Hallo!
smalonius hat geschrieben:Vorweg: das erinnert mich sehr an Wigners Freund auf die Spitze getrieben.
Vorweg: Es ergibt sich zwangsläufig, wenn man die QT für Ernst nimmt (als "Viele Welten")
smalonius hat geschrieben:Interessant. Bei mir stünde das genau andersrum da: Dekoherenz hat man dann, wenn die Verschränkung aufgehoben wird.
Wie gesagt: Frag nicht die Brötchen nach dem Rezept, - sondern den Bäcker (Zeh)
smalonius hat geschrieben:Wenn ich mir den Formalismus ansehe, also die w- und Psi-Schreibweise, dann lassen sich zwei verschränkte Teilchen als Superposition sehen. Die Superposition fällt zusammen, wenn ich eine Messung vornehme oder wenn sonst eine Wechselwirkung eintritt.
Aus dem Formalismus ergibt sich NIEMALS ein "Zusammenbruch" der WF
smalonius hat geschrieben:Natürlich ist der Formalismus kein Argument, da kann ich nur wiedergeben, was man als interessierter Laie so mitkriegt.
Da sich aus dem Formalismus kein Argument ergibt, ergibt sich Deine Wiedergabe allein aus Wiedergaben, in der zuvor Dir Wiedergebende etwas hineininterpretiert haben. (Ich will nicht ausschließen, dass das sogar die sogen. "herrschende Lehrmeinung" mit einschließt)
smalonius hat geschrieben:Gandalf hat geschrieben:D.h. 'Alles' ist seit dem Urknall miteinander verschränkt.
Ist dir bewußt, daß du damit die Spezielle Relativität aushebelst?
Im aktuellen "Spektrum"
http://www.spektrum.de/ wurde das thematisiert. (Ich nehme an, dass Du Dich darauf beziehst?) Ich sehe keinen Widerspruch, da die VWT eine lokal-realistische Theorie ist. Die vielen zusätzlichen Annahmen im Artikel hätte man sich sparen können. Nur "many words" statt "many worlds".
smalonius hat geschrieben:Mit der SR lassen sich Situationen konstruieren, in denen sich zwei Beobachter nicht einig werden, welche Ereignisse gleichzeit sind. Mit Quantenverschränkung würde man aber so eine Gleichzeitigkeit einführen, insbesondere wenn alles verschränkt ist.
Das 'Alles' bezieht sich auf 'unser' Universum, -aber nicht unbedingt auf 'alle anderen Universen', die sich 'neben unserem' ebenfalls aus dem Konfigurationsraum ableiten lassen. Wenn die beiden Beobachter in einem Universum sich einig werden (und eine Abstimmung kann nur lokal erfolgen), dann gibt es auch hier keinen Widerspruch, da die erforderlichen Nachrichten zur Abstimmung nur lokal übermittelt werden können.
smalonius hat geschrieben:Ich bin ja ziemlich offen, was neue Modelle angeht. Klar scheint, daß wir uns von der Lokalität verabschieden müssen.
Nein! - Nur von der Annahme, das wir alle an das gleiche Universum gebunden sind.
(Obwohl das ebenfalls im erwähnten Spektrum-Artikel behauptet wird, kann man in einem "kleinen Nenbenkasten" zur Viel-Welten-Theorie lesen, dass dies eine 'lokale' Theorie wäre.... Da jedoch nicht mal dieser offene Widerspruch den Schreiberlingen aufgefallen ist, kann ich nur davon ausgehen, dass "Spektrum" auch nicht mehr das ist, was es mal war und jeder Journalist sich selber widersprechen darf. (V.a. ist immer wieder interessant zu beobachten, dass sich die "Wissenschaftsjournlisten" seitenlang über David Bohm, und Nils Bohr auslassen können, die VWT jedoch meist mit einer kurzen und "sybellinisch" formulierten Bemerkung abgetan wird: "Diese würde "andere Komplikationen" mit sich bringen" . o.ä. Was das für "andere Komplikationen" sein sollen, darüber schweigt man sich jedoch stets aus und schwafelt lieber im geübten Ton widersprüchliches Zeugs weiter.
smalonius hat geschrieben:Und noch eine Frage an dich: wenn alles verschränkt ist, was passiert, wenn ein Teil eines verschränkten Systems hinter einem Ereignishorizont verschwindet? Bleibt die Verschränkung bestehen?
Es "verschwindet" ja nicht(s) am Ereignishorizont, sondern es erreicht uns lediglich keine klassische (energetisch kausale) Nachricht mehr von dort (und sL's sollen ja bekanntlich "Haare" haben)
smalonius hat geschrieben:Das scheint mir ein ziemlich gutes Argument zu sein, daß eben doch nicht alles verschränkt ist.
Bei weitem nicht gut genug (und unter der Prämisse das stets nur ein Quantensystem durch ein anderes Quantensystem "beobachtet" werden kann, wenn es mit diesem orthogonalisiert - unsinnig)
smalonius hat geschrieben:Dir ist schon bekannt, daß Schrödingers Katze als Argument gedacht war, Quantenwahrscheinlichkeiten nicht einfach mir-nichts-dir-nichts auf makroskopische Objekte zu übertragen?
es war
'niemals' als Argument gedacht! - Was soll an einer vielleicht ironisch gemeinten (und Hilflosigkeit ausdrückenden), aber folgerichtigen Extrapolation von grundlegenden Zusammenhängen "argumentativ" sein!? Es gibt kein (mir bekanntes) physikalisches Gesetz, dass das Universum in Mikro- und Makrokosmos trennen würde! (nur unfähige Wissenschaftsphilosophen und Welterklärer und deren Gefolge, auf deren Vorstellungen dann andere "klassische Naturwissenschaften" bauen und wie z.B. die Neurologie auf dieser Basis möglicherweise nicht die nortwendigen, bzw. völlig falsche Schlüsse ziehen)
Wigner's friendThe Wigner's Friend thought experiment posits a friend of Wigner who performs the Schrödinger's cat experiment after Wigner leaves the laboratory. Only when he returns does Wigner learn the result of the experiment from his friend, that is, whether the cat is alive or dead. The question is raised: was the state of the system a superposition of "dead cat/sad friend" and "live cat/happy friend," only determined when Wigner learned the result of the experiment, or was it determined at some previous point?
http://en.wikipedia.org/wiki/Wigner's_friend
(BTW.: die Seite gibt's auch auf Deutsch)
Grüße