Ich halte zwar nichts von Homöopathie, aber auch nichts von nachgeplapper, egal zu welcher Lobby- oder sonstigen Interessengruppe
lorenz hat geschrieben:Wenn man sich ansieht, wie so ein Homöopath nur ausgebildet sein muss, und folglich oft ist, dann kann man sich nicht darauf verlassen, dass ein H. den Unterschied zw. einer harmlosen und einer nicht-harmlosen Krankheit erkennen KANN bzw. WILL.
Will? Du unterstellst als strafbewerten Vorsatz? Hältst du alle Homöopathen für Verbrecher oder nur einige?
Du kannst dir auch bei Ärzten alles andere als sicher sein. Genau dies ist aber der Knackpunkt der Leute zu Scharlatanen treibt. Und ich rede hier nicht von wirklich exotischen Krankheiten.
Wenn Ärzte z.B. in einem hochgradig borreliosegefährdeten Bezirk nicht (selber) auf die Idee kommen, darauf zu untersuchen, selbst wenn die Symptome (die zugegeben nicht immer hübsch eindeutig sind) passen. Ist halt primär erst mal nur Blut abnehmen und ins Labor senden.
Du solltest auch bedenken, dass die (Schwierigkeit) Ausbildung zu (Homöopathen und) Heilpraktikern je nach Land und BUNDESland unterschiedlich ist, hier liegt der schwarze Peter eher bei der Politik.
Auch solltest du deine Argumentation mal auf Stichhaltigkeit überprüfen. <i>Regelmäßig</i> werden die Kosten von einer homöopathischen Behandlung von allen Kassen höchsten bei ausgebildeten Ärzten mit Zusatzausbildung zum Homöopathen gezahlt. Nur mit einer kostenpflichtigen Zusatzversicherung zahlen private Krankenkassen auch homöopathische Behandlungen bei Heilpraktikern.
lorenz hat geschrieben:Ich kenne einen Homöopathen (alter Kumpel aus Kinderzeiten), der mir gegenüber behauptet hat, er könne sogar AIDS heilen.
Na und? Scharlatane gibt es überall, auch unter den Ärzten und da nicht zu knapp.
Was für eine Ausbildung hat denn der Bergmann?
lorenz hat geschrieben: Ich kann mir vorstellen, dass es eine Menge Leute gibt, die von einem Homöopathen "tot-geheilt" worden sind.
Ich nicht. Kommt aber natürlich darauf an, wie "eine Menge" defniert ist. ABgesehen davon dass auch schon ein einzelner einer zu viel ist.
lorenz hat geschrieben: Für mich bleibt es dabei: Es sollte NIEMAND Menschen behandeln dürfen, der nicht eine vollwertige medizinische Ausbildung nachweisen kann.
Abgesehen davon, dass die meisten eben Ärzte sind. Es kommt eher auf die persönliche Zuverlässigkeit an. Jeder(!) Behandler sollte seine Grenzen kennen und erkennen und so wie es das Gesetz (für Heilpraktiker) es fordert, im solchen Falle den Patienten zum Fachmann schicken.
lorenz hat geschrieben: Bäckergesellen, Elektriker und Dachdecker in Ehren, aber es ist doch eine Sauerei, dass die nach einer so minimalen Ausbildung, wie sie für Heilpraktiker nur gefordert wird, auf menschliche Patienten losgelassen werden!
so minimal und hypersimpel ist sie (oder war) nicht überall.
lorenz hat geschrieben:Das auszuforschen ist ja das, wofür die so viel Zeit brauchen, und was ihre Rechnungen begründet
Bist du Arzt oder Pharmavertreter?
Tatsächlich brauchen die meisten "Kranken" in Wirklichkeit nur oder zumindest auch(!) ein ausgiebiges Gespräch um ihr Problem, das wirft aber weder für den Arzt und erst Recht nicht für die Pharmaindustrie genügend bzw. überhaupt was ab. Entfällt deshalb in der Regel, hilft aber in der Regel zumindest begleitet tatsächlich bei allem. Selbst Knochenbrüche heilen mit gutem Zuspruch vom Onkel Doktor besser!
(Die Crux bei reinem Quasseln ist halt, bei ernsteren Sachen hilft eben nicht nur substanzarme Sprachdiarrhoe )
Wenn diese Marktlücke besetzt wird, sollte man nicht nur auf den Okkupanten (Konkurrenten?) eindreschen.
Der Anfang allen Übels ist doch unsere Kultur einerseits keine Zeit mehr zu haben, andererseits wegen jedem Pfurz zum Arzt zu rennen