Nanna hat geschrieben:Natürlich bilden sich auch neue Wirtschaftszweige und tatsächlich hat sich ein Wandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft vollzogen; die Rechnung scheint aber nicht so hundertprozentig aufzugehen.
Würde schon aufgehen, wenn es denn den Menschen etwas wert wäre. Konsum bedeutet immer noch "Waren kaufen". Die Dienstleistung als Ware hat noch keine genügende Anerkennung - und ist leider das erste, was bei abflauender Konjunktur eingespart werden kann.
Nanna hat geschrieben:Auch wenn ich das Recht auf Privateigentum absolut respektiere, ist mir nicht einsichtig, warum die einen, die das Glück hatten, in eine Position geboren zu sein, die ihnen einen steilen Aufstieg ermöglichte oder in der sie Geld oder Firmenanteile gleich erbten, die Früchte der automatisierten Produktion tragen sollen, während andere, die weniger Glück hatten, daran nicht beteiligt werden sollen.
Ich denke, das siehst du falsch. Wer das
Glück hatte reich geboren zu sein, muss das erst mal erhalten können. Ich neide niemandem seine Verantwortung.
Ich sehe es allerdings auch so, dass der abstrakte Geldmarkt der Untergang jeder Produktionsgsellschaft ist. Ich sage deshalb immer wieder: wir brauchen visionäre Unternehmer und keine Betriebswirte!
Was das Bürgergeld aus der automatisierten Produktion und den abstrakten Geldmärkten betrifft, so denke ich, ein Staat handelt falsch, wenn er sich solch eines Systems bedient, anstatt ihm Einhalt zu gebieten. Die Banken hätten an dieser Stelle längst eine Zensur erfahren müssen. Kredite für Unternehmen bleiben aus, weil der Geldmarkt der Fondmanager bedient werden muss. Der Sinn der Banken war ursprünglich ein anderer.
Nanna hat geschrieben:Ungelernte Arbeitskräfte sind über kurz oder lang wohl nicht mehr zu gebrauchen.
Aber es ist auch so, dass wir trotz Bildungswahn immer weniger Menschen in hochqualifizierte Arbeit bringen. Im Gegenteil, es werden mehr und mehr wieder billige Helfer und Dienstleister gesucht. Es ist eben nicht so, dass gute Bildung vor anschließender Arbeitslosigkeit schützt. Genau deshalb wandern auch viele gut Ausgebildete ab, um sich im Ausland beweisen zu können, wo sie freier agieren können.
Derzeit profitieren doch gerade die kapitalistischen Länder global von sozialistischen Systemen, weil diese Systeme genau die vielen billigen Arbeitsplätze, auch für Ungelernte, bieten, die trotz Bildung weltweit gebraucht werden.
Marx hat es gut gemeint hat aber den Faktor Mensch vergessen.
Wer glaubt, dass eine funktionierende Wirtschaft ohne arm und reich funktioniert, hat sich vertan. Die Frage ist mE nur: Wie groß darf die Kluft sein?
Denn diese Kluft ist derzeit einfach zu groß. Die inflationären Gewinne, die sich manche unter den Nagel reißen sind schuld am Zusammenbruch der sozialen Marktwirtschaft.
Was den Büroboten betrifft: Es sind nicht alle Menschen gleichermaßen bildungsfähig. Eine Chancengleichheit bei der Bildung ist deshalb keine Garantie für gleiche Ergebnisse. Das muss auch mal denen klar werden, die ständig dafür sorgen wollen, dass alle Kinder die gleiche Schule besuchen müssen. Von einem gutfunktionierendem System erwarte ich für diese Menschen mehr, als Bürgergeld und Nachmittagsfernsehen.
LG stine