Gedanken über Gott

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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon emporda » Do 11. Okt 2007, 15:45

stine hat geschrieben:
emporda hat geschrieben:...obwohl bisher niemals eine noch so geringe Bitte an den lieben Gott erfüllt wurde...

Ausprobieren. Was kannst du verlieren?
Erbitte etwas und halte Augen und Ohren offen.

Tut mir leid, für so einen Schwachsinn bin ich mir zu schade bzw. habe mich beruflich zu lange mit höherer Mathematik, OR (Operation Research) und Wahrscheinlichkeitsrechnung beschäftigt.

Für jedes Gebet gibt es "a priori" eine 50% Wahrscheinlichkeit des Erfolgs und auch des Misserfolgs. Es erfordert schon eine riesige Portion menschlicher Dummheit daraus ableiten zu wollen, Gott erhört unsere Gebete und erfüllt sie. Die gleichen Menschen, die so etwas glauben, denen macht es nichts aus 14 Millionen Wochen lang im Lotto zu spielen umd ganz sicher 6 Richtige zu kassieren.
Zuletzt geändert von emporda am Do 11. Okt 2007, 15:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon Max » Do 11. Okt 2007, 15:46

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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon stine » Do 11. Okt 2007, 15:54

pinkwoolf hat geschrieben:
@ stine
Seid ihr in umgekehrter Weise nicht auch Zeloten? Ihr wettert gegen wofür andere wettern.


Wir wettern aber meistens auf einer ziemlich abstrakten Ebene und versuchen dabei höchstens einmal, jemandem seinen Glauben zu vermiesen. Dabei werden wohl auch mal Gefühle verletzt.

Wenn aber eine Gruppe unter Berufung auf ihren Glauben zu verhindern sucht, dass Frauen sich dazu entscheiden können, ihre Kinder in eine Krippe zu geben – die Argumentation wird dabei einfach so verdreht, dass Frauen angeblich gezwungen werden sollen, dieses zu tun – dann werden da nicht nur Gefühle verletzt, sondern Lebenschancen zerstört.

Oder wenn in Amerika die Kreationisten – ca. 40% der amerikanischen Christen glauben, die Welt sei 6000 Jahre alt – wenn die versuchen, den Lehrplan für den Biologieunterricht in ihrem Sinne umzukrempeln, dann erscheint es mir geradezu Bürgerpflicht, deren Gefühle zu verletzen. Nicht weil ich glaube, dass die dadurch ihre Meinung ändern, sondern damit das Bildungssystem nicht den Bach runtergeht.

Und wenn große Gruppen innerhalb des Islam für sich in Anspruch nehmen „Ungläubige“ in den düstersten Farben darzustellen, um es mal vorsichtig auszudrücken, und andererseits nassforsch fordern, jene hätten nicht nur die Pflicht, Moslems zu respektieren sondern sich auch noch nach ihren Regeln zu richten – dann tut es mir keine Sekunde leid, solche Gefühle zu verletzen. Im privaten Umfeld würde ich es natürlich nicht tun, aber auf öffentlicher Bühne, wenn es sein muss, pausenlos.

All solche freuheitseinschränkenden oder gar lebensbedrohlichen Absichten verfolgen Atheisten nicht. Aber hier ein Angebot zum Frieden: Dass sie ihre Meinung heutzutage äußern können, ohne um ihr Leben fürchten zu müssen, haben sie unter anderem auch christlichen Menschenrechtlern zu verdanken.


Alles was du schreibst ist wahr. Es wurde mir hier schon einmal unterstellt ich polemisierte, aber ich möchte es noch einmal versuchen zu erklären.
Nicht Gott ist daran schuld, die Menschen benützen seinen Namen, um daraus ihre weltlichen Eisen zu schmieden.
Nicht Gott muss angeklagt werden, sondern die Religionsführer die zulassen, dass sein Name missbraucht wird. Gegen Gott zu wettern ist der falsche Weg. Sich mit seiner Hilfe auf den Weg zu machen, die Welt zu verändern, wäre der richtige.

Jesus, der von euch nur belächelt wird, war ein Mensch, der die seinerzeitigen Judengesetze alle angezweifelt hat und die damaligen Religionsführer ganz schön vor den Kopf stieß. Dafür mußte er auch ans Kreuz genagelt werden. Klar, das passiert nämlich, wenn man sich mit der Führerriege anlegt. Aber nur, wenn man das mit vollem Einsatz bringt. Ihr kämpft schon auf der richtigen Seite, aber mit falschen Mitteln und ohne im Glauben zu handeln wird das nichts. Ihr werdet sehen.

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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon Max » Do 11. Okt 2007, 16:06

Stine, wie soll ein Atheist bitte gegen Gott wettern. Der Atheist sagt, dass es keinen Gott gibt; insofern existiert für ihn auch gar keine Angriffsfläche. Wenn er irgendetwas verantwortlich macht, dann die Religion.
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon emporda » Do 11. Okt 2007, 16:11

stine hat geschrieben:Jesus, der von euch nur belächelt wird, war ein Mensch, der die seinerzeitigen Judengesetze alle angezweifelt hat und die damaligen Religionsführer ganz schön vor den Kopf stieß. Dafür mußte er auch ans Kreuz genagelt werden. Klar, das passiert nämlich, wenn man sich mit der Führerriege anlegt. Aber nur, wenn man das mit vollem Einsatz bringt. Ihr kämpft schon auf der richtigen Seite, aber mit falschen Mitteln und ohne im Glauben zu handeln wird das nichts.
Als Argumentation an Armseligkeit kaum zu überbieten, ich dachte immer der Struwelpeter hat den Jesus ermordet. Der gute Jesus muss wieder einmal herhalten obwohl es ihn so wenig gab wie den lieben Gott. Wer Kirchensteuer zahlt, der hat offensichtlich auch das Recht verwirkt selber zu denken.

Die Zeitenwende und Geburt Christi wurde erst 525 n.C. vom Mönch Dionysius Exiguus festgelegt, bis dahin hat man mit diokletianischen Zyklen oder auch metonischen Zyklen zu 19 Jahren gerechnet. Frühe Kirchenväter wie St. Irenäus und Tertullian hatten sogar noch auf das Jahr 3 v.C. getippt. Die Zahl NULL und damit das Jahr war noch viele Jahrhunderte unbekannt, erst ab 1300 n.C. wurde die heutige Zeitenwende langsam publik. Die frühen Christen lebten zeitlich gesehen z.B. im Frühjahr des x.ten Regierungsjahres von König Dingsda, im Buch der Könige des AT durchaus üblich. Stirbt König Dingsda beginnt die Zeitrechnung neu mit dem 1.ten Regierungsjahr von Sohndingsda, da weder NULL und noch Dezimalsystem existieren. Damit war es unmöglich zeitliche Abstände zu berechnen oder einen Kalender zu definieren. Jede Addition oder Subtraktion der Regierungszeiten von Potentaten war besonders bei unterschiedlichen Kulturen falsch. Woher sollten die Schreiber religiöser Texte in den Klöstern wissen, was vor x Generationen in einem fernen Land geschah, dass sie weder kannten noch Beschreibungen darüber hatten mit Angaben zur Vegetation, Tierwelt, Geographie, Sozialgefüge und Machtverhältnissen. Was also sollte man darüber schreiben wenn nicht in Gleichnissen frei und lustig drauflos phantasieren.

König Herodes (basileus) stirbt nach langem Siechtum im April 4 v.C. Der vorgesehene Nachfolger Antipater wird wegen Hochverrat 5 b.C. hingerichtet. Der Sohn Antipas wird Regionalherrscher (tetrarch) von Gallilea und Perea (Westbank) bis zur Verbannung nach Lyon 39 n.C. Etwa 34 n.C. heiratet er seine Schwägerin Herodias, deren Intrigen ihm den Thron kosten. Der Sohn Antipas exisitert in der Bibel nicht, Herodes regiert dort etwa 80 Jahre bei nur 69 Jahren Lebenszeit. Der Sohn Archelaus (Matt 2:22), wird auf Weisung von Kaiser Augustus nur nationaler Führer (ethnarch) von Samaria, Idumea, Judäa und wegen Unfähigkeit 6 n.C. nach Vienne in Gallien verbannt. Während Archelaus nach Rom reist, kommt es unter Führung von Judas, Simon und Athronges zu Aufständen, die durch 4 Legionen unter Publius Quinctilius Varus niedergeschlagen werden. Danach werden Judäa, Samaria und Idumea zur Provinz unter einem römischen Prokurator.

Ein Jesus ben Stada war ein Agitator, den römische Soldaten als Störenfried in Lydda 15 km vor Jerusalem kreuzigten, was spätere religiöse Phantasten für ihre Jesuslegende nutzten. Ein Aufstand gegen die Römer 66 n.C. war schnell beendet, Qumram fiel 68 n.C., der Tempel in Jerusalem 70 n.C. und die Bergfeste Massada 73 n.C. Im Anschluss an den Aufstand wurde das Land säkularisiert, Tempel und Priester existierten nur noch im Untergrund.
(http://www.kchanson.com/PTJ/politics.html#tet), (http://www.eyewitnesstohistory.com/)

Der letzte Sohn Philip regiert als Regionalkönig (tetrarch) die nördlichen Gebiete bis zum normalen Tod 34 n.C. Publius Sulpicius Quirinius, römischer Proconsul in Syrien hält 6 n.C. in Judäa und Samaria eine Volkszählung zur Steuerschätzung ab wie bereits 14 Jahre vorher in den Provinzen Syrien und Judäa. In Galiläa gab es in römischer Zeit keine Volkszählung. 1961 n.C. wurde in einer Höhle am Toten Meere ein römisches Steuerformular von 127 n.C. gefunden, Volkszählungen zur Steuerschätzung sind in Ägypten und Babylon seit 3050 v.C. bekannt. Josef und Maria hätten nur als römische Bürger nach Bethlehm reisen müssen um dort vorhandenen Besitz zu reklamieren, ein Familienmitglied hätte nur direkt unter Publius Sulpicius Quirinius verurteilt werden können.

Nichts vom Mythos um Jesus ist real, Herodes stirbt in der Bibel in Mt 2:15 als Jesus in Ägypten ist, Archelaus wird König in Judäa (Mt 2:22), aber der tote Herodes regiert in der Bibel noch 38 Jahre weiter. Maria gebar nach Origenes Adamantius in Contra Celsum 1:32 einen unehelichen Bastard des Soldaten Panthera. Der Grieche Celsos (um 180 n.C.) berichtet Jesus gibt sich fälschlich als Sohn einer Jungfrau und armen Handarbeiterin aus. Sie wurde von ihrem Mann wegen Ehebruch verstoßen und hat heimlich Jesus geboren. Der ist als Tagelöhner nach Ägypten gegangen und hat sich dort an Zauberkräften versucht. Zurückgekehrt bildet er sich viel auf diese Kräfte ein und erklärt sich als Gott. Flavius Josephus nennt für diese Zeit 25 Personen mit Namen Jesus. Talmud Historiker sehen in Jesus nur eine Kopie der älteren Yeshu Ben Pandira Legende.

Nazareth nahe Jerusalem existiert zu dieser Zeit nicht, der Talmud und Flavius Josephus listen in Galiläa 63 Orte auf etwa 2.500 km² Fläche mit Yafa Japhia nur 1 km südlich Nazareth bei umfangreichen Gräberfunden in der Neuzeit. Der Name Nazareth taucht erstmals um 300 n.C. in den Evangelien aus Rom auf, es gab nie eine Volkszählung in Galiläa, Jesus ben Stada stammte nicht aus der Linie von Josef und Maria und war kein Nachkomme Davids, Herodes ist schon 4 Jahre tot und die jungfräuliche Geburt kopiert die Kirche 431 Jahre später aus Heidenkulten. Kirchen in Coulombs, Le Puy-on-Velay/Chartres, Besancon, Langres/Marne, Conques/Aveyron, Fecamp/Seine-Maritime besitzen als Reliquie die Vorhaut Jesu, alle sind oder waren 150% echt und für DNS Analysen nicht erreichbar. Es ist schlimm genug für Jesus ein Freak mit 6 Pimmeln zu sein, schlimmer ist es als Christ vor solchem Quatsch auf den Knien zu kriechen und dafür zu bezahlen - nach päpstlichem Dogma die Pflicht eines jeden gläubigen Christen.
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon Mittelklug » Do 11. Okt 2007, 18:30

Sehr viel halte ich von deiner Amateur-Psychoanalyse, ehrlich!

Ey, danke. Ich hab ehrlich versucht mich in deine Gedankenwelt einzudenken, nur leider war ich auf dem Holzweg, denn....
Und ich bin ein waschechter Theist, weil mir die abstrakte Denke weh tut. Ich brauche Gott um mich so zu fühlen.

Tja, ich dachte du bist Pantheist, auf der Schwelle des Atheismus. Dachte, ich könnte dir Denkanstöße geben um "Gott" skeptisch gegenüber zu stehen. Aber du hast dich als Theist geoutet und glaubst, aus welchen Gründen auch immer, an dieses Wesen.
In diesem Fall kann ich deine Weltanschauung nur kritisieren und mit allen "God is Imaginary"-Argumenten in die Schlacht ziehen. Aber ich will nicht übertreiben.

Zu deiner möglichen Auffassung, dass wir gegen Gott wettern, ist die Antwort von Max die volle Wahrheit. Wir können nichts angreifen, was nicht existiert. Wir greifen Leute an aufgrund ihres irrationalen Glaubens an, der keinem Realitätscheck standhällt.. Vorallem aber bekämpfen wir die traditionsblinden Aktionen, die religiöse Leute MIT diesem Glauben öffentlich und privat (ihren Kindern) (an)tun wollen.

Eine Sache noch: Warum geht uns der Glaube von anderen etwas an? Warum kritisieren wir den Götterglauben und vor allem die Religion? Sollten wir nicht Respekt vor anderer Leute Glauben haben?

Stine, ich hoffe du sprichst Englisch, denn dieser Mann hier spricht mir (hoffentlich uns allen Brights) aus der Seele (=das Produkt meiner biologischen Funktionen):
http://www.liveleak.com/view?i=f7a_1184871139

"I can understand why people belief in scripture and religion, because it's so easy and ?convinient?. It's all laid out for you. All the thinking you ever need, has already been done. You don't have to lift a single braincell." - Das ist mein Lieblingszitat von Pat.

"But beliefe anything, doesn't mean how strongly, doesn't make it real." - Das ist für dich, stine.

(Wenn ihr alle Videos sehen möchtet, dann klickt im rechten Feld auf "By: PatCondell".... Ich finde den als Redner genialer als Dawkins. Kann der nicht nen Sonderplatz im Forum einnehmen? Er postet momentan ständig Neues)
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon Myron » Do 11. Okt 2007, 19:08

Nietzsche:

"[R]echnet man vom tiefen Gefühle die beigemischten Gedankenelemente ab, so bleibt das starke Gefühl übrig, und dieses verbürgt nichts für die Erkenntnis als sich selbst, ebenso wie der starke Glaube nur seine Stärke, nicht die Wahrheit des Geglaubten beweist."

("Menschliches, Allzumenschliches", §15)
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon pinkwoolf » Do 11. Okt 2007, 20:49

@ stine

Jesus war meines Erachtens in den Koordinaten seiner Zeit ein großartiger Mensch, ohne dessen Erkenntnisse die Welt um vieles ärmer wäre.

Wenn er,(dessen Existenz ich übrigens nicht bezweifle; man sieht, die Atheisten sind ein ziemlich ungeordneter Haufen) wenn er nicht gesagt hätte, "Ich bin Gottes Sohn", dann hätte ich keinerlei Probleme mit ihm. Hat er aber, laut Bibel, und deshalb ist das Wort "Probleme" noch eine wüste Untertreibung.

Es sei denn, er meinte es in dem Sinne, dass alle Menschen Gottes Kinder seien. Wenn ich dann statt "Gott" die allumfassende Liebe einsetze, dann bewegen sich stine und pinkwoolf schon fast auf einer Ebene.

Zu schön, um wahr zu sein. Ich bin sicher, so meinte ER es nicht. Und selbst wenn, dann meinen es Seine weltlichen Nachfolger geradezu militant nicht so.

Denn die "allumfassende Liebe" ist eben ein Begriff, der in seiner Abstraktion nur für philosophische Spekulationen geeignet ist, nicht jedoch für ein religiöses Korsett.
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon pinkwoolf » Do 11. Okt 2007, 20:57

P.S.
Übrigens bin ich immer noch überzeugt, dass diese Diskussion in die Kategorie "Religion" gehört; aber der Erfolg gibt Dir recht.
:eg:
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon pinkwoolf » Do 11. Okt 2007, 22:10

@ mittelklug

Pat Condell gehört zu meinem täglich Brot; ein mustergültiger Bright.

Was man ihm aber vorwerfen kann ist "preaching to the converted". Anders als etwa Richard Dawkins, kann ich mir nicht vorstellen, dass er auch nur einen einzigen Gläubigen oder auch nur Wankelmütigen vom Atheismus überzeugt hat.

100% Gläubige kann man natürlich sowieso nicht von irgendetwas überzeugen; aber man muss doch wenigstens irgendeine Zielgruppe vor Augen haben.

Leute wie mich? Natürlich, ich lach mir 'nen Ast und fühle mich verstanden. Na und?
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon stine » Do 11. Okt 2007, 22:31

pinkwoolf hat geschrieben:Es sei denn, er meinte es in dem Sinne, dass alle Menschen Gottes Kinder seien.

So ist auch meine Einschätzung.
Wenn ich dann statt "Gott" die allumfassende Liebe einsetze, dann bewegen sich stine und pinkwoolf schon fast auf einer Ebene.

Bild
Zu schön, um wahr zu sein. Ich bin sicher, so meinte ER es nicht. Und selbst wenn, dann meinen es Seine weltlichen Nachfolger geradezu militant nicht so.

Ich bin sicher so meinte er es schon, da er die Liebe Gottes predigte und allen Anschein nach die religiösen Eiferer und falschen Gottesdiener verachtete.
Denn die "allumfassende Liebe" ist eben ein Begriff, der in seiner Abstraktion nur für philosophische Spekulationen geeignet ist, nicht jedoch für ein religiöses Korsett.
Viele freie Christen treffen sich heute schon ohne große Amtskirchen, ohne eine bestimmte Religionszugehörigkeit und bauen sich Stück für Stück neue Gemeinden auf. Darunter finden sich auch jede Menge Studenten.


@emporda
Was den Zeitraum von Jesu´s wirken angeht:
Das öffentliche Wirken Jesu beginnt mit seiner Taufe, vorher ist nur wenig über ihn bekannt. Matthäus datiert dies einfach mit den Worten: In jenen Tagen...und bezieht sich auf die Beschreibungen der Genarationen des Abraham- und Davidstammbaums.
Lukas stellt ganz bewußt einen weltgeschichtlichen Zusammenhang her, das römische Reich steht im Hintergrund.Er setzt die Taufe Jesu in das 15. Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Stadthalter von Judäa, Herodes Tetrach von Galiläa, sein Bruder Phillipus Tetrach von Ituräa und Trachonitus, Lysaniias Tetrach von Abilene; Hohepriester waren Hannas und Kajaphas...
Mit der Nennung des römischen Kaisers ist der zeitliche Ort Jesu nicht als ein mythisches Irgendwann anzusehen, das zugleich immer und nie bedeuten kann; es ist genau datierbares historisches Ereignis mit dem ganzen Ernst wirklich geschehener menschlicher Geschichte.

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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon emporda » Fr 12. Okt 2007, 16:40

stine hat geschrieben:Was den Zeitraum von Jesu´s wirken angeht:
Das öffentliche Wirken Jesu beginnt mit seiner Taufe, vorher ist nur wenig über ihn bekannt. Matthäus datiert dies einfach mit den Worten: In jenen Tagen...und bezieht sich auf die Beschreibungen der Genarationen des Abraham- und Davidstammbaums.
Lukas stellt ganz bewußt einen weltgeschichtlichen Zusammenhang her, das römische Reich steht im Hintergrund.Er setzt die Taufe Jesu in das 15. Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Stadthalter von Judäa, Herodes Tetrach von Galiläa, sein Bruder Phillipus Tetrach von Ituräa und Trachonitus, Lysaniias Tetrach von Abilene; Hohepriester waren Hannas und Kajaphas...
Mit der Nennung des römischen Kaisers ist der zeitliche Ort Jesu nicht als ein mythisches Irgendwann anzusehen, das zugleich immer und nie bedeuten kann; es ist genau datierbares historisches Ereignis mit dem ganzen Ernst wirklich geschehener menschlicher Geschichte.


Ich habe den Absatz noch mit einigen Zahlen versehen

Der letzte Sohn Philippos (20 v.C. – 34 n.C.) regiert als Regionalkönig (tetrarch) Itureäa und Trachonitis. Unter Kaiser Tiberius Caesar Augustus (42 v.C. – 37 n.C.) übernimmt der Herodes Enkel Agrippa I im Jahre 37 n.C. die Regentschaft des Philippos, unter Kaiser Gaius Caesar Augustus Germanicus (12 n.C. – 41 n.C.) die Gebiete des Antipas und unter Kaiser Tiberius Claudius Nero Germanicus (10 n.C. – 54 n.C.) auch noch die des Archelaus. Publius Sulpicius Quirinius (45 v.C. – 21 n.C.), römischer Proconsul in Syrien hält 6 n.C. in Judäa und Samaria eine Volkszählung zur Steuerschätzung ab wie bereits 14 Jahre vorher in den Provinzen Syrien und Judäa. In Galiläa gab es in römischer Zeit keine Volkszählung. 1961 n.C. wurde in einer Höhle am Toten Meere ein römisches Steuerformular von 127 n.C. gefunden, Volkszählungen zur Steuerschätzung sind in Ägypten und Babylon seit 3050 v.C. bekannt. Josef und Maria hätten nur als römische Bürger nach Bethlehm reisen müssen um dort vorhandenen Besitz zu reklamieren, ein Familienmitglied hätte nur direkt unter Publius Sulpicius Quirinius verurteilt werden können.

Zur Zeit von Jesus Geburt gab es keinen Herodes mehr, der war schon Jahre vorher gestorben. Der langlebige Herodes der Bibel soll Agrippa I gewesen sein, nur als der an die Macht kam und im Laufe von 4 - 5 Jahren die Herrschaftsbreiche seiner 3 Onkel (Antipas, Archelaus und Philippos)übernahm, da war Jesus schon fast 10 Jahre tot. Das 15te Jahr der Herrschaft von Kaiser Tiberius war das Jahr 29 n.C., nur wenige Jahre vor dem Tod Deines fiktiven Jesus.

Die religiöse jüdische Führung mit Kaiphas besaß zur Zeit Jesu nicht das Recht auf Kapitalgerichtsbarkeit. Auch formaljuristisch widerspricht das in den Evangelien geschilderte Verfahren gegen Jesus zeitgenössisch-jüdischen Rechtsgrundsätzen. Nach der sehr schmachvollen Entmachtung von Archelaus mit Aufständen und Tausenden Toten werden seine Brüder nichts unternommen haben, was den Zorn der römischen Herrscher hätte verursachen können. Johannes der Täufer soll etwa 30 n.C. enthauptet worden sein. Die Herodias als Anstifterin, eine Enkelin des Herodes und Schwester des Agrippa I, heirate ihren Onkel Antipas aber erst 34 n.C., da soll Dein Jesus schon 2 Jahre tot gewesen sein.

Du must Dir schon ein besseres Märchen einfallen lassen, das schlüssig in die Geschichtsdaten passt. Aber Gauben bedeutet immerhin nicht wissen - und dann ist alles möglich. Wieso hat Kaiser Augustus eigentlich keinen Ferrari gefahren, man muss nur dran glauben.
Zuletzt geändert von emporda am Sa 13. Okt 2007, 04:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon Mad Magic » Fr 12. Okt 2007, 19:17

emporda meinte u.a.: Aber Gauben bedeutet immerhin nicht wissen - und dann ist alles möglich. Wieso hat Kaiser Augustus eigentlich keinen Ferrari gefahren, man muss nur dran glauben.


Das Problem ist nur, wer weiß schon etwas selbst? Die meisten (wie ich auch) glauben doch auch nur, selbst im Alltag.
Ich weiß z.B. nicht, ob es einen Adolf Hitler gab, weil ich erst nach ihm geboren wurde. Ich glaube es aber ziemlich fest :kg:

Und das ist das eigentliche Problem mit vielen Dingen. Was hat die Medizin z.B. schon alles behauptet, was sich später als falsch erwies. Als Nicht-Mediziner musst Du medizinischer Wissenschaft glauben. Letztlich musst Du also auch Deinen zitierten Quellen glauben, falls Du kein Religionshistoriker und Archäologe bist.

Eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Treffen der "Wahrheit" zu erzielen, bedeutet wohl, aus fundiertem "Glauben" und, im Vergleich hierzu, spärlichem Wissen dann mit intensiver Nutzung des Verstandes eine Theorie zu bilden.
Ich gestehe in diesem Zusammenhang allerdings auch der Intuition (was immer das ist :kg: ) eine gewisse Bedeutung zu.

Lieben Gruß
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon pinkwoolf » Fr 12. Okt 2007, 23:12

@ stine
Nicht Gott ist daran schuld, die Menschen benützen seinen Namen, um daraus ihre weltlichen Eisen zu schmieden.


Gott kann gar nicht schuld sein, weil es ihn nicht gibt. Ich höre schon: "Das ist auch nur ein Glaube." In der Tat, beweisen kann ich es nicht. Brauche ich auch nicht; das wäre eine völlig willkürliche Umkehrung der Beweislast. Wovon müsste ich denn noch beweisen, dass es das nicht gibt? Eine Population unendlich weiser, nur von der Liebe beseelter Wesen, wohnhaft in einer riesigen Höhle gerade außerhalb des Erdkerns?

Ein Begriff, der mir in der Diskussion besonders sauer aufstieß, war "Gottes Wort". Irgendjemand hatte das in eindeutig satirischer Absicht benutzt, und du unterstellst ihm, dass er sich über die Wahrheit dieses Wortes ärgert.

Wie denn? Gott ist aus pantheistischer Sicht nichts anderes als die Verkörperung einer Idee, und er soll ein Buch geschrieben haben?
Noch dazu eins mit so fragwürdigen Tips für die Behandlung von Ehebrecherinnen (Ehebrechern weniger) und Angehörigen fremder Volksstämme? Allein die Vorstellung, dass er schreibt/spricht wie ein Mensch, ist eine Banalisierung übelsten Ausmaßes. Ach ja, ich vergaß: er schuf ja den Menschen nach seinem Bilde.
:kotz:

Sollte es sich entgegen aller vernünftigen Erwartung herausstellen, dass es ihn gibt, dann wäre das für mich die ultimative Hiobsbotschaft.
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon emporda » Sa 13. Okt 2007, 04:48

Mad Magic hat geschrieben:Das Problem ist nur, wer weiß schon etwas selbst? Die meisten (wie ich auch) glauben doch auch nur, selbst im Alltag.
Ich weiß z.B. nicht, ob es einen Adolf Hitler gab, weil ich erst nach ihm geboren wurde.

Wissen fängt für mich mit der wissenschaftlichen Sichtweise an. Wenn mehrere von einander unabhängige Quellen nahezu identisch berichten, dann handelt es sich um gesicherte Erkenntnis. Demnach hat es den GRÖFAZ (größter Feldherr aller Zeiten) so sicher gegeben wie etwa Stalin oder gar Adenauer, ich habe keinen je persönlich kennengelernt. Selbst wenn, wie hätte ich prüfen können ob da nicht ein Schauspieler nur ein Person spielt. Absolutes Wissen ist ebenso eine absurde Fiktion wie etwa absolute Wahrheit. Vergleichbar mit einer mathematisch-statistischen Sichtweise sind bei einem F-Wert von >99% Fakten über jeden Schweifel erhaben.

Dagegen handelt es sich bei einem F-Wert <66% unzweifelhaft um reine Zufälligkeiten ohne eine gesetzmäßige (funktionelle) Abhängigkeit. Das fällt dann in den Bereich Vermutung, vage Vermutung oder gar bewußte Täuschung wie etwa bei der Bibel. Wenn sich Vorgänge und Geschichten auf nur eine wesentliche Quelle stützen und diese Quelle in Hunderten von Angaben und Fakten so falsch ist, dann handelt es sich um Glauben oder gar persönliche Wahnvorstellungen.

Mir schwillt immer der Kamm, wenn dann jemand kommt und in klassischer zirkulärer Logik das objektiv Falsche mit Zitaten aus dieser Schmonzette beweist (Jesus hat gesagt..., Jesus hat uns ein Beispiel gegeben ...). Ich kann nicht umhin, solche Argumentation als paranoides Verhaltenmuster zu sehen. Es wird mir ein Rätsel bleiben, wie man aus einem Werk mit endlosen Fehlern und Verdrehungen immer wieder einzelne Sätze und Zitate entnehmen kam und auf dieser fragwürdigen Basis seine grundlegende Lebenseinstellung begründet. Welche Bremse im Denkprozess macht es jemanden unmöglich das mit Zitaten aus den Geschichten des Baron Münchhausen oder aus dem Rathaus von Schilda zu machen. Diese Texte sich auch nicht falscher als die der Bibel, allerdings sind sie noch nicht so alt.

Hat das etwas mit Gruppenverhalten und Anpassungszwang zu tun, nur nicht auffallen und immer mit der Mehrheit mitschwimmen. Wenn ich eine eigene Meinung habe, werde ich angreifbar. Wenn das doch Alle machen, was soll daran verkehrt sein. Die NSDAP hatte etwa 8,5 Millionen Mitglieder und nur eine Ersatzbibel - Mein Kampf. So viele können doch gar nichts verkehrt gemacht haben. Maos Kulturrevolution basierend auf seiner roten Bibel war dann auch nicht verkehrt, trotz 30 Millionen sinnlosen Opfern. Oder reichen die 1 bis 2 Millionen Opfer der christlichen Religionen noch nicht aus, es müssen erst noch mehr umgebracht werden, damit man aufwacht und nicht wie die Lemming dem großen Umzug blind folgt.

PS: das Rathaus von Schilda war das Gebäude, wo die Bürokraten die Fenster vergessen hatten und anfingen, das Sonnenlich in Säcken einzufangen und ins Gebäude zu tragen.
Zuletzt geändert von emporda am Sa 13. Okt 2007, 10:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon stine » Sa 13. Okt 2007, 08:51

emporda hat geschrieben:Du must Dir schon ein besseres Märchen einfallen lassen, das schlüssig in die Geschichtsdaten passt. Aber Gauben bedeutet immerhin nicht wissen - und dann ist alles möglich. Wieso hat Kaiser Augustus eigentlich keinen Ferrari gefahren, man muss nur dran glauben.


Wenn ich du wäre würde ich dieses Posting veröffentlichen und damit die Bibel widerlegen.
Mein Hinweis stammt übrigens aus dem Buch von Josef Ratzinger, das du damit auf alle Fälle auch öffentlich in Frage stellen kannst.

Wäre eine Möglichkeit die Brights berühmt zu machen.

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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon stine » Sa 13. Okt 2007, 09:07

emporda hat geschrieben:Mir schwillt immer der Kamm, wenn dann jemand kommt und in klassischer zirkulärer Logik das objektiv Falsche mit Zitaten aus dieser Schmonzette beweist (Jesus hat gesagt..., Jesus hat uns ein Beispiel gegeben ...). Ich kann nicht umhin, solche Argumentation als paranoides Verhaltenmuster zu sehen. Es wird mir ein Rätsel bleiben, wie man aus einem Werk mit endlosen Fehlern und Verdrehungen immer wieder einzelne Sätze und Zitate entnehmen kam und auf dieser fragwürdigen Basis seine grundlegende Lebenseinstellung begründet.

...zur Beweisführung des inhaltlichen Unfugs benützt ihr Brights selber immer wieder Bibelzitate, wieso?
Wenn die biblischen Niederschriften alle erstunken und erlogen sind, brauchen sie doch nicht ernst genommen zu werden. Dann reicht es, ohne sich mit ihnen auseinander zu setzen, sie einfach zu negieren.
emporda hat geschrieben:Hat das etwas mit Gruppenverhalten und Anpassungszwang zu tun, nur nicht auffallen und immer mit der Mehrheit mitschwimmen. Wenn ich eine eigene Meinung habe, werde ich angreifbar. Wenn das doch Alle machen, was soll daran verkehrt sein.

Genau das selbe könnte man auch über die Brights sagen. Man dürfte, selbst wenn man wollte gar nicht mehr anders denken und glauben. Wie traurig. Ich hoffe ihr könnt in Frieden altern.
emporda hat geschrieben:Die NSDAP hatte etwa 8,5 Millionen Mitglieder und nur eine Ersatzbibel - Mein Kampf. So viele können doch gar nichts verkehrt gemacht haben. Maos Kulturrevolution basierend auf seiner roten Bibel war dann auch nicht verkehrt, trotz 30 Millionen sinnlosen Opfern. Oder reichen die 1 bis 2 Millionen Opfer der christlichen Religionen noch nicht aus, es müssen erst noch mehr umgebracht werden, damit man aufwacht und nicht wie ien Lemming dem großen Umzug blind folgt.

Ich glaube nicht, dass man das mit den Christentum vergleichen kann. Das ist schon ziemlich ungehörig.

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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon Klaus » Sa 13. Okt 2007, 09:14

Ich hoffe ihr könnt in Frieden altern.

Als Nichtgetaufter mache ich das seit über einem halben Jahrhundert. Nur solche Sprüche "Gott ist Liebe" lassen mich schneller altern.
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Klaus
 
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon stine » Sa 13. Okt 2007, 09:23

pinkwoolf hat geschrieben:Ein Begriff, der mir in der Diskussion besonders sauer aufstieß, war "Gottes Wort". Irgendjemand hatte das in eindeutig satirischer Absicht benutzt, und du unterstellst ihm, dass er sich über die Wahrheit dieses Wortes ärgert.

Wer weiß denn schon genau, wie Gott zu uns spricht?
Ich weiß jedenfalls "gefühlsmäßig" was von Gott ist und was nicht. Mir macht es unbehagen zu wissen, dass es Menschen gibt, die mit gleichem fundamentalistischen Eifer gegen Gläubige losziehen, wie es die Anhänger verschiedener religiöser Glaubensrichtungen gegen Ungläubige tun.
Da gibt es keine Liebe.
Da ist kein Gott - das gilt für beide Seiten.
pinkwoolf hat geschrieben:Wie denn? Gott ist aus pantheistischer Sicht nichts anderes als die Verkörperung einer Idee, und er soll ein Buch geschrieben haben?
Noch dazu eins mit so fragwürdigen Tips für die Behandlung von Ehebrecherinnen (Ehebrechern weniger) und Angehörigen fremder Volksstämme? Allein die Vorstellung, dass er schreibt/spricht wie ein Mensch, ist eine Banalisierung übelsten Ausmaßes. Ach ja, ich vergaß: er schuf ja den Menschen nach seinem Bilde.
:kotz:

Die Verschiebung menschlicher Werte bis hin zum inhaltlosen Dasein bestehend aus Ballerspielen und Saufgelagen, rücksichtsloses Eigengrenzverschieben auf Kosten der Mitmenschen und Erwachsenseinverweigerer die jeder Verantwortung entfliehen ist die Umkehrung der beschriebenen Gesetze. DAS bringt mich zum Kotzen.
Ihr Lieben hofft immer noch auf das Gute im Menschen.
Ihr werdet es bei den meisten nicht finden.
pinkwoolf hat geschrieben:Sollte es sich entgegen aller vernünftigen Erwartung herausstellen, dass es ihn gibt, dann wäre das für mich die ultimative Hiobsbotschaft.

Ich dachte Hiob wäre einer aus der Bibel gewesen?
Wie könnte er dir Botschaften übermitteln?

LG stine
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon Klaus » Sa 13. Okt 2007, 09:29

Siehste Stine, du drehst es so wie du es brauchst. Das Buch Hiob hat nun mal, leider, Eingang in die menschliche Sprache gefunden. Und genau so ist der Begriff hier im Thread verwendet worden. Man braucht keine Botschaften von dem Typen, man muss nur wissen dass das Buch Hiob eines der perversesten Bücher der Bibel ist, that´s it.
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