Zeitreisen

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Zeitreisen

Beitragvon arcalexx » Do 25. Okt 2007, 12:18

Habe vor kurzem ein populärwissenschaftliches Buch über ungefähr "das Leben, das Universum und den ganzen Rest" gelesen und dort folgenden Gedanken entdeckt:

Stichwort Zeitreisen: Der Autor behauptet, dass solche prinzipiell nicht möglich seien, weil es die Zeit als solche gar nicht gibt. Im Gegensatz zur Materie und zum Raum, die es beide "wirklich gibt" (Was auch immer das philosophisch bedeutet), ist die Zeit nicht mehr als ein Hilfskonstrukt, um die Bewegung der Materie im Raum zu berechnen. Da man in einem Hilfskonstrukt nicht reisen kann, sind Zeitreisen ausgeschlossen, insb. in die Vergangenheit. Was die Zukunft angeht, kann man sich noch in die "Zwillingskonstellation" retten, in der ein Zwilling mit (fast) Lichtgeschwindigkeit rumreist, zurückkehrt und seinen Bruder (und den Rest der Welt) viel mehr gealtert vorfindet, als er selbst gealtert ist. Wenn man das als Zeitreise ansieht - gut und gern, ansonsten gilt das oben Gesagte.

Dass es die Zeit als solche, als Phänomen der Realität nicht gibt, ließ mich sehr staunen (wo die Physiker doch meistens Zeit in einem Atemzug mit Raum bemühen) - im Großen und Ganzen bin ich damit aber einverstanden.

Was meint ihr dazu? Gibts also keine Möglichkeit mehr, Elvis live zu erleben?
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Re: Zeitreisen

Beitragvon ernst.eiswuerfel » Do 25. Okt 2007, 12:21

Wenn Zeitreisen irgend wann möglich wären würden die Zeitreisenden ja schon unter uns weilen ...
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Re: Zeitreisen

Beitragvon Myron » Do 25. Okt 2007, 15:04

"In 1949 the great logician Kurt Gödel constructed the first mathematical models of the universe in which travel into the past is, in theory at least, possible."

(http://publish.uwo.ca/~jbell/Time.pdf)

Siehe auch:

http://plato.stanford.edu/entries/time

http://plato.stanford.edu/entries/time-travel-phys

http://www.iep.utm.edu/t/timetrav.htm

http://plato.stanford.edu/entries/time-machine
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Re: Zeitreisen

Beitragvon HF******* » Do 25. Okt 2007, 15:22

@arcalexx: Die Behauptung, dass es etwas nicht gibt, weil es eine Relation ist, ist so nicht nachvollziehbar.

Wenn man sich ein Wurmloch denkt, wäre eine Zeitreise zumindest denktheoretisch möglich: Wenn ich es richtig verstanden habe, wäre ein Wurmloch (Einstein-Rosen-Brücke) quasi eine Abkürzung durch den gekrümmten Raum. Das Ganze ist schwer vorstellbar und nur ein denktheoretisches Modell ohne jeden realen Anhaltspunkt, soweit ich das verstehe.

Bei der Bewegung durch ein Wurmloch könnte in Relation zur sonstigen Materie Geschwindigkeit oberhalb der Lichtgeschwindigkeit erreicht werden, was theoretisch zu einer zeitlichen Rückwärtsbewegung in Relation zum sonstigen Raum führen würde. Etwas fliegt dann zum Beispiel mit Überlichtgeschwindigkeit im Verhältnis zur sonstigen Physis durch ein Wurmloch, wenn es vorher an anderer Stelle ausgetreten ist.

Auch ein gedachtes Wurmloch wird wohl auch überwiegend als instabil vermutet (einer der Gründe, warum es das gerade nicht gibt?) Danach kommt es wohl eher nicht in Betracht, dass z. B. beim Urknall die Materie aus einem Wurmloch gekommen ist, in dass sie in Zukunft hinein fliegt…

Ansonsten wäre dieses Modell ein Beispiel für die denkbare lineare Unendlichkeit der Zeit. Zukunft und Vergangenheit wären nach einem solchen Urknall-Denkbeispiel identisch. Meiner Meinung nach eines der wenigen Modelle (oder das einzige?), wo zeitliche Unendlichkeit auch für das menschliche Hirn logisch fassbar wird. Schon von daher wahrscheinlich ein brauchbares Modell für eine Religion ;o)
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Re: Zeitreisen

Beitragvon Myron » Do 25. Okt 2007, 16:40

HFRudolph hat geschrieben:@arcalexx: Die Behauptung, dass es etwas nicht gibt, weil es eine Relation ist, ist so nicht nachvollziehbar.


Was Gödel behauptet hat, ist, dass das intuitiv-subjektive Erleben der Zeit als etwas Fließendens, Verstreichendes eine Illusion ist.

Wichtig ist der Unterschied zwischen der A-Theorie der Zeit und der B-Theorie.
Siehe dazu:
http://plato.stanford.edu/entries/time/#4
http://plato.stanford.edu/entries/time/#5
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Re: Zeitreisen

Beitragvon [C]Arrowman » Do 25. Okt 2007, 21:51

zwit ist auch nur eine Dimension, man kann sich theoretisch darauf votrwärts und rückwärts bewegen, allerdingsmüsste man selbst ein höherdimensionales Wesen sein, das die ZEit als Gerade war nehmen kann und nicht wie wir in Schichten, wie bei einem CT.
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Re: Zeitreisen

Beitragvon stine » Fr 26. Okt 2007, 11:03

ernst.eiswuerfel hat geschrieben:Wenn Zeitreisen irgend wann möglich wären würden die Zeitreisenden ja schon unter uns weilen ...


Schöner Gedanke,

vielleicht sind wir selber es, die auf ihrer Zeitreise eine zweite Chance bekommen sollen...

LG stine
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Re: Zeitreisen

Beitragvon HF******* » Fr 26. Okt 2007, 13:29

Wie wäre es bei einem Wurmloch:

Würde ein in die Vergangenheit gereistes Objekt in unserer Realität herauskommen? Würde also ein Objekt nur dann hier ankommen, wenn es später an anderer Stelle in einem Wurmloch verschwinden würde (Ernst.Eiswerfel-Variante) oder würde die Vergangenheit verändert werden wie bei "Zurück in die Zukunft", würde also jedes mal eine Parallelrealität entstehen (Stine-Variante)?

Es geht wohl denklogisch doch nur mit der Stine-Variante: Danach könnten mehere Realitäten existieren. Das wäre wohl schon deshalb so, weil für das in die Vergangenheit gereiste Objekt ein Teil der Zukunft gleichzeitig in seiner Vergangenheit liegt. Nach der anderen Variante ergeben sich zahlreiche unauflösliche logische Probleme.

Es wäre damit eine Illusion, dass ein Zeitpunkt nur einmal stattfindet. :irre:

Das heißt für ersnt.eiswuerfel: Jemand könnte in der Zukunft in das Jahr 2007 zurück reisen, obwohl in unserer Realität im Jahr 2007 niemand ankommt. Der Umstand, dass heute keine Zeitreisenden hier ankommen, bedeutet also nicht, dass nicht ein andernmal im Jahr 2007 anders sein könnte..

(Bitte: Nur rein denklogisch und weniger praktisch gemeint...)
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Re: Zeitreisen

Beitragvon [C]Arrowman » Sa 27. Okt 2007, 13:34

Die Parallelwelt-Variante behebt das Problem von Zeitparadoxen. Eine ansicht die ich auch vertrete.
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Re: Zeitreisen

Beitragvon LinuxBug » Sa 27. Okt 2007, 13:36

[C]Arrowman hat geschrieben:Die Parallelwelt-Variante behebt das Problem von Zeitparadoxen. Eine ansicht die ich auch vertrete.

Naja, aber würde das nicht doch irgendwie das erste thermodynamische Grundgesetz verletzen? :^^:
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Re: Zeitreisen

Beitragvon Gast » Mo 29. Okt 2007, 12:40

@Linuxbug: Möglicherweise würde ein Wurmloch so allerlei verletzen, deshalb wurde es vermutlich auch noch nicht beobachtet… :/
Aber: Was hat das ganze mit der Thermodynamik zu tun? Meinst Du den Energieerhaltungssatz?

Auch bei einer Zeitreise bliebe alles ein geschlossenes System. Die gedachten verschiedenen Realitäten wären das betrachtete Gesamtsystem. Wenn etwas an einer Stelle verschwindet, muss es an anderer Stelle wieder auftauchen. Wenn man also mittels einer Zeitmaschine eine Armee von Linuxbugs in der einen Realität erstellen würden, würden ebenso viele Linuxbugs in anderen Realitäten fehlen. Die Annahme von Parallelrealitäten stellt die Annahme einer weiteren Dimension dar, dass nämlich ein und das selbe Universum im selben „Zeitpunkt“ verscheidene Zustände annehmen kann.

@arrowman:
Nur wenn die gesamte Physis sich gleichzeitig durch ein Wurmloch bewegen würde, würden sich Parallelrealitäten vermeiden lassen. Ob sich soetwas für den Urknall denken lässt, für den die Ausdehnung der Physis mit Null bezeichnet wird, kann ich nicht beantworten.
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Re: Zeitreisen

Beitragvon HF******* » Mo 29. Okt 2007, 15:54

Irgend ein Fehler beim Auto-Login: Der Unbekannte bin ich, bitte Doppelpost löschen.
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Re: Zeitreisen

Beitragvon Mittelklug » Mo 29. Okt 2007, 20:32

Ich glaube nicht, dass Zeitreisen möglich sind. Zeit ist, wie wir wissen, relativ und vergeht nicht, sondern ist. Überall besteht sie anders...auf unserem Planeten, im All, in Sternen. Zeit ist Gravitationsbedingt. Es kommt uns nur so vor, als ob sie vergeht, weil wir als biologische Wesen "altern" und die Funktion mal einstellen.
Ich weis nicht ob ich recht habe, aber das ist meine Meinung.
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Re: Zeitreisen

Beitragvon HF******* » Di 30. Okt 2007, 10:26

@Mittelklug:

Ich denke, die Einstein-Rosen-Brücke wurde gerade entworfen, um eine denkbare Ausnahme von E=mc² zu konstruieren. Einen realen Anfangsbeweis gibt es dafür in der Tat nicht. Es wäre wissenschaftlich jedenfalls falsch, eine Theorie aufgrund des bloßen Gedankens für wahr zu halten. Da ich kein Physiker bin, ist es für mich zunächst nur eine Theorie, ein Gedankenspiel.

Mittelklug schrieb:
Zeit ist, wie wir wissen, relativ und vergeht nicht, sondern ist.

Ansich kein Argument, oder?
Zeit ist nicht nur relativ, Zeit ist überhaupt nur eine Relation.
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Re: Zeitreisen

Beitragvon [C]Arrowman » Mi 31. Okt 2007, 16:49

[url=http://myselfdevelopment.net/index.php/2007/05/09/how-to-blow-your-mind-the-10th-dimension/
10te Dimension]Dies hier[/url] stellt gut dar in welchem VErhältnius sich unsere Raumzeit sich zum Universum und Multiversum verhält. Allerdings ist das Modell sehr grob und entspricht nur bedingt gängiger Theorien, zum Veranschaulichen ist es aber alle mal geeignet.
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