Homosexualität und Immigration

Homosexualität und Immigration

Beitragvon Twilight » Mi 9. Jul 2008, 17:29

Meine Welt, deine Welt
Der wie oben genannte Artikel aus der Berliner Zeitung vom 8. Juli befasste sich auf zwei Dritteln der "Seite 3" mit homosexuellen Opfern von Migranten. In Berlin-Kreuzberg scheint die Lage zu eskalieren.

Für Nicht-Berliner: Kreuzberg, ursprünglich ein multikulturelles Lollipopmodell für friedliches Miteinander ist inzwischen zu einer der gefährlichsten Gegenden (wenn nicht sogar DER gefährlichsten Gegend) der Metropole mutiert. Ich kenne die aktuelle Kriminalstatistik nicht, aber kulturelle Inkompatibilitäten führen immer wieder zu Reibereien.

Jedenfalls häufen sich jetzt die früher von der linken Szene gern totgeschwiegenen Berichte über Angriffe auf Schwule und Lesben, die ihre Sexualität offen ausleben. Sie müssen Hinterhalte in Seitenstraßen und Angriffe auf ihr Eigentum fürchten. Autos wurden bereits mit "Symbolen der türkischen rechtsextremistischen Vereinigung 'Graue Wölfe'" markiert. Die Täter sind "meist türkisch- oder arabischstämmige junge Männer."

Der Artikel beschreibt eine Situation, in der die Täter Leute sind, "die sich selbst oft an den Rand der Gesellschaft gedrängt fühlen, sich in ihrem Kiez aber behaupten wollen."

Von einem Zusammenhang der Taten mit Religion spricht der Artikel kaum. Er wird eher dementiert:
"Homophobie ist ein gesamtgesellschaftliches und soziales Problem, das kann man keiner bestimmten Ethnie oder Religion zuordnen kann." So wird der Leiter des Vereins "Gays and Lesbians aus der Türkei e.V." zitiert und, ohne das zu kommentieren, über Beispielfälle berichtet.
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Re: Homosexualität und Imigration

Beitragvon Falk » Mi 9. Jul 2008, 17:37

Monokausale Erklärungen taugen meistens nichts, also kann ich verstehen, dass man sich gegen die Begründung über die Religion wehrt. Allzu schnell könnte das in Islamophobie umschlagen, von wegen mittelalterliches Rechtssystem, verkapptes Sexualverständnis, zu "männliche" Erziehung, etc.

Das spielt vermutlich schon mit rein, aber
Twilight hat geschrieben:Der Artikel beschreibt eine Situation, in der die Täter Leute sind, "die sich selbst oft an den Rand der Gesellschaft gedrängt fühlen, sich in ihrem Kiez aber behaupten wollen."

klingt schon nach einem plausiblen Ansatz für die Hauptursache.

Ich habe aber auch schon mehrfach Forenbeiträge von Berlinern, teilweise direkt aus Kreuzberg, gelesen, in denen die Situation viel harmloser dargestellt wird. Manchmal hat man durch diverse Medienberichte hingegen den Eindruck, manche Berliner Bezirke seien die Hölle auf Erden.
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Re: Homosexualität und Immigration

Beitragvon Twilight » Fr 11. Jul 2008, 09:53

Ein Ansatz ist es auf jeden Fall.

Es könnte auch sein, dass natürliche Veranlagung ebenfalls zu Faktoren von Homophobie zählen. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass die universelle Form bei nur fundamentalistischen Monotheisten besonders stark auftritt.
Von anderen, "normalen", Leuten weiß ich, dass diese es eigentlich nur unangenehm finden, zu sehen, wie zwei Menschen des jeweils eigenen Geschlechts küssen oder sonstwie intim interagieren. Ur-konventionelle Erziehung scheint ebenfalls ein Faktor zu sein, ohne dass Religiösität eine Rolle spielt.

Meine Oma sagt zum Beispiel immer:
Ich hab ja nichts dagegen, aber das müssen die doch nicht in der Öffentlichkeit tun!
(Mit entrüstetem Gesichtsausdruck.)
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Re: Homosexualität und Immigration

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 11. Jul 2008, 10:24

Twilight hat geschrieben:Es könnte auch sein, dass natürliche Veranlagung ebenfalls zu Faktoren von Homophobie zählen.
Glaube ich nicht. Gerade bei kleinen "Naturreligionen" oder eben auch bei "vergangenen" Religionen (oder Zeiten der heutigen Religionen) soll es doch u. U so sein, dass Homosexualität überhaupt nicht negativ bewertet wird.
Twilight hat geschrieben:Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass die universelle Form bei nur fundamentalistischen Monotheisten besonders stark auftritt.
Den Eindruck habe ich auch.
Twilight hat geschrieben:Meine Oma sagt zum Beispiel immer:
Ich hab ja nichts dagegen, aber das müssen die doch nicht in der Öffentlichkeit tun!
(Mit entrüstetem Gesichtsausdruck.)
In meiner Kindheit und teilweise auch Jugend, war es immer anstößig oder zumindest "mutig", wenn "man" sich mehr als einen flüchtigen Kuss in der Öffentlichkeit gegeben hat. Nur Mütter haben ihre Kinder öffentlich küssen dürfen ( :mg: ), ohne dass nicht eine Stimme mehr oder weniger laut Entrüstung äußerte, wenn es kein flüchtiger Wangenkuss (heterosexueller Natur) war.
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Re: Homosexualität und Immigration

Beitragvon Aeternitas » Mo 14. Jul 2008, 10:53

In vielen Gebieten im Nahen Osten ist es immer noch Verboten sich Öffentlich zu Küssen :(
Tja was soll man auch von einer Religion erwarten die Lesben Steinigt :knuddel:
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Re: Homosexualität und Immigration

Beitragvon emporda » Di 15. Jul 2008, 10:09

Aeternitas hat geschrieben:In vielen Gebieten im Nahen Osten ist es immer noch Verboten sich Öffentlich zu Küssen
Wenn es das bloß wäre. Wir durften als verheiratetes Paar im öffentlich zugängigem Restaurant nicht im gleichen Raum speisen, hätten nicht im gleichen Busabteil sitzen dürfen oder mit Männern im Auto mitfahren dürfen die nicht zur engeren Familie gehören, und z.B. im Ministerium nicht im gleichen Fahrstuhl fahren dürfen. Die Frau war keine rechtsfähige Person, hatte kein lokales Personaldokument, durfte nicht allein in die Stadt und Ladengeschäfte aufsuchen, durfte kein Bankkonto haben, keinen Vertrag irgenwelcher Art unterschreiben, keinen lokalen Führerschein haben und auch nicht mit ausländischem Führerschein Auto fahren usw.

Einer der Knackpunkte war, das Kellnerin keiner der erlaubten 4 Frauenberufe ist und Frauen auch nicht von Männern bedient werden dürfen. Für Frauen hat das Restaurant ein eigene Essenausgabe ohne freie Sicht auf den Kunden von der Küche aus, dort müssen Frauen sich ihr Essen "blind" selber holen. Der Ausweg für uns war gemeinsam und gepflegt in einem ****Sterne Hotel im Restaurant zu essen, das galt als geschlossene private Geselschaft und war von den Auflagen der Religionspolizei befreit. Allerding war die Spitze des Genusses Traubensaft (aus der Schweiz) gemischt mit sprudeldem Mineralwasser (aus Frankreich). !,5 Liter Mineralwasser kostete ungefähr so viel wie einmal das Auto volltanken.

Das und viel mehr ist Wahabitischer Islam, dem auch Bin Laden angehört.
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Re: Homosexualität und Immigration

Beitragvon Twilight » Di 15. Jul 2008, 16:44

im Nahen Osten

... wie immer dort die wahren lokalen Bedingungen auch sind, aber
darum ging es mir ursprünglich.
Diese Mentalität ist tief in der Familie der Einwanderer hier verwurzelt. Wenn sie nun feststellen, dass sie auf Grund inkompatibler kultureller Eigenheiten niemals dazugehören können, kommt es zu agressiven Ausbrüchen. Wenn religion eine große Rolle im Leben der Betroffenen spielt, wird diese Agressivität zuerst auf eine entsprechende Bahn gelenkt. Der Mensch versucht ja immer, seinen Taten einen besseren Sinn zu geben, als "Ich will auch mal Alpha sein!"
Die Frage ist jetzt, was wäre, wenn die Gesetze dieses homophoben Gottes wegfielen? Die Ursache des Problems in den Brennpunkten der diversen westlichen Metropolen wäre nicht beseitigt. Wie würde es sich dann auswirken? Oder würde mit der Erweiterung des geistigen Horizontes die Fähigkeit zur Konfliktlösung steigen?
Oder noch besser: Wäre die Ursache eben doch beseitigt, da zumindest ein Teil der (wenn nicht sogar alle) kulturellen Inkompatibilitäten wegfielen?
Man bedenke dazu, wie bereits das Nichtraucherschutzgesetz die Gemüter erhitzt. Und dann kommt jemand daher und will bei Grillfesten eine Extrawurst (ohne Schweinefleisch), nicht in einem Raum mit Frauen Mittag essen (was in Kantinen eher schwierig sein dürfte) und wasweißichnochalles.
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Re: Homosexualität und Immigration

Beitragvon Klaus » Di 15. Jul 2008, 17:33

@twilight, die muslimische Arbeitskollegin muss ihren Arbeitskollegen dreimal stillen, da besteht zwischen ihnen ein Verwandtschaftsverhältnis und sie kann ohne Schleier mit ihm zusammenarbeiten, eine Hadithe der Uni Kairo, vom vorigen Jahr. Sollte man doch alles nicht so eng sehen und ich wette mit den Schwulen geht das ebenso, praktisch. :^^:
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Re: Homosexualität und Immigration

Beitragvon Twilight » Di 15. Jul 2008, 17:59

Klaus hat geschrieben:@twilight, die muslimische Arbeitskollegin muss ihren Arbeitskollegen dreimal stillen, da besteht zwischen ihnen ein Verwandtschaftsverhältnis und sie kann ohne Schleier mit ihm zusammenarbeiten, eine Hadithe der Uni Kairo, vom vorigen Jahr. Sollte man doch alles nicht so eng sehen und ich wette mit den Schwulen geht das ebenso, praktisch. :^^:


Also erst mal MUSS er an den Tüten nuckeln und dann DARF er sie ohne Schleier sehen? :mg: Das nenne ich mal konsequente Prioritäten!
Übrigens wäre der Berliner Senat für eine Lösung des kulturellen Schmelztiegelproblems sicher dankbar. Vor allem wenn sie so einfach und billig ist, wie die Milchfamilarität zwischen Arbeitskollegen.
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Re: Homosexualität und Immigration

Beitragvon Klaus » Di 15. Jul 2008, 18:35

Der Professor für islamisches Recht hat ein paar Wochen später seinen Hut nehmen dürfen. Diese Hadithe ist das Internet hoch und runter und kreuz und quer gewandert. Das Gelächter und die zotigen Kommentare hat man sogar in Kairo vernommen. Dazu war ein Post auf dem Blog.
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Re: Homosexualität und Immigration

Beitragvon emporda » Mi 16. Jul 2008, 03:58

Klaus hat geschrieben:@twilight, die muslimische Arbeitskollegin muss ihren Arbeitskollegen dreimal stillen, da besteht zwischen ihnen ein Verwandtschaftsverhältnis und sie kann ohne Schleier mit ihm zusammenarbeiten, eine Hadithe der Uni Kairo, vom vorigen Jahr. Sollte man doch alles nicht so eng sehen und ich wette mit den Schwulen geht das ebenso, praktisch. :^^:
Wäre da nicht noch ein kleines Problem. Die habe keine Titten, wo könnten die bloß dran nuckeln ?
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