stine hat geschrieben:Volksbefragungen sehe ich kritisch.
Viele Entscheidungen müssen einfach getroffen werden, ohne ständig auf ein paar Hanseln Rücksicht nehmen zu müssen. Das jüngste Beispiel ist wohl wieder mal die Hochwasserkatastrophe, wo wichtige Schutzmaßnahmen in der Vergangenheit vereitelt wurden, weil einige Mitbürger nicht auf Schutzmauern blicken wollten und andere ihren Acker nicht als Ausgleichsfläche hergeben wollten.
Ich finde dass dort, wo notwendige Veränderungen blockiert werden, das Volk kein Widerspruchsrecht haben dürfte.
stine hat geschrieben:Es wird ja nicht umsonst immer wieder darüber gewitzelt, dass der säbelschnäutzige Wiesenbrüter oder die wildgewordene Sprungaster immer dann am meisten gefährdet sind, wenn die neue Umgehungsstraße in die Nähe der Grundstücke größerer Anwesen rückt.
Das mittelt sich aus.webe hat geschrieben:Wenn du dem Bürger bei einer Volksbefragung Dummheit u. Unwissenheit, Unmündigkeit unterstellst, dann solltest du ihn auch vor Wahlgängen ausschliessen.
Und du denkst, je mehr Menschen es auf der Welt gibt, desto individueller sollten sie berücksichtigt werden können?webe hat geschrieben:Doch die Zeiten ändern sich u. somit muss sich auch das soziale Gefüge neuauslegen und sich anpassen.
webe hat geschrieben:Wer Bürger als Hansel sieht, der Bestärkt nicht die Demokratie und hat Probleme und Ängste mit Mehrheitsbeschlüsse.
webe hat geschrieben:Die menschl. Zukunft sollte dem mündigen u. nicht dem bevormundeten Bürger gehören, der somit ein Garant für das Weiterleben der Demokratie darstellen kann, in der Menschenrechte geachtet werden u. soziale Konflikte friedfertig gelöst werden können.
webe hat geschrieben:Unsere heutige Demokratie muss sich dringenst weiterentwickeln, und dazu gehört auch mehr Mitverantwortung durch den Bürger. In Wahlgängen wäre durchaus das Mitwirken von 16-Jährigen erwünscht, ebenso politische Entscheidungen über Grossprojekte nur an Hand von Bürgerentscheide machbar. Die Macht der Mandatsträger sollte beschnitten werden und somit von Fraktionszwang und der Parteiengewalt befreit, dazu gehört auch die Mandatsdauerbefristung.
provinzler hat geschrieben:... pathologischen Neid (erkennbar am Codewort soziale Gerechtigkeit)...
Nanna hat geschrieben:So aggressiv, wie du die These vertrittst, dass das Gerechtigkeitsstreben anderer Menschen auf eine krankhafte Missgunst zurückzuführen sei, frage ich mich manchmal, ob du da nicht irgendein persönliches Thema projizierst. Denn ich sehe ehrlich gesagt den Großteil der Bevölkerung nicht wegen hassdurchzogener Neidanfälle als behandlungsbedürftig an. Und ich sehe auch so viele andere Probleme als das eine, auf das du die Herausforderungen, vor denen wir in diesem Land stehen, immer wieder zurückführst.
Nanna hat geschrieben:Jetzt hast du wortreich nur das wiederholt, was du schon gesagt hattest. Aber ich habe gar nicht nach Details gefragt, sondern die prinzipielle Sichtweise, mit der du auf das Problem siehst, kritisiert.
Nanna hat geschrieben:Wenn dir jemand vorhält, Behauptungen aufzustellen, die du nicht ausreichend begründen kannst, bringt es die Diskussion nicht voran, der ursprünglichen Behauptung noch drei weitere Behauptungen beizustellen. Über "Das ist so"-Aussagen ohne Herleitung bist du ja hier noch nicht hinaus gekommen.
provinzler hat geschrieben:Nanna hat geschrieben:Jetzt hast du wortreich nur das wiederholt, was du schon gesagt hattest. Aber ich habe gar nicht nach Details gefragt, sondern die prinzipielle Sichtweise, mit der du auf das Problem siehst, kritisiert.
Weiß schon, bin halt was diese Zivilreligion angeht, der Ketzer.
provinzler hat geschrieben:Ich sagte doch, dass Neid und Missgunst grundsätzlich abgestritten werden.
provinzler hat geschrieben:Und messbar im naturwissenschaftlichen Sinne ist er auch nicht, wie Emotionen eigentlich generell.
provinzler hat geschrieben:Wenn du heute Unternehmer, Freiberufler, Investor oder einfach so Wohlhabender bist, musst du sehr stark aufpassen, wem du was davon erzählst. Ich kenne Menschen um die 50, die haben genug Geld um sich zur Ruhe zu setzen, die trotzdem weiter im Beruf bleiben, weil sie nicht wissen, wie sies ihrem Umfeld verklickern sollen, dass sie genug haben. Manche hören auf, und erfinden irgendeine Beratertätigkeit, von der sie angeblich leben. Was glaubst du woran diese Ängste liegen? Bestimmt alles nur Paranoia von asozialen Elementen, die keinen Gerechtigkeitssinn haben und nix abdrücken wollen.
provinzler hat geschrieben:Für jemanden, der sich hauptsächlich unter Menschen bewegt, die Einkommen wie Altersvorsorge vom Staat beziehen und mit Erreichen bestimmter Altersgrenzen automatisch befördert werden, sind solche Probleme natürlich alles böhmische Dörfer...
provinzler hat geschrieben:Du wirfst mir mangelnde Begründungen vor und argumentierst selbst auch nur nach dem 1. Palmströmschen Theorem ("Weil, so schloss er messerscharf, nicht sein kann was nicht sein darf")
Nanna hat geschrieben: sorry, auch eine Frage des persönliche Mutes, da nicht den Schwanz vor einer gefühlten sozialen Stigmatisierung einzuziehen. Komisch, wenn Leute einerseits die Gesellschaft für ihren "Neid" verachten, aber dann doch so sehr dazu gehören wollen, dass sie sich nicht trauen, die Wahrheit zu sagen, sondern irgendwas erfinden, womit sie glauben, besser da zu stehen. Performativer Selbstwiderspruch, finde ich.
Nanna hat geschrieben:Ansonsten ist mir nicht klar, was jetzt genau der Punkt ist? Deine diffuse Wut auf den missgünstigen Pöbel? Wenn jemand mehr hat, wird es immer Leute geben, die neidisch sind, natürlich.
Nanna hat geschrieben: Es gibt diejenigen, die von den Wohlhabenden fordern, einen gewissen, in relativen Zahlen auch höheren Prozentsatz (wegen des im Verhältnis geringeren Teil der Lebenshaltungskosten auf's Gesamteinkommen), abzugeben, weil Wohlstand nunmal nicht nur verdient ist, sondern auch qua ungleicher Startbedingungen ins Leben zufällt und darüberhinaus Gesellschaften mit grob ungleichem Lebensstandard eine ganze Reihe eklatanter Nachteile mit sich bringen. Zu denen zähle ich mich. Und dann gibt es natürlich diejenigen, die aus Neid oder ideologischer Verbohrtheit Wohlstandsunterschiede aus Prinzip ablehnen, die halte ich nicht für besonders viel weniger komisch als du.
Nanna hat geschrieben: weil ich nicht verstehe, was so bedrohlich daran sein soll, die Welt mal durch andere Augen zu sehen. Ich gebe mir doch auch Mühe, deine freiheitlichen und unternehmerischen Bedenken gegenüber staatlicher Reglementierung einzubeziehen.
Nanna hat geschrieben:Da hab ich erst letztes Wochenende einer bekennenden Marxistin gegenüber den Liberalismus verteidigt, und das ist der Dank?
Nanna hat geschrieben:Ich versuche gern, etwas über mich selbst zu lernen. Inwiefern mache ich das denn?
webe hat geschrieben:Auch in einer linken Staatsform wird es unterschiedliches Vermögen geben.
webe hat geschrieben:Aber die Menschheit der Zukunft braucht für ein gerechtes Funktionieren keine Aldi-aner, NSA-aner und religiöses Getreibe. Wir brauchen einfach volksnahe Demokratie, soziale Mitverantwortung und Ausrichtung und für Snowden-Spezies einen Sicherheitsraum. Der Staat muss die mutigen Aufklärer schützen!
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