Kinderporno-Gesetz

Re: Kinderporno-Gesetz

Beitragvon Twilight » Fr 26. Jun 2009, 05:31

HFRudolph hat geschrieben:@Twilight: Es ist doch wohl klar, dass man Kinderpornoseiten nicht einfach so stehen lassen kann, oder? Und: Es ist doch ohnehin völlig widersprüchlich, dass man „mein Kampf“ im Netz ziehen kann, es aber im Laden nicht kaufen kann. Die Ursache liegt in dem Umstand, dass der Staat mit dem Netz überfordert ist: Das bleibt aber nicht dauerhaft so. [...] Wenn Du keine Kinderpornos verbreiten darfst, dann auch nicht über das Netz. So einfach ist das. Ich frage mich immer, was das eigentliche Bestreben ist, sich gegen eine solche Regelung zu wenden. Die Infrastruktur zur Sperrung ist ohnehin vorhanden, auf jedem Server.


Viele, wenn nicht gar die meisten Server, auf denen Kinderpornos angeboten werden, stehen dort, wo so etwas verboten ist, zum Beispiel Europa oder USA. Eine Löschung ist also möglich. Oft genügt sogar eine simple Anfrage per E-Mail um den Betreiber zur Löschung dieser Inhalte zu bewegen. Der Umstand, dass der normale Bürger sich strafbar macht, wenn er aktiv nach Kinderpornographie sucht, und zumindest verdächtig, wenn er diese meldet, trägt auch nicht gerade zur Aufdeckung bei.
Die Zensurbefürworter stellen das Internet gern als "rechtsfreien Raum" dar, was es einfach nicht ist. Das Gesetz, welches die Produktion, den Besitz und die Verbreitung von Kinderpornos verbietet, gilt, wie du schon sagst, natürlich auch für das Netz. Nur ist eben Zensur absolut keine Lösung. Dem normalen Nutzer wird eine rosarote Brille zwangsverschrieben, während jemand, der wirklich an KP interessiert ist, diese einfach abnimmt, also das Stoppschild umgeht.
Und was meinst du damit, dass die Infrastruktur zur Sperrung ohnehin vorhanden ist? Das Gesetz zwingt Betreiber zur Löschung, nicht zur Sperrung.

Die Pro-Argumente, die von der Leyen und ihre Befürworter angeben, sind, gelinde gesagt, schwach. Und die Aussage in einem Interview, dass DERZEIT nur über das Sperren von kinderpornografischen Inhalten gesprochen wird, während andere schon laut überlegen, das Programm auch auf links- oder rechtsextreme Inhalte auszuweiten, lässt mich wunder: Was kommt noch alles? Wann werden unliebsame Meinungen staatlich blockiert?

smalonius hat geschrieben:Im Übrigen gibt es eine Art Internet-Zensur schon länger. Zum Beispiel filtert Google.de seine Ergebnislisten. Google.com liefert mehr Resultate als Google.de, Neo-Nazi- und White-Supremacy-Schwachsinn wird gefiltert.
Das allein ist schon schlimm genug. Allerdings sind die entsprechenden Ergebnisse trotzdem noch erreichbar, ebenso wie die Seiten, auf die diese verweisen. Wenn ich gegen solche extremistischen Inhalte bin, habe ich genügend Möglichkeiten: Ich kann sie ignorieren, ich kann sie kritisch betrachten, einen Blog erstellen und die Öffentlichkeit auf den inhaltlichen Mumpitz hinweisen oder anderweitig Leute darauf Aufmerksam machen und so Diskussionen anregen oder, wenn ich feststelle, dass die Inhalte tatsächlich dort, wo sie stehen illegal sind, kann ich den Serverbetreiber persönlich oder die zuständigen Meldestellen anschreiben. Das reicht doch wohl, oder?

pinkwoolf hat geschrieben:Wenn ich mich in die Fußgängerzone stelle und lauthals erkläre, dass Sex mit Kindern die natürlichste Sache der Welt ist – "Guckt euch nur um, ihr Fußgänger: die Straße ist voll von leckeren Kindern!" – dann werde ich binnen Kurzem eingefangen und an einem sicheren Ort verwahrt. Bravo!
Warum sollte es im Internet anders sein? Aus Ehrfurcht vor der Technik? =)

Es IST im Internet nicht anders. Das Gesetz existiert für alle Medien, auch über Ländergrenzen hinweg.

fridolin hat geschrieben:Was, wenn man per Google die Stopp-Schilder ganz leicht suchen und umgehen kann? Wäre es kein Eigentor wenn die Massnahme ganz einfach das gezielte Finden und Herunterladen der eigentlich zu verhindernden Seiten ermöglicht?
Das braucht man noch nicht einmal, wenn die Blacklist veröffentlicht wurde - ein sehr nützlicher Wegweiser für Konsumenten und Produzenten.

folgsam hat geschrieben:Russische Kinderpornos sind die harmloseren? Ich glaube wir verstehen uns falsch.

Was in Reichweite der deutschen Justiz ist, wurde und wird gleich vom Server entfernt. Da brauchts keine albernen Internet-Stoppschilder.


In vielen Ländern gibt es klare Regelungen, die beschreiben, ab welchem Alter Sex erlaubt ist.
Hier gibt es eine Liste: http://www.avert.org/age-of-consent.htm
Wozu unterhalten wir eigentlich internationale Beziehungen, wenn nicht, um internationale Probleme zu lösen? Was außerhalb der der Reichweite der deutschen Justiz liegt, liegt innerhalb der Justiz einer anderen Nation. Manchen muss man nur ein bisschen in den Hintern treten.
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Re: Kinderporno-Gesetz

Beitragvon stine » Fr 26. Jun 2009, 08:03

Twilight hat geschrieben:In vielen Ländern gibt es klare Regelungen, die beschreiben, ab welchem Alter Sex erlaubt ist.
Ich glaube, wir können uns alle zusammen gar nicht vorstellen, wie übel Kindern in dieser Szene mitgespielt wird. Das hat nichts damit zu tun, "dass man Sex haben darf"!
Es ist menschenunwürdig und kriminell, was da abläuft.

Schon zwei Mal, oder sogar öfter?, wurden Kinder halb verhungert und verwahrlost in Kellerlöchern entdeckt. Da hört sich der Spass wirklich auf. Das ist nur noch traurig.

LG stine
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Re: Kinderporno-Gesetz

Beitragvon smalonius » Fr 26. Jun 2009, 17:53

Twilight hat geschrieben:Die Pro-Argumente, die von der Leyen und ihre Befürworter angeben, sind, gelinde gesagt, schwach. Und die Aussage in einem Interview, dass DERZEIT nur über das Sperren von kinderpornografischen Inhalten gesprochen wird, während andere schon laut überlegen, das Programm auch auf links- oder rechtsextreme Inhalte auszuweiten, lässt mich wunder: Was kommt noch alles? Wann werden unliebsame Meinungen staatlich blockiert?

Hören wir dazu Thomas Strobl, MdB:
Auch Killerspiele sperren

Köln (ots) - Der CDU-Bundestagsabgeordnete und baden-württembergische CDU-Generalsekretär Thomas Strobl will über die Sperrung kinderpornografischer Seiten im Internet hinausgehen und hat auch die Sperrung von Killerspielen ins Gespräch gebracht. "Wir prüfen das ernsthaft", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). "Wir gehen nach Winnenden nicht zur Tagesordnung über. Wenn es einen Nachweis gibt, dass sich Killerspiele negativ auf das Verhalten Jugendlicher auswirken, dann kann das Internet kein rechtsfreier Raum sein."

http://www.presseportal.de/pm/66749/142 ... t_anzeiger

Ich weiß nicht, wie Herr Strobl sich das vorstellt, "Killerspiele" im Internet zu sperren und wie das technisch gehen soll.
Vielleicht meint er auch, Herstellerseiten und Diskussionsforen sollten gesperrt werden. :ka:

Thomas Strobl ist Mitglied der Heidelberger Studentenverbindung Alte Leipziger Landsmannschaft Afrania.[1] Seit 1996 ist er mit Christine Schäuble, der Tochter des CDU-Politikers Wolfgang Schäuble, verheiratet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Strobl


Wie wirkt sich eigentlich die Mitgliedschaft in Schlagenden Verbindungen auf das Verhalten aus? Wie kommt man zu der Ansicht, Ballern sei Scheiße, Schlagen geil und ehrenhaft?

Die Mensur bei Afrania

Die Bestimmungsmensur, wie sie in Heidelberg gefochten wird, ist eine Mensur mit festem, d.h. vorgegebenem Abstand zwischen den Paukanten, der in der Regel eine Schlägerlänge beträgt. Die Paukanten müssen während der Partie diese Position beibehalten. In Heidelberg geht eine Partie über 30 Gänge mit jeweils 5 Hieben, nur die erste Partie, die Fuxenpartie, geht über 25 Gänge. Kommt es während der Partie zu einer Verletzung, so liegt es im Ermessen des Paukarztes, der bei jeder Partie anwesend sein muss, die Partie zu beenden, um eine ernste und gefährliche Verletzung zu vermeiden. Zieht ein Paukant unter den Hieben den Kopf weg (kneift er), so gilt die Partie nicht und muss wiederholt werden.

http://www.afrania.de/content/mensur.php5

So ganz verstanden habe ich das jetzt nicht, aber ich glaube mit dieser Bildungslücke kann ich leben. Auf alle Fälle hoffe ich es hat ihm recht weh getan. :mg:
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Re: Kinderporno-Gesetz

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 26. Jun 2009, 18:46

smalonius hat geschrieben:Wie wirkt sich eigentlich die Mitgliedschaft in Schlagenden Verbindungen auf das Verhalten aus? Wie kommt man zu der Ansicht, Ballern sei Scheiße, Schlagen geil und ehrenhaft?
Du vergisst sinnloses Besaufen.
Schlagen ist übrigens Fechten mit dem Ziel dem anderen einen Hieb (Schmiss) zu verpassen (Fecht-Schnittwunde im Gesicht!) bzw. diesen verpasst zu bekommen.
smalonius hat geschrieben:
Die Mensur bei Afrania
...

So ganz verstanden habe ich das jetzt nicht, aber ich glaube mit dieser Bildungslücke kann ich leben. Auf alle Fälle hoffe ich es hat ihm recht weh getan. :mg:
Die beiden Fechter (Paukanten) fechten halt, Fuxe (=> Fuxenpartie) sind "Neulinge". Man darf nicht mit dem Kopf zurückzucken, um einem Fechthieb auszuweichen und/oder wenn man im Gesicht getroffen wird. Die Narbe ist ähnlich wie bei Naturvölkern eine Auszeichnung.
Also alles hochvernünftig, genauso wie die Saufgelage bis zum Kotzen am Papst - okay, ist minimal besser als Komasaufen.
Die (i.d.R. rechtskonservative) Elite unseres Landes rekrutiert sich dort (aber nicht alle müssen rechts sein).
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Re: Kinderporno-Gesetz

Beitragvon Twilight » Fr 26. Jun 2009, 19:16

stine hat geschrieben:Es ist menschenunwürdig und kriminell, was da abläuft.

Schon zwei Mal, oder sogar öfter?, wurden Kinder halb verhungert und verwahrlost in Kellerlöchern entdeckt. Da hört sich der Spass wirklich auf. Das ist nur noch traurig.

LG stine

Niemand bestreitet, dass das wirklich übel ist. Gerade deshalb ist es umso wichtiger, entsprechende Inhalte komplett zu löschen und die Täter zu verfolgen, statt alles was nicht gefällt zu verstecken und die Opfer zu instrumentalisieren.
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Re: Kinderporno-Gesetz

Beitragvon russellsteapot » Fr 26. Jun 2009, 23:31

Euch in Deutschland hängt's momentan in Punkto Internet komplett aus - Das mit den Kinderpornos ist erst der Anfang. Jetzt sollen sogar schon österreichische Internethändler die FSK 18 Games auch nach Deutschland schicken zensiert werden (Beispiel http://www2.gameware.at/) Dass die geplanten Sperren nichts bringen ist bekannt und die KiPo-Szene hat garantiert jetzt schon passende Alternativen in petto. Bei den Usern anzusetzen ist kompletter Schwachsinn - Es gehört eine Sonderkommission her die INTERNATIONAL die Serverbetreiber herausfindet und über diese die Seitenbetreiber dingfest macht (von mir aus unter UNO-Kontrolle oder OSZE oder whatever - kein "normal" funktionierender Nationalstaat sollte Probleme haben in diesem Bereich ein wenig Souveränität aufzugeben und Kooperation anzubieten) Was zur Hölle tut eigentlich Interpol? Grasdealer an der Holländischen Grenze abfangen? Über die Seitenbetreiber findet man doch eher die Netzwerke die hinter den Videoproduktionen stehen. Das wäre nunmal wirklich etwas um dieses Übel zu bekämpfen. :explodieren:
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Re: Kinder Porno Gesetz

Beitragvon Myron » Fr 26. Jun 2009, 23:48

folgsam hat geschrieben:Ansonsten: Zensur ist immer schlecht.


Im Fall von Kinderpornographie ist Zensur durchaus etwas Gutes und Notwendiges!
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Re: Kinder Porno Gesetz

Beitragvon Twilight » Sa 27. Jun 2009, 06:58

Myron hat geschrieben:
folgsam hat geschrieben:Ansonsten: Zensur ist immer schlecht.


Im Fall von Kinderpornographie ist Zensur durchaus etwas Gutes und Notwendiges!

Eben nicht! Wird das Leiden der Opfer und das Verbrechen der Täter gemindert, nur weil es kaum noch einer sieht?

Wenn auf der Straße jemand angegriffen wird, sähen viele der Leute, die im Falle von KP eine Zensur, ein Wegsehen fordern, gern mehr Courage seitens derer die sich in solch einem Fall umdrehen und so tun, als würde nichts geschehen. Woher kommt diese Doppelmoral?
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Re: Kinder Porno Gesetz

Beitragvon stine » Sa 27. Jun 2009, 09:53

Twilight hat geschrieben:
Myron hat geschrieben:
folgsam hat geschrieben:Ansonsten: Zensur ist immer schlecht.


Im Fall von Kinderpornographie ist Zensur durchaus etwas Gutes und Notwendiges!

Eben nicht! Wird das Leiden der Opfer und das Verbrechen der Täter gemindert, nur weil es kaum noch einer sieht?

Das ist zwar richtig, aber durch unkontrolliertes Surfen könnte mancheiner auch erst auf den Geschmack kommen.

So ist das ja bei vielen Dingen...

LG stine
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Re: Kinderporno-Gesetz

Beitragvon Twilight » Sa 27. Jun 2009, 17:30

stine hat geschrieben:durch unkontrolliertes Surfen könnte mancheiner auch erst auf den Geschmack kommen.

Pädophilismus ist wie Homosexualität nichts, das man sich aneignen oder abgewöhnen kann. Dieses Begehren wird in frühen Entwicklungsphasen eingeprägt. Es sollte also reichen, dass Eltern ihre Kinder kontrollieren. Gegen die, die trotzdem noch auf den Geschmack kommen, hilft auch eine staatliche Zensur nicht mehr. Deshalb kann ich mich nur wiederholen: Das einzige, das wirklich helfen würde, ist die Löschung der Inhalte und die strafrechtliche Verfolgung der Urheber.
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Re: Kinder Porno Gesetz

Beitragvon Myron » Sa 27. Jun 2009, 17:45

Twilight hat geschrieben:
Myron hat geschrieben:Im Fall von Kinderpornographie ist Zensur durchaus etwas Gutes und Notwendiges!

Eben nicht! Wird das Leiden der Opfer und das Verbrechen der Täter gemindert, nur weil es kaum noch einer sieht?


Der Internet-Markt für KP motiviert die Täter, KP zu produzieren, weil sie damit enorm viel Geld verdienen können.
Und überhaupt, KP-Websites sind grundsätzlich intolerabel, und es muss alles Machbare unternommen werden, um das unsägliche Treiben der Produzenten und Konsumenten von KP zu beenden.
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Re: Kinderporno-Gesetz

Beitragvon folgsam » Sa 27. Jun 2009, 17:51

Worin genau besteht das unsägliche Treiben eines Pädophilen, der die Videos beispielsweise bei einer Tauschbörse lädt, so dass dem Produzenten wirtschaftlicher Schaden entsteht?
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Re: Kinderporno-Gesetz

Beitragvon Myron » Sa 27. Jun 2009, 18:10

folgsam hat geschrieben:Worin genau besteht das unsägliche Treiben eines Pädophilen, der die Videos beispielsweise bei einer Tauschbörse lädt, so dass dem Produzenten wirtschaftlicher Schaden entsteht?


KP-Fotos oder -videos sind auch keine legitimen Tauschobjekte.
Außerdem, alles, was getauscht wird, muss logischerweise erst hergestellt werden. Das bedeutet umgekehrt: Was erst gar nicht hergestellt wird, kann auch nicht getauscht werden.
Müssen wir hier denn ernsthaft darüber diskutieren, ob die KP-Schweinereien, von der Produktion bis zum kommerziellen oder nichtkommerziellen Konsum, irgendwie tolerabel sind?!—Ich hoffe nicht!
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Re: Kinderporno-Gesetz

Beitragvon folgsam » Sa 27. Jun 2009, 18:15

Tolerabel ist das mit der Herstellung von KP verbunde Leid der Akteure nicht.
Fakt ist aber, dass es Menschen gibt, deren sexuelle Präferenzen so liegen, dass sie ein Bedürfnis nach kindlichen Körpern haben.
Sind diese Menschen noch zu tolerieren? Was müsste getan werden um zu verhindern, dass solche Menschen ihre Triebe aktiv ausleben? Und damit meine ich nicht Masturbation zu realen (abgesehen von dem angesprochenen Leid der Akteure, wobei man hier auch sicher Differenzierungen vornehmen könnte - von zweckentfremdeten Urlaubsvideos mit nackten/halbnackten Kindern am Strand bis zu sicher nicht mehr diskutablen Hardcore Szenen) oder animierten Kinderpornos, bei denen es sich sicherlich um ein Verbrechen ohne Opfer handeln würde.
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Re: Kinderporno-Gesetz

Beitragvon Twilight » Sa 27. Jun 2009, 19:03

Myron hat schon recht, wenn sie sagt. Wo ein realer KP entsteht, gibt es immer auch ein Kind, welches dafür missbraucht wurde. Das ist nicht zu tolerieren. Nur den Urheber des Werkes hinter Gitter zu bringen aber den Film oder das Bild weiterhin für "medizinische Zwecke" weiter zu verwenden ist auch nicht möglich, da dies die Menschenwürde des Opfers verletzt. Also muss auch dieses, wenn möglich, restlos vernichtet werden.
An folgsams Vorschlag, Zeichnungen oder Animationsfilme als Stimulationsvorlagen für solche, die nicht Täter werden wollen, zu produzieren, kann ich dagegen nichts unmoralisches entdecken. Ich empfinde es zwar immer noch als widerwärtig und es ist definitiv illegal, aber immerhin würde niemand verletzt werden.

Die angesprochenen zweckentfremdeten Urlaubsbilder vom Strand halte ich dagegen für keine Lösung, denn auch dieser Missbrauch verletzt, wenngleich nicht den Körper, so doch die Würde des abgebildeten Menschen.
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Re: Kinder Porno Gesetz

Beitragvon smalonius » Sa 27. Jun 2009, 19:07

stine hat geschrieben:Das ist zwar richtig, aber durch unkontrolliertes Surfen könnte mancheiner auch erst auf den Geschmack kommen.
Nur wird das Surfen beim "Zugangserschwerungsgesetz" (offizieller Name) nicht kontrolliert.

Hompage Deutscher Bundestag

[Das Gesetz] verpflichtet alle großen deutschen Internet-Anbieter, den Zugang zu Seiten mit Kinderpornografie zu blockieren.
...
Inhaltlich untermauerte Stadler [FDP] seine Kritik aus vergangenen Debatten: Internet-Sperren seien kein wirksames Mittel und „in Sekundenschnelle“ zu umgehen.

http://www.bundestag.de/aktuell/archiv/ ... index.html

Vielleicht sollte ich mal einen Screenshot posten, wie einfach man das umgehen kann.

Die Ironie an der Sache ist, daß sich die technische Sachlage sogar im verwendeten Symbol wiederfindet. :lachtot: Man benutzt ein Stoppschild, während man behauptet, man hätte eine Sackgasse geschaffen.

Bild

Bild

Ach ja, unsere Regierung(en). :(
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Re: Kinderporno-Gesetz

Beitragvon Myron » Sa 27. Jun 2009, 20:04

Twilight hat geschrieben:Myron hat schon recht, wenn sie sagt.


("... wenn er sagt"—Ich bin ein Mann und ich sehe auch nicht wie Raquel Welch aus.)
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Re: Kinderporno-Gesetz

Beitragvon Myron » Sa 27. Jun 2009, 20:23

folgsam hat geschrieben:Fakt ist aber, dass es Menschen gibt, deren sexuelle Präferenzen so liegen, dass sie ein Bedürfnis nach kindlichen Körpern haben.


Das ist Fakt, und ich verurteile jene Leute auch nicht wegen ihrer bloßen Veranlagung, für die sie nichts können.

folgsam hat geschrieben:Sind diese Menschen noch zu tolerieren? Was müsste getan werden um zu verhindern, dass solche Menschen ihre Triebe aktiv ausleben? Und damit meine ich nicht Masturbation zu realen (abgesehen von dem angesprochenen Leid der Akteure, wobei man hier auch sicher Differenzierungen vornehmen könnte - von zweckentfremdeten Urlaubsvideos mit nackten/halbnackten Kindern am Strand bis zu sicher nicht mehr diskutablen Hardcore Szenen) oder animierten Kinderpornos, bei denen es sich sicherlich um ein Verbrechen ohne Opfer handeln würde.


So leid es mir tut, aber ich denke nicht, dass Pädophile das Menschenrecht haben, ihre Veranlagung real auszuleben.
Allerdings stellt sich in der Tat die Frage, wo genau das reale Ausleben einer pädophilen Neigung beginnt. Meines Erachtens beginnt es bereits mit dem nichtkommerziellen Konsum von Bildern oder Filmen, die Darstellungen von explizit sexuellen Handlungen enthalten, in die Kinder aktiv oder passiv einbezogen sind.

Pädophile haben die gewichtige Verantwortung, ihren Trieb zeit ihres Lebens so zu kontrollieren, dass sie niemals selbst Hand an ein Kind legen und die KP-Industrie nicht finanziell durch den Kauf von KP fördern.
Wer befürchtet, dass er es alleine nicht schafft, seinen Sexualtrieb zu beherrschen, der kann und soll ärztliche und psychologische Hilfe in Anspruch nehmen: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 12,00.html
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Re: Kinderporno-Gesetz

Beitragvon platon » Sa 27. Jun 2009, 23:01

Myron hat geschrieben:("... wenn er sagt"—Ich bin ein Mann und ich sehe auch nicht wie Raquel Welch aus.)

Aber Du hast nach langer, eingehender Prüfung festgestellt: Wenn man nicht sehr kritisch hinschaut, sieht sie geringfügig besser aus als Du? :lachtot:
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Re: Kinderporno-Gesetz

Beitragvon Twilight » So 28. Jun 2009, 07:44

@Myron: Entschuldigung bitte.

Was die Therapie angeht... Wenn es tatsächlich klappen kann, super! Allerdings halte ich diese Neigungen-im-Zaum-halten-Methode für genauso gefährlich wie das katholische Zölibat. Pädophile sind immer noch Menschen, welche, wie auch andere Spezies, Triebbefriedigung benötigen. Es ist nicht möglich, diese zu ignorieren. Irgendwann wird der Druck einfach so groß dass selbst der stärkste Wille daran zerbricht.
Man kann also darüber diskutieren, auf welche Weise dies geschehen darf, aber nicht, ob es überhaupt geschehen darf.
Sogar pharmazeutische Wege zur Dämpfung wären eine wirksamere Methode.
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