Darth Nefarius hat geschrieben:Das hat nichts mit Ungerechtigkeit, sondern mit bürokratischer Inkompetenz zu tun. Und das bisschen Bürokratie, die da existiert, fällt auch alle par Monate auf Eis, sobald wieder der Staatsbankrott droht, da politische Kräfte mit einer dir sicherlich gefallenden Gesinnung mal wieder den Staat und die Gesundheitsreform stürzen wollen.
provinzler hat geschrieben:Und dass ein paar demonstrativ geschlossene Touristenattraktionen ein ernsthafte "government-Shutdown" wären, ist Propaganda bei der Göbbels neidisch würde*...
Solang die Steuern eintreiben, KZs betreiben, Genderbeauftragte bezahlen und Kriege führen können, ist das nicht ernstzunehmen
Darth Nefarius hat geschrieben:Ein Beispiel für nichtgeleistete staatliche Arbeit aufgrund dieser Probleme hast du doch selbst geliefert! Und dass sie alle paar Monate sich einfach darauf einigen nur noch mehr Schulden zu machen, kannst doch auch nicht als langfristige Lösung bezeichnen!!
provinzler hat geschrieben:Das war ein mehrjähriges Projekt und du willst mir erzählen die max. 14 Tage Kasperltheater sind schuld?
provinzler hat geschrieben:Das mit der SChuldenbremse ist eine Einnahmequelle für Senatoren, die da weil für sie Insidertrading völlig legal ist, ordentlich abkassieren können.
Es wird munter weiter Krieg gespielt, eine überdehnte Bürokratie erhalten und man wundert sich, dass das Geld ausgeht. Eigentlich ja nicht, man kannst ja drucken...
Darth Nefarius hat geschrieben:Die Kritik ist völlig angemessen (bis auf die "überdehnte Bürokratie" - falls du jedoch eine hoffnungslos überforderte und verkümmerte kritisierst und nicht eine aufgeblähte, gebe ich dir auch da recht)
Darth Nefarius hat geschrieben: Die EU hatte in kurzer Zeit sich stark reformiert, es hat allerdings eben eine gewaltige Krise dazu gebraucht, die USA sind bilanztechnisch schon längst bei griechischen Verhältnissen, können aber trotzdem weitermachen - ich frage mich, welche Krise sie provozieren wollen, bis sie sich reformieren.
provinzler hat geschrieben:Die hätten schon genug Personal, wenn selbiges seine Arbeitszeit im Wesentlichen damit verbringen könnte, der Oma den Hintern abzuwischen, statt in vierzehnfacher Ausfertigung zu dokumentieren, dass man den Arsch abgewischt hat.
Nanna hat geschrieben: ... und ein Privatmann überzieht das private Pflegeheim mit Klagen und gewinnt, weil das Pflegeheim nicht den Hauch eines Beleges über die durchgeführte Arbeit hat.
Nanna hat geschrieben:Und dann stirbt die Oma, weil es jemand vergessen hat und es keinem aufgefallen war, und ein Privatmann überzieht das private Pflegeheim mit Klagen und gewinnt, weil das Pflegeheim nicht den Hauch eines Beleges über die durchgeführte Arbeit hat.
Zappa hat geschrieben:Nanna hat geschrieben: ... und ein Privatmann überzieht das private Pflegeheim mit Klagen und gewinnt, weil das Pflegeheim nicht den Hauch eines Beleges über die durchgeführte Arbeit hat.
Und das sollte man mal generell ändern!
Es ist so wie Provinzler sagt, wir dokumentieren uns nicht nur im Gesundheits- und Pflegebereich zu Tode um potentielle Rechtsansprüche abzuwehren und die Horden von Beratern und Qualitätsmanagern mit Daten zu füttern. Ein Irrsinn!
Zappa hat geschrieben:Nanna hat geschrieben: ... und ein Privatmann überzieht das private Pflegeheim mit Klagen und gewinnt, weil das Pflegeheim nicht den Hauch eines Beleges über die durchgeführte Arbeit hat.
Und das sollte man mal generell ändern!
Es ist so wie Provinzler sagt, wir dokumentieren uns nicht nur im Gesundheits- und Pflegebereich zu Tode um potentielle Rechtsansprüche abzuwehren und die Horden von Beratern und Qualitätsmanagern mit Daten zu füttern. Ein Irrsinn!
Nanna hat geschrieben:Solches streamlining hat halt auch seine Schattenseiten, weil im Prinzip nur noch atomisierte Arbeitsschritte ausgeführt werden und man dann sein Häkchen setzt, dass man es wirklich gemacht hat. Daraus und aus der Tatsache, dass 200 ml Flüssigkeitsaufnahme sich messen lassen und drei freundliche Wort nicht, ergibt sich dann auch diese Roboterhaftigkeit der Pflege.
Und dennoch etwas, unter dem Pflegekräfte leiden.Nanna hat geschrieben:Klar, mehr als dass ein Liter Flüssigkeit getrunken wurde, wird mit einer solchen Pflege nicht erreicht, aber das ist nunmal das, was ein standardisiert arbeitender Pflegeapparat am ehesten leisten kann. Und dass damit Bürokratie einhergeht, ist das Normalste der Welt.
Erst mal würden mehr Pflegekräfte helfen, aber der Beruf ist nicht sonderlich attraktiv, so dass die Verweildauer in der Pflege recht kurz ist, 8 Jahre im Schnitt, die ambitionierten gehen noch eher, weil sie sich das so nicht vorgestellt haben.Nanna hat geschrieben:Für etwas Besseres bräuchtest du vermutlich eine sehr anders angelegte Pflege, vielleicht z.B. mehr in Richtung Mehrgenerationenwohnen, wo in WGs mit alten Menschen jüngere Pfleger wohnen und entsprechend emotionale Beziehungen aufbauen.
Nein, das ist das altbekannte Demographieproblem in Reinform. Proportional mehr alte Menschen als junge, die versorgt werden müssen, was a) Geld kostet und b) Pflegekräfte erfordert. Da das nicht zu finanzieren ist, floriert der graue Markt mit Pflegekräften aus Polen und demnächst Rumänien und Bulgarien. Wer sich auch das nicht leisten kann, pflegt halt selbst und ich danach in aller Regel kaputt und eigentlich immer heillos überfordert.Nanna hat geschrieben:Das hat aber auch seine ganz eigenen Tücken und geht auch nicht für jeden. Bloß die Bürokratie zu entrümpeln wird vielleicht punktuelle Verbesserungen bringen, aber sicher nicht die massiven Landgewinne, von denen ihr da träumt.
Stimmt, da könnte man die NSA Überwachung dann mal konstruktiv nutzen und das Berufsbild würde noch mal deutlich attraktiver geworden.Nanna hat geschrieben:Automatisierte Dokumentation mit einem Wald von Sensoren könnte noch eine Alternative sein, die in den kommenden Jahren realisierbar wird, aber das ist mehr Zukunftsträumerei als ein konkretes Konzept für die Gegenwart.
Nanna hat geschrieben: Selbst, wenn man (@provinzler) "in dubio pro reo" konsequent anwendet, wird das nicht verschwinden, weil niemand zu Häusern gehen würde, die sich nicht von sich aus vertraglich zu einer entsprechenden Dokumentation verpflichten.
Nanna hat geschrieben: Das mag sein, aber ich sehe keinen Weg da raus.
Das Urteil mag man teilen, aber wie so oft kann man die Uhr schlecht zurückdrehen.Zappa hat geschrieben:Dieses stumpfe Dokumentieren der Prozessqualität (mit den möglichen und tatsächlichen Schummeleien wie von @Vollbreit angedeutet) ist doch bürokratisch-infantile Kinderkacke!
Zappa hat geschrieben:Nanna hat geschrieben: Das mag sein, aber ich sehe keinen Weg da raus.
Ich schon: Konsequente, externe Validierung der Ergebnisqualität und Offenlegung derselben.
Zappa hat geschrieben:Nanna hat geschrieben: Das mag sein, aber ich sehe keinen Weg da raus.
Ich schon: Konsequente, externe Validierung der Ergebnisqualität und Offenlegung derselben.
Vollbreit hat geschrieben:Die Sparerei am falschen Ende ist nicht wirklich schön, gemacht wird sie trotzdem.
Nanna hat geschrieben: Das Problem liegt, wie provinzler nicht ganz zu Unrecht andeutet, in der Rechtspraxis begründet. Die Pflege ist nur ein Spezialfall dieser Problematik und die Bürokratie ein Symptom, das eigentliche Problem ist ein juristisches, nämlich die Frage, wie in solchen Fällen die Beweislage zu sichern und zu bewerten ist.
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