Nachdem es mir - auch mit eigener Schuld - nicht gelungen ist in diesem Thread ein Rauchverbot zu erlassen
pandolfini hat geschrieben:Mir kommt es gar nicht so irrational vor, als selbstbestimmter Hedonist eine nach wie vor legale Droge konsumieren zu wollen.
Der Konsum der Droge stört mich jetzt primär erst enmal wenig, eagl ob es jetzt eine Ent- oder Belastung im statistischen Mittel für Kranken- und Rentenversicherung ist - dies sei jetzt mal egal.
Der Konsum der legalen Droge Alkohol ist erst einmal eigentlich ein rein persönliche Angelegenheit, solange ohne Emissionen wie Grölen, Schlägern, Unfälle im Straßenverkehr, Belästigung von Frauen und anderen Menschen. Solange dies unterbleibt, kann ein jeder sein Hirn und seine Leber durch das Klo emitieren.
Beim Rauchen geht dies leider nicht so. Zwar bleioben in der Regel (außer bei Entzugserscheinungen) die oben Erwähnten bösen Emissionen aus, aber ist aber immer mit mehr oder minder leichten Geruchs- bis Gestanksemissionen begleitet, die auch weiter weg und zeitlich weiter wirken. . Und es ist tatsächlich ähnlich wie Blökflöten- oder Geigenüben - deshalb ist dies auch mit gutem Grund gesetzlich limitiert. Hast du dagegen auch schon protestiert?
Raucher sind erst einmal Täter, den sie tun was, was andere in ihren Freiheiten, in ihren Empfindungen einschränkt.
Aber da jeder irgendwie seine Mitbürger einschränkt - außer man wohnt tatsächlich alleine auf einer eigenen Insel (dort ist allerdings wiederum die Absenz anderer Menschen u.U. wiederum eine Einschränkung der Lebensqualität) - ist Toleranz und Rücksichtsnahme aller Seiten nicht ganz schlecht. Solltest du für sinnliche Empfindungen nicht ganz verschlossen sein, dann setze dich mal gemütlich an einem warmen Sommernachtsabend auf deinen (fiktiven) Balkon einer ruhigen Wohngegend und genieße den Duft den die (fiktiven) Engelstrompeten (bitte nicht rauchen, weder diese noch überhaupt jetzt mal) in den Abendstunden verströmen, relaxe. Entspoanne dich, genieße den Duft, Schließe die Augen und lasse den Gedanken freien Lauf.
Tja und dann tritt der Nachbar mit der Zigarre auf den Balkon, oder eine Geisterhand öffnet das Fenster der Nachbarwohnung, in der ein extremer Kettenraucher wohnt, der nie/selten Lüftet. Der muss gar nicht da sein -kalter abgestandener Rauch der sich schon als klebrige Masse an allen Wänden und Decken dort niedergeschlagen hat, der schon Spuren an Fesnter- und Türspalten nach draußen verlassen hat (50er-Jahre Altbau, da geht dies). Nur das Fenster geräuschlos geöffnet (fiktiv, geht bei 50er-Jahre Altbau nicht). Und weg ist der Traum.
Natürlich könnte der süßliche, leichte Duft auch den vierten Nachbarn (Nichtraucher, sonst würde er es nicht mehr riechen) stören, den der mag diese Note überhaupt nicht.
Voilà, Toleranz ist gefragt, die Frage wer Täter ist, sollte sich nicht stellen (Paff und auch die Eneglstrompete) - wie bei Gift, stellt sich die Frage auch der Dosierung. Gering dosiert, erträgt man, hat man (aus Toleranzgründen) zu ertragen. Und doch ist der Raucher nicht das Opfer des Rauchens oder des Nichtrauchens!
Wer in einen Biergarten geht, oder in eine Saufbar, der hat mit Emissionen zu rechnen, sogar mit relativ hohen. Und man sollte sie tolerieren. Solange zumindest der Raucher so weit es geht und "zumutbar" ist, seine Rauchluft versucht nicht direkt in Nase und Augen seines (Nichtraucher-)Nachbarn zu schieben (eigentlich jedes Nachbarn, außer der mag dies so).
Abgesehen davon ist Rauch nicht gleich Rauch, Zigarette nicht gleich Ziogarette.
Meine Nachbarn rauchen, es stört mich nicht solange in der Wohnung oder auf deren Balkon (es zieht nicht zu meinem "Datura-Liegestuhl", auch meine Rosen duften trotzdem). Mich stört es nur, wenn sie im Treppenhaus rauchen, auch wenn meine Verweildauer im Treppenhaus so gering ist, so dass ich noch nie was gesagt habe - es stört mich wirklich, aber ich kann es "noch ertragen", was soll's, Toleranz eben. Kippen schnippen sie auch nicht rum, also alles kein Problem. Ich bin mit Rauchern aufgewachsen, ich habe mit Raucherinnen eigentlich fast die ganze Zeit meines Lebens zusammengelebt
, auf die Dosis (und die Marke) kommt es drauf an - und auf die Situation. Erzähl mir nichts von Opfer und Toleranz diesbezüglich
(und ich mag in gewisser Weise noch alle "meine Raucherinnen").
pinkwoolf hat geschrieben:Raucher von was?
Egal von was, es kommt auf die individuelle Duftnote drauf an, wie hoch die Dosis sein "darf".
Ob "Gras" (manchmal muss man mich aufklären, was da "so" riecht) oder Pfeife. Manches riecht gut, manches weniger.
Ich hätte deutlich lieber einen Nachbarn, der ab und zu "guten"(subjektiv) Pfeifentabak konsumiert, ja selbst eine mir nicht übermäßig unangenehme Zigarettenmarke, als jemanden der sich nicht wäscht (kann durchaus aus Wohnungen herausstinken!), immer Kohl kocht oder ähnliches.
Altersbedingt ist mir der Technofreak im dritten Stock auch nicht so (diesbezüglich!) sympathisch, aber ab und zu bekommt er halt irgendwas zwischen Bach und Burdon retour zwischen die Ohren
Das Leben ist ein Geben und Nehmen.