Frz. Studie: Rauchen greift das Gedächtnis anIn der SZ habe ich mal ein Interview mit einem Neurologen gelesen, das war, als die Rauchverbotsdebatte auf ihrem Höhepunkt war, in der dieser äußerte, dass aufgrund der Suchtstrukturen im Gehirn ein rationales Herangehen an das Thema Rauchen für den Raucher schon rein hirnphysiologisch schwierig bis unmöglich sei. Er kritisierte dabei konkret, dass mehrere der zuständigen Verfassungsrichter, die sich mit dem Rauchverbotsgesetz beschäftigten, Raucher sind, er sprach von einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit der (ungewollten) Voreingenommenheit. Mir ist klar, dass das einerseits ein Totschlagargument ist, mit dem man vorsichtig sein muss, weil man Rauchern schnell jegliche Vernunft absprechen kann, was ich defintiv nicht tue, andererseits hat der Einwand wohl seine wissenschaftliche Berechtigung. Rauchen ist eine Sucht, eine über die normalen problematischen Erscheinungen einer Sucht hinaus auch noch furchtbar ungesunde, und ich denke, bei allem Respekt (oder gerade deswegen) gegenüber einem Raucher als Mensch, sollte es auch so behandelt werden. Rationalisierungs- und Relativierungsstrategien (Rauchen fördert die Kommunikation, Rauchen gibt einen Kick, Rauchen fühlt sich einfach gut an und am Ende stirbt man eh), mit denen man das eigentliche Problem verschleiert (all die kleinen Vorteile werden durch sehr gravierende Nachteile bezahlt), kritisieren wir hier doch bei Gläubigen auch laufend - sogar die Raucher.

...was übrigens nichts daran ändert, dass ich finde, dass nach Leistung bezahlt werden sollte, egal, ob Raucher oder Nichtraucher. Problematisch ist dabei natürlich, dass das nicht in jeder Branche so leicht festzustellen ist, aber das ist eher ein betriebswirtschaftliches Problem.