FRAGE 1:
Du hast uns auf http://dreitagewach.gruene.de eine Frage gestellt:
"Wie Eurem Wahlprogramm zu entnehmen ist, habt Ihr Euch den Kampf gegen die "Islamophobie" (was für ein Unwort!) auf die Fahne geschrieben.
Interessieren und engagieren sich die Grünen eigentlich auch für die Rechte (insbesondere die negative Religionsfreiheit) und die gesellschaftliche Gleichberechtigung der Atheisten und Naturalisten (zur Information: Der philosophische Naturalismus ist etwas ganz anders als der Naturismus = Nudismus!) in Deutschland oder sind wir Euch praktisch wurscht? "
Hier ist unsere Antwort, die auch unter http://dreitagewach.gruene.de veröffentlicht wurde:
"Hallo Myron, wir halten es mit § 3 des Grundgesetzes: "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden."
FRAGE 2:
Du hast uns auf http://dreitagewach.gruene.de eine Frage gestellt:
"Sind die Grünen für die Beibehaltung des konfessionell-missionarischen Religionsunterrichtes als ordentliches Lehrfach an den öffentlichen Schulen (Art. 7.3 GG)?"
Hier ist unsere Antwort, die auch unter http://dreitagewach.gruene.de veröffentlicht wurde:
"Hallo Myron,
grundsätzlich ist die Gestaltung der Schulen eine landespolitische Frage. Es gibt bei den grünen Landesverbänden dazu durchaus unterschiedliche Positionen.
Grundsätzlich sind wir dafür, dass Religionsunterricht an den Schulen angeboten wird. Wir treten insbesondere dafür ein, auch ein muslimisches Angebot einzuführen. Für Grüne muss der Religionsunterricht aber kein Pflichtfach sein.
Zuletzt hat sich der grüne Landesverband in Berlin dafür eingesetzt, dass nur der Ethikunterricht ein Pflichtfach ist und Religionsunterricht zusätzlich dazu gewählt werden. Die genaue Position Deines Landesverbands können wir Dir nur geben, wenn Du uns das Bundesland nennst, das dich interessiert."
FRAGE 3:
Du hast uns auf http://dreitagewach.gruene.de eine Frage gestellt:
"Aus einer Antwort: "Grundsätzlich sind wir dafür, dass Religionsunterricht an den Schulen angeboten wird."
Sind die Grünen dann auch grundsätzlich dafür, dass an den öffentlichen Schulen neben dem (christlichen/islamischen/jüdischen) Religionsunterricht ein säkularhumanistisch-naturalistischer Weltanschauungsunterricht angeboten wird?"
Hier ist unsere Antwort, die auch unter http://dreitagewach.gruene.de veröffentlicht wurde:
"Grundsätzlich finden wir es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler in viele Denkperspektiven (und Glaubensrichtungen) einen Einblick bekommen. Dazu kann natürlich auch säkularhumanistischer Weltanschauugsunterricht kommen. Nur so können sich die Schülerinnen und Schüler eine differenzierte Meinung bilden und reflektieren. Es ist wichtig, ethische Fragen auch ohne religiöses Ansichten beantworten zu können."
FRAGE 4:
Du hast uns auf http://dreitagewach.gruene.de eine Frage gestellt:
"Aus einer Antwort: "Grundsätzlich sind wir dafür, dass Religionsunterricht an den Schulen angeboten wird."
Die Grünen sind also grundsätzlich dafür, dass an den öffentlichen Schulen der Supernaturalismus gelehrt wird und die Schüler entsprechend zum Glauben an ein übernatürliches Geisterreich erzogen werden, das von Göttern, Engeln, Dämonen, Teufeln und Menschenseelen bevölkert wird?
(Der Religionsunterricht besteht nämlich sowohl in Ethik als auch in Metaphysik!)"
Hier ist unsere Antwort, die auch unter http://dreitagewach.gruene.de veröffentlicht wurde:
"Hallo Myron,
Da es eine Frage der Länder ist, haben hier auch wir Grüne teilweise unterschiedliche Vorschläge.
Wir Grüne haben nichts gegen Religionsunterricht an Schulen. Religionen und Religionsgemeinschaften spielen in unserem Land eine wichtige Rolle und das ist auch in Ordnung so. Wichtig ist natürlich, dass die Inhalte des Religionsunterrichtes einer gewissen öffentlichen Kontrolle unterliegen (was ja heute auch der Fall istund natürlich auch so bleiben soll). Es gibt bei den Grünen auch einen großen Teil der ein verbindliches Fach Ethik für alle favorisiert und Religionsunterricht als Wahlfach zulässt. In Berlin sind die Grünen für Modell II, in Baden-Württemberg eher für Modell I."
FRAGE 5:
Du hast uns auf http://dreitagewach.gruene.de eine Frage gestellt:
"Aus einer Antwort: "Grundsätzlich finden wir es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler in viele Denkperspektiven (und Glaubensrichtungen) einen Einblick bekommen."
Zur schulischen Vermittlung von Wissen über religiöse und nichtreligiöse Weltanschauungen würde ein *nichtmissionarisches*, d.h. neutral informierendes Fach genügen, das "Ideengeschichte" genannt werden könnte.
Wieso halten die Grünen trotzdem am konfessionell gebundenen, missionarischen Religionsunterricht fest?"
Hier ist unsere Antwort, die auch unter http://dreitagewach.gruene.de veröffentlicht wurde:
"Hallo Myron,
Wir sind offen für einen konfessionell gebundenen Religionsunterricht. WIr wollen es Schülerinnen und Schülern (und übrigens nicht nur christlichen) ermöglichen, sich mit ihren Traditionen zu beschäftigen. Die Inhalte von Religionsunterricht, der an einer Schule stattfindet, können kontrolliert werden und werdenes auch. Religionsunterricht bzw. Schule ist Ländersache und so gibt es dort auch unterschiedliche Regelungen und übrigens auch unterschiedliche Meinungen in den grünen Landesverbänden über einen verpflichtenden Religionsunterricht oder ein gemeinsames Pflichtfach Ethik."
FRAGE 6:
Du hast uns auf http://dreitagewach.gruene.de eine Frage gestellt:
"Aus einer Antwort: "Religionen und Religionsgemeinschaften spielen in unserem Land eine wichtige Rolle und das ist auch in Ordnung so."
Heißt das konkret, dass die Grünen den religiösen Geister- und Seelenglauben, die Geisteranbetung namens Gottesdienst (Gott ist ein Geist!) und allgemein den Glauben an eine übernatürliche Welt für gesellschaftlich unentbehrlich halten und nichts dagegen einzuwenden haben?
Ist das Wort "Religionskritik" aus dem Vokabular der Grünen gestrichen worden?"
Hier ist unsere Antwort, die auch unter http://dreitagewach.gruene.de veröffentlicht wurde:
"Lieber Myron,
prinzipiell stehen wir Grüne für die Trennung von Staat und Kirche ein.
Politik und Religion sind für uns allerdings zwei unterschiedliche Dinge. Aufgabe der Politik im allgemeinen ist es, die Lebensbedingungen der Menschen zu gestalten. Die Aufgabe der Parteien ist es, an der politischen Willensbildung der Bürgerinnen und Bürger mitzuwirken und ihnen Gelegenheit zu geben sich gemeinsam mit Gleichgesinnten politisch zu engagieren. Parteien sind keine religiösen Zusammenschlüsse und verkünden keine (Glaubens-)Wahrheiten. Deshalb beziehen wir uns als Partei nicht auf Religion. Die GRÜNEN sind eine Wertepartei und wissen die ethische Orientierung zu schätzen, die die großen Glaubensgemeinschaften der Gesellschaft anbieten. So erleben Kirchen und Grüne einander in vielen Fragen als Bündnispartner. Dazu gehört das Eintreten gegen Fremdenfeindlichkeit, für internationale Gerechtigkeit, das grundsätzlichen Bekenntnis zu Gewaltfreiheit und nicht zuletzt auch das ethische Engagement in Fragen der modernen Gentechnik. Gerade angesichts der Globalisierung setzen wir uns für die Förderung des Dialogs zwischen den Religionen ein."
FRAGE 7:
Du hast uns auf http://dreitagewach.gruene.de eine Frage gestellt:
"Aus einer Antwort: "Prinzipiell stehen wir Grüne für die Trennung von Staat und Kirche ein."
Sind die Grünen für die Auflösung aller bestehenden Staat-Kirche-Verträge (Konkordate) und ein Verbot der Neuabschließung solcher Verträge?
Sind die Grünen für die Beendigung der Kirchensteuereinziehung durch den Staat?
Falls nicht, dann ist Eure obige Aussage bloß ein Lippenbekenntnis. "
Hier ist unsere Antwort, die auch unter http://dreitagewach.gruene.de veröffentlicht wurde:
"Hallo Myron,
Trennung für Staat und Kirche heißt für uns nicht, jegliche Verbindung des Staates zu Kirchen zu kappen. Religion soll und darf im öffentlichen Leben eine Rolle spielen. Der Staat darf allerdings keine Religion gegenüber anderen privilegieren; vielmehr muss er gleichen Abstand zu sämtlichen Religionen einhalten. Beamten und Angestellten im Staatsdienst ist aber auch ein besonderes Mäßigungsgebot auferlegt: Da sie im Dienst zugleich den Staat repräsentieren, haben sie darauf zu achten, dass sie möglichst neutral auftreten. Zudem lehnen wir die Ungleichbehandlung religiöser Symbole in der Schule – wie sie z.B. in einigen Landesschulgesetzen - bzw. den Entwürfen dazu - vorgesehen sind, ab."