ostfriese hat geschrieben:Todesfurcht ist ein uns und vielen Tieren evolutionär zugewachsener Überlebensvorteil, rational ist sie nicht.
Liegen irgendwelche empirischen Indizien vor, die auf eine Todesfurcht bei Tieren schließen lassen?
ostfriese hat geschrieben:Todesfurcht ist ein uns und vielen Tieren evolutionär zugewachsener Überlebensvorteil, rational ist sie nicht.
ostfriese hat geschrieben:Insgesamt bleibt festzuhalten, dass der Threadtitel zurückzuweisen ist, da er in irreführender Weise Naturmystiker mit Naturalisten in Verbindung bringt. In Wahrheit sind die meisten Ökoreligiösen mindestens Deisten oder Pantheisten, wenn nicht christlich geprägte Kreationisten.
Der Naturalismus ist jedenfalls weiter als jede andere Weltanschauung davon entfernt, religiöse Züge zu tragen.
Myron hat geschrieben:ostfriese hat geschrieben:Todesfurcht ist ein uns und vielen Tieren evolutionär zugewachsener Überlebensvorteil, rational ist sie nicht.
Liegen irgendwelche empirischen Indizien vor, die auf eine Todesfurcht bei Tieren schließen lassen?
Myron hat geschrieben:Liegen irgendwelche empirischen Indizien vor, die auf eine Todesfurcht bei Tieren schließen lassen?
ostfriese hat geschrieben:Ich meine damit, wie gesagt, nicht: Ängste, die beim Nachdenken über den Tod ausgelöst werden. Sondern fasse unter Todesfurcht zusammen, dass Tiere Situationen meiden, die mit ihrem Tode enden könnten.
Er bildet eine notwendige Voraussetzung der Naturmystik, ist mit dieser aber nicht identisch. Für die Naturmystik wäre der Glaube an einen Gott atypisch, weil der Wille eines persönlichen Gottes als etwas über der Natur Stehendes gedacht werden muss. Nur der Pantheismus passt, wobei er sich kaum erkennbar vom Atheismus unterscheidet. Der Naturalismus stellt also erst die Bedingungen her, unter denen die Naturmystik dann gedeihen kann.
Sie ist die konsequente Fortführung des naturalistischen Weltbildes auf alle Bereiche des Lebens, zumindest habe ich versucht, das zu zeigen.
Die Evolutionstheorie erklärt zwar nichts (wenn es kein Leben oder nur einzelliges oder ein ganz anderes gäbe, widerspräche das nicht der Evolutionstheorie)
Myron hat geschrieben:Du meinst also den unreflektierten Selbsterhaltungstrieb. Das ist etwas anderes.
Falk hat geschrieben:@Nathan
Aber hier folge ich dir nicht:Sie ist die konsequente Fortführung des naturalistischen Weltbildes auf alle Bereiche des Lebens, zumindest habe ich versucht, das zu zeigen.
Die Naturmystik, wie du sie skizzierst, ist eine Melange aus Naturalismus und religiöser Spiritualität. Sie folgt allenfalls dann notwendig, wenn man Naturalist ist, aber trotzdem ein Bedürfnis nach Religiösität hat. Und das letztere ist kein notwendiger Zusammenhang.
Nathan hat geschrieben:Der Naturalismus bildet die Grundlage der Naturmystik
Nathan hat geschrieben:Der Naturalismus lässt den Menschen mit der Natur allein, die Naturmystik baut diesen Umstand zu einer umfassenden Weltsicht aus.
Nathan hat geschrieben:... auf der Grundlage des Naturalismus eine Religion erdacht ...
Unsinn! Die meisten Naturmystiker sind Deisten oder Pantheisten, viele sogar Christen.
Nathan hat geschrieben:Stimmt, es war übertrieben, hier von einer "Notwendigkeit" zu sprechen. Der Naturalismus bildet die Grundlage der Naturmystik, aber die Naturmystik folgt dem Naturalismus nicht notwendig.
Nathan hat geschrieben:Der Naturalismus lässt den Menschen mit der Natur allein, die Naturmystik baut diesen Umstand zu einer umfassenden Weltsicht aus.
Nathan hat geschrieben:Mystik ist einfach der Wunsch nach der Vereinigung mit Gott. In der Naturmystik besteht also der Wunsch nach dem empfundenen Einssein mit der Natur
ostfriese hat geschrieben:Weder sind Naturalisten beseelt von einem Wunsch nach Vereinigung mit der Natur, noch fehlt ihnen in dieser Richtung irgendetwas.
Myron hat geschrieben:Nathan hat geschrieben:Der Naturalismus bildet die Grundlage der Naturmystik, aber die Naturmystik folgt dem Naturalismus nicht notwendig.
Der moderne Naturalismus ist wissenschaftsorientiert, was man von der romantischen Naturmystik nicht behaupten kann.Nathan hat geschrieben:Der Naturalismus lässt den Menschen mit der Natur allein, die Naturmystik baut diesen Umstand zu einer umfassenden Weltsicht aus.
Der metaphysische Naturalismus ist auch eine umfassende Weltsicht.
Nathan hat geschrieben:Was sind denn für dich genau die Unterschiede zwischen der Naturmystik und dem "metaphysischen Naturalismus", die das eine zu einer Religion machen und das andere zu einer Philosophie (diese Unterscheidung meinst du doch, oder?).
ostfriese hat geschrieben:Nathan hat geschrieben:Mystik ist einfach der Wunsch nach der Vereinigung mit Gott. In der Naturmystik besteht also der Wunsch nach dem empfundenen Einssein mit der Natur
Ja, genauso hatte ich Dich verstanden (im Gegensatz zu Falk). Und genau auf diese Auffassung von Mystik bezogen sich meine Kommentare. Weder sind Naturalisten beseelt von einem Wunsch nach Vereinigung mit der Natur, noch fehlt ihnen in dieser Richtung irgendetwas. Deine Unterstellungen oder Mutmaßungen sind die Projektionen eines Religiösen.
Myron hat geschrieben:Nathan hat geschrieben:Was sind denn für dich genau die Unterschiede zwischen der Naturmystik und dem "metaphysischen Naturalismus", die das eine zu einer Religion machen und das andere zu einer Philosophie (diese Unterscheidung meinst du doch, oder?).
Was bedeutet "Religion"?
"William Alston approaches the concept of religion by specifying what he calls 'religious making' characteristics. These are the following:
(1) Belief in supernatural beings.
Myron hat geschrieben:(2) A distinction between sacred and profane objects.
Myron hat geschrieben:(3) Ritual acts focused on sacred objects.
Myron hat geschrieben:(4) A moral code believed to be sanctioned by the gods.
Myron hat geschrieben:(5) Characteristically religious feelings (awe, sense of mystery, sense of guilt, adoration) that tend to be aroused in the presence of sacred objects and during the practice of ritual and that are connected in idea with the gods.
Myron hat geschrieben:(6) Prayers and other forms of communication with the gods.
Myron hat geschrieben:(7) A world-view or a general picture of the world as a whole and the place of the individual therein. This picture contains some specification of an overall purpose or point of the world and an indication of how the individual fits into it.
(8) A more or less total organization of one's life based on the world-view.
(9) A social group bound together by the above.
Myron hat geschrieben:According to Alston these characteristics 'neither singly nor in combination constitute tight necessary and sufficient conditions for something being a religion.' Yet, he says, 'each of them contributes to making something a religion.' He continues: 'When enough of these characteristics are present to a sufficient degree, we have a religion.' Alston argues that there is no more precise way than this of saying what a religion is."
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