Gedanken über Gott

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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon emporda » Sa 13. Okt 2007, 10:47

stine hat geschrieben:Wenn ich du wäre würde ich dieses Posting veröffentlichen und damit die Bibel widerlegen. Mein Hinweis stammt übrigens aus dem Buch von Josef Ratzinger, das du damit auf alle Fälle auch öffentlich in Frage stellen kannst.

Das Buch des Ratzi ist an intellektueller Peinlichkeit kaum überbieten, insofern schon eine echte Leistung. Seine Logik gipfelt in folgenden Feststellungen
1) Die Existenz Jesus ist eine gesicherte Tatsache, über ihn wurde in der Bibel geschrieben.
2) Nach Ratzingers Erklärung von 2007 ist eine theistische Evolution mit göttlichem Bezug möglich.
3) Kirchliches Rech ist in jedem Fall höherrangig als Menschrechte, das Grundgesetz oder gültiges Strafrecht und Zivilrecht

Eine theistische Evolution bedingt in jedem Fall eine theistische Wissenschaft, die wie folgt funktioniert: Keinem geologischen Fakt, keinem historischem Fossil und keiner wissenschaftlichen Erkenntnis kann erlaubt werden über dem geschriebenen Wort Gottes zu stehen (Henry Morris 1970). Wohl wegen Punkt 3 dürfen Bischöfe der KK kriminelle pädophile Priester decken, immer wieder versetzten, ihre Personalakten reinigen (fälschen) und sind hinterher absolut unschuldig bzw. haben sich überhaupt nichts vorzuwerfen.

Von Menschen die 40 Jahre lang nur ein einziges Buch lesen, kann man nicht mehr erwarten als geistige Scheuklappen. Bei Ratzinger handelt es sich nicht nur um leere Worte, der versteht die Welt genau so. Die Instruktion über kirchliche Berufung des Theologen der Ratzinger-Kongregation vom Mai 1990 definiert Theologie derart, daß sie ebenso wenig an eine Universität gehört wie etwa Voodoo-Zauber. Im Fall Lüdemann (2005, BVerwG 2 C 31.04) folgt das Bundesverwaltungsgericht dieser Sichtweise. Wer nicht die unfehlbaren Inhalte des christlichen Glaubens ohne Zweifel, ohne Kritik und Vorbehalte annimt, der hat nach der Glaubenskongreation einen persönlichen Defekt, ein ungenügend gebildetes Gewissen, eine sündige Verfaßtheit und huldigt der Untreue gegen den Heiligen Geist. Das betrifft etwa 99,9 % aller Christen.

stine hat geschrieben:Ich weiß jedenfalls "gefühlsmäßig" was von Gott ist und was nicht. Mir macht es unbehagen zu wissen, dass es Menschen gibt, die mit gleichem fundamentalistischen Eifer gegen Gläubige losziehen, wie es die Anhänger verschiedener religiöser Glaubensrichtungen gegen Ungläubige tun.

Wird Dir eigentlich bewußt, wie sehr Dich Dein römischer Vordenker verhöhnt, Du, die es wagst sich Gott gefühlsmäßig zu nähern. Du hast ganz eindeutig einen persönlichen Defekt, ein ungenügend gebildetes Gewissen, eine sündige Verfaßtheit und huldigst der Untreue gegen den Heiligen Geist – da hat der Ratzi ausnahmsweise Recht. Hast Du schon seine Befehle erfüllt und bist in Frankreich ( Coulombs, Le Puy-on-Velay/Chartres, Besancon, Langres/Marne, Conques/Aveyron, Fecamp/Seine-Maritime) vor den Reliquien der 6 Vorhäute von Jesus Christi auf die Knie gefallen und hast sie betend in tief empfundener Ehrfurcht verehrt. Das ist nach päpstlichem Dogma die Pflicht eines jeden Christen.

stine hat geschrieben:Die Verschiebung menschlicher Werte bis hin zum inhaltlosen Dasein bestehend aus Ballerspielen und Saufgelagen, rücksichtsloses Eigengrenzverschieben auf Kosten der Mitmenschen und Erwachsenseinverweigerer die jeder Verantwortung entfliehen ist die Umkehrung der beschriebenen Gesetze. .

Das ist natrülich schlecht, ersetzen wir es also durch christliche Kultur. Wer eine Bibel besitzt, der wird ohne Prozeß gehängt (Konzil von Tarragona). Wenn Gott alle Nachbarvölker ausgerottet hat, darfst Du Dir 3 Städte aussuchen, ich glaube Nowosibirsk, Omsk und Wladiwsotok sind noch zu haben. Dazu kommen noch massenahft Genozide, Massenvergewaltigungen, Kindermorde, Gewaltorgien an Unschuldigen, Landraub und Vertreibung ganzer Bevölkerungen, Raub, Diebstahl usw. – alles getreu den Vorgaben der Bibel. Natürlich sind die Urheberechete der KK an gewissen Ideen zu beachten. Die haben den ersten Index vorbotener Schriften erfunden, selbstständiges Denken stand unter extremer Strafe, allen Nichtgläubigen wurde das Menschenrecht abgsprochen damit man sie ohne Gefahr und Schuldgefühle nach Lust und Profit erschlagen oder versklaven kann, die Ratzinger-Abteilung der heiligen Inquisition hat das Patent auf eine Verhörmethode (peinliche Befragung), bei welcher der Angeklagte immer schuldig ist – ganz gleich was er sagt oder was er getan hat. Damit man nicht endlos Gefängnisse bauen musste und trotzdem das Vermögen der Delinquenten einsacken konnte, wurde die bei lebendigem Leib gegrillt - so wie im Buch Mosses bereits die Kriegsgefangenen des christlichen Stammvaters David. So ein Beispiel von christlicher Nächstenliebe verpflichtet.

Du hast sicher ganz persönliche Gründe so eine Vorgehensweise als beispielhaft gut und richtig zu empfinden. So sind die wahren Christen, blind, einfältig, zutiefst gläubig und immer willig zu zahlen.
Zuletzt geändert von emporda am Sa 13. Okt 2007, 16:49, insgesamt 17-mal geändert.
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon pinkwoolf » Sa 13. Okt 2007, 10:52

Ich dachte Hiob wäre einer aus der Bibel gewesen?
Wie könnte er dir Botschaften übermitteln?

Die Bibel hat durchaus literarische Qualitäten. Warum sollte man nicht auf allgemein bekannte Beispiele rhetorisch zurückgreifen?
Mir macht es Unbehagen zu wissen, dass es Menschen gibt, die mit gleichem fundamentalistischen Eifer gegen Gläubige losziehen, wie es die Anhänger verschiedener religiöser Glaubensrichtungen gegen Ungläubige tun.

Das Thema hatten wir doch schon. Es gibt keine atheistischen Selbstmordbomber oder Hexenprozesse. Wir unterhalten uns hier hauptsächlich darüber, warum wir nicht glauben. Niemand ist gezwungen, uns zuzuhören.
:ohm:
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon Mittelklug » So 14. Okt 2007, 10:00

Mir macht es Unbehagen zu wissen, dass es Menschen gibt, die mit gleichem fundamentalistischen Eifer gegen Gläubige losziehen, wie es die Anhänger verschiedener religiöser Glaubensrichtungen gegen Ungläubige tun.

"Um das Böse gewinnen zu lassen reicht es, wenn das Gute nichts tut."

Ich finde es kann nicht genug Eifer für einen Ungläubigen geben, um dem Wahnsinn des religiösen Aberglaubens entgegenzutreten. Warum sollten wir zusehen, wie die Religion ihren dogmatischen, realitätsfernen Lebenssinn verbreitet? Wenn wir uns alle einig sind, dass eine Welt ohne Relusion viel besser ist, dann lohnt es sich mit aller Kraft dafür zu kämpfen. Wenn Gläubige ihren Glauben mit Pauken und Trompeten in der Öffentlichkeit predigen dürfen, dann dürfen doch wohl die Ungläubigen dasselbe mit ihrem Unglauben.

Nennt sich das nicht Meinungsfreiheit? Hasst Gott die Meinungsfreiheit, sodass wir das nicht tun sollten, stine? Was glaubst du, wie es uns tagtäglich mit dem fundamentalistischen Glaubenseifer der Religiösen geht? Was wir Nicht-Gläubige tun sollten, ist MINDESTENS eine genauso große Gegenpropagenda zu starten, um unseren "Glauben" der Öffentlichkeit darzulegen.
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon stine » So 14. Okt 2007, 10:58

Mittelklug hat geschrieben:Wenn Gläubige ihren Glauben mit Pauken und Trompeten in der Öffentlichkeit predigen dürfen, dann dürfen doch wohl die Ungläubigen dasselbe mit ihrem Unglauben.

Nennt sich das nicht Meinungsfreiheit?

Wenn jeder nur seine Meinug vertritt schon, aber wenn ich den anderen für seine Denkweise verurteile, dann ist es mehr. Das führt zum Aufstand und letztlich zum Krieg.
Mittelklug hat geschrieben:Hasst Gott die Meinungsfreiheit, sodass wir das nicht tun sollten, stine? Was glaubst du, wie es uns tagtäglich mit dem fundamentalistischen Glaubenseifer der Religiösen geht? Was wir Nicht-Gläubige tun sollten, ist MINDESTENS eine genauso große Gegenpropagenda zu starten, um unseren "Glauben" der Öffentlichkeit darzulegen.

Gott hat uns die freie Wahl gelassen.
Letztlich muß jeder selber wissen, was ihm gut tut.
Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass die Ablehnung bestimmter religiöser Regeln nicht zwangsläufig auch zum Atheismus führen müssen.

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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon Mad Magic » So 14. Okt 2007, 11:36

Stine, Mitglied der RKK: Wenn jeder nur seine Meinug vertritt schon, aber wenn ich den anderen für seine Denkweise verurteile, dann ist es mehr. Das führt zum Aufstand und letztlich zum Krieg.

Die RKK war und ist jedenfalls, was ihre Dreistigkeit angeht nicht zu überbieten. Verurteilte und verurteilt seit 2000 Jahren anders Denkende, zog und zieht eine unübertroffene Blutspur hinter sich her, war und ist Verursacher millionenfachen Leids, lässt aber mit einer ungeminderten an Dreistigkeit nicht zu überbietenden Frechheit Moralpredigten ab :motz:
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon stine » Mo 15. Okt 2007, 08:36

stine hat geschrieben:Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass die Ablehnung bestimmter religiöser Regeln nicht zwangsläufig auch zum Atheismus führen müssen.


Wenn Menschen, die von sich behaupten die intelligentesten zu sein, mich an dieser Stelle nicht verstehen, dann muß ich einfach davon ausgehen, dass sie mich nicht verstehen wollen.
Damit kann ich auch leben.

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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon LinuxBug » Mo 15. Okt 2007, 08:48

stine hat geschrieben:Wenn Menschen, die von sich behaupten die intelligentesten zu sein, mich an dieser Stelle nicht verstehen, dann muß ich einfach davon ausgehen, dass sie mich nicht verstehen wollen.
Damit kann ich auch leben.

Wo steht, dass wir von uns behaupten die intelligentesten zu sein? :skeptisch:
Wie sollten wir dich verstehen, wenn du auf Argumente nicht eingehst bzw sie als ad hominem betrachtest?

Dass die Ablehnung bestimmter religiöser Regeln nicht zum Atheismus führen muss, ist doch allgemein bekannt. (Wie sonst hätte es zu all den Abspaltungen in der Kirche kommen können?)

Ich verurteile dich nicht, weil du irgendwas glaubst, sondern weil du es ausnützt, dass du berechtigt bist etwas auch dann noch zu glauben, wenn du weißt, dass es Unsinn ist :kopfklatsch:
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon stine » Mo 15. Okt 2007, 16:45

LinuxBug hat geschrieben:Ich verurteile dich nicht, weil du irgendwas glaubst, sondern weil du es ausnützt, dass du berechtigt bist etwas auch dann noch zu glauben, wenn du weißt, dass es Unsinn ist :kopfklatsch:

...den find ich gut.

Aber ich glaube nicht, weil ich dazu berechtigt bin, sondern weil ich damit gute Erfahrungen gemacht habe. Es macht mich frei, wenn ich nicht selbst für alles verantwortlich bin und nicht immer selber in der Mitte stehen muß.
Und ich weiß eben noch nicht, dass es Unsinn ist, ich weiß nur, dass Gott noch nicht rational bewiesen wurde.

LG stine, die euch auch nicht verurteilt aber nicht versteht, warum ihr alle Atheisten geworden seid.
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon molosovsky » Mo 15. Okt 2007, 17:09

Stine, ich will Dir nicht mit zu frecher Respektlosigkeit zu nahe treten, aber Deine Vorlage ist einfach zu verlockent. Du schriebest:
LG stine, die euch auch nicht verurteilt aber nicht versteht, warum ihr alle Atheisten geworden seid.


Warum sind ›wir‹ alle Atheisten. Nun zuerstmal nehme ich an, dass sich hier neben Atheisten auch Agnostiker und andere Schattierungen des Unglaubens tummeln.

Warum aber? Nun, wenn ich die ›Logik‹ des Glaubens heranziehe gibt es zwei mögliche Antworten:
1) Wir wurden vom Teufel verführt, was aber letztendlich bedeutet, dass…
2) Wir mit unserem Unglauben unser Scherflein zu GOttes Heilsplan beitragen. SEINE Wege sind eben unergründlich. Sieh es so: wenn alle brave Gläubige wären, dann gäbs ja keine Hintergrund mehr, vor dem sich die Gläubigen abhöben. Wir Ungläubigen sind also das, woran die Gläubigen sich vergewissern können, wer sie sind.

Aus der Sicht eines ›Brights‹ ist die Antwort einfach (und ich sprech nun mal nur für mich): Die religiösen Glaubenswelten strotzen eben vor Widersprüchen, Manipulationen, Fehlern und basieren eben auf Phantasmen. — Von der großen Bedeutung von Phantasmen für die jeweilige persönliche Weltsicht und die Gruppenbindung habe ich ja schon an anderer Stelle gesprochen. Aber Phantasmen, eben weil sie subjektiv und mal mehr, mal weniger willkürlich sind, eigenen sich für mich nur schlecht als Grundlage für eine nüchterne Haltung des Einzelnen und der Menschheit bei den Herausvorderungen, die Welt und das Leben zu meistern. Kurz: Religion (oder hier besser) Spiritualität für den Hausgebrauch zusammencollagiert ist meiner Ansicht gar nicht so schlimm. Aber zum Instrument des politischen Diskurses gemacht, entfalten Religionen richtiggehende scheußliche Züge. Wenn es darum geht, als gemeinsame Kugeloberflächenbewohner zurande zu kommen, tun die Brights gut daran, das religiöse Lodern der Massen abzukühlen. Wenn es um Zukunftsplanung geht, ist es besser, die irrationalen Leidenschaften der Menschheit zu zügeln.

Grüße
Alex / molo
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon Max » Mo 15. Okt 2007, 17:24

stine hat geschrieben:Aber ich glaube nicht, weil ich dazu berechtigt bin, sondern weil ich damit gute Erfahrungen gemacht habe.
Gute Erfahrungen haben nichts mit Wahrheit zu tun. Es kann einem ein gutes Gefühl geben, dieses oder jenes zu glauben, aber dies bedeutet nicht, dass diese Hypothesen auch wahr sind.
stine hat geschrieben:Es macht mich frei, wenn ich nicht selbst für alles verantwortlich bin
Wie soll dein Glaube, wie sich die Welt verhält, irgendetwas an deiner tatsächlichen Verantwortung ändern?
stine hat geschrieben:Und ich weiß eben noch nicht, dass es Unsinn ist, ich weiß nur, dass Gott noch nicht rational bewiesen wurde.
Wieso "noch nicht"? Auf mich erweckt das den Anschein, dass du jetzt bereits weißt, was für ein irrationaler Firlefanz das Christentum ist.

Wie kannst du etwas glauben für das es nicht den leisesten Hinweis gibt? Die Gläubigen versuchen seit Jahrtausenden, Belege für ihre Glaubensinhalte zu liefern, und sind dabei stets gescheitert. Wie soll man diesen Misserfolg denn, bitteschön, erklären, wenn nicht dadurch, dass ihr Glaube einfach falsch ist?
stine hat geschrieben:LG stine, die euch auch nicht verurteilt aber nicht versteht, warum ihr alle Atheisten geworden seid.
Ich war schon immer Atheist. Ich habe nie irgendetwas geglaubt, nur an den Glauben: ich hielt Religion für eine Tugend, ich dachte, man müsse etwas glauben, und hatte das Gefühl, mir würde etwas fehlen, weil ich nichts glaubte. Heute verhält sich das - wie jedem hier bekannt - anders.
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon stine » Di 16. Okt 2007, 06:49

molosovsky hat geschrieben:2) Wir mit unserem Unglauben unser Scherflein zu GOttes Heilsplan beitragen. SEINE Wege sind eben unergründlich. Sieh es so: wenn alle brave Gläubige wären, dann gäbs ja keine Hintergrund mehr, vor dem sich die Gläubigen abhöben. Wir Ungläubigen sind also das, woran die Gläubigen sich vergewissern können, wer sie sind.


Du meinst, an euch könnte ich mein Glaubensgewissen erforschen? Da ist was dran; hab in der Tat noch nie soviel darüber nachgedacht, warum jemand unbedingt ungläubig bleiben möchte =)

LG stine
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon pinkwoolf » Di 16. Okt 2007, 09:51

@ stine
hab in der Tat noch nie soviel darüber nachgedacht, warum jemand unbedingt ungläubig bleiben möchte =)


Bist du denn hier, um zu missionieren?
:erschreckt:
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon Mittelklug » Di 16. Okt 2007, 12:09

Hmm, das ganze momentane Thema über "Glauben - Ja oder Nein" erinnert mich an eine gute Stelle aus dem Buch "Der Gotteswahn":
------------------------------------
Pascals Wette
So unwahrscheinlich es auch sein mag, dass Gott existiert, noch größer ist die Asymmetrie im Hinblick auf die Strafe, wenn man das Falsche vermutet hat. Man sollte lieber an Gott glauben, denn wenn man recht hat, wird einem ewige Gnade zuteil, und wenn man unrecht hat, ist es ohnehin egal. Glaubt man aber nicht an Gott und hat damit unrecht, fällt man der ewigen Verdammnis anheim, und wenn man recht hat, ist es wiederum egal. Angesichts dieser Überlegung fällt die Entscheidung leicht. Man sollte lieber an Gott glauben.
...
Ohnehin stellt sich die Frage: Warum finden wir uns so einfach mit der Vorstellung ab, dass wir nur eines tun müssen, um Gott zu gefallen, nämlich an ihn zu glauben? Was ist am Glauben so Besonders? Ist es nicht ebenso wahrscheinlich, dass Gott Freundlichkeit, Großzügigkeit oder Demut belohnt? Oder Ehrlichkeit? Wie sieht es aus, wenn Gott das Streben nach Wahrheit als höchste Tugend ansieht? Bernhard Russel wurde einmal gefragt, was er sagen würde, wenn er nach seinem Tod Gott gegenüberstünde und erklären müsste, warum er nicht an ihn geglaubt habe. Russels (wunderbare) Antwort lautete:
"Keine ausreichenden Anhaltspunkte, Gott, keine ausreichenden Anhaltspunkte."

Müsste Gott nicht vor Russel und seinem mutigen Skeptizismus weit größeren Respekt haben als vor Pascal mit seinen ängstlichen Berechnungen? ... Würden wir darauf wetten, dass Gott einen unehrlichen vorgetäuschten Glauben (oder auch ehrlichen Glauben) höher schätzt als ehrliche Skepsis?
Und nehmen wir außerdem einmal an, der Gott, dem wir nach dem Tod gegenübertreten, ist Baal, und angenommen, Baal ist ebenso eifersüchtig, wie sein alter Konkurrent Jahwe gewesen sein soll. Hätte Pascal dann nicht besser auf gar keinen Gott anstelle des falschen Gottes gewettet? Bringt nicht sogar die schiere Zahl der potenziellen Götter und Göttinnen, auf die man wetten könnte, Pascals ganze Logik zum Einsturz? ...
-----------------------------------

Dieser Gedankengang ist wunderbar! Warum wurde das Alte Testament mit seinem rachsüchtigen, rassistischen, frauenfeindlichen, völkermordenen Gott abgeändert in das Neue Testament, wo Gott halbwegs gütig ist? Nur weil die Geistlichen das Buch neu verfassen heißt es nicht, dass Gott sich mitverändert. Kein Wunder, dass die Welt so schrecklich erscheint mit ihrem Welthunger, Katastrophen, Unfällen und Kriegen.
Jahwe, Baal (oder wer auch immer) hasst uns, weil wir ein falsches Bild von ihm haben!! :scared: :gott: :kg:
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon stine » Di 16. Okt 2007, 12:39

pinkwoolf hat geschrieben:Bist du denn hier, um zu missionieren?
:erschreckt:


Nein, ganz sicher nicht. Entwarnung!
Es würde mir wohl auch kaum gelingen, oder Bild ?

Als ich das erste Mal in eurem Forum gelesen habe, schrie mich tiefgründige Abscheu gegenüber jeder Art von Religion aus allen Postings an. Den Zynismus gegenüber allen Gläubigen empfand ich als gegenseitige Anstachelung und dies erschien mir um keinen Deut besser, als der Fanatismus, der anderswo unter religiös läuft. Hier wurde auch schon von "Hass" geschrieben im Zusammenhamg mit Glauben und dessen Vertretern.
Fanatische Ungläubige stehen den fanatisch Gläubigen in nichts nach.

Ich habe hier nur mitgeschrieben weil ich aufzeigen wollte, dass der Theismus nicht immer gleichzusetzen ist mit religiösem Fanatismus.

Jedem das Seine.

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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon Pip » Di 16. Okt 2007, 13:17

stine hat geschrieben:Jedem das Seine.


Dieser "liberale" Ausspruch schmückte schon das Tor des KZs Buchenwald.
Religion in jeder Form ist nichts weiter als Idiotie, und wie du ja selber zugibst, für dich eine einfache Möglichkeit dich deiner gesellschaftlichen Verantwortung zu entziehen. Der Rest entspringt deinem infantilem Wunsch deiner Existenz eine besondere Bedeutung beimessen zu wollen. Das ist armseelig. Aber ignoriere nur weiterhin alle Argumente die dir hier begegnen, du scheinst dich in deiner geistigen Unmündigkeit ja sehr wohl zu fühlen.
Pip
 

Re: Gedanken über Gott

Beitragvon emporda » Di 16. Okt 2007, 15:01

stine hat geschrieben:Fanatische Ungläubige stehen den fanatisch Gläubigen in nichts nach.

Es gibt noch keine Atheisten mit Sprenggürteln umd den Bauch, als Flugzeugentführer oder sonstigem Irrsinn, um die Abschaffung der Religion samt Gottesbildern und die Sprengung der Kirchen zu forden. Auch ist nicht bekannt, dass Athisten Teufelsaustreibungen versuchen und dabei kranke Menschen bestialisch umbringen.

Derart beknacktem Irrsinn beschränkt sich ausschließlich auf Gläubige der verschiedenen Buchreligionen. Dafür muss es sicher einen Grund geben. Ratzinger hat recht, die haben alle einen persönlichen Defekt.
Zuletzt geändert von emporda am Do 18. Okt 2007, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon Max » Di 16. Okt 2007, 16:10

Zu der Art, wie wir hier über Religion schreiben oder ihm Alltag über sie reden: Wir reden hier in Religion ungefähr in dem Ton, in dem ein CSUler über die LINKE spricht. Der einzige Grund, warum die Religionskritik als radikal, verletzend, böse, unartig, respektlos, unkonformistisch und subversiv aufgefasst wird, ist der, dass wir von klein an indoktriniert wurden, Religion sei etwas heiliges, schützenswertes, was kein Mensch unter keinen erdenkbaren Umständen kritisieren darf. Bei dem, was wir hier über Religion und Glaube verfassen, handelt es sich um einen ganz normalen, schlichten, sachlichen Schreibstil, der, was seine Bissigkeit anbelangt, ungefähr auf dem Niveau einer Polemik in einer Tageszeitung oder einer sanften politischen Rede liegt.
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon pinkwoolf » Di 16. Okt 2007, 16:49

In einem Interview mit Jonathan Miller äußert sich Dan Dennett zu dem Grundsatz, dass Menschen im zivilisierten Umgang miteinander nicht jede Wahrheit hinausposaunen. Außer auf dem Kinderspielplatz sei es schon ungehörig, zu jemandem zu sagen, „Du bist fett“ oder „Du bist blöd“.

Er benutzt dieses Beispiel, um zu erklären, warum wir eine Scheu haben, gegenüber der Großmutter – aber auch ganz allgemein angesichts der großen kulturellen Leistungen zur Zeit und im Namen des Christentums – den Glauben rundweg zu verspotten und seine Anhänger als (das sage ich jetzt) hirnloses Herdenvieh zu bezeichnen.

Unter Gleichgesinnten kann es schon passieren, dass man die anderen so bezeichnet; das dient dann eher der Solidarisierung als einer objektiven Darstellung des Opponenten.

Wenn aber nicht wenige Religionsanhänger behaupten, die Religion sei die Grundlage einer jeden Moral, und damit uns unterstellen, wir seien zur Moral unfähig, dann darf einem schon mal der Hut hochgehen.

Die Bezeichnung „atheistischer Fanatiker“ kann man sich schon damit einhandeln, dass man anstatt „Ich glaube nicht an Gott“ sagt „Es gibt keinen Gott“.

Es sei denn es folgte die Formel "... außer Gott".
:santagrin:
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon emporda » Do 18. Okt 2007, 18:02

emporda hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Fanatische Ungläubige stehen den fanatisch Gläubigen in nichts nach.

Es gibt noch keine Atheisten mit Sprenggürteln umd den Bauch, als Flugzeugentführer oder sonstigen Irrsinn, um die Abschaffung der Religion samt Gottesbildern und die Sprengung der Kirchen zu forden. Auch ist nicht bekannt, dass Atheisten Teufelsaustreibungen versuchen und dabei kranke Menschen bestialisch umbringen.

Derart beknacktem Irrsinn beschränkt sich ausschließlich auf Gläubige der verschiedenen Buchreligionen. Dafür muss es sicher einen Grund geben. Ratzinger hat recht, die haben alle einen persönlichen Defekt.
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Re: Gedanken über Gott

Beitragvon emporda » Do 18. Okt 2007, 18:13

Max hat geschrieben:Ich war schon immer Atheist. Ich habe nie irgendetwas geglaubt, nur an den Glauben: ich hielt Religion für eine Tugend, ich dachte, man müsse etwas glauben, und hatte das Gefühl, mir würde etwas fehlen, weil ich nichts glaubte. Heute verhält sich das - wie jedem hier bekannt - anders.
Das ist mein Problem, ich bin "de facto" kein Atheist. Ich habe den Glauben meiner seeligen Mutter übernommen. Das war eine Fleischersfrau aus Berlin Jahrgang 1895, die hat fest und unbeirrbar daran geglaubt, das 7 Pfund Rinderknochen eine gute Brühe ergeben. Daran glaube ich auch, bis ich jetzt kein Atheist mehr?
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