stine hat geschrieben:Vollbreit hat geschrieben:„Ich bin zwar nicht deiner Meinung, aber ich werde alles dafür tun, dass du sie frei äußern kannst.“
Entspricht genau meiner Einstellung und deswegen schreiben wir ja auch hier in diesem Forum, gell?
Dein Motiv in diesem Forum zu schreiben ist nach eigenen Aussagen oft Langeweile und wenn Diskussionen mal tiefer gingen empfandest Du das eher als unnötig und zu anstrengend, man weiß ja eh, wie es richtig ist.
Also weiß ich nicht, ob das wirklich Dein Motiv ist. Nebenbei ist es völlig Dein Bier aus welchen Gründen Du hier schreibst.
stine hat geschrieben:Und weil du das Thema Ganztagesunterbringung für Kinder unter drei Jahren nochmal ansprichst. Ja, das ist ein Paradebeispiel für eine eigene Meinung von mir. Ich halte das Thema für einen politisch getriebenen Hype. Es gibt wohl Studien, wonach es manchen Kindern nicht schadet, aber es gibt auch Studien, die das Gegenteil beweisen und darauf hindeuten, dass eine unsichere Bindung im Alter von 0-3 im späteren Leben Probleme machen kann. Psychische, wie physische. Warum wohl werden diese Studien heute unter den Tisch gekehrt?
Woher kennst Du diese Studien denn, wenn sie unter den Tisch gekehrt werden?
Dass Kinderkrippen nicht den Kindern dienen, sondern deren berufstätigen Eltern wird einfach nicht erwähnt, weil es so schön in unsere Arbeits- und Steuerwelt passt. Toleranz sieht hier bei mir so aus, wie Kurt sie beschrieben hat:
Kurt hat geschrieben:Wenn ich eine Meinung habe, dann halte ich diese für besser als die andere Meinung. Toleranz gegenüber der anderen Meinung heißt dann einfach "dann stirb doch als Rindvieh!" Für meine Zwecke ist das auch genug Toleranz.
Dem steht der folgende Toleranzbegriff gegenüber:
„Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könne am Ende vielleicht doch Recht haben.“ (Robert Lee Frost)
Das sind wohl verschiedene Herangehensweisen. Sie stehen sich dann nicht feindlich gegenüber, wenn man im besten Sinne des Diskurses versucht hat, den anderen vollumfänglich zu verstehen und der andere der Darstellung zustimmt: Ja, so hab ich es gemeint. Von hier aus kann man Kritik üben, aber wer vorher abbricht, der hütet und schützt eventuell seine Vorurteile.
stine hat geschrieben:Ich kann den Zweck der Kinderkrippen einsehen, aber ich muss sie deswegen nicht gut finden.
Was mich bei der Debatte um die Ganztageskrippen weiter stört ist das pubertäre Gedöns jener Befürworter, die plötzlich alles als konservativ und schrullig abstempeln, was ihre eigene Kinderzeit noch lebenswert gemacht hat. (Man muss sich schließlich abnabeln und endlich mal was anders machen) Aber das wird vermutlich aus dem ehemaligen Ossiland getrieben. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand der zu Hause seine Kinderwelt genießen durfte, seine eigenen Kinder gerne fremdbetreut sehen möchte.
Auch hier reihst Du eigentlich nur Ressentiment an Resentiment. Das pubertäre Gedöns, das ehemalige Ossiland und die Konklusion ist, dass Du Dir beim besten Willen etwas nicht vorstellen kannst. Was immer das ist, wissenschaftlich ist es nicht und darum ist der Rückgriff auf wissenschaftliche Studien m.E. auch an der Sache vorbei, wenn es damit endet, dass Du Dir etwas nicht vorstellen kannst.
Eine Wahrnehmung die ich schon mal nicht teile. Von mir wurde nie verlangt mich als homosexuell zu outen, es doch mal zu versuchen oder dergleichen.stine hat geschrieben:Das Thema Homsexualität ist für mich überhaupt kein Thema, wenn jeder so lebt, wie er leben möchte. Ich finde es nur sehr affig, wenn eine Minderheit sich so laut in den Vordergrund drängt, dass die Meinung entstehen kann, jeder zweite wäre ein Betroffener, hätte nur nicht den Mut sich zu outen.
Wann ist Dir das denn zum letzten Mal passiert und wie oft überhaupt in Deinem Leben?
Schon klar.stine hat geschrieben:Das Thema Sexualität wird mE sowieso völlig überbewertet.
Und, wer schwul ist, kann das natürlich nicht?stine hat geschrieben:Auch hier kann man mir Konservatismus vorwerfen. Klar, ich bin eben so aufgewachsen und habe keinen Schaden genommen, auch wenn ich nicht alles ausprobieren mag, was möglich wäre. Meine Meinung dazu ist, man muss sich am nächsten Morgen noch im Spiegel anschauen mögen.
Es mag ja jeder halten wie er will, aber das Ideal der katholischen Sexualität, nur von vorne (wir sind ja hier nicht bei den Karnickeln oder Hunden), Licht aus und wichtig!: ohne Spaß, einzig zum Zwecke der Versorgung der Welt mit Nachkommen, wer so lebt, den muss man vielleicht nicht bedauern, aber man kann. Es gibt den schönen Spruch: „Keuschheit ist ihre eigene Bestrafung.“
Und genau deshalb lohnt der genaue Blick, sonst bist Du nämlich beim Relativismus angekommen. Man kann schon Qualität und Mist unterscheiden, sei es durch Umfang und Güte von Studien, sei es durch die logische Konsistenz der Argumente, es geht. Man muss nur wollen.stine hat geschrieben:Du kannst heute für alles eine passende Studie aus dem Netz ziehen oder das passende Buch dazu finden.
Und das tut wer?stine hat geschrieben:Wenn aber jemand nur bestimmte Quellen zulässt, die seine eigene Meinung unterstreichen, dann kommt es leicht zu einer Verfälschung der Tatsachen. Z.B., wenn Untersuchungen die Homosexualität betreffend nur aus Homoblättchen und Homoseiten stammen.
Eigentlich ist das genau das, was Nanna bei Gandalf und provinzler kritisiert. Die, die nicht meiner Meinung folgen, sind professorenhörige Speichellecker, aber wenn man mal einen Akademiker in den eigenen Reihen hat, genießt der renommierte Herr Professor, der seit 30 Jahren an dem Thema dran ist und sich dort selbstverständlich – wer sonst, wenn nicht er? – auskennt, wie keiner Zweiter den Status eines Säulenheiligen. Äußerst durchschaubar. Für Dich nicht?stine hat geschrieben:Oder die segensreiche Unterbringung in Kinderkrippen vom linken Parteiflügel propagiert wird, wissenschaftliche Studien also nur dazu dienen sollen, den Eltern ihre Ängste zu nehmen.
Ich nicht.stine hat geschrieben:Ich finde, da kann man dann auch ruhig mal etwas aus einer ganz anderen Sicht mit aufs Tablett bringen.
Gegen viel Scheiße hilft nicht viel Scheiße, sondern wegmachen. 90% streichen und gucken was übrig bleibt.
Ja, mit welchem Argument denn, wenn die Schlüsse den Ergebnissen entsprechen, also nicht überinterpretiert wird, die Studien sauber und die Schlüsse logisch richtig sind? Man kann die Methodik im Ganzen kritisieren, aber auch dafür braucht man gute Gründe. Wer grundlos moppert ist einfach ein Idiot und wird zurecht nicht gehört.stine hat geschrieben:Leute wie du, meckern dann zwar gerne die Quelle als unzulässig und unlauter an, aber genau das könnte man mit den anderen Quellen auch tun.
Sollst Du, darum sind wir hier. Du sollst nur nichts behaupten, was Du nicht rechtfertigen kannst.stine hat geschrieben:Und meine Alltagserfahrung? Ja, warum denn nicht? Warum soll nicht zählen, was ich vor meiner Haustüre, in meiner Stadt, auf dem Land oder sonst irgendwo direkt beobachten kann?
Ein wenig billig, meinst Du nicht?stine hat geschrieben:Ich sitze eben nicht den ganzen Tag vor dem Computer, vor der Klotze oder lese aus dem Erlebten eines Vielschreibers. Um sich eine eigene Meinung zu bilden, zählt das ganze Spektrum.
Ich verstehe dabei vor allem nicht, dass diejenigen, die sich darüber beschweren, die anderen würden sie doch schließlich überhaupt nicht kennen, sich autorisiert fühlen, über jene anderen, die sie ebenfalls überhaupt nicht kennen zu urteilen. Ich habe zumindest nicht den Eindruck, dass Du mich, meine Interessen und meinen Tagesablauf auch nur halbwegs kennst. Ist nebenbei auch völlig unnötig, es geht hier ohenhin nur um das, was ich schreibe. Es ist genau das, was mich an Dir stört, neben der anderen Seite, die mir durchaus sympathisch ist , dass Du für Dich gerne in Anspruch nimmst, was Du anderen nicht gewährst.