Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Alles, was sonst nirgendwo hinpasst, findet hier seinen Platz.
Neue Mitglieder sind herzlich eingeladen, sich hier vorzustellen.

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon Andreas Müller » Do 19. Mär 2009, 03:12

Myron hat geschrieben:Denn Du kannst als Nichtfachmann und erst recht nicht im Rahmen einer oberflächlichen Forumskommunikation objektiv einschätzen, wer wirklich psychologische Hilfe benötigt und wer nicht!


Wenn er hierher kommt und Hilfe sucht, dann sage ich halt, was ich denke. Wenn er die Meinung eines "Fachmanns" hören möchte, wer auch immer das in diesem Fall sein soll, dann sollte er einen solchen aufsuchen. Ich bleibe dabei, dass Psychotherapie komplett wirkungslos ist, eine Ideologie und eine Pseudowissenschaft, und dass sie den Menschen mehr schadet als hilft.

"Die Psychotherapie und -analyse bringt die Probleme erst hervor, die sie vorgibt zu heilen. [...] Psychotherapeutisches Rumbohren verhindert den Selbstheilungsprozess. Insofern hat die Psychoindustrie nichts anzubieten, was wirksamer wäre als eine Zuckerpille."
http://www.psychotherapie.de/psychother ... 10225.html

Und Ideologien heilen niemanden. Wer dagegen zu viel Geld hat und sich zu gesund fühlt, kann gerne eine Therapie machen.

pocoloco kann ich nur den Besuch seines Hausarztes empfehlen, der ihn dann schon weiterleiten wird. Oder er versucht es mit Selbstheilung, was er ja gerade tut. Er informiert sich, was dran ist an Gott und Gebeten und trifft seine eigenen Entscheidungen. Das ist sicherlich am effektivsten - insofern er nicht tatsächlich klinisch verrückt ist wie Schizophrene, in welchem Fall wieder der Hausarzt greift.

Das habe ich nach bestem Wissen und Gewissen zu sagen. Wer sich an Laien richtet, kann keine bessere Antwort erwarten als diese.
Andreas Müller
 
Beiträge: 2671
Registriert: So 10. Sep 2006, 23:17

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon Myron » Do 19. Mär 2009, 03:15

Andreas Müller hat geschrieben:Nein, Psychotherapien sind durch die Bank wirkungslos. Steht in "Lexikon der Psychoirrtümer" und ist mit Studien aus meiner Sicht hinreichend belegt.


Die pauschale Behauptung, Psychotherapien wären "durch die Bank" wirkungslos kann nicht unwidersprochen bleiben.
Beispielsweise ist die Wirksamkeit kognitiv-behavioraler Therapien zur Behandlung von Ängsten und Depressionen empirisch nachgewiesen (*.
Bei schweren Fällen ist eine Kombination aus Psycho- und Pharmakotherapie wissenschaftlicher Standard.

(* Grawe, Klaus, Ruth Donati, und Friederike Bernauer. Psychotherapie im Wandel: Von der Konfession zur Profession. 5. Aufl. Göttingen: Hogrefe, 2001.)
Benutzeravatar
Myron
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 4808
Registriert: So 1. Jul 2007, 17:04

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon Myron » Do 19. Mär 2009, 03:19

Andreas Müller hat geschrieben:Wenn er hierher kommt und Hilfe sucht, dann sage ich halt, was ich denke.


Deine persönliche Meinung in Ehren, aber es ist unverantwortlich, einem labilen Menschen mit anscheinend erheblichen psychischen Problem einzureden, dass alle Psychotherapien scheiße wären und es sich von vornherein nicht lohnen würde, einen Psychotherapeuten aufzusuchen.
Benutzeravatar
Myron
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 4808
Registriert: So 1. Jul 2007, 17:04

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon stine » Do 19. Mär 2009, 07:57

Die Behandlungsart muss genauso individuell sein, wie der Mensch selber.
Hier in einem Naturalistenforum nach Heilung zu suchen ist zB ein ganz anderer Weg, als es in einer Selbsthilfegruppe zu versuchen. In der Selbsthilfegruppe trifft man nur auf Seinesgleichen und hier nur auf die völlig gegenteilige Einstellung.
Wenn dies, und davon gehe ich aus, von pocoloco bewusst so gewählt wurde, dann ist er sicher einer, der lieber mit der Holzhammermethode versucht,von seinem Wahn geheilt zu werden.

Aber prinzipiell gilt, fachliche Unterstützung ist immer dann richtig, wenn bei allen Selbstversuchen keine Besserung eintritt. Was die Damen und Herren aus der Fachrichtung Psychologie betrifft, sind die Kompetenz-Schwankungen vielleicht auch erheblich. Da könnte eine erfolgreiche Behandlung genauso dem Zufall unterworfen sein, wie die erbeteten Ereignisse.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob sich in dem geschilderten Fall die Zwänge und Ängste nur einen "Sinn" ein "Ziel" gesucht haben. Bei einem gleichartig erkrankten Naturalisten, würden diese Ängste vielleicht auf Erdbeben oder Wirbelstürme gerichtet und der Betzwang wäre vielleicht ein Türabsperrwahn oder Handwaschzwang. (soll es ja alles geben). Spätestens hier wird deutlich, dass dies ganz selbstverständlich nach ärztlichem Rat verlangt.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon pocoloco » Fr 20. Mär 2009, 20:58

Hallo Leute,
Vielen Dank für Euer reges Interessse. bitte streitet doch nicht wegen mir. Ich mache so oder so, was ich für richtig halte... ob ich mich für eine weitere Therapie entscheide oder nicht, das weiß ich noch nicht... aber ich werde es sicher nicht allein von Meinungen aus einem Internetforum abhängig machen... das bedeutet natürlich nicht, dass ich Eure Meinungen nicht trotzdem zu schätzen wüsste.

@ Stine: Ich muss damals wohl sechs oder sieben Jahre alt gewesen sein. Sicherlich war das etwas autoritär von meinem Vater, jedoch kann man auch mit Kindern dieser Altersgruppe schlecht argumentieren. Dieses war Familie war wirklich auf eione ganz bekloppte Art und Weise religiös, ich habe das als Kind natürlich noch nicht verstanden. Heute jedoch kann ich meinen Vater verstehen.

@ Sentinent: Mir ging es las Kind ganz ähnlich wie Dir. Ich hatte vor allem möglichen Angst: vor Vulkanausbrüchen, vor der Pest, davor, dass wilde Tiere unter meinem Bett sein könnten. Als ich erwachsen wurde hat es leider nicht aufgehört. Zwar sind meine Ängste jetzt auf andere Dinge gerichtet, im Kern aber sind sie gleich geblieben. Ich habe von dem von Dir empfohlenen Buch schon viel Gutes gehört und werde es lesen.

@ Andreas Müller: Ich kann Deine bedenken gegenüber der Psychotherapie verstehen. Ich zweifele sie auch an und glaube auch, dass sie teilweise gefährlich sein kann... dann wenn man an einen Schartlatan gerät, der zum Beispiel falsche Erinnerungen an sexuellen Missbrauch in der Kindheit erzeugt. Ich denke jedoch, dass man nicht unversucht lassen sollte. Den Scharlatan erkennt man als denkender Mensch wahrscheinlich recht schnell.

@ Falk: Fast alle dieser Dinge waren Sachen, die zwar unwahrscheinlich waren, aber im Bereich des durchaus möglichen. Außerdem sind die am wenigsten wahrscheinlichen nicht passiert, sondern nur die unwahrscheinlichen, aber nicht total unwahrscheinlichen. Das sage ich mir auch immer, trotzdem lässt diese Angst mich nicht los. Ich denke, dass ich einfach noch mehr darüber lernen muss.... und vielleicht "noch eine Stichprobe ziehen muss"... nur einmal ist mir etwas (fast) Unmögliches passiert... etwas das ich mir heute noch nicht erklären kann... das hatte allerdings nichts mit einem Gebet zu tun... ich überlege gerade, ob ich das wohl erzählen soll oder ob ihr mich dann auslacht. Also: werdet ihr lachen?

@ russelsteapot:
Das Wichtigste in so Krisenzeiten: Freunde! Such dir jemanden dem du voll vertraust, trinkt ein paar Bierchen und redet darüber! Das bringt meistens mehr als alle Psychoheinis, Selbsthilfegruppen und Pillen zusammen!
Freunde sind sehr wichtig... aber ich befürchte, dass niemand mein Problem versteht: Diejenigen meiner Freunde, denen ich mich anvertraut habe, sagten entweder: "Es gibt keinen Gott, also mach dir keine Sorgen" oder aber (häufiger) "Gott ist gut, also mach Dir keine Sorgen" und dann frage ich "woher weißt Du, dass es keinen Gott gibt/er gut ist" und die Antwort ist immer "Das glaube ich einfach so" und das hilft mir nicht. Ich bracuhe es immer 100% wasserdicht.
pocoloco
 
Beiträge: 10
Registriert: Mo 9. Mär 2009, 23:33

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon Andreas Müller » Fr 20. Mär 2009, 21:02

pocoloco hat geschrieben:die Antwort ist immer "Das glaube ich einfach so" und das hilft mir nicht

Das ist ja auch eine blöde Antwort. Da empfehle ich einfach mal die Lektüre von Dawkins "Gotteswahn".
Andreas Müller
 
Beiträge: 2671
Registriert: So 10. Sep 2006, 23:17

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon russellsteapot » Sa 21. Mär 2009, 04:43

Hmmm in punkto 100% wasserdicht kann ich dir nur eines garantieren - wir werden alle sterben

:hangman:

Wenn man das ganze von der psychologischen Seite her sieht wäre "End of Faith" von Sam Harris (Philosoph mit zusätzlichem Studium in Neurowissenschaft) sicher auch ein sehr guter Lesetipp - er hat einen überlegenswerten Zugang zu "Spiritualität" ohne den ganzen religiösen Überbau (geht so ein wenig Richtung Buddhismus in punkto Selbsterfahrung/Meditation :ohm: ) wenn man sich nicht gleich hardcoremässig zum Atheismus bekennen will oder wenn man mal den Dawkins'schen Argumentationshammer im Eck stehen lässt! :mg:
Benutzeravatar
russellsteapot
 
Beiträge: 217
Registriert: Di 17. Feb 2009, 00:56
Wohnort: Innsbruck

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon stine » Sa 21. Mär 2009, 10:27

pocoloco hat geschrieben:Also: werdet ihr lachen?
Sicher nicht.
Ich weiß aber nicht, wie ich dir das 100%ig beweisen könnte.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon ostfriese » Sa 21. Mär 2009, 15:18

Myron hat geschrieben:
Andreas Müller hat geschrieben:Wenn er hierher kommt und Hilfe sucht, dann sage ich halt, was ich denke.


Deine persönliche Meinung in Ehren, aber es ist unverantwortlich, einem labilen Menschen mit anscheinend erheblichen psychischen Problem einzureden, dass alle Psychotherapien scheiße wären und es sich von vornherein nicht lohnen würde, einen Psychotherapeuten aufzusuchen.

Denkfehler, Myron! Gesetzt den Fall, Andreas hat recht, dass Psychotherapien meistens wirkungslos, oft sogar schädlich sind: Dann handelt er höchst verantwortlich, wenn er davor warnt, sich in die Hände (irgend)eines Psychotherapeuten zu begeben.

Und dann wäre es umgekehrt unverantwortlich, einen seelisch labilen Menschen dorthin zu schicken.

Du müsstest also zunächst belegen, dass Andreas' (respektive Degens) Auffassung vollkommen unhaltbar ist, bevor Du die Äußerung derselben als unverantwortlich brandmarkst. Ich will Dir diese vergebliche Liebesmüh' nicht aufbürden, sondern lediglich darauf hinweisen, dass Du Dich hier ausnahmsweise zu weit aus dem Fenster gelehnt hast.
Benutzeravatar
ostfriese
 
Beiträge: 1479
Registriert: Mi 20. Sep 2006, 22:28
Wohnort: Eisenach

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon Myron » Sa 21. Mär 2009, 20:07

ostfriese hat geschrieben:Denkfehler, Myron! Gesetzt den Fall, Andreas hat recht, dass Psychotherapien meistens wirkungslos, oft sogar schädlich sind: Dann handelt er höchst verantwortlich, wenn er davor warnt, sich in die Hände (irgend)eines Psychotherapeuten zu begeben.


Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre ...
Andreas hat aber de facto mit seinem völlig undifferenzierten Urteil nicht recht.
(Siehe z.B. das Buch, worauf ich oben verweise.)

ostfriese hat geschrieben:Du müsstest also zunächst belegen, dass Andreas' (respektive Degens) Auffassung vollkommen unhaltbar ist, bevor Du die Äußerung derselben als unverantwortlich brandmarkst. Ich will Dir diese vergebliche Liebesmüh' nicht aufbürden, sondern lediglich darauf hinweisen, dass Du Dich hier ausnahmsweise zu weit aus dem Fenster gelehnt hast.


Ich bleibe dabei: Es ist unverantwortlich, einem Hilfe suchenden Menschen, der unter psychischen Problemen leidet, grundsätzlich abzuraten, sich an einen Psychotherapeuten zu wenden, weil der einem sowieso nicht helfen könne.
Mit oberflächlichen Pauschalurteilen kann man dieser komplexen und komplizierten Thematik nicht gerecht werden!
Benutzeravatar
Myron
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 4808
Registriert: So 1. Jul 2007, 17:04

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon russellsteapot » Sa 21. Mär 2009, 20:16

Ich muss Myron zustimmen - als selbst Betroffener muss ich sagen, dass eine Psychotherapie in bestimmten Situationen sehr wohl was bringt!!! Darum ja meine Ratschläge es mal mit einer Kurztherapie zu versuchen. Ich bin kein Fan von Dauertherapie und erst recht nicht von langanhaltendem Psychopharmakagebrauch, aber wie gesagt, in ernsten Situationen wäre es unverantwortlich und dumm auf ärztliche Hilfe zu verzichten. Nur ein Arzt kann beurteilen was wirklich los ist - manche psychischen Störungen haben körperliche Ursachen (Tumore, Hirnverletzungen etc.) Also nochmal Pocoloco: Such dir einen Psychiater und lass dich mal durchchecken!!! Auch ein Gehirnscan, Röntgen und MRT wenn's sein muss. Lass deinen Dopamin und Serotoninspiegel messen!
:klugscheisser:
Benutzeravatar
russellsteapot
 
Beiträge: 217
Registriert: Di 17. Feb 2009, 00:56
Wohnort: Innsbruck

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon Andreas Müller » Sa 21. Mär 2009, 21:01

russellsteapot hat geschrieben:manche psychischen Störungen haben körperliche Ursachen (Tumore, Hirnverletzungen etc.)

Alle echten psychischen Störungen haben körperliche Ursachen. Darum habe ich ja auch gesagt, dass man den Hausarzt aufsuchen sollte. Aber keinen Psychotherapeuten.
Andreas Müller
 
Beiträge: 2671
Registriert: So 10. Sep 2006, 23:17

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon Myron » Sa 21. Mär 2009, 21:32

Andreas Müller hat geschrieben:Alle echten psychischen Störungen haben körperliche Ursachen.


Seelische Zustände sind körperliche Zustände, was bedeutet, dass die Unterscheidung von "psychisch" und "psychosomatisch" eigentlich unsinnig ist.

Andreas Müller hat geschrieben:Darum habe ich ja auch gesagt, dass man den Hausarzt aufsuchen sollte. Aber keinen Psychotherapeuten.


Vor dem Beginn einer Psychotherapie ist ein Check beim Hausarzt oder/und beim Neurologen durchaus ratsam, um organische Primärerkrankungen auszuschließen.
Benutzeravatar
Myron
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 4808
Registriert: So 1. Jul 2007, 17:04

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon ostfriese » Sa 21. Mär 2009, 22:13

russellsteapot hat geschrieben:Ich muss Myron zustimmen - als selbst Betroffener muss ich sagen, dass eine Psychotherapie in bestimmten Situationen sehr wohl was bringt!!!

Dein Gegenbeispiel widerlegt aber weder die These, dass die meisten reinen (nicht mit Psychopharmaka unterstützen) Psychotherapien keine positiven Wirkungen haben, noch -- und erst recht nicht -- rechtfertigt es Myrons Unverantwortlichkeitsvorwurf.

russellsteapot hat geschrieben:Also nochmal Pocoloco: Such dir einen Psychiater und lass dich mal durchchecken!!! Auch ein Gehirnscan, Röntgen und MRT wenn's sein muss. Lass deinen Dopamin und Serotoninspiegel messen!

Das ist, wie El Schwalmo sagen würde, ein ganz anderer Thread.
Benutzeravatar
ostfriese
 
Beiträge: 1479
Registriert: Mi 20. Sep 2006, 22:28
Wohnort: Eisenach

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon russellsteapot » Sa 21. Mär 2009, 23:39

Wir reden aneinander vorbei! Wenn ihr meine ersten Posts durchlest werdet ihr genau sehen dass ich ja schon den Psychiater (sprich den Mediziner nicht den schwafelnden, reinen Psychologen) vorgeschlagen habe! Eine Gesprächstherapie ohne vorherige Abklärung der körperlichen Umstände ist Schwachsinn! Ich hab das selber schon mehrfach durch und weiss von was ich rede - die Gesprächstherapie per se (ohne pocolocos genaue Situation zu kennen) als komplett unnütz ab zu tun ist, in Übereinstimmung mit Myrons Post, nach wie wor unverantwortlich... Das könnt ihr drehen und wenden wie ihr wollt!

P.S. Vergesst Hausärzte - die taugen in der Hinsicht nur um Überweisungen auszustellen!
Benutzeravatar
russellsteapot
 
Beiträge: 217
Registriert: Di 17. Feb 2009, 00:56
Wohnort: Innsbruck

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon ostfriese » So 22. Mär 2009, 02:06

russellsteapot hat geschrieben:die Gesprächstherapie per se (ohne pocolocos genaue Situation zu kennen) als komplett unnütz ab zu tun ist, in Übereinstimmung mit Myrons Post, nach wie wor unverantwortlich...

Du scheinst es nicht zu verstehen: WENN Andreas recht hat, DANN ist es sogar höchst verantwortlich von ihm, dass er von solchen Therapien abrät.
DASS er unrecht hat, konnte weder Myron belegen, noch kann es Deine persönliche Erfahrung, denn offenbar bist Du mit ganz anderen Methoden untersucht und behandelt worden als jenen, vor denen Andreas warnt. Ich finde es geradezu unverschämt, dass ihr für euch noble Absichten sowie überlegenes Wissen reklamiert und Andreas argumentfrei unterstellt, er redete unverantwortlich leichtfertig daher.

Ich stehe wahrlich nicht im Verdacht, ein glühender Verehrer seiner gelegentlich zwischen Kompromisslosigkeit und Abwegigkeit pendelnden Ansichten zu sein. Aber in diesem Fall liegt die Unfairness klar auf eurer Seite.
Benutzeravatar
ostfriese
 
Beiträge: 1479
Registriert: Mi 20. Sep 2006, 22:28
Wohnort: Eisenach

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon pocoloco » So 22. Mär 2009, 17:09

Sicher nicht.


Okay. Dann erzähle ich mal von den zwei Dingen, die mir extrem unwahrscheinlich vorkamen. Das zweite belastet mich noch mehr als das erste.

1. Ich habe einmal mit meiner Lebensgefährtin einen Film auf dem Computer angesehen. Wir saßen auf der Couch, der Computer stand ein paar Schritte weiter weg von uns, der Monitor auf dem Tisch. Als der Film zuende war, war es schon relativ spät und ich sagte zu meiner Lebensgefährtin: "Ach Gott, ich wünschte der Computer würde sich selbst ausschalten. Ich hab keinen Lust die drei Schritte zu laufen". In der Sekunde hat der Computer sich selbst runter gefahren... und ist aus geblieben. Ich muss sagen, dass der Computer wohl eine kleine Fehlfunktion hatte. Ich hatte ihn fünf Jahre lang und er hat sich ungefähr jedes halbe Jahr einmal selbst runtergefahren, wenn er überlastet war. Allerdings hat er sich fast immer auch wieder selbst hochgefahren. Nur in diesem einen Fall nicht.
2. Ich hatte früher Angst vor Geschlechtskrankheiten. Deswegen habe ich immer Markenkondome gekauft und diese auch richtig gelagert, natürlich jedes Mal ein Kondom benutzt. Trotzdem wurden bei mir Chlamydien diagnostioziert. Ich hatte sowohl die klinischen Anzeichen davon, als auch zwei positive Tests. Die Diagnose war mit fast 100 % Wahrscheinlichkeit richtig. Gleichzeitig bieten richtig benutzte Kondome fast 100 % Schutz vor Chlamydien. Bis heute habe ich befürchtet, dass Gott mich damit für einen One-Night-Stand strafen wollte... und zwar weil er wusste wie viel Angst ich vor Geschlechtskrankheiten hatte, hat er mich damit bestraft.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es bei meinen meistens Ängsten hilft, mir klarzumachen, warum meinen Angst unlogisch ist. Ich möchte das auch mit meiner Angst vor Gott tun und werde versuchen mir diese Dinge durch natürliche Einflüsse zu erklären.

@russelsteapot: Ich habe einen Schildrüsenchek gekriegt und ein EEG, war beides ohne Befund. Ich werde meinen Arzt auf die anderen beiden Dinge ansprechen. Das war übrigens ein Neurologe und er verschreibt mir auch die Medis. Ich bin sowohl bei einem Neurologen als auch einer Psychotherapeutin in Behandlung.
pocoloco
 
Beiträge: 10
Registriert: Mo 9. Mär 2009, 23:33

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon pocoloco » So 22. Mär 2009, 22:48

Ihr findet das wahrscheinlich ziemlich seltsam und fragt Euch, warum das für mich ein Problem ist... :blush2: :oops2:
pocoloco
 
Beiträge: 10
Registriert: Mo 9. Mär 2009, 23:33

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon folgsam » Mo 23. Mär 2009, 00:53

Hi Pocoloco!

pocoloco hat geschrieben:1. Ich habe einmal mit meiner Lebensgefährtin einen Film auf dem Computer angesehen. Wir saßen auf der Couch, der Computer stand ein paar Schritte weiter weg von uns, der Monitor auf dem Tisch. Als der Film zuende war, war es schon relativ spät und ich sagte zu meiner Lebensgefährtin: "Ach Gott, ich wünschte der Computer würde sich selbst ausschalten. Ich hab keinen Lust die drei Schritte zu laufen". In der Sekunde hat der Computer sich selbst runter gefahren... und ist aus geblieben. Ich muss sagen, dass der Computer wohl eine kleine Fehlfunktion hatte. Ich hatte ihn fünf Jahre lang und er hat sich ungefähr jedes halbe Jahr einmal selbst runtergefahren, wenn er überlastet war. Allerdings hat er sich fast immer auch wieder selbst hochgefahren. Nur in diesem einen Fall nicht.


Hört sich nach einem überlasteten Netzteil oder einem defekten Mainboard an. Kämpfe derzeit auch mit plötzlichen Spannungsabfällen im Netzteil und werde es wohl nächsten Monat austauschen müssen.
Auch bei mir fährt sich der PC meistens danach wieder hoch, doch wenn die Spannung nicht wieder aufgebaut werden kann, was auch vorkommt, dann passiert nichts mehr, das wird bei dir auch der Fall gewesen sein, denke ich.
Dass der Defekt gerade dann auftrat, als du dein "Stoßgebet" zuende gesprochen hast, war nichts weiter als reiner, dummer Zufall.
Vorallem da du ja sagtest, der Rechner hatte vorher schon macken. Ich nehme an, der PC hat immer noch die Angewohnheit sich ab und an runterzufahren?

pocoloco hat geschrieben:2. Ich hatte früher Angst vor Geschlechtskrankheiten. Deswegen habe ich immer Markenkondome gekauft und diese auch richtig gelagert, natürlich jedes Mal ein Kondom benutzt. Trotzdem wurden bei mir Chlamydien diagnostioziert. Ich hatte sowohl die klinischen Anzeichen davon, als auch zwei positive Tests. Die Diagnose war mit fast 100 % Wahrscheinlichkeit richtig. Gleichzeitig bieten richtig benutzte Kondome fast 100 % Schutz vor Chlamydien. Bis heute habe ich befürchtet, dass Gott mich damit für einen One-Night-Stand strafen wollte... und zwar weil er wusste wie viel Angst ich vor Geschlechtskrankheiten hatte, hat er mich damit bestraft.


Ohne jetzt die genauen Umstände zu kennen :^^: , kann ich sagen, dass, auch wenn Kondome an sich fast perfekten Schutz bieten, die Handhabung in der Hitze des Gefechts nocheinmal eine andere Sache ist.
Nach dem Sex ist es gar nicht so einfach das Kondom abzustreifen, ohne dabei den Penis mit der "kontaminierten" Hand, die das Kondom abgenommen hat, noch einmal versehentlich zu berühren.
Ist bei Schwangerschaftsverhütung kein großes Problem (auch da muss man beim 'rausziehen' acht geben), doch wenn es um Geschlechtskrankheiten geht ist noch größere motorische Koordination und Vorsicht gefordert :^^:
Auch hier erscheint mir die natürliche Ursache (ich hab nur nur ein Szenario von vielen möglichen dargestellt!), sehr sehr sehr viel wahrscheinlicher als göttliche Bestrafung. Es kann eigentlich ausgeschlossen werden, dass irgendein Gott bei der Sache seine Finger im Spiel hatte.
Benutzeravatar
folgsam
 
Beiträge: 1307
Registriert: Fr 28. Dez 2007, 16:18

Re: Religiöse Zwangserkrankung: Bitte um Hilfe

Beitragvon Myron » Mo 23. Mär 2009, 00:58

Hinweis: Es bringt nichts, in diesen Thread, worin jemand konkret um Hilfe bittet, einen Metadiskurs über die Effektivität psychologischer Psychotherapien einzuflechten. Bei weiterem Interesse sollte dazu ein gesonderter Thread eröffnet werden!
Benutzeravatar
Myron
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 4808
Registriert: So 1. Jul 2007, 17:04

VorherigeNächste

Zurück zu Das Leben, das Universum und der ganze Rest

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast