen. Sie haben nur Glaube und Wissenschaft getrennt.
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