stine hat geschrieben:dass Glaube und Religion grundsätzlich außerhalb weltlicher Machenschaften zu stehen hat.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Politik, Gesetzgebung und moralisches Urteilen haben grundsätzlich frei zu bleiben von religiösen Machenschaften.
Unsere moralischen Intuitionen sind das Ergebnis der biologischen Evolution, denn sie dienen dem Überleben von Tieren, die soziale Gemeinschaften bilden.
Sie sind unzuverlässig, weil sie nur für jenen Kleingruppen-Kontext taugen, in dem sie entstanden sind.
Daher bedarf es des rationalen ethischen Diskurses, um sich über allgemein akzeptable Werte und Normen zu einigen.
Jeder moralische Fortschritt im Rahmen der kulturellen Evolution ist Ergebnis eines solchen Diskurses bzw. des durch ihn -- mit Verzögerung -- beeinflussten Zeitgeistes.
Dogmatische Verkündigungen können niemals Geltung als moralische Fundamente beanspruchen, da sie nicht hinterfragbar und im Irrtumsfalle nicht korrigierbar sind. Daher scheiden Religionen und heilige Schriften als Maßstabsgeber aus. Wir können uns allenfalls die besten (uns genehmsten) Stellen herauspicken, was wir dann aber auf der Basis bereits bestehender Moralvorstellungen tun. Welche wir dann offenbar woanders her haben (s.o.).