Als ein Anhänger und Vertreter der Direktdemokratie (mehr dazu unter
http://www.mehr-demokratie.de/) bin ich schon für die Möglichkeit, Volksentscheide auch auf Bundesebene zu ermöglichen, zumindest zusätzlich zu den Instrumentarien der parlamentarischen Demokratie.
Eine politische Landschaft ohne Parteien halte ich für ziemlich undenkbar - es würde ja bedeuten, daß sich die bestehenden Parteien selbst verbieten müßten (und damit auf Einnahmen u.a. durch Wahlkampfkostenerstattung verzichten). Es sollte einem jedoch arg zu denken geben, daß die Wahlbeteiligung auf allen Ebenen nahezu stetig sinkt, was wohl nicht überraschend ist, wenn man sich ansieht, wie Wahlversprechen quer durch alle Coleur gebrochen werden. Hinzu kommt ein geradezu primatenhafter Diskussionsstil "unserer" Politiker (

) in Form von Rechthaberei, nicht ausreden lassen der anderen, völlig überzogener Selbstdarstellung u.ä.
Ferner sind Massenorganisationen generell nicht mehr gefragt. Das gilt für Parteien genauso wie für Gewerkschaften und Kirchen. Wie es dort abgeht - einige Wenige haben das Sagen, einige Viele reißen sich für die da oben den A.... auf, und der Rest sind (wenn man Glück hat) zahlende Karteileichen - paßt auch nicht mehr so recht in die Landschaft. Ich denke, wer aktiv sein will, ist in Netzwerken besser aufgehoben. Kleine Gruppe vor Ort, Verbindung überall hin - Internet sei dank!
Alles in allem sehe ich eine zunehmende Parteienverdrossenheit, was aber meistens nicht mit einem politischen Desinteresse verbunden ist. Ich bin schließlich auch politisch aktiv ohne Parteibuch in der Tasche

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