Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Bitten und Forderungen sind normative Akte.
Nö, nur Interaktion.
Siehe dazu Nannas Antwort.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ja, da es auch unter Individuen Gemeinsamkeiten gibt - das zeigt die Biologie und die -
- Soziologie. Folglich sind übergreifende Zielsetzungen feststellbar: Gesundes Leben, Erfolg, Wohlstand, Glück....
Ob das Zielsetzungen in einem mehr als statistischen Sinn sind, müsste man erst nachweisen. Beispiel: facebook.
Darth Nefarius hat geschrieben:Die Bewertung von Perspektiven würde wiederum auch eine Neutralität und Objektivität vorraussetzen. Die Bewertung von Perspektiven selbst bleibt auch eine subjektive Angelegenheit. Aber manche Perspektiven können Gemeinsamkeiten aufweisen und manche Bewertungen scheinen einer größeren Gruppe zugänglich als eine andere.
Das sehe ich auch so, dass es bestimmte Muster und Häufungen gibt.
Das ist für Statistiker und Marktforscher sicher interessant, dass sich daraus allein etwas ableiten lässt, will mir weiterhin nicht einleuchten.
Darth Nefarius hat geschrieben:Und? Egoismus ist eine amoralische Kategorie: Es wird beschrieben, was die Motivation ist, was den Willen ausmacht (und nicht das Sollen).
Keinesfalls, schon gar nicht in der Weise, wie Du damit umgehst, nämlich Deinen Stolz daraus abzuleiten, dass Du den uns biologisch eingeimpften Modus verstehst und lebst und daraus ein konstantes Überlegenheitsgefühl ableitest. Dieses: „Ich bin besser“ ist nicht wertend?
Denselben Fehler findet man bei den Hirnforscherfreunden, die aus der Erkenntnis, dass sie nicht existieren, ein Überlegenheitsgefühl ableiten, was irgendwie nicht ohne Komik ist. Wer ist denn da überlegen? Der, der von sich behauptet, dass es ihn nicht gibt?
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Bedeutung ist immer kontextgebunden.
Ist richtig, und? Das steht in keinem Zusammenhang mit dem, was du zitiert hast - ich schrieb nicht von "Bedeutung", sondern von "Selbstwertgefühl" - letzteres ist unmissverständlich eine subjektive Angelegenheit.
Ja, daraus entsteht immer eine gewisse Lücke zwischen Selbstzuschreibung und Fremdzuschreibung, da dass, wonach einen die Mehrheit (meist) beurteilt etwas anderes ist, als das, wonach man sich selbst bewertet.
Daraus ergibt sich die Frage, wie das zu gewichten ist. Man kann den Mainstream nicht folgenlos ignorieren, weil man dann als Sonderling oder Spinner dasteht. Manchen macht das mehr aus, anderen weniger. Man kann aber auch nicht nur mit dem Strom schwimmen, weil man dann langweilig wird und obendrein die Selbstachtung zu verlieren droht.
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Der nächste Dauerfehler bei Dir: pars pro toto. Ich kennen einen Arzt = Alle Ärzte sind so und so. Schlicht falsch.
Kein Dauerfehler - nach deren Besuch haben wir diesen Eindruck mit unserem Dozenten diskutiert und er erklärte (mit seiner Erfahrung, die unsere übersteigt, was Ärzte betrifft, da er selbst einer war), dass sie zu den taktvollsten Ärzten gehöre und unseren Eindruck überhaupt nicht teile.
Der Verweis auf Autoritäten ist in der Weise auch unzulässig, wenn diese ihrerseits einen Fehlschluss begehen, erst recht.
Dafür ist die Logik hervorragend geeignet, sie fragt nicht wer es gesagt hat, sondern was gesagt wurde und untersucht die Folgerichtigkeit der Aussagen.
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Erkennbare Zerrbilder, aus Darths kleiner Welt.
Sag mir, wenn es im Großen anders ist. Klar haben unsere Geisteswissenschaftler auch mal diesen Occupy-Mist mitgespielt, aber mal in ne Trillerpfeife zu pusten oder immer links zu wählen, betrachte ich nicht als wirkliche Bemühung.
Es ist im Großen anders. Ein angehender Wissenschaftler, dem der Sinn von Erkenntnis nicht einfallen will?
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben: Doch, das geht ganz einfach: „Hören sie auf zu rauchen, das schadet ihrer Gesundheit, ich schaffe es selbst leider nicht.“
Tja, und der Patient sagt:" Und warum sollte mich ihre Aufforderung überzeugen, wenn sie es selbst nicht können oder wissen, wie es ist aufzuhören?
Damit bist Du bei der philosophisch interessanten Qualia-Frage gelandet und ein Qualia-Befürworter, auch wenn Du Dich zugehörigkeitstechnisch wohl eher im anderen Lager sehen wirst (falls Dir Qualia was sagt). Du schreibst nämlich dem „(wissen?), wie es ist“ einen eigenen Wert zu, so grob gesagt: Wer diese oder jene Erfahrung nicht gemacht hat, der weiß im Grunde nicht, wovon er redet, auch dann, wenn er darüber gelesen hat.
Das führt aber zu interessanten Konflikten, denn inwieweit kann man vom männlichen Chefarzt der Gynäkologie, der schon 1.000 Geburten begleitet hat, sagen, er habe keine Ahnung, wie es ist, ein Kind zu gebären? Und welchen Stellenwert hat dieses „wie es ist“-Erleben? Ist das ein Wissen oder einfach eine Erfahrung? Und etwas erfahren zu haben, ein Wissen oder eben einfach nur eine Erfahrung?
Darth Nefarius hat geschrieben:Nett, wie du dich bemühst - aber Respekt oder die Kriterien, nach denen ich ihn gewähre, sind dennoch keine ethische oder moralische Angelegenheit - selbst wenn sie normativ sein sollten, was ich nicht sehe. Ich verstehe auch nicht recht, wieso du mir das unbedingt beweisen willst. Bekommt Ethik und Moral etwa schon deswegen eine Existenzberechtigung, wenn jemand selbst für sich persönlich gewisse Verhaltensmuster oder Bewertungskriterien etabliert hat? Was soll meine Art, jemandes Charakter zu bewerten denn für einen Einfluss haben auf meine Kritik von Moral und Ethik? Was bringt es dir, jeden meiner Sätze zu zitieren und dann sinnlos zu kommentieren?
Erst mal ist rein technisch das Normative der Oberbegriff zu Ethik und Moral. Etwas schön zu finden, ist ein normatives Urteil, was einfach wertend bedeutet.
Gewöhnlich meint man, dass Normatives irgendwie eher „schwammigen“ Disziplinen zuzuordnen ist, während sich die Naturwissenschaft an Fakten orientieren, doch einige Strömungen in der Philosophie sehen das anders (und werden immer einflussreicher). Wie immer weiß keiner, worauf das Spiel hinausläuft, Fakt ist, dass der Naturalismus zum ersten Mal massiver unter Beschuss steht und zwar nicht nur aus den klassischen Bereichen wie der Religion, sondern es gibt einfach Skepsis aus vielen Ecken, der Naturalismus muss sich erklären.
Das ist auf jeden Fall eine Bereicherung und stößt die Tür zu neuen Horizonten auf.
Darth Nefarius hat geschrieben:Oh, doch: Wenn du sagst, dass Reflexion einen Gegenstand benötigt, über den reflektiert werden kann - also Inspiration - gilt das auch für Philosophen: Wenn sie jedoch keine Inspiration durch Wissen oder Erfahrung haben, taugt ihre Reflexion nichts. Was ich hier nur sehe, ist eine Katze, die sich in den Schwanz beißt: Reflexion über die Reflexion der Reflexion wegen - das ist reine Philosophie, die nicht zu einem Fazit, sondern nur zu kompatibilistischem Blödsinn führt.
Es ist ja nicht so, dass das unbekannt wäre, läuft unter Hegelei (auch wenn Hegel vermutlich mehr unrecht getan wird, als sonst einem Philosophen)
Darth Nefarius hat geschrieben:Und wieso? Wenn ich mich frage, wieso xyz Krebs bekommt, ist das etwa auch normativ?
Nein, Krebs ist aber auch keine Einstellung die man hat.
Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn ich mich frage, ob abc vielleicht auch schon den letzten Kinofilm gesehen hat, ist das auch normativ?
Nein, das ist eine reine Wissensfrage. Wenn Du meinst, das jemandem dieser Film bestimmt gefällt, ist das normativ. Wenn Du fragst, warum jemand dieses Buch gut findet und seine Motive (Einstellung) verstehen willst, ist das normativ.
Darth Nefarius hat geschrieben:Und was zur Hölle hätte es für eine Relevanz für deine oder meine Argumentation, wenn es so wäre?
Du könntest normartive und Wissensfragen unterscheiden.
Darth Nefarius hat geschrieben:Tja, und solche habe ich nicht - kann auch sein, dass ich trotzdem vor einem rauchenden Arzt Respekt haben kann, weil er mich auf andere Weise beeindruckt. Ich kann auch vor einem Grün/Linke-Wähler Respekt haben (wie öfters erzählt, real aus meinem Freundeskreis sogar).
Du erzählst doch immer von Dein Prinzipien. Egoist sein, weil das persönliche Vorteile bringt und obendrein der Welt nützt.
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Es ist die Aufgabe eines Politikers sich möglichst vielen Bereichen und breiten Schichten zu widmen.
Und die des Biologen, sich mit biologischen Systemen zu beschäftigen - also auch mit dem Menschen. Wenn es ein Verhaltensbiologe ist, dann vielleicht auch mit dem Verhalten des Menschen.
Ja, und das ist auch völlig in Ordnung, wenn man die biologischen Wurzeln unseres Verhaltens ergründen will. Das ist gute und intertessante Biologie. Es kippt in den Biologismus, in dem Moment, wo man behauptet, das einzig Relevante am menschlichen Verhalten sei unser biologisches Erbe.
Dass der Mensch ein Zwitter ist, aus natürlichem Erbe, das aber natürlich kulturell überarbeitet und mitunter völlig verzerrt läuft – selbst der grundlegende Überlebenstrieb ist davor nicht sicher – zeigt, dass der Mensch die „reine Natur“ (ohnehin ein schillernder, kultureller Begriff) überragt, sie aber doch nie ganz verlassen kann.
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Die meisten sind es natürlich nicht, da sie durchaus sich selbst weiterbringen wollen.
Was interessieren den Privatmenschen die meisten?
Die meisten Deines Alters sind bei facebook, daraus folgt jetzt was genau? Richtig, dass die meisten bei facebook sind (deskriptiv) und weiter nichts. Normativ (Man sollte..., Es ist gut und richtig, dass …) folgt nichts daraus.
Richtig - ich kann aus einer Feststellung natürlich nicht eine allgemeine Forderung ableiten.
Gut, das ist doch ein wichtiger Punkt.
Du vergisst ihn in dem Moment, wo Du Deskription zur Norm erhebst (was Du regelmäßig tust) und sagst, Selbstmordattentäter oder Homosexuelle seien eine unbedeutende Randgruppe, die man nicht weiter beachten müsse.
Wendet man das Argument und sagt, Atheisten seien eine unbedeutende Randgruppe (was man weltweit so sehen kann: es gibt vermutlich mehr Homosexuelle als Atheisten), magst Du das aber nicht gelten lassen.
Die Lösung all dieser Fragen hast Du selbst formuliert: Deskriptive Feststellungen oder „Fakten“ (so ist es) und Normen (...und so soll es auch sein) sind zwei Paar Schuhe.
Mehr ist das eigentlich nicht.
Darth Nefarius hat geschrieben:Die Reflexion betrachte ich nicht als Philosophie per se. Reflexion kann wenige Sekunden dauern - eine Routinearbeit deines Gehirns sein. Nur wenn du ellenlange Texte schreibst und dich von anderen Dingen ablenken lässt (oder gar keine anderen Dinge gerade zu tun hast), ist es Philosophie. Oder meinst du, dass ich schon deswegen ein Philosoph bin, weil auch ich reflektiere? Das würdest du mir nie zugestehen - ein Intellektueller? Niemals! Andernfalls könnte gar kein Neid vorhanden sein, der ja vorhanden sein muss!
Einzuschätzen, ob jemand Philosoph ist, hieße zu wissen, was genau Philosophie ist. Ein Zugang ist die akademische Ausbildung, bei der man Kenntnisse in Erkenntnistheorie, Logik, Metaphysik und Ethik erlangt und dann an bestimmte Autoren wie Kant schonend herangeführt wird.
Der Schiffbruch Deiner Kantrezeption, ist kein Sonderfall, da man ohne Vorkenntnisse überhaupt nicht verstehen kann, worüber Kant schreibt. Man hangelt sich dann am vermeintlich Bekannten entlang, ein bisschen Newton., Raum und Zeit und verfehlt das Wesentliche (auch in Kants ellenlangen, verschachtelten Sätzen). Übrig bleibt, dass man irgend wann auf die Philosophen stößt, die populär schreiben, das sind in der Regel Nietzsche und Schopenhauer, da hat man das Gefühl, na bitte, geht doch und meint, der Rest sei einfach nur zu kompliziert und könne nicht schreiben.
Zwingend ist das nicht, dass man eine universitäre Ausbildung macht um Philosoph zu sein, ich kenne großartige Philosophen die keine haben. In der Regel bedeutet Philosophie obendrein lesen, bis der Arzt kommt. Man muss einfach wissen, wer was geschrieben hat, um bestimmte Linien und Verbindungen sehen zu können.
Die wesentliche Hürde vor allem für Naturwissenschaftler und ihre Fans ist der irritierende Befund, dass Philosophie tatsächlich a) nie fertig ist, b) ewige Wahrheiten kennt und c) auf die „Und was mach ist jetzt damit?“ Frage (die Killerfrage für alle Mathelehrer) wirklich keine gute Antwort geben kann, die die Leute die diese Frage stellen, befriedigen könnte. Es ist immer das gleiche Spiel: Wer den Eigenwert von Reflexion nicht (er)kennt, wie will man demjenigen genau das erklären?
Strukturell zeigt sich hier ein Phänomen, was Wilber schön beschrieben hat, das buchstäblich völlig aneinander vorbeireden von Menschen auf verschiedenen Organisationsebenen. Man bekommt nicht mal einen Streit hin. Einen guten Streit bekommt man in der Regel unter entwicklungsähnlichen Menschen hin, bspw. ein durchschnittlicher Bright und ein durchschnittlicher Gottgläubiger. Die agieren sehr häufig auf der gleichen Organisationsebene, teilen dieselben Ansichten blicken nur vom entgegengesetzen Ufer aus, auf dasselbe Phänomen. Dasselbe Phänomen findest Du immer wieder: Ein extrem Rechter kann relativ problemlos zum extrem Linken mutieren und umgekehrt.
Keine Frage, es gibt sehr reflexive Naturwissenschaftler und Philosoph ist kein Gütesiegel per se, es ist offenbar sogar so, dass in philosophischen Fakultäten sexuelle Übergriffe und die Ausnutzung von Machtverhältnissen häufiger sind als in anderen Disziplinen, aber wie immer, ist die Gemengelage komplex und eben nicht simpel abzuarbeiten.
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Und Du meinst Bedeutungswandel und -verschiebung bishin zur Inkommensurabilität sei Philosophen unbekannt? Lustig.
Zumindest scheint dies den hier anwesenden Philosophen unbekannt zu sein - wenn ewig darauf rumgehackt wird, dass meine Definition von beispielsweise von Egoismus (egal wie folgerichtig sie ist) nicht der sprachlichen Norm entspricht (egal wie unreflektiert sie ist). Andernfalls gäbe es hier keine ellenlangen Diskussionen darüber, ob eine Definition denn die allgemein bekannte ist, sondern ob sie sinnvoll ist.
Ich denke, dass die meisten Probleme darauf beruhen, dass Du 90% der relevanten Begriffe, über die gestritten wird, falsch verwendest und angefressen reagierst, wenn man Dich darauf hinweist.
Die anderen 10% sind im Grunde leicht zu erklären: Ja, Begriffe wandeln sich, was aber nicht heißt, dass jeder Begriff irgendeine beliebige Bedeutung hat, sondern nur, dass die Bedeutung um 1800 vielleicht eine andere war.
„Egoismus“ oder „Utilitarismus“ oder „Ethik“ haben hier und heute eine feststehende Bedeutung und jeder der davon abweicht, muss seine Abweichung erklären und kann nicht voraussetzen, dass sich die Welt morgen nach seinen Privatdefinitionen richtet. Wenn ich sagen „Auto“ ist für mich ein Tier mit Flügeln, dann ist das nicht falsch – denn ich habe ja definiert, was ich meine und Definitionen können nicht falsch sein – es ist nur höchst unwahrscheinlich, dass jemand meine Begriffswahl übernimmt, einfach weil der Begriff schon besetzt ist, reine Gewohnheit, wenn Du so willst.
Und so wie Du „Kultur“, „Ethik“, „Utilitarismus“ und dergleichen verwendest, winkt jeder mit etwas Ahnung ab, dreht sich um und lässt Dich als ahnungsloses Rumpelstilzchen im Regen stehen. Die Welt ist übervoll von Leuten, die schnell mal eben Einstein, Kant oder so widerlegen wollen oder einen in der Mathematik noch ausstehenden Beweis abliefern, aber schon bei Grundübungen versagen und dann denken, die Welt würde sie nicht würdigen. Und jeder von denen meint, er wäre natürlich ganz anders und besonders, da muss man dann irgendwann die Kränkung ertragen und aufwachen, oder weiter auf der Stelle treten.
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Ja, Du weißt nicht, was ein Geisteswissenschaftler eigentlich tut, das ist mir bekannt. Und?
Ich kenne das Regelwerk der guten wissenschaftlichen Praxis, die deutlich macht, was ein Wissenschaftler können sollte und was nicht - manche Sachen sprechen nur die Naturwissenschaftler an (in dem Bereich kenne ich mich aus), der Rest spricht mich nicht an und ist folglich an die Geisteswissenschaftler gerichtet, deren Kunst darin besteht, alte Gedanken nur neu wiederzukäuen und dabei richtig zu zitieren.
Ja, der Rest spricht Dich nicht an, muss ja auch nicht.
Darth Nefarius hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Fragt sich doch, was als "Detailkenntnisse" betrachtet werden kann.
Auch diese normative Frage ist wohl kontextabhängig, oder schlägst Du einen Messwert vor?
Nein, nur eine Frage, die diskussionswürdig ist. Manche Antworten sind einfach gegeben, um eine Orientierung zu besitzen und können dennoch willkürlich sein.
Ja, so ist es in der Philosophie auch.
Als grober Unterschied zwischen Natuwis und Philos kann man sagen, Natuwis wollen herausfinden, wie etwas ist und Philos, was es bedeutet, wenn jemand die Einstellung hat, dass etwas so ist.
Der eigentlich interessante Streit geht in die Richtung der Aufweichung der Positionen. Eine wahre Aussage muss sich ja letztlich doch an empirischen Fakten, und damit Welt, orientieren und das ist schwer zu leugnen, will man nicht „die Welt verlieren“ ein Problem, was Philosophen aber überbekannt ist.
Andererseits und das ist die Stoßrichtung McDowell, Brandom, Davidson, Habermas sind wissenschaftliche Untersuchungen allesamt auch nur Sprachspiele, also normative Akte und Kants wesentliche Erkenntnis war, das ALLES was wir als Menschen mit unserer Vernunft tun, ein Urteil ist, ein normativer Akt.
Und über die Phase dem einen oder anderen Lager zu unterstellen, es habe schlicht keine Ahnung, ist man längst hinaus.
Aus diesem Spannungsverhältnis leitet sich auch die neue Kritik am Naturalismus ab.