platon hat geschrieben:Genetische Untersuchungen der mitochondrialen DNA im MPI für Paläobiologie haben gezeigt, dass Neandertaler und Homo sapiens sapiens keine direkten Verwandten waren bzw. sind, sondern nur eine entfernt mittelbare Verwandtschaft über Homo erectus aufweisen. Während der Neandertaler ein europäischer Nachfahre des Homo heidelbergensis war, ist der Homo sapiens sapiens in Afrika entstanden. Er ist dann zwar ebenfalls nach Europa eingewandert, wo er ca. 20 000 Jahre lang gleichzeitig mit dem Neandertaler gelebt hat, eine genetische Vermischung ist aber nicht nachweisbar, was die entfernte Verwandtschaft untermauert.
Ein sehr schönes Thema, und weitaus unbeachtet. Man versucht oftmals eine Vorfahrdiskussion anzufangen, aber wer in das Neanderthalermuseum in Erkrath geht weiß gleich, dass die Gene ähnlich sind - mehr aber auch nicht. Auch das Nebeneinanderleben hat hier stattgefunden, zwangsläufig muss keine genetische Überschneidung zustande gekommen sein, da vielleicht bereits eine Schwangerschaft bei der Zellverschmelzung nicht möglich war (letale Zellverschmelzung).
platon hat geschrieben:Was sagt eigentlich die Religion dazu? Und wieso hat uns die Bibel nicht bereits vor 6000 Jahren auf diesen Umstand aufmerksam gemacht?
Hier natürlich meine ganz private Geschichte, die damit begann, als ich den Bio LK in meinem Gymnasium wählte. Die Unterschiede, die Abstammung und die verschiedenen Zeiten: die Erklärung eines anderen Zeugen Jehovas (meiner Mutter) die leider keine Ahnung davon hat was eine Proteinbiosynthese ist - übrigens sehr schwierig mit solchen Menschen über die Selektion zu sprechen - eine ernsthafte Warnung!
Zu den merkwürdigen Augenbraunknochen und der schweren Gestalt hieß es: Mongolen hätten ja auch diese flache Stirn und das Down Syndrom könne auch alles erklären - als ich dann auf den Fakt hinwies, dass die Schädel beider einfach nicht übereinstimmten, gab es nach meiner Überlegung doch einen sehr biblischen Beweis, den ich ihr dann darlegte:
Das könnten
Nephilim sein - in der Bibel die Nachkommen von Dämonen/Engeln und Menschen - die als besonders stark und brutal beschrieben wurden - interessanterweise könnte dies tatsächlich eine gute Erklärung sein, für den Beweis, dass einige Menschen existierten, die der
homo sapiens sapiens fürchtete und die große(n) Flut(en) - nach der Eiszeit vor 12000 Jahren, als sich das Land rasant veränderte - dann die Neanderthaler nicht mehr existierten (Später kamen in der Mythologie oft Halbgötter vor, was auf einen tief verwurzelten Gedanken von menschenähnlich aber nicht gleich schließen lassen könnte). Mittlerweile weiß man ja auch, dass vieles in der biblischen Flut auf die Bosporusflut (vor ca. 7500 Jahren) hinwies, die viele Menschen überraschte. Aber wie man aus der Geschichte weiß, da vermischen sich oft Elemente von Erzählungen und Heldensaga die dann zur wahren Geschichte deklariert wird. So kann der Neanderthaler tatsächlich also in der Bibel stehen (als Nephilim)- was ich persönlich auch in Betracht ziehe. Wenn man die Bibel als verklärtes sehr subjektives Geschichtsbuch betrachtet, findet man allerhand was auf die Evolution hindeutet.
Was ich allerdings noch nicht gehört habe von JZ war, dass die Dinosaurier ausstarben, weil Gott Platz brauchte: Ich fragte bei so einer ähnlichen Antwort mal: Warum hat Gott sie dann geschaffen? Als Versuchskaninchen für uns Menschen - da sollte man sich mal die hilflosen Gesichter ansehen - meist kommt dann sowas wie: Nur Gott weiß warum, und wir werden es am Ende dann erfahren...
platon hat geschrieben:Um das noch einmal im Klartext zu formulieren: Der Mensch ist mehrfach entstanden, er hat mehrfach unabhängig voneinander Intelligenz entwickelt und den Gebrauch von Werkzeugen.
Das müsste den Anhängern eines höheren Wesens, das sie verehren, doch zu denken geben, oder?
Wäre schön. Die Entwicklung von Werkzeugen (kein Stock, sondern ein selbst angespitzter Stock) ist eine der fundamentalsten Eigenschaften (meiner Ansicht nach), die uns von Tieren unterscheidet. Leider wartet der Gläubige darauf, dass Gott alles nach dem Ende ausplaudert - manchmal mag ich wirklich die germanische Mythologie, wo Odin - der Mensch/Ase (da diese sich nicht selbst als Götter definierten - so weit ich weiß) für das Wissen/Verstehen ein Auge opferte, Odin wurde dadurch mächtig - Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben - die unterschiedlichen Ansichten über das Streben nach Wissen sind da sehr faszinierend.
Noch zum Abschluss ein amüsanter Gedanke den ich vor kurzem las:
Menschenaffen sollen Menschenrechte bekommen - ich warte darauf, dass der erste Affe vor Gericht wegen Mord an einen Affen steht und sein Plädoyer hält. Tierische Triebe werden sicher als mildernde Umstände angenommen... bei uns Menschen ja schließlich auch!