Kindesmissbrauch bei der katholischen Kirche

Re:

Beitragvon stine » Do 8. Okt 2009, 06:18

Lies mal, Nanna:
stine hat geschrieben:So einfach kann man die Frage eben nicht beantworten, deshalb laviere ich außenrum. Genausowenig, wie alle Menschen gleich sind, kann so eine Frage auch nicht pauschal beantwortet werden.
Volljährigkeit bedeutet volle Geschäftsfähigkeit und Eigenverantwortung. Damit können manche umgehen, andere noch nicht.
Nanna hat geschrieben:Ich kann es nur nicht leiden, wenn polemisiert und pauschalisiert wird. In jeder Generation gab es und gibt es immer noch, auch unter den Alten, sehr verantwortungsbewusste und sehr verantwortungslose Menschen.

Ich denke, du warst einfach nicht gut drauf und hast deshalb nur wahrgenommen, was dich ohnehin schon aufregt.
Ich kann das nachvollziehen, geht es mir doch hie und da ebenso. Trotz aller vorsichtigen Formulierungen kann man nie verhindern, dass der Leser seine momentane Stimmungslage in den gelesenen Text einbringt und dann selektiv wahrnimmt.

Vielleicht ist dieser Konflikt ein verstecktes Tagesgeschäft an der Uni?

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Re: Kindesmissbrauch bei der katholischen Kirche

Beitragvon stine » Do 8. Okt 2009, 06:50

Zum Eingangartikel möchte ich noch sagen, dass es Missbrauchsdelikte auch in anderen Kinder-und Jugendeinrichtungen und vor allem in Sportvereinen gibt, die ebenfalls von sich behaupten, nur das Beste zu wollen. Missbrauchsfälle können überall dort vorfallen, wo Schutzbefohlene auf pädophil Veranlagte treffen. Hier nur einseitig anzuklagen ist falsch.
Selbstverständlich darf man sich aber hinterher nicht damit herausreden, die anderen tun es doch auch und wir haben nur einen kleinen Prozentsatz an Tätern.

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Re: Kindesmissbrauch bei der katholischen Kirche

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 8. Okt 2009, 10:04

stine hat geschrieben:Zum Eingangartikel möchte ich noch sagen, dass es Missbrauchsdelikte auch in anderen Kinder-und Jugendeinrichtungen und vor allem in Sportvereinen gibt, die ebenfalls von sich behaupten, nur das Beste zu wollen.
Ja, sie hängen die moralische Latte aber nicht so hoch und behaupten nicht von sich DIE moralische Instanz schlechthin zu sein.

stine hat geschrieben: Missbrauchsfälle können überall dort vorfallen, wo Schutzbefohlene auf pädophil Veranlagte treffen. Hier nur einseitig anzuklagen ist falsch.
Macht keiner, aber einseitig verteidigen ist gut?
stine hat geschrieben:Selbstverständlich darf man sich aber hinterher nicht damit herausreden, die anderen tun es doch auch und wir haben nur einen kleinen Prozentsatz an Tätern.
Warum machst du dann genau dies?
Warum zeigst du mit dem nackten Finger auf Sportvereine und sagst dort passiert es doch auch?
Macht es das besser? Aber wenigstens erkennst du damit indirekt an, dass die Kirche nichts anderes ist, wie ein großer, schmutziger Sportverein.
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Re: Kindesmissbrauch bei der katholischen Kirche

Beitragvon Nanna » Do 8. Okt 2009, 11:25

@LinuxBug:
Ja, da habe ich mich verlesen, danke für den Hinweis!

@stine:
Sollte ich mich irgendwo unangemessen aufgeregt haben, entschuldige ich mich dafür. So ganz falsch allerdings kann ich auch nicht gelegen haben, da du ja der breiten Masse abgesprochen hast, mit 18 Jahren für die Volljährigkeit geeignet zu sein. Und da bin ich doch der Meinung, dass das anders ist.
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Re: Kindesmissbrauch bei der katholischen Kirche

Beitragvon stine » Do 8. Okt 2009, 11:29

@1von6,5Milliarden: Du missverstehst mich gründlich, ich habe keineswegs vor, die Kirchen hier auch nur im Geringsten zu verteidigen. Ich wollte nur zu verstehen geben, dass man überall nach Unrecht schauen muss, nicht nur bei den Kirchen. Im übrigen geben auch Sportvereine vor, das Beste zu wollen. Wenn sie sich auch nicht als moralische Instanz betrachten, heißt das ja noch lange nicht, dass man sich auf Missbrauch gefasst machen müsste, wenn man seine Kinder dem Trainer anvertraut.
Auch politische Neutralität in allen Bildungseinrichtungen ist nicht immer gewährleistet, obwohl es so sein sollte.

Ich bin inzwischen gefühlsmäßig den Kirchen so fern, wie jeder andere hier im Forum auch. Das einzige, was uns noch unterscheidet ist, dass ich an der Basis versuche den Menschen zu helfen. Das sehe ich nach wie vor als wichtige Aufgabe. Wenn es das nicht mehr gäbe, wenn sich alle Kritiker zurückziehen und nur noch von außen auf das Konstrukt wettern, dann ist den Menschen nicht geholfen. Kinder- Jugend- und Seniorenarbeit sind nun mal Teile des kirchlichen Engagements in den Gemeinden. Und solange die Brights da keine Alternativen anbieten, solange wird das so bleiben.

Ich bin der Meinung, dass Veränderung wichtiger ist, als Vernichtung. Religion ist nun mal ein psychischer Grundpfeiler der vielen Menschen weiterhilft. Wer das nicht braucht ist fein raus, kann aber nicht von sich auf andere schließen.

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Re: Re:

Beitragvon stine » Do 8. Okt 2009, 11:33

stine hat geschrieben:Volljährigkeit bedeutet volle Geschäftsfähigkeit und Eigenverantwortung. Damit können manche umgehen, andere noch nicht.
Nanna hat geschrieben:...da du ja der breiten Masse abgesprochen hast, mit 18 Jahren für die Volljährigkeit geeignet zu sein. Und da bin ich doch der Meinung, dass das anders ist.

Nanna, woraus folgerst du da die breite Masse?

Nicht dass ich das nochmal aufwärmen möchte :^^: , aber ich möchte doch klarstellen, dass ich nicht alle in einen Topf werfe.
Ich gebe auch niemandem Schuld für irgendwas, weil jeder das Produkt seiner Gene und seines Umfelds ist.
Aber das ist wieder ein anderes Thema.

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Re: Kindesmissbrauch bei der katholischen Kirche

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 8. Okt 2009, 12:01

stine hat geschrieben: Kinder- Jugend- und Seniorenarbeit sind nun mal Teile des kirchlichen Engagements in den Gemeinden. Und solange die Brights da keine Alternativen anbieten, solange wird das so bleiben.
Gib mir das Geld was die Kirchen bekommen ... und schwupp gäbe es Alternativen.
Natürlich ohne Ausnutzung gläubiger Schäfchen zu kostenfreien oder sonstwie unterbezahlten "Gemeinde"- oder sonstigen Sozialdiensten.
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Re: Kindesmissbrauch bei der katholischen Kirche

Beitragvon stine » Do 8. Okt 2009, 12:14

Ob das Geld alleine die Ursache ist?
Hier machen wirklich viele Vieles umsonst. Das Ehrenamt hat Hochkonjunktur, besonders in Zeiten wie diesen, wo gute Arbeit "unbezahlbar" geworden ist. Hier arbeitet man "im guten Glauben", auf das ewige Reich :/ und ich weiß nicht, ob mit weltlicher Einstellung dies zu schaffen ist.
Säkulare Alternativen müssten daher auch ein Motto haben, wie: Wir tun was für uns und nicht für Geld! Das bringen derzeit aber nicht viele zustande, höchstens noch die Politiker mit ihrer Basis.

Man kann nicht alles bezahlen, andererseits könnte das Ehrenamt auch ein wirtschaftschädigender Faktor sein.

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Re: Kindesmissbrauch bei der katholischen Kirche

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 8. Okt 2009, 12:34

Ich habe diese ehrenamtlichen Tätigkeiten durchaus einkalkuliert (=> "Ausnutzung gläubiger Schäfchen") und ich glaube für ein paar Jahre (15-20 Jahre) ließe sich dies mit dem Geld durchaus ausgleichen. Danach hätte sich wohl eine verschwendende Misswirtschaft etanbliert, wie sie auch in den Kirchen (wie in allen anderen gemeinnützigen oder nichtgemeinnützigen Organsisation, Unternnehmen oder Staatsverwaltungen ) vorkommt.
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