xander1 hat geschrieben:Ich denke aber, dass dein Motiv eher durch deine eigenen Erfahrungen entstanden ist und es wirkt auf mich so, dass das Problem der Fanatiker eher ein Vorwand für dich ist.
Natürlich spielen für mich persönliche Erfahrungen die größte Rolle (wie für alle anderen Menschen), trotzdem verachte ich auch religiöse Fanatiker, die eine potenzielle und reelle Gefahr für mich darstellen. Ich bin alt und klug genug um zu wissen, dass ein Terrorist gefählirch ist, ohne jemals einem begegnet zu haben.
xander1 hat geschrieben:An dem Terrorismus ist der Westen selbst schuld. Muss ich noch viel mehr dazu schreiben? Allerdings habe ich ein Problem damit, wenn Extremisten in Deutschland sind, egal ob sie Deutsch sind oder nicht.
Findest du Terrorismus als Reaktion auf - was auch immer - wirklich angemessen? Ja, es gab die Kolonialisierung, Stellvertreterkriege, Begünstigungen von Diktatoren usw. (ich will damit nicht sagen, dass ich das billige - es widert mich an) - aber die betreffenden Länder haben letztlich die größere Verantwortung für ihr Scheitern. Jemanden mit Waffen zu beliefern bedeutet nicht den Abzug zu drücken, einen Diktatoren zu bezahlen bedeutet nicht, ihm auch zu gehorchen. Ich bin sicherlich der letzte, der die Aktionen des Westens im nahen Osten rechtfertigen will, aber ich sehe bei bestem Willen keine Rechtfertigung für Anschläge.
xander1 hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben: - zu viele wollen was zu sagen haben und die Führungsspitze gibt nach, will es allen recht machen, scheitert damit gewaltig und vergisst die Kernkompetenzen
Ich bin generell für maximale Demokratie, so weit es möglich ist, was aber nicht in 100% der Fälle möglich ist.
Richtig, und wenn es eben nicht funktioniert, muss man rechtzeitig die Strategie wechseln.
xander1 hat geschrieben:Parteien brauchen ein Gesamtkonzept für alle Bereiche die infrage kommen, wenn sie als Regierung da stehen. Das gilt auch für die Piraten, wie es auch für die Grünen gegolten hat.
Ist richtig, trotzdem sollte die Aufmerksamkeit eben auf den Kernkompetenzen liegen und alles andere auch Kompromissen erliegen dürfen. Bei den Grünen tut es das ja (Friedensbewegung? - Rot-Grün zieht in den Krieg; Liberale Asylpolitik? Kretschmann unterstützt die Reform; Wehrpflicht? Guttenberg schafft sie ab....). Wenn man sich über Kleinigkeiten streitet wird daraus nichts.
xander1 hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Atheistenkirchen
Riecht nach einem Phantasiewort.
Ein Neologismus höchstens, aber kein Phantasiewort:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/atheisten-treffen-sich-in-london-in-ehemaliger-kirche-a-889063.htmlxander1 hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben: wenn idiotische Sekten das schaffen, wieso keine atheistischen Akademiker?
Ganz einfach, weil die Sekten Gründe gefunden haben warum es "soziale" Zusammenkünfte geben muss, warum man eine Einheit ist. Diesen Grund gibt es selbst bei der Spaßsekte nicht, mit dem Spaghettimonster.
Natürlich gibt es die - Koordination, Organisation, gegenseitige Motivation und das
Geselligsein. Im Netz fühlt man sich immer als würde man einen Monolog führen (geht mir mindestens so).
xander1 hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Was den Brights wohl wirklich gefehlt hat, ist die Leitfigur.
Oh Gott +grusel+. Wenn du wirklich Atheisten verscheuchen willst, dann wenn du denen ne Leitfigur gibst. Sowas brauchen Religiöse wie den Jesus oder den Mohammed. Es ist ja gerade eines der Gründe Atheist zu sein, weil man solche Leitfiguren nicht will. Besonders wenn man älter als 30 oder 40 ist, dann ist es kaum noch denkbar dass man eine Leitfigur anhimmelt, außer aus Angst, wenns ein Diktator ist.
stine sagt es ja - eine Leitfigur ist kein Messias, sondern ein Idol, ein Anführer. Dawkins beispielsweise war den geisteswissenschaftlichen Atheisten wohl zu sehr Naturwissenschaftler und gleichzeitig auch nicht engariert genug, um konkrete Organisation zu übernehmen (damit meine ich "Anführer" - jemand, der Abstimmungen moderiert, repräsentiert, Verantwortung übernimmt und im Zweifelsfall die Entscheidungen trifft. Es geht um praktische Organisation und die erfordert eine Hierarchie).
Leitfiguren oder Anführer sind nicht per se Diktatoren - ich betrachte die gewählten Politiker in Europa (zumindest die meisten) jedenfalls nicht als Diktatoren.
xander1 hat geschrieben:Weils noch kein Internet gab. Ja nee dein Einwand mit "lokal" ist aber berechtigt. Ich vermute, dass die soziale Strutkur eines Internetforums ein Problem ist, weil es zu viel "Gegeneinander" gibt und weil man sich im Internet mehr erlaubt als im wahren Leben. Es gibt auch andere soziale Strukturen im Internet: Facebookähnliche Seiten, Twitterähnliche Seiten, Blogs, Bilderalbumseiten, etc. Man müsste mal solche Seiten untersuchen. Darüber Aufsätze schreiben, über deren Eignung und selbst Leute befragen, die auf solchen Seiten unterwegs sind.
Ne, die scheinen dasselbe Problem zu haben - es schaukelt sich alles mögliche hoch und irgendwelche empfindlichen Persönlichkeiten werfen sich vor nen Zug, weil irgendjemand ihnen gesagt hat, dass das zuletzt gepostete Foto scheiße aussieht.
Und weil ein paar andere Idioten das lustig finden, hacken sie kollektiv aus Banalitäten auf einen Sündenbock ein. Genau aus diesem Grund meide ich soziale Netzwerke - im realen Leben kann man solchen Menschen immerhin noch eine pfeffern und sie halten die Klappe.
xander1 hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Eine Zeitung müsste rausgebracht werden, ein wohlhabender Gönner müsste gefunden werden,
Ja, das wäre wirklich zielführend.
Etwa nicht? Jede erfolgreiche Partei und jede erfolgreiche Religion hat sich einen Verlag erschaffen, der günstige Wahrheiten vertreibt. Daazu braucht man natürlich Geld (wie für alles andere wie Veranstaltungen, Aktionen, usw...).
xander1 hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:eine prägnante Symbolik
Ja, schon, nur müsste man da vorsichtig ran gehen. Also dieses Sonnenlicht oder was das sein soll von den Brights wirkt auf mich eher sektenhaft, so mal meine subjektive Meinung. Außerdem ist Symbolik für mich eher Kinderkram. Aber man braucht schon gute Symbole.
Für die einen ist es Kinderkram für die anderen ein visuelles Lesezeichen im Kopf. Woran denkst du bei einem blau-weißen Rautenmuster mit kreisroter Umrahmung? An Bayern-München. Woran denkst du bei einem Halbmond? An den Islam. Woran denkst du bei einem Kreuz (Senkrechte gegen Waagerechte)? An das Christentum (oder den Tod). Sowas muss schon sein und ich habe genau deswegen auf die Eule und "Athena" im neuen Forum bestanden.
xander1 hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:und ein Anlass, um sich dieser Bewegung anzuschließen.
... der nicht (nur) wegen der Feindschaft gegen Religionen existiert. Ich hatte in diesem Forum schon immer kritisiert, dass es zu wenig Grund gibt sich den Brights anzuschließen. Die meisten haben nur einen Ort gesucht, auf dem sie gegen Relgionen schimpfen dürfen.
Ich finde eigentlich, dass es Grund genug gab, sich irgendwie irgendeiner atheistischen Bewegung anzuschließen - Pädophililie-Skandale, Mafiagelder im Vatikan, der islamische Staat.... kaum zwinkert man und schon wird von etwas Neuem berichtet, das Grund genug wäre. Zugegeben - vielleicht nicht bei uns, aber wieso denn nicht beispielsweise im Irak oder Syrien? Wieso erklären säkuläre Kräfte nicht ihre Unabhängigkeit von religiösen Zwängen und erkennen nicht die Ursache ihrer Konflikte in der Religion (klar, man könnte noch darüber diskutieren, dass es auch ethnische und geostrategische Motive gibt - aber zumindest letzteres gilt nur für die Anführer, für die kämpfenden Idioten ist es tatsächlich wichtig, ob sie einen von der gleichen religion vor ihrer Flinte haben oder nicht. Ethnische Konflikte decken sich teilweise extrem mit den religiösen - trotzdem scheinen die Menschen auch bei unterschiedlicher Herkunft eher miteinander auszukommen, wenn sie dieselbe Religion haben).
Wahrscheinlich sind diese Menschen schlicht zu ungebildet, um diesen Zusammenhang zu erkennen und die Religionen dort zu mächtig.
xander1 hat geschrieben: Darth Nefarius hat geschrieben: So wie ich das sehe, gab es alles irgendwie stückchenweise, aber nichts wurde zusammengeführt.
hä?
Naja, Dawkins war für kurze Zeit wirklich derjenige, der einem am ehesten als Atheistensprecher einfallen würde, Anlässe um gegen Religion oder die Aufweichung des Säkularismus vorzugehen gibt es - wie gesagt - genug, Geld gab es zumindest bei dieser Gjordano-Bruno-Stiftung (wenn sie sich denn schon "Stiftung" nennt) und jedes Forum hätte gut den Sprung in eine Zeitung schaffen können, wenn es denn lokal eine Häufung an Mitgliedern gegeben hätte (das einzige, was mir wirklich gefehlt hätte).