Glauben, dass es keinen Gott gibt

Re: Glauben, dass es keinen Gott gibt

Beitragvon Carlesius » Sa 4. Aug 2007, 13:04

Kival hat geschrieben:
Carlesius hat geschrieben:
Kival hat geschrieben: euklidischen Geometrie. Diese galt immer als absolut wahr, bis eine nicht-euklidische Geometrie entworfen wurde (widerspruchsfrei). Welche ist nun richtig?


Zweifel ohne sind beide richtig!


Aha und wie sollen zwei sich widersprechende Dinge gleichzeitig richtig sein?


Ich finde schade dass in der Schulfach Geschichte fast nur politische Ereignisse und vor allem Kriege behandelt werden.
Das sind Bereiche in dennen Deutsche sehr Misst gebaut haben, oder sehr zurück geblieben waren. Schweizer hatten z.B. niemals ein König gehabt. 1789 die Franzosen haben es abgeschaft und kurs ein par Jahrzenten danach alle Kolonien des Amerikas-Kontinet sich von jeder Art von Monarchie-Abhengigkeits befreien lassen. Deutsche dagegen müssten zu erst das Erste Weltkrieg verlieren, damit der Keisser nach der Niedarlage in der Niederlande fliehen musste.
Aber wo Deutschen ehr stolz sein können ist in die Geschichte der Wiessenschaft.
Man kann ein Blick ins Wikipedia Artikel Riemannsche Geometrie werfen. Der Abschnitt Mathematische Definition kann einfach übersprungen werden wenn man noch nicht ein paar Uni-Semestern Mathe hinter sich hat. Der interesanteste Abschnitt ist Geschichte, wo von der Unterscheidung des physikalisch Wahren vom mathematisch Wahren die Rede ist.
Franzosische und amerikanische Schüler dürfen sich leisten so etwas zu ignorieren, meiner Meinung nach, deutsche nicht.

Die Aufgaben der Mathematik bestehen darin die Konsequensen auf Richtigkeits zu überprüfen, aber auch Methoden zu finden mit dennen diese Konsequensen gefunden werden können, die sich ableiten können von eine vorgegebene Menge von Prämissen. Und sie ist nicht verantworlich für die Gültigkeits der Prämissen auserhalb der Mathematik.

Jetzt konkret zu den zwei sich widersprechende Dinge : euklidische und nichteuklidischen Geometrie sind Dingen die sich nicht widersprechen sondern ergänzen inerhalb der Absolute Geometrie

Und bezüglich Absolute Geometrie:
Kival hat geschrieben: euklidischen Geometrie. Diese galt immer als absolut wahr, bis eine nicht-euklidische Geometrie entworfen wurde (widerspruchsfrei).

Soll von dieser Bechauptung abgeleitet werden das die euklidischen Geometrie in gegensatzt zur nicht-euklidische Geometrie nicht widerspruchsfrei ist?
So eine Bechauptung wäre nicht absolut geometrisch sonder absolut falsch.

In der Mathematik von Richtigkeit oder Wahrheit zu sprechen ist nicht problematisch wenn man weiss worum es geht. Wenn man weiss z.B das Axiomen per definition nicht etwa unbeweisbar bleiben, sondern nicht bewisen werden müssen.

Zurück zur Diskutionen über Got und die Welt:
Wie ich in meine Wikipedia Benutzer Seite schon erwent habe, eine meine speziellen Gebiete sind Mathematik und ihre Geschichte.
Nach mehr als drei Jahrzenten tieffe Überlegungen bin ich zu den Überzeugung gekommen dass durch Mathematik keine Aussage absuleiten ist der dafür oder dagegen die Existens eines Gotes spricht.
Wenn es um die Diskusion über die Existens Gotes geht und mindestens ein Lehie teilnihmt, sollte die Mathematik nichts ins Gefecht gebracht werden.
Ist nicht fähr zu versuchen Menschen zu überzeugen mit Argumenten aus ein Fachgebit bei dem die Menschen die Richtigkeit der Ausagen nicht nachvollziehen können.
Ich glaube ist Euler gewessen der bei Friedrich dem Grossen oder Katharina der Grossen argumentierte: Aus (a+b) ^2 gleich a^2 + 2ab + b^2 folgt das Got existiert, oder Sie nicht in der Lage sind das nachzuvolziehen meine geherte Geschprächpartner? Worauf der Geschprächpartner nur zustimen könnte um sich nicht zu blamieren bei zuzugeben das er von Mathematik viel zu wenig wusste um mit Euler zu diskutieren.
Ich kenne mich ziemlich gut aus in Mathematik, und könnte ich das ausnutzen um in Diskusionen über Got zu beeindrucken. Falls ich dadurch Erfolgt hätte dann könnte ich zu Recht als Demagog bezeichnet werden.

Trotzem, oder genau deswegen hier stelle ich die allgemeine Frage an alle Mitglieder dieses Forum:

Kann man aus der Mathematik Aussagen absuleiten die dafür oder dagegen die Existens eines Gotes sprechen?

ich glaube nicht
Carlesius
 
Beiträge: 18
Registriert: Mo 30. Jul 2007, 18:41
Wohnort: Nidwalden, Schweiz

Beitragvon [C]Arrowman » Sa 4. Aug 2007, 14:25

Kann man aus der Mathematik Aussagen absuleiten die dafür oder dagegen die Existens eines Gotes sprechen?


Der Gödelsche Unabhängkeitssatz wird gerne von den Religiösen herangezogen, um die Existenz von übernatürlichen zu beweisen, aber eigentlich schließt der Satz lediglich die Existenz von Übernatürlichem an Hand dessen das wir nicht alles erklären können nicht aus.
Benutzeravatar
[C]Arrowman
 
Beiträge: 961
Registriert: Mo 1. Jan 2007, 16:18
Wohnort: Fuldabrück

Beitragvon Carlesius » Sa 4. Aug 2007, 18:12

[C]Arrowman hat geschrieben:
Kann man aus der Mathematik Aussagen absuleiten die dafür oder dagegen die Existens eines Gotes sprechen?


Der Gödelsche Unabhängkeitssatz wird gerne von den Religiösen herangezogen, um die Existenz von übernatürlichen zu beweisen, aber eigentlich schließt der Satz lediglich die Existenz von Übernatürlichem an Hand dessen das wir nicht alles erklären können nicht aus.


wahrscheinlich meinst du Gödelscher Unvollständigkeitssatz.
Das ist sicherlich etwas womit man sich ernsthaft bescheftigen muss. Und sehr wohl könnte von Religiösen herangezogen werden, um die Existenz von übernatürlichen zu beweisen.
Dein: aber eigentlich schließt der Satz lediglich... verstehe ich leider nicht so geneu. (Hilfe ich bin Ausländer und komme mit mein Deutsch nicht weiter)
Vielleich die doppelte Negation bei: ...nicht alles erklären können nicht aus. bringt mich durcheinander.
Kannst du das bitte anders formulieren?
In der zwieschen Zeit überläge ich was ich dazu sagen kann. Versprochen!
Carlesius
 
Beiträge: 18
Registriert: Mo 30. Jul 2007, 18:41
Wohnort: Nidwalden, Schweiz

Beitragvon Qubit » Sa 4. Aug 2007, 18:46

Myron hat geschrieben:
Qubit hat geschrieben:Atheist ist man nicht, Atheist wird man.


Ich würde eher sagen, man kommt als Atheist auf die Welt, da Neugeborene sicher nicht an Gott glauben.


Hier ist Atheist durchaus im Sinne eines "-Ismus" gemeint; nicht aus Unwissenheit, sondern aus wissentlicher Überzeugung.
Aber auch die subtile Abgrenzung in die andere Richtung ist enthalten. Die "A-" Begriffe implizieren eine Abgrenzung zu anderen Begriffen, so wie Schafe zu schwarzen Schafen in einer weissen Herde werden. Ganz unabhängig der zeitlichen Dimension. Ohne den Begriff "Theist" wäre wohl gar der Begriff "Atheist" sinnleer ;-)

Beste Grüsse
Benutzeravatar
Qubit
 
Beiträge: 520
Registriert: Fr 29. Jun 2007, 15:44

Beitragvon Qubit » Sa 4. Aug 2007, 19:35

Myron hat geschrieben:
Manfred Bibiza hat geschrieben:Wahrheitsfähige Aussagen sind entweder wahr oder unwahr, ein Mittelding gibt es nicht, während es bei Aussagen, die nicht wahrheitsfähig sind, sinnlos ist, nach der Wahrheit überhaupt zu fragen. Wenn ich genügend Informationen über die Bedingungen einer wahrheitsfähigen Aussage habe, kann ich ein Urteil bilden und dieses kann nur "wahr" oder "falsch" lauten.


Wenn genügend Informationen gegeben sind, dann ist in der Tat eine vernünftige positive oder negative Urteilsbildung möglich.


Vorneweg ist es wohl interessant festzustellen, dass die Aussenlogik (formale Manipulation von Aussagen) nichts über den Wahrheitsgehalt der Aussage selbst feststellen kann ;-) Ungeachtet dessen kann man natürlich durch Umformungen den zugeordneten Wahrheitsgehalt der Aussage erhalten.

Allerdings sollte man beachten, dass es (im Sinne meines hier nicht dargelegten sogenannten "Informatikalismus" ;-)) keine kontextfreien Informationen gibt. Wahrheitsaussagen können nur auf diesem Kontexthintergrund gemacht werden. Insbesondere kann dieser Informationshintergrund für sich selbst nicht als wahr oder falsch erwiesen werden, insofern er nicht in einem anderen Informationskontext steht. Er kann an und für sich bestenfalls als vernünftig oder unvernünftig erachtet werden, zB im Sinne einer Widerspruchsfreiheit (zum vorhanden Wissen / Erfahrung). Man könnte ihn sogar "konventionalistisch" auffassen (zB im Sinne einer gemeinsamen Sprache, Kultur, etc.).
Beispiele:
- "Es regnet" hängt vom Kontext Ort und Zeit ab.
- "Der Baum ist blau" hängt zB. vom Kontext eines Alkohols-/Drogenkonsum ab ;-)
- "Die Erde ist eine Kugel" hängt vom Kontext des Fachwissens ab; für die meisten okay, ein Geologe würde wohl "Geoid" vorziehen.
- "Raum und Zeit sind absolut" hängt vom Kontext einer adäquaten Theorie ab, um Phänomene zu beschreiben (im Alltag allemale). Er hat darüberhinaus auch etwas von einer "kollektiven" zeitliche Dimensionn (~ von Wissenschaftler vor über 100 Jahren wohl als wahr betrachtet).

Okay wird man sagen, es gibt triviale Aussagen, da steht der Wahrheitsgehalt zweifellos fest, zB
- "Der Eiffelturm steht in Paris"

Kosmische Katastrophe, alles Leben, alles Wissen, alles von Menschen geschaffene wurde vernichtet, bis auf den Eiffelturm. Eine Nachricht wurde ins All gesendet mit der Botschaft "Der Eiffelturm steht in Paris" und Ausserirdische sind darauffhin auf der Erde gelandet.
Werden sie den Satz als wahr oder falsch erklären können ?

Das bringt mich zu Aussagen, denen der Informationskontext fehlt (abhängig natürlich vom vorhandenen Informationshintergrund):

- "Gott existiert" ist im Kontext eines Religiösen zB. wahr, weil Gott sich ihm offenbart hat.
In meinem Kontext stellt die Aussage allerdings keine Information dar, über die als wahr oder falsch befunden werden könnte. In meinem Informationskontext ist die Aussage "informationsleer".

PS:
Aus Zeitgründen haben ich dies alles etwas knapp und schnell dargstellt. Aber ich hoffe, es wird trotzdem klar, was ich meine.
Darüberhinaus zeigt es, dass für eine "gemeinsame" Wahrheitsfindung es meistens weniger dienlich ist, zugrundegelegte Begriffe kurz und scharf zu definieren, sondern vielmehr eine ausführliche Darlegung des Informationskontexts hilfreich ist. Dieser kann dann ggf. aufgrund eines Informationshuintergrundes selbst als wahr oder falsch erachtet oder anderenfalles als "vernünftig" oder "unvernünftig" gesehen werden.

Beste Grüsse
Benutzeravatar
Qubit
 
Beiträge: 520
Registriert: Fr 29. Jun 2007, 15:44

Beitragvon Myron » Sa 4. Aug 2007, 23:47

Qubit hat geschrieben:
Myron hat geschrieben:Ich würde eher sagen, man kommt als Atheist auf die Welt, da Neugeborene sicher nicht an Gott glauben.


Hier ist Atheist durchaus im Sinne eines "-Ismus" gemeint; nicht aus Unwissenheit, sondern aus wissentlicher Überzeugung.


Es gibt Ismen, die sich auf Geisteszustände beziehen, deren man sich nicht unbedingt ganz oder teilweise bewusst sein muss: z.B. Alkoholismus.

Qubit hat geschrieben:Aber auch die subtile Abgrenzung in die andere Richtung ist enthalten. Die "A-" Begriffe implizieren eine Abgrenzung zu anderen Begriffen, so wie Schafe zu schwarzen Schafen in einer weissen Herde werden. Ganz unabhängig der zeitlichen Dimension. Ohne den Begriff "Theist" wäre wohl gar der Begriff "Atheist" sinnleer.


Der Begriff "Theimus"/"Theist" ist geraume Zeit nach dem Begriff "Atheismus"/"Atheist" gebildet worden!
Von daher ist "Atheismus" in erster Linie als "Athe-ismus" zu lesen und nicht als "A-theismus".
Benutzeravatar
Myron
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 4808
Registriert: So 1. Jul 2007, 17:04

Beitragvon Qubit » So 5. Aug 2007, 00:53

Myron hat geschrieben:
Qubit hat geschrieben:
Myron hat geschrieben:Ich würde eher sagen, man kommt als Atheist auf die Welt, da Neugeborene sicher nicht an Gott glauben.


Hier ist Atheist durchaus im Sinne eines "-Ismus" gemeint; nicht aus Unwissenheit, sondern aus wissentlicher Überzeugung.


Es gibt Ismen, die sich auf Geisteszustände beziehen, deren man sich nicht unbedingt ganz oder teilweise bewusst sein muss: z.B. Alkoholismus.


Es geht hier doch wohl nicht um rechthaberisches Geplänkel ;-)

-Ismen werden allgemein als Weltanschauung oder Paradigmen verstanden.. in keinem anderen - auch nicht psychisch kognitiven- Sinne war es
gemeint. "Wissentlich" schliesst wohl Bewußtsein ein. Denke, da erübrigt sich eine Diskussion ;-)

Qubit hat geschrieben:Aber auch die subtile Abgrenzung in die andere Richtung ist enthalten. Die "A-" Begriffe implizieren eine Abgrenzung zu anderen Begriffen, so wie Schafe zu schwarzen Schafen in einer weissen Herde werden. Ganz unabhängig der zeitlichen Dimension. Ohne den Begriff "Theist" wäre wohl gar der Begriff "Atheist" sinnleer.


Der Begriff "Theimus"/"Theist" ist geraume Zeit nach dem Begriff "Atheismus"/"Atheist" gebildet worden!
Von daher ist "Atheismus" in erster Linie als "Athe-ismus" zu lesen und nicht als "A-theismus".


Ich denke, das ändert nichts an der Argumentation. "Atheismus" wird als Negation vom "Theismus" verstanden. Diese Negation impliziert alles weitere. Denke der Kontext ist klar. Da spielt es keine Rolle, wie man Atheismus betont ;-)

Beste Grüsse
Benutzeravatar
Qubit
 
Beiträge: 520
Registriert: Fr 29. Jun 2007, 15:44

Beitragvon Carlesius » So 5. Aug 2007, 07:31

Qubit hat geschrieben:Allerdings sollte man beachten, dass es (im Sinne meines hier nicht dargelegten sogenannten "Informatikalismus" ;-)) keine kontextfreien Informationen gibt. Wahrheitsaussagen können nur auf diesem Kontexthintergrund gemacht werden.


Stime ich dir 100% zu.

Existiert der Osterhase?
Ich bin in Chile geboren und nach spanischer Tradition gab es für mich als Kind kein Osterhase bis ich mit 6 in der Deutsche Schule eigeschult wurde und da ist er plotzlich aufgetauch. Als Kind war ich überasch. Habe ich mich für die Eierschokoladen gefreut aber ich war ziemlich verwihrt. :lachtot:

Existiert der Osterhase? In nordeuropeischen Traditionen ja, in südeuropeischen Traditionen nein.
Existiert ein personliches Got? In abrahamistische Religionen ja, in budistische Religionen nein.

Obwohl es geht nicht nur um das Kontext, sonder auch über die Bedeutung der Wörter die in eine Ausage vorkommen.
In mein Beispiel ganz konkret die Bedeutung des Begriffes Existieren
Die erste Logik-Vorlessungen in Philosopie-Studium wird immer mit der Sprache angefangen.

Ein interesantes Konzept das hier auch betrachtet werden könnte ist der Fussy Logik, wo mit unscharfen Wahrheits Werten umgegengen wird.
Carlesius
 
Beiträge: 18
Registriert: Mo 30. Jul 2007, 18:41
Wohnort: Nidwalden, Schweiz

Beitragvon [C]Arrowman » So 5. Aug 2007, 11:59

[C]Arrowman hat geschrieben:aber eigentlich schließt der Satz lediglich die Existenz von Übernatürlichem an Hand dessen das wir nicht alles erklären können nicht aus.


aber eigentlich schließt der Satz lediglich die Existenz von Übernatürlichem, an Hand dessen das wir nicht alles erklären können, nicht aus.

Jetzt besser?
Und ja ich meinte den Unvollständigkeitssatz ;-P.
Benutzeravatar
[C]Arrowman
 
Beiträge: 961
Registriert: Mo 1. Jan 2007, 16:18
Wohnort: Fuldabrück

Beitragvon Carlesius » So 5. Aug 2007, 14:26

[C]Arrowman hat geschrieben:aber eigentlich schließt der Satz lediglich die Existenz von Übernatürlichem, an Hand dessen das wir nicht alles erklären können, nicht aus.
Jetzt besser?


Nicht so ganz. ich glaube du hast nur ein Komma hinzugefügt, was keine grösse Hilfe zu meine begrenzten sprache Fähigkeiten bringt.
Jetzt versuche ich es zu formulieren

Der Satz schliesst die Existenz von Übernatürlichem nicht aus, weil wir nicht alles erklären können.

Ist das gewessen? Falls ja, wurde es heissen:

1:- Aus der Satz kann man ableiten, dass wir nicht alles erklären können.
2:- Das wir nicht alles erklären können, ist keine Begründung für die Existenz von Übernatürlichem.

Ausage nummer zwei stimme ich 100% zu.
Bei Ausage eins habe ich meine Bedenken.
Sind Formale Systeme die enzige Erklärungs-Mechanismen die uns zur verfhügen stehen?
Und was kann man überhaupt mit Formale Systeme erklären?
Carlesius
 
Beiträge: 18
Registriert: Mo 30. Jul 2007, 18:41
Wohnort: Nidwalden, Schweiz

Beitragvon Myron » So 5. Aug 2007, 14:59

Qubit hat geschrieben:-Ismen werden allgemein als Weltanschauung oder Paradigmen verstanden.. in keinem anderen - auch nicht psychisch kognitiven- Sinne war es
gemeint. "Wissentlich" schliesst wohl Bewußtsein ein. Denke, da erübrigt sich eine Diskussion.


Denke ich nicht, denn es ist nichts Unlogisches daran, auch Affen und Babys als Atheisten zu bezeichnen, wenn "Atheismus" im weitesten Sinn für die Abwesenheit des Götterglaubens steht—was der Fall ist.

Qubit hat geschrieben:Ich denke, das ändert nichts an der Argumentation. "Atheismus" wird als Negation vom "Theismus" verstanden.


Dass es viele Leute gibt, die es so auffassen, stelle ich nicht in Abrede.
Nichtsdestominder steht "Atheismus" im weitesten Sinn für die Abwesenheit, das Fehlen des Glaubens an einen Gott oder mehrere Götter.
Die Menge all derjenigen, denen bewusst ist, dass ihnen der Götterglaube fehlt, ist eine Teilmenge der Menge all derjenigen, denen der Götterglaube fehlt.
Benutzeravatar
Myron
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 4808
Registriert: So 1. Jul 2007, 17:04

Beitragvon [C]Arrowman » So 5. Aug 2007, 15:38

ich hatte gehofft so das ganze etwas übersichtlicher zu machen, also

Der Satz sagt, dass wir nicht alles erklären können, woraus einige folgern dass es übernatürliches gibt
Benutzeravatar
[C]Arrowman
 
Beiträge: 961
Registriert: Mo 1. Jan 2007, 16:18
Wohnort: Fuldabrück

Beitragvon Myron » So 5. Aug 2007, 15:46

Carlesius hat geschrieben:Obwohl es geht nicht nur um das Kontext, sonder auch über die Bedeutung der Wörter die in eine Ausage vorkommen.
In mein Beispiel ganz konkret die Bedeutung des Begriffes Existieren


Etwas existiert genau dann, wenn es nicht nur etwas Gedachtes oder Vorgestelltes ist, d.h. wenn es Teil der Wirklichkeit ist.
Zuletzt geändert von Myron am So 5. Aug 2007, 17:11, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Myron
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 4808
Registriert: So 1. Jul 2007, 17:04

Beitragvon Carlesius » So 5. Aug 2007, 16:37

[C]Arrowman hat geschrieben:Der Satz sagt, dass wir nicht alles erklären können, woraus einige folgern dass es übernatürliches gibt


Ja, jetzt kann ich es verstehen!
Danke.
Aber noch einmal:

Ich glaube nicht, dass der Satz sagt: "Wir können nicht alles erklären".
Wäre es anders gewessen und Gödel bewissen hätte das formalen Systeme keine Grenzen haben, also genau das gegenteil,
dann seine hipotetische Satzt würde auch nicht sagen: "Wir können alles erklären".

Was wir erklären oder nicht erklären können lieght auserhalb des Bereiches der formalen Systeme.
Hierfür kann man nie genug Gödel, Escher, Bach von Hofstadter empfhälen, der mit sicherheits eine von uns ist.
Carlesius
 
Beiträge: 18
Registriert: Mo 30. Jul 2007, 18:41
Wohnort: Nidwalden, Schweiz

Beitragvon Qubit » So 5. Aug 2007, 19:09

Myron hat geschrieben:Denke ich nicht, denn es ist nichts Unlogisches daran, auch Affen und Babys als Atheisten zu bezeichnen, wenn "Atheismus" im weitesten Sinn für die Abwesenheit des Götterglaubens steht—was der Fall ist.


Klar, man kann Begriffe beliebig dehnen. Ist nur die Frage, ob das hilfreich ist ;-)
Ein Stück Brot oder ein Stein sind dann auch "Atheisten".
Im gleichem Sinne sind übrigens Affen und Babys auch "Anaturalisten".

Mir ist aber diese "definitorische" Frage zu unwichtig, als dass ich gerne darüber weiter diskutieren würde.
Der Kontext für "Atheist" in meinem ursprünglichen Post ist klar, daher sollte auch meine Aussage klar sein:

"Glauben, dass es keinen Gott gibt"

Hierbei Gott verstanden als "höhere Vernunft", als Bob der Baumeister, der die Architektur von allem ersonnen hat.
[...]
Atheist ist man nicht, Atheist wird man.
Zuletzt geändert von Qubit am So 5. Aug 2007, 19:13, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Qubit
 
Beiträge: 520
Registriert: Fr 29. Jun 2007, 15:44

Beitragvon Qubit » So 5. Aug 2007, 19:11

Carlesius hat geschrieben:
[C]Arrowman hat geschrieben:Der Satz sagt, dass wir nicht alles erklären können, woraus einige folgern dass es übernatürliches gibt


Ja, jetzt kann ich es verstehen!
Danke.
Aber noch einmal:

Ich glaube nicht, dass der Satz sagt: "Wir können nicht alles erklären".
Wäre es anders gewessen und Gödel bewissen hätte das formalen Systeme keine Grenzen haben, also genau das gegenteil,
dann seine hipotetische Satzt würde auch nicht sagen: "Wir können alles erklären".

Was wir erklären oder nicht erklären können lieght auserhalb des Bereiches der formalen Systeme.
Hierfür kann man nie genug Gödel, Escher, Bach von Hofstadter empfhälen, der mit sicherheits eine von uns ist.


Gödels Unvollständigkeitssatz sagt aus, dass in jedem formalen System genügender Mächtigkeit Sätze existieren, die mit diesem formalen System weder als wahr noch als falsch erwiesen werden können.
Für axiomatische Systeme der Mathematik und formalen Logik sicher eine wichtige Erkenntnis.

Die Frage bleibt:
Lässt sich das menschliche Denken als ein solches formales System beschreiben. Und wenn ja, umfasst es die vorausgesetzte Mächtigkeit an Sätzen ?
Benutzeravatar
Qubit
 
Beiträge: 520
Registriert: Fr 29. Jun 2007, 15:44

Beitragvon cptchaos » So 5. Aug 2007, 19:51

Qubit hat geschrieben:Lässt sich das menschliche Denken als ein solches formales System beschreiben. Und wenn ja, umfasst es die vorausgesetzte Mächtigkeit an Sätzen ?


Und können wir einfach Sätze austauchen oder hinzufügen?

Ich als Mathematiker bin aus Erfahrung der Meinung, dass wir verschiedenste Formale Systeme zum denken Benutzen können.
Damit wären uns nur in dem Sinne grenzen gesetzt, dass unser Gehirn nicht beliebig mächtige Systeme verarbeiten kann.

Ja und dabei ist es immer noch denkbar, das ein für Menschen benutzbares System alles übernatürliche Ausschließt,
aber dennoch Fragen innerhalb dieses Natürlichen Systems offen lässt, die nicht beantwortbar sind.
cptchaos
 
Beiträge: 12
Registriert: Di 30. Jan 2007, 23:56

Beitragvon Manfred Bibiza » So 5. Aug 2007, 20:34

Qubit hat geschrieben:Allerdings sollte man beachten, dass es (im Sinne meines hier nicht dargelegten sogenannten "Informatikalismus" ;-)) keine kontextfreien Informationen gibt. Wahrheitsaussagen können nur auf diesem Kontexthintergrund gemacht werden. Insbesondere kann dieser Informationshintergrund für sich selbst nicht als wahr oder falsch erwiesen werden, insofern er nicht in einem anderen Informationskontext steht. Er kann an und für sich bestenfalls als vernünftig oder unvernünftig erachtet werden, zB im Sinne einer Widerspruchsfreiheit (zum vorhanden Wissen / Erfahrung). Man könnte ihn sogar "konventionalistisch" auffassen (zB im Sinne einer gemeinsamen Sprache, Kultur, etc.).


Hallo Qubit!
Wäre es für dich ein großer Aufwand (oder das nötige Posting für dieses Forum zu lange), den angedeuteten "Informatikalismus" etwas ausführlicher vorzustellen? Jedenfalls paßt dein Kommentar ziemlich gut zu meiner weltanschaulichen Haltung, nach der die "Wahrheit" immer nur eine Antwort auf eine Frage sein kann, mit anderen Worten grundsätzlich ("nur") ein sprachliches Problem darstellt.
Manfred Bibiza
 
Beiträge: 36
Registriert: Sa 28. Jul 2007, 20:44
Wohnort: wien

Beitragvon Myron » So 5. Aug 2007, 22:35

Qubit hat geschrieben:
Myron hat geschrieben:Denke ich nicht, denn es ist nichts Unlogisches daran, auch Affen und Babys als Atheisten zu bezeichnen, wenn "Atheismus" im weitesten Sinn für die Abwesenheit des Götterglaubens steht—was der Fall ist.


Klar, man kann Begriffe beliebig dehnen. Ist nur die Frage, ob das hilfreich ist ;-)
Ein Stück Brot oder ein Stein sind dann auch "Atheisten".
Im gleichem Sinne sind übrigens Affen und Babys auch "Anaturalisten".


Wenn ich ehrlich sein soll, dann ziehe ich selbst die terminologische Unterscheidung "Nontheismus"/"Nichttheismus" vs. "Atheismus" der (bis jetzt noch) erheblich gängigeren Unterscheidung "negativer/schwacher Atheismus" vs. "positiver/starker Atheismus" vor, welche ich hier wiedergegeben habe.

— Nontheismus/Nichttheismus: die Abwesenheit, das Fehlen des Glaubens, dass es Götter gibt.
— Atheismus: der Glaube, dass es keine oder zumindest wahrscheinlich keine Götter gibt.

Wenn man diese begriffliche Unterscheidung zugrunde legt, dann sind Affen und Babys keine Atheisten, sondern lediglich unwissentlich religiös indifferente Nichttheisten.
Auch ergibt dann die Rede von nichtatheistischen Nichttheisten einen Sinn; denn dann sind zwar alle Atheisten Nichttheisten, aber nicht alle Nichttheisten Atheisten.

Du hast geschrieben:

"Atheist ist man nicht, Atheist wird man."

Anders formuliert:

"Nontheist ist man, Atheist wird man."
Benutzeravatar
Myron
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 4808
Registriert: So 1. Jul 2007, 17:04

Vorherige

Zurück zu Religion & Spiritualität

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 19 Gäste

cron