von marie.merch » Fr 15. Jun 2007, 23:01
Hallo,
ich habe keine Ahnung welchen Brennwert Menschenfett hat, oder ob es sich ohne größere Mengen umweltbedenklicher Rückstände verbrennen lässt. Mag wohl eine ingenieurtechnisches Problem sein. Wie dieses hier:
Rudolf Höß über die Verbrennung der Leichen in Auschwitz: "Das sich auf dem Boden der Gruben sammelnde Fett wurde mit Eimern dem Feuer wieder zugegossen, um besonders bei nasser Witterung den Verbrennungsprozess zu beschleunigen. Die Dauer der Verbrennung dauerte 6-7 Stunden. Der Gestank der verbrannten Leichen konnte bei Westwind selbst im Lager bemerkt werden. Nach Räumung der Gruben wurden die Aschenreste zerstampft. Dies geschah auf einer Zementplatte, wo Häftlinge mit Holzstampfern die Knochenreste pulverisierten. Diese Reste wurden dann mittels Lastwagen an einer abgelegenen Stelle in die Weichsel geschüttet."
Mit zunehmender Menge an zu verbrennenden Leichen, wurde das Fett zum größeren Problem. Das aus den Leichen austretende Fett, erstickte das Feuer und verhinderte die Verbrennung. Kein akzeptabler industrieller Standard. Man hat daran gearbeitet und das Problem in einem längeren Entwicklungsprozess erfolgreich gelöst.
Ich wollte euch nicht die Laune verderben. Diese - was, wie nennt man das? Geschichte, nein - ach egal (aus irgendeiner Biografie über Höß, v. Robert Merle glaube ich) ist entzetzlicher, als alles, was ich sonst über den Nationalsozialismus weiß. Die technische Entwicklung mit allen Kniffen, wieder verworfenen, neuen und schließlich gelungenen Ideen, wurde recht anschaulich und sachlich geschildert.
Und, was nicht soo schauerliches: Im Heidelberger Apothekemuseeum, gibt es noch ein Döschen Menschenfett. Es wurde im Mittelalter u.a. gegen Zahnschmerzen und als Grundlage für Salben verwendet. Es zieht so schnell in die Haut ein wie kein anderes und soll, wer weiß ob stimmt, dank der Inquisition leicht verfügbar gewesen sein. Beliefert wurde der Apotheker vom Henker.
Unguentum(lat. Salbe, homogene Masse) infernale
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Menschenfett = 100 Gramm
Discordium Frascator = 5 Gramm
Haferblüten = eine Handvoll
Mohnblüten = eine Handvoll
Radix Helleborus pulvis = eine Messerspitze voll
Semen Heliotropa pulvis = eine Messerspitze voll.
Das ganze fülle man in einen irdenen Topf, den man dann zu gleichen Teilen mit wildem Mohn und Hanfblüten auffüllt. Der Topf wird hermetisch verschlossen und im Wasserbad (= Balucum Mariae) 2 (zwei) Stunden erhitzt. Dann wird der Inhalt des Topfes durch ein Filter gepresst und zur Stunde des Saturn exorciert und geweiht.
Anwendung: Vor dem Einschlafen reibe man sich mit dem Extrakt den Hals, die Karotiden, die Achselhöhlen und die Gegend hinter den Ohren ein.
Verschafft erotische Träume.
Also, wie ich das sehe, ist das Produkt für die Energiewirtschaft wirtschaftlich weniger interessant. Die Inquisition scheint aus verschiedenen Gründen (die man so oder so beurteilen mag), als Rohstofflieferant überholt und die Ressourcen knapper.
Aber offensiv vermarktet und gut platziert, könnte das Produkt in Bio-Läden und Naturkosmetik wirtschaftlich größte Bedeutung erringen. Im Zuge einer engagierten Cross-Marketingstrategie, wäre die Erschließung dieses erfrischend neuen Marktsegmentes, für Krankenkassen von größter Bedeutung. Gewonnen, als Kontrollstelle für die Einhaltung der EG-Öko-Normen und hiermit als Garant für die Vergabe des Ökosiegels, könnte im Zuge einer maximal gewinnoptimierenden Imagekampagne, ein unverhofft unerschlossener Markt mit unkonventionellen Partnern dynamisch erobert werden.
viele Grüße
Marie