Penn Jilette äußerte:
Der Glaube, dass es keinen Gott gibt, bedeutet, dass man mir nicht wirklich vergeben kann, außer aufgrund von Freundlichkeit und Vergesslichkeit. Das ist gut; Es bewegt mich dazu, mir mehr Gedanken zu machen. Ich muss mich schon beim ersten Mal bemühen, die Menschen richtig zu behandeln.
Der Glaube, dass es keinen Gott gibt, hindert mich daran, solipsistisch zu sein. Ich kann die Ideen von allen möglichen Leuten aus allen möglichen Kulturen verstehen. Ohne Gott können wir uns auf die Realität einigen und ich kann weiterhin erfahren, wo ich falsch liege. Wir können uns alle fortlaufend anpassen, damit wir richtig miteinander kommunizieren können. Ich drehe nicht gleich durch, wenn die Leute sagen: “Ich habe einen Glauben, ich glaube das in meinem Herzen und nichts, was du sagen oder tun könntest, wird meinen Glauben erschüttern.” Das ist nur eine umständliche, religiöse Art und Weise, um “Halt die Klappe” zu sagen oder zwei Wörter, welche die FCC noch weniger mag. Doch jede Unanständigkeit ist weniger beleidigend als “Wie ich aufgezogen wurde und mein imaginärer Freund bedeuten mir mehr, als alles, was du jemals sagen oder tun könntest.” Der Glaube, dass es keinen Gott gibt, versetzt mich also in die Lage, widerlegt zu werden und das macht immer Spaß. Es bedeutet, dass ich etwas lerne.
Seien wir mal ehrlich: Rational kann man nur begründen, dass es keine Anhaltspunkte für reale personifizierte Gottheiten gibt und dass selbst die Theorien ansich nicht schlüssig sind.
Darüber hinaus glaube ich aber auch, dass es keinen Gott gibt: Das geht insoweit über das rationale Element hinaus, dass ich auch emotional nicht in der Lage bin, etwa eine Gottheit zu empfinden oder zu erfühlen. Ich kann mir etwas derartiges vorstellen wie ich mir Figuren aus Harry Potter vorstellen kann, ich kann sie mir sogar so plastisch vorstellen, dass ich einen Drachen aus Harry Potter bei geschlossenen Augen beweglich vor mir sehe - im Geiste. Nur im Traum bin ich allerdings nicht in der Lage, Phantasie und Realität zu trennen. Ansonsten bleibt eine klare Trennung von Phantsasiegestalt und Realität.
Der Punkt aber ist: Auch wenn ich alle rationalen Überlegungen streiche und meinen Verstand ausschalte, dann glaube ich, dass es keinen Gott gibt. Das mag zwar rationale Ursachen haben - aber auch unter Ausblendung des Verstandes habe ich daran keinen Zweifel - rational überlegt kommt dann ein rein denklogischer Zweifel im fallibilistischen Sinne hinzu.
Was ist dagegen einzuwenden?
Man kann insofern zweifel haben, ob nicht mancher Atheist zunächst glaubt und dann die rationale Begründung sucht - ebenso wie wir uns häufig in Bruchteilen von Sekunden eine politische Meinung bilden und erst dann nach Argumenten suchen. Immerhin bin ich aber bereit, meine subjektive Empfindung eine eigenen Kontrolle meines Verstandes zu unterziehen, so dass ich z. B. den Fallibilismus in mein Weltbild einschließe, obwohl er sich nicht mit meinen Empfindungen deckt.