ujmp hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:Also siehst Du zwischen dem Urteil der Tiere und der Menschen doch einen Unterschied. Worin besteht der für Dich?
Du verwechselst ja doch Diskurs mit Urteilen! Der Mensch urteilt
über Diskurse. Er kann diese Urteile auch sprachlich ausdrücken mit "Richtig" oder "Vermutlich" usw., aber das Urteilen selbst ist kein sprachlicher Vorgang.
Eigentlich verwechsle ich das nicht, ich will nur über einen Urteilsbegriff reden, den Brandom anhand von Kant darstellt, er ist oben zitiert.
Dieses Urteil ist von Begriffen abhängig und im Begriff „Begriff“ steckt schon
das begreifen von etwas drin, das Begreifen nicht im Sinne von anfassen, sondern von kapieren, verstehen. Zu verstehen, was man tut und sagen zu können, warum man es tut, dass ist der Kern des Urteilsbegriffs von Kant, den Brandom aufnimmt.
Dein Urteilsbergiff der Lichtschranken mit Karlsruher Richtern gleichsetzt, ist auf einer viel undifferenzierteren Ebene angesiedelt und ich kann nicht sehen, wo diese Eben hilfreich ist, also müsstest Du es erklären.
ujmp hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:In diesem Sinne urteilen auch Topfpflanzen und Lichtschranken.
Ja, aber sie können nicht symbolisch bzw. hypothetisch urteilen.
Und?
Ist das nun ein Makel? Wenn man eine Lichtschranke ist, nicht, als Mensch schon.
Wenn der Mensch durch
das Spiel des Gebens und Verlangens von Gründen richtig charakterisiert ist, was ich glaube, weil Begründungen zu geben, tatsächlich zentral verlangt wird und zwar immer und vor allem dann, wenn wir nicht konventionelles Verhalten an den Tag legen, dann ist es ein Makel, keine Gründe anzugeben.
Du scheinst aber zu meinen, dass Begründungen nur überflüssiges Beiwerk sind und das Wesentliche die Entscheidung, das Urteil sei.
Ich denke, dass das nicht so ist. In Der Moralforschung kennt man das Phänomen, dass es recht häufig so ist, dass bei einem Urteil, was Ja oder Nein lauten kann, die Urteile sich über die Stufen hinweg nicht selten abwechseln, d.h. ein präkonventioneller Mensch könnte zu etwas „Ja“ sagen, der konventionelle Mensch sagt entscheiden „Nein“ und der postkonventionelle Mensch sagt wieder „Ja“.
Nun könnte man meinen, prä- und postkonventionelle Menschen seien im Grunde einer Meinung und genau das ist nicht der Fall, denn ihre Begründung ist fundamental verschieden. Wenn Du denkst, dass sei egal, wichtig sei allein das Ergebnis, kannst Du Dir ja mal in Gedanken durchspielen, ob Du es als Unterschied empfindest ob jemand nur so tut als ob er gerade eine bestimmte Einstellung vertritt, weil er meint, das entspräche dem, was Du gerade hören willst oder ob er diese Einstellung tatsächlich vertritt.
ujmp hat geschrieben:Ob zwei Farben das Urteil der Gleichheit verdienen hängt nur indirekt davon ab, welche Farben es sind.
Ja, darum kommt es in diesen Bereichen im Grunde auch nie zu Streits, ist Dir das wirklich noch nie aufgefallen? Nicht obn man zusammen im Kino war und was für ein Film da lief, ist der kritische Punkt, sondern wiie man ihn findet – und in der Regel erwartet man vom anderen, dass er seine Ansicht begründet. Ein Urteil wie „Dennett sollte man nicht lesen, voll kacke“ ist genauso wenig hilfreich wie „Dennett muss man gelesen haben, voll super.“ Ob Dennett ein Buch geschrieben hat, welche Farbe und wie viel Seiten es hat, darüber streiten wir nicht.
Ob es Folter gibt, ist nicht die Frage, wie sie zu bewerten ist, darüber wird gestritten.
Das was Du jetzt als wichtig darstellen möchtest, die vermeintlichen Fakten, ist das was niemand wichtig findet. Und auch diejenigen, die immer betonen, Meinungen interessierten sie nicht, für sie zählten nur die Fakten, zeichnen sich mehr durch eine Unkenntnis darüber aus, was Meinungen und was Fakten sind, und verkaufen – mehr unwissend, als bösartig, aber fast immer unreflektiert – ihre Meinungen als Fakten.
ujmp hat geschrieben:Es könnten zwei Gelb oder zwei Blau usw. sein. Es hängt aber direkt davon ab, ob du einen Unterschied zwischen ihnen feststellen kannst. Deine Denkkraft hängt daher weniger davon ab, was dir alles so für Sätze einfallen, sondern ob du in der Lage bist, die Muster darin zu erkennen und zu vergleichen.
Du meinst wemm man hell/dunkel, warm/kalt und oben/unten unterscheiden kann ist alles in Butter der Rest nur überflüssiges Beiwerk?
Dazu passen Deine regelmäßigen, im übrigen nicht selten beleidigenden, emotionalen Ausbrüche aber schlecht, denn da mischt doch nur jemand dieBUstaben etwas anders als Du, alles weitere ist doch unwichtig, oder … dann doch nicht?
ujmp hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:b) auf freier, willkürlicher Rekombination dieser Symbole zu neuen Symbolen,
Willkürlich eigentlich nicht.
Symbole die niemand versteht, sind ja weitgehend wirkungslos.
Man kann es aber unbegrenzt tun und darauf kommt es an. "Mensch auf dem Mond" scheint sogar heute noch einigen Menschen als eine unpassende Symbolkombination. Ohne solche "Visionen" wäre aber nie ein Mensch dort gelandet.
Denken Menschen wirklich so? Kombinieren sie Begriffe bis irgendwann „Mensch auf Mond“ herauskommt und halten dass dann für eine originelle Idee? Ich glaube das läuft völlig anders.
ujmp hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:c) auf der Fähigkeit aus diesen neuen Symbolen neue Vorstellungen zu entwickeln,
Naja Symbole sind in gewisser Weise verpacke Vorstellungen.
Es kommt halt dazu, dass Symbole durch Rekombination ihre eigene Bedeutung verändern, z.B. "Rot, die Farbe der Liebe"
Nein, es ist nicht einfach Buchstabensuppe auslöffeln bis irgendwann mal ein flotter Spruch liegen bleibt und einer war eben, dass Rot die Farbe der Liebe ist, es hätte aber genauso gut Gelb treffen können.
Manches mag eine reine Konvention sein, anderes nicht.
ujmp hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:d) auf der Fähigkeit diese neuen Vorstellungen zu beurteilen, d.h. sie mit Beobachtungen zu vergleichen.
Nur bedingt.
Jetzt wirst du wieder obskur. Ich glaube nicht, dass du wirklich etwas darüber weißt.
Dann tausch Dich doch mit jemand anderem darüber aus.
Was Du glaubst ist im Grunde nicht sehrt interssant, da Du ganz gerne mal Begründungen, auch auf Nachfrage, verweigerst.
Ich glaube dann immer, dass dies der Punkt ist, wo Du nicht mehr weiter weißt und auf die Stude Deiner Vorurteile regredierst, aber das ist eben mein Glaube.
ujmp hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben: Ist das nicht ebenso pfui, wie das, was Dich an Brandom so erregte? Oder wo ist jetzt der erregungsdämpfende Unterscheid, ich kann ihn nämlich nicht erkennen.
Ich sagte doch, dass ich mich weigere, mich mit dem Inhalt von Texten zu beschäftigen, die reine Angeberei sind und deren Autoren ihre Leser aus purer Eitelkeit bei der nächst besten Gelegenheit verraten.
Ja, das verrät viel über Dich, ist aber ansonsten nicht der Rede wert, da die Begründung fehlt und Du wieder mal persönlich wirst.
ujmp hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:Die Sprache ist allerdings viel flexibler, viel produktiver im Erfinden von Neuem - meistens Unsinn, gelegentlich Lösungen.
Also bleibt, dass Sprache das Alleinstellungsmerkmal des Menschen ist und das zwischen nur intentionalen, aber nicht diskursiven Wesen (Tiere) und intentionalen und diskursiven Wesen (Menschen) ein Unterschied besteht.
Vielleicht kannst du mal Grammatik und Satzzeichen korrigieren, dann denk ich mal drüber nach...
Ja, ich könnte mir manchmal mehr Mühe geben, tue ich gelegentlich auch, wenn ich meine, dass es sich lohnt präziser zu formulieren. Das Leben ist ein Nehmen und Geben, denk da auch mal drüber nach.