Ich habe nochmal über diese Unterscheidung von stine nachgedacht. Einerseits der emotionale Gläubige und andererseits der gefühlsarme Rationaldenker. Das erinnert mich an die ein oder andere Diskussion, in der man mir Gefühlsarmut vorwarf und ich darüber nur überrascht, verblüfft, betroffen, erschrocken, ergrimmt, verletzt und mit Angst davor, falsch verstanden zu werden, reagieren konnte.
Ich will ja nicht angeben, aber es gibt wohl kaum einen emotionaleren Hirni, als mich, der gleichzeitig gerne von sich als Rationaldenker denkt. Laut stine eine absoluter Widerspruch. Bin ich ein wandelndes Paradoxon?
Wenn ich also so darüber nachdenke, so scheint mir, dass Rationalität vielleicht auch wieder nur eine Emotion ist. Das Gehirn schüttet irgendwelche angenehmen Belohnungsgefühle aus, wenn mir beim Nachdenken irgendein Zusammenhang aufgeht oder ich etwas verstehe. Es ist ganz einfach nur ein Trieb, nachdenken und verstehen zu wollen. Vielleicht sollten also wir Naturalisten, die wir, so vermute ich mal, uns selbst als eher rational erleben, nicht glauben, dass wir damit unseren Trieben und Emotionen entkommen wären. Das Gegenteil ist der Fall, vermute ich mal.
Noch jemand da, der so denkt (und fühlt)?