Nanna hat geschrieben:Intelligenz ist, um es nochmal zu betonen, überhaupt kein exakt definierter Begriff. Durch den IQ lässt die allgemeine Intelligenz sich jedenfalls nicht hinreichend abbilden.
Der IQ ist ein wichtiger Indikator. Mehr behaupten auch Intelligenzforscher nicht. Selbst menschliche Basiskompetenzen wie Musikalität werden vom IQ überhaupt nicht abgedeckt. Auch bei anderen Begriffen operiert man mit Indikatoren. Was glaubst du, worauf ein Arzt seine Aussage stützt: „Sie sind kerngesund“?
Nanna hat geschrieben:Zudem ist es ziemliche Faktenverdreherei, wenn du behauptest, die Mehrzahl der Wissenschaftler wären so stark von der Erblichkeit der Intelligenz überzeugt. Das rassistische Herumgeschreie einiger Harvardprofessoren ("The Bell Curve") mag diesen Eindruck erwecken, meines Wissens ist der allgemeine Forschungsstand aber ein ganz anderer.
Jetzt betreibst du Faktenverdrehung. Erstens ist „The Bell Curve“ nicht unbedingt rassistisch (dann müsstest du bald Leute wie Steven Pinker als Rassisten bezeichnen), und zweitens ist tatsächlich eine überwältigende Mehrheit der Psychologen der Meinung, Intelligenz sei zu erheblichen Anteilen erblich.
Nanna hat geschrieben:Der Einfluss der Gene auf die Intelligenz ist nachgewiesen, gilt aber als moderat bis allenfalls hälftig.
Wer bist du, dass du das einfach so behauptest? Du redest gegen die Mehrheit der Experten an. Der weltbekannte Hirnforscher Gerhard Roth meinte erst unlängst im SPIEGEL wieder
Roth:
Zur Kreativität und Intelligenz kann man kaum erziehen, die sind hochgradig angeboren. Nanna hat geschrieben:Übrigens kommt Hochbegabung in Arbeiterfamilien genauso oft vor wie in Akademikerfamilien, wird nur viel seltener erkannt.
Was ist denn eine Arbeiterfamilie? Für mich haben die nichts mit bildungsfern und Unterschicht zu tun.
Nanna hat geschrieben:Der Kern des Problems liegt in der Förderung, nicht in den Genen.
Nein.
Nanna hat geschrieben:Gerade die Thesen von "The Bell Curve", die sich recht stark mit deinen decken, brechen in sich zusammen, sobald man - was in der Folge nachgewiesen werden konnte - erkennt, dass im statistischen Mittel Armut IQ-Verluste und nicht niedrige IQ-Werte Armut verursachen.
Das ist Quatsch.
Nanna hat geschrieben:Die Autoren hatten einfach das Kausalprinzip vertauscht.
Das ist großer Quatsch.
Nanna hat geschrieben:Das mag sein, aber mit dieser Formulierung unterschlägst du etwas: Viel wichtiger noch als Intelligenz ist ein förderndes Umfeld.
Sind bildungsferne Eltern dann dieses fördernde Umfeld? Macht es Sinn, Kinder – aufgrund einer sozialen Organisation – vorzugsweise dort entstehen zu lassen? Macht es Sinn, Kinder bevorzugt in Armut entstehen zu lassen, damit Sozialtechnologen wie du ihrem gnadenlosen Egoismus frönen können? Was du machst, ist nämlich nichts anderes als deinen Egoismus auf Kosten der Kinder und der nächsten Generation auszuleben, frei nach dem Motto: Nach mir die Sintflut.
Nanna hat geschrieben:Die IQ-Verluste, von denen du sprichst, sind nicht derart gravierend, dass wir in 20 Jahren ein Entwicklungsland sind, zumal in den Entwicklungsländern die Entwicklung übrigens genau gegengesetzt läuft, die Leute also intelligenter werden, so wie das bei uns bis in die 1990er Jahre der Fall war.
Die IQ-Verluste bei uns sind gravierend. Deswegen trifft man auch kaum jemanden mehr, der halbwegs logisch konsistent argumentieren kann. Und: Was interessieren uns die Entwicklungsländer? Möchtest du deren Humankapital plündern? Reicht dein Egoismus nun auch noch bis da hin, frei nach dem Motto:
Wir können unsere Kinder ruhig in der Bildungsferne aufwachsen lassen. Dann nehmen wir halt die besten aus den Entwicklungsländern. Unglaublich!
Nanna hat geschrieben:Die Ursache für diesen sogenannten Flynn-Effekt ist bisher nicht geklärt, im Verdacht stehen die zunehmende Medienfixierung und das Bildungssystem. Genetische Faktoren sind aufgrund der Kürze der Zeit jedenfalls auszuschließen. Ich persönlich würde auch die Perspektivlosigkeit vieler junger Menschen gepaart mit der Möglichkeit einer Flucht in den Konsum berücksichtigen, denn das ist etwas, was ich bei Menschen meines Alters oder noch jüngeren immer wieder sehe. Ich finde die Korrelation zwischen IQ-Abnahme und Computerisierung vereint mit erneuter Schließung der sozialen Schranken (resultiert in Perspektivlosigkeit und einfacher Fluchtmöglichkeit in virutelle Welten) jedenfalls viel interessanter als die zwischen Emanzipation und IQ-Abnahme.
Eine völlig unplausible Behauptung. Es lässt sich zeigen, dass der IQ der Kinder gegenüber den Eltern nicht fällt, sehr wohl allerdings der mittlere IQ der Bevölkerung. Und nun?